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Ukrainische Streitkräfte melden Geländegewinne und Planänderungen, Russische Duma macht Weg für Ausweitung des Wehrdienstes frei, Geheimer Bericht – Bundeswehr fällt hartes Urteil über ukrainische Gegenoffensive
in der Kalenderwoche 31, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

„Schwierige Situation“ – Ukrainische Streitkräfte melden Geländegewinne und Planänderungen: Die ukrainische Armee vermeldet zwar Geländegewinne im Süden und Osten, hat aber auch einige Probleme. „Aufgrund der schwierigen und gegensätzlichen Situation in den Abschnitten Bachmut und Lyman mussten wir unsere Pläne anpassen“, teilte der Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj mit. Die ukrainischen Planänderungen beziehen sich mutmaßlich auf russische Vorstöße aus dem Luhansker Gebiet in Richtung der benachbarten Region Charkiw nördlich der von Kiew kontrollierten Stadt Lyman. Übereinstimmenden Berichten zufolge sollen russische Truppen westlich von Karmasyniwka Geländegewinne erzielt haben. In den letzten Tagen waren Explosionen auf der Krim gemeldet worden, die offensichtlich Zerstörungen eines Waffenlagers und eines Reperaturlagers betrafen. rnd.de

Russische Duma macht Weg für Ausweitung des Wehrdienstes frei: Durch das Gesetz können ab dem 1. Januar 2024 auch Bürger im Alter zwischen 28 und und 30 Jahren für den Militärdienst einberufen werden – zuvor hatte die Altersobergrenze bei 27 gelegen. Die Duma verabschiedete am Dienstag ein weiteres Gesetz, das die Strafen für Wehrdienstverweigerer verschärft. So soll künftig bis zu 30.000 Rubel (umgerechnet rund 300 Euro) zahlen, wer nach Erhalt des Einberufungsbescheids „ohne triftigen Grund“ nicht bei der zuständigen Dienststelle erscheint. Trotz der verschärften Regelungen dementiert der Kreml bisher, eine zweite Mobilisierungswelle wie im vergangenen September starten zu wollen. stern.de

Britische Geheimdienstexperten – Russen haben Probleme bei Aufklärung: Auswahl und Priorisierung von Zielen laufen demnach nicht gut. zdf.de

Geheimer Bericht – Bundeswehr fällt hartes Urteil über ukrainische Gegenoffensive: Schon zuvor gab es Erkenntnisse einer internationalen Expertengruppe, nach denen die ukrainische Armee zum Teil große Defizite im militärstrategischen Bereich aufweist. Ein geheimer Bericht der Bundeswehr kommt nun zu einem ähnlichen Ergebnis. Demnach liegt der schleppende Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive womöglich nicht nur in den massiven russischen Verteidigungsbemühungen begründet. Sondern auch im wenig effektiven Vorgehen der Ukrainer. „Die eigenen Truppenteile werden teilweise so kleinteilig aufgeteilt, dass zwar jeder Truppenteil etwas macht, aber eine gemeinsame Gefechtsführung nicht erkennbar ist“, heißt es in dem Papier. Zudem mangelt es beim Vorrücken der ukrainischen Truppen auf die schwer befestigten Verteidigungslinien an der nötigen Abstimmung. Die Ursache scheint auch gefunden zu sein: So sei der Ausbildungsstand unter dem Führungspersonal in der ukrainischen Armee häufig nicht ausreichend. „In vielen Fällen wurde festgestellt, dass Soldaten ohne jüngere Kampf- oder Militärerfahrung durch die erhaltene militärische Ausbildungsunterstützung größere Ausbildungserfolge erzielen, als vermeintlich erfahrene und ausgebildete Soldaten“, heißt es zudem. t-online.de

Russland beschuldigt Ukraine – Kreml meldet Abschuss von Drohnen über Moskau: Bei einem Drohenangriff auf Moskau wurden laut Angaben Russlands zwei Drohen zerstört, Verletzte haben es nicht gegeben. Dem russischen Militär zufolge brachte Störfunk die Drohnen zum Absturz. Eine Drohne sei über dem Zentrum Moskaus, eine weitere im Süden der Stadt entdeckt worden. Es entstanden Schäden an einem Bürohochhaus und an einem weiteren Gebäude. tagesschau.de

