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UN sieht saubere Umwelt als Menschenrecht an, Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz, Umweltschutz-NGOs sehen „Bäume fürs Klima“-Pflanzaktionen kritisch
GreenMAG in der Kalenderwoche 31, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Recht auf saubere Umwelt ist Menschenrecht: Eine wichtige Entscheidung traf kürzlich die UN-Vollversammlung. Denn sie sieht von nun an eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als eigenständiges Menschenrecht an. Für die Resolution stimmten 161 UN-Mitglieder, 8 Mitglieder enthielten sich. „Die Resolution wird helfen, ökologische Ungerechtigkeiten zu verringern, Lücken im Schutz zu schließen und Menschen zu stärken, besonders solche in vulnerablen Situationen wie Verteidiger ökologischer Menschenrechte, Kinder, Jugendliche, Frauen und indigene Völker“, sagte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Während Vertreter der internationalen Gemeinschaft die Resolution als „historisch“ ansehen, gibt es aber auch Kritiker, die darauf hinweisen, dass die Resolution rechtlich nicht bindend ist. tagesschau.de

„Wir rechnen nicht mehr in Tagen, wir rechnen in Wochen“: Die Bekämpfung der Waldbrände in de Sächsischen Schweiz wird noch lange andauern. Deswegen sind die Helfer zur Brandbekämpfung von 360 auf 500 Personen aufgestockt worden. Vor Ort befinden sich 14 Löschhubschrauber und zwei Hubschrauber zur Aufklärung der Brände. Nachdem sich das Feuer von Tschechien in die Sächsische Schweiz ausbreitete, hat es sich auf 150 Hektar ausgedehnt. Durch das Verbot von Spaziergängen in den Wänden haben viele Touristen in letzter Zeit ihren Urlaub in dieser Gegend storniert. spiegel.de

Umweltbundesamt: „Holzheizungen sind schlecht für die Gesundheit“: Momentan herrscht ein regelrechter Boom wenn es um günstige Alternativen zu Gas- oder Ölheizungen geht. Viele Elektroheizungen feiern reißenden Absatz aber auch Holzheizungen sind für viele Kunden eine Alternative. Das sieht Laura Schoen vom Umweltbundesamt kritisch. Sie bezweifelt in einem Interview mit der Badischen Zeitung den Nutzen von Holzheizungen für den Klimaschutz, rät zu Wärmenetzen und Wärmepumpen und meint sogar, dass Holzheizungen nicht gut für die Gesundheit sind. badische-zeitung.de

Grünliche Gewässer: Nicht alle Blaualgen toxisch: Blaualgen treten zum Beispiel bei höheren Temperaturen in Badeseen und an Ostseestränden auf, weswegen es häufig schon Warnungen gegeben hat, an diesen Stellen nicht zu baden. Eine grün-bräunliche Färbung weist auf mögliche Gesundheitsgefahren hin. Das Wasser sieht teilweise aus wie vermoost. Wilfried Staudt vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie weist aber darauf hin, dass nicht alle Blaualgen toxisch sind und Gesundheitsgefahren auslösen können: „Den tut man aber auch ein bisschen Unrecht, die sind nicht alle toxisch.“ Sie seien vor rund 3,5 Milliarden Jahren die ersten Lebewesen gewesen, die Photosynthese betrieben und Sauerstoff produziert hätten. zeit.de

Bitkom: Digitalisierung hilft beim Klimaschutz: Eine repäsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ergab, dass deutsche Unternehmen beim Klimaschutz oft weiter sind als die Bundesregierung. Wenn es um den Klimaschutz in Verbindung mit Rechenzentren geht, kann aber noch einiges getan werden, denn gerade diese verursachen eine hohe Menge an CO2. In diesem Zusammenhang fordert die Bitkom die deutsche Politik auf, bei Rechenzentren für gleiche Wettbewerbsbedingungen in der EU zu sorgen. „Wir wünschen uns ein Level Playing Field innerhalb der EU, damit die Unternehmen nicht aus Kostengründen ihre neuen Rechenzentren ins benachbarte Ausland auslagern“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Er wies darauf hin, dass der Strompreis immerhin etwa 50 Prozent der gesamten Ausgaben für ein Rechenzentrum ausmache. table.media

Gas und Atomkraft plötzlich nachhaltig – das wird jetzt zum Problem für Kleinanleger: Wer bisher als Kleinanleger in nachhaltige Unternehmen wie zum Beispiel Ökostromanbieter investieren wollte, riskiert nach dem Öko-Label der EU für Gas- und Atomkraftanbieter, auch in diese Unternehmen Geld zu stecken. Das wiederum macht es schwierig für die im Beispiel genannten Ökostrom-Anbieter Anlieger für sich zu gewinnen, denen Themen wie das Verhindern des Greenwashings oder des Risikos, auch die Atomindustrie zu finanzieren, wichtig sind. Im Endeffekt und zusätzlich auch verursacht durch die Unübersichtlichkeit der Investitionen ergeben sich dadurch finanzielle Risiken sowohl für den Anleger als auch für die Anbieter alternativer Energien. welt.de

HINTERGRUND

Klimaneutral durch Bäumepflanzen? Umweltschutz-NGOs sehen es „kritisch“: Viele Firmen bieten mittlerweile an, für die durch die Produktion ihrer Dienstleistung oder Waren entstandenen CO2-Emissionen Bäume als Ausgleich zu pflanzen. Doch Umweltorganisationen weltweit sehen das kritisch. So sagt Nikolai Moser vom WWF: „Grundsätzlich können CO2-Emissionen nicht wirklich kompensiert werden, deshalb lautet unser Grundsatz: Vermeiden, verringern und zusätzlich Gutes tun. Tatsächlich nicht vermeidbare Emissionen – etwa bei Flugreisen, für die es kein anderes Verkehrsmittel gibt – kann man Investitionen in sinnvolle Projekte gegenüberstellen, aber man kann sie dadurch natürlich nicht ungeschehen machen“. Zusätzlich wird von den Umweltorganisationen darauf aufmerksam gemacht, dass es bei dee Aufforstung eine ganze Weile dauert, bis die Bäume C02 aufnehmen können, die Firmen setzen aber C02 sofort frei. Umweltschützer haben in der Vergangenheit viele schlechte Erfahrungen mit Aufforstungsprojekten gemacht. Schließlich und endlich zeigen gerade die vermehrten Waldbrände in den USA, Australien, Südeuropa oder bei uns, dass Bäume auch zu C02-Produzenten werden können. trendingtopics.eu

Warum Bisons durch ihren Hunger die Umwelt schützen: Im englischen Kent haben Rangers drei weibliche Bisons zum Schutz der Umwelt ausgesetzt. Die Bisons sind Vegetarier, essen pro Tag circa 35 Kilogramm an Rinden und Ästen und fällen Bäume, die hier nicht hingehören. Dadurch werden nicht nur brennbare Hölzer auf dem Boden beseitigt – der Boden bekommt durch durch entstehende Lücken mehr Licht und das Gras kann besser wachsen. So werden die Tiere sozusagen zu „Ingenieuren fürs Ökosystem“ und räumen den Wald auf. Nachdem in Nordspanien ein ähnliches Projekt schon großen Erfolg hatte, will man in Kent noch mehr Tiere anschaffen. n-tv.de

Revolution in der Windkraft: Drei Spanier stellen innovative Vibrationssäulen vor: Die spanische Firma Vortex bedient sich des Phänomens von Verwurzelungen an Gebäuden, wie dem Schwingen von Brücken und Wolkenkratzern. Sie hat nun Windanlagen ganz ohne Flügel entwickelt, die aus drei Meter hohen Vibrationssäulen bestehen. Die Säulen stören keine Vögel, sind leiser und können enger zusammengestellt werden. Zwar erzeugen sie 30 Prozent weniger Strom als herkömmliche Windräder, aber sie brauchen angeblich 80 Prozent seltener gewartet zu werden und sind 40 Prozent günstiger. Der Bundesverband WindEnergie ist skeptisch: Noch sei nicht klar, „ob diese hinsichtlich von Effizienz und Kosten sinnvoll“ seien. In Spanien haben sich die Anlagen aber bereits bewährt. Das Unternehmen versucht sich nun an größeren Türmen, die noch mehr Energie erzeugen sollen. nordbayern.de

Süßstoffe belasten Grundwasser: Hamburg fordert Verzicht: Die Stadt Hamburg hat vor vier Jahren einen Appell verfasst, auf die Nutzung von süsstoffhaltigen Lebensmitteln zu verzichten. Aber Messungen ergeben eine immer noch hohe Konzentration der Süßstoffe. Die synthetischen Substanzen, die beispielsweise in Light-Limos, zuckerfreien Süßigkeiten, Medikamenten, Säften und Marmeladen stecken, sind so stabil, dass sie weder vom Körper noch in den Kläranlagen abgebaut werden können. Und so landen sie im Grund- und damit im Trinkwasser. Hamburg fordert nun ein Verbot von biologisch nicht abbaubaren Süßstoffen, wenn sie keinen gesellschaftlichen Nutzen haben. Die Stadt plädiert in dem Zusammenhang zudem dafür, stattdessen auf pflanzliche Süßungsmittel wie Stevia zu setzen. zeit.de

ANGEZÄHLT

Der ehemalige Schauspieler und Gouverneur Kaliforniens, Arnold Schwarzenegger,ist 75 Jahre alt geworden. Er hat sich vor allem nach seiner Gouverneurs-Zeit als Umweltschützer engagiert. So schaltete er sich Mitte Juni vom Drehort im kanadischen Toronto per Video zum Austrian World Summit dazu – einer jährlichen Klimakonferenz in Wien, die von seiner Plattform Schwarzenegger Climate Initiative mitveranstaltet wird. Mit starken Worten mahnte er zur Abkehr von fossilen Brennstoffen. Europa würde mit seinen Milliarden-Zahlungen an Russland für Brennstoffimporte Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine mit finanzieren. tz.de

ZITAT DER WOCHE

„Finanziert werden kann ein solches ÖPNV-Ticket durch den Abbau des sogenannten Dienstwagenprivilegs“

Grünenfraktionschefin Katharina Dröge möchte das Dienstwagenprivilig abschaffen und nach dem 9-Euro-Ticket mit dem Geld den öffentlichen Nahverkehr fördern. zeit.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Baerbock und Blinken verurteilen atomare Drohgebärden Russlands + Erstes Steinkohlewerk soll wieder ans Netz, Union fordert schnelles Atom-Konzept + Baerbock sagt Taiwan Unterstützung bei möglichem Überfall zu + In Österreich fällt die Isolationspflicht – Frankreich schafft Maßnahmen ganz ab + EU will zwischen Serbien und dem Kosovo vermitteln. politbriefing.de

African Edition: Wähler stimmen für neue Verfassung in Tunesien + Diplomatische Offensive der USA in Afrika + Algerien möchte Staatenbund BRICS beitreten + Afrika will Kurs beim Naturschutz selbst bestimmen + Klimaschutzforschung im kongolesischen Regenwald. afrian-edition.de

ZULETZT

Streuobstwiesen, das Paradies von nebenan: Immer mehr Obst, dass auf die Streuobstwiesen fällt, wird nicht verzehrt. Statt für Säfte, Brände und Most genutzt zu werden, verrotten die Früchte auf der Wiese. Dass sollte sich ändern. Lokale Initiativen versuchen Streuobstwiesen durch regionale Vermarktung zu retten. „Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, sind Netzwerke das A und O“, sagt Streuobstexperte Schmieder, der neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit selbst mehrere Obstwiesen bewirtschaftet und mit dem Tübinger Alpenverein eine Bewirtschaftungs- und Vermarktungsinitiative gestartet hat. Vor allem Apfelsaft aus diesen Biotopen findet zunehmend Anklang. Streuobstwiesen bieten aber noch mehr als die Produktion von Lebensmitteln (Obst) und Tierfutter (Heu und Weide). Sie ziehen Touristen an, dienen als Erholungsort und verschönern die Landschaft. spektrum.de