Gefährlich nah – Russland greift ukrainischen Donau-Hafen nahe rumänischer Grenze an. Es wurden drei Getreidesilos zerstört. Der Hafen von Reni in der Region Odessa ist ein wichtiger Verkehrskontenpunkt an der Donau nahe der ukrainischen-rumänischen Grenze. de.euronews.com

Unesco verurteilt russischen Angriff auf ukrainische Hafenstadt Odessa: Bei dem Angriff wurde auch die zum Weltkulturerbe gehörende Altstadt getroffen. In einer am Sonntag in Paris veröffentlichten Erklärung zeigte sich die UN-Kulturorganisation „tief bestürzt“ über den Beschuss, der „mehrere Kulturstätten“ getroffen habe. Unter anderem wurde die Verklärungskathedrale in der Altstadt beschädigt. „Die Zerstörung ist enorm, die Hälfte der Kathedrale hat jetzt kein Dach mehr“, sagte Erzdiakon Andrij Paltschuk. Wasser von den Löschtrupps der Feuerwehr bedeckte den Boden der Kirche. Laut den örtlichen Behörden konnte eine Ikone der Schutzheiligen von Odessa aus den Trümmern gerettet werden. tagesschau.de

Geduld am Ende? Chinas „felsenfeste“ Freundschaft mit Russland bekommt Risse: Vor allem die Beendigung des Getreidedeals stößt in China auf Widerstand. Zudem ist China verärgert, nachdem sein Konsulat in Odessa bei einem Angriff beschädigt worden ist. „Die Souveränität Chinas darf nicht einfach verletzt werden“, schreibt ein Nutzer auf Chinas sozialem Netzwerk Weibo. „Man fragt sich, ob das Absicht war“, spekuliert ein anderer. Am Tage des Abkommensstop für das Getreide erklärte Peking, man hoffe, dass das Abkommen wieder „vollständig“ umgesetzt werde – eine klare Ansage an Russland. Bei den jüngsten russischen Angriffen auf Odessa wurden laut Wolodymyr Selenskyj auch 60.000 Tonnen landwirtschaftlicher Güter zerstört, die für den Export nach China gedacht waren. Zudem scheint sich Peking mehr der Ukraine hinzuwenden. China wolle künftig mehr „hochwertige Produkte“ aus der Ukraine importieren, hieß es nach einem Treffen von Chinas Vize-Handelsminister Ling Ji und dem stellvertretenden ukrainischen Wirtschaftsministers Taras Kachka in Peking. fr.de

China: Kampfjets überqueren erneut inoffizielle Grenzlinie. table.media/china

HINTERGRUND

Neuer Plan in Putins Armee? Russland verlegt Truppen – „Größte Bewegungen seit Sommeranfang“: Anscheinend verlegt Russland von Mariupol aus größere Truppenkontingente in die Stadt Berdjansk am Asowschen Meer. Seit Sommeranfang seien es die größten russischen Truppenbewegungen, die er gesehen habe, schilderte Petro Andriushchenko, der der Berater des ursprünglichen ukrainischen Bürgermeisters von Mariupol sein soll. Zu vermuten ist, dass Russland eine Großoffensive der Ukraine erwartet. „Wartet, bis die schweren Brigaden kommen“, schrieb der einstige Oberkommandierende der US-Landstreitkräfte in Europa und Generalleutnant a.D. Bend Hodges. fr.de

Leoparden für die Ukraine – Deutschland liefert Panzer – doch die sind für die Front ungeeignet: Laut dem Magazin „Forbes“ ist die Panzerung des Leopard 1 nicht für den Einsatz an vorderster Front geeignet. Alles, was über den Beschuss mit einem schweren Maschinengewehr hinausgeht, würde den Besatzungen der Leopard-1-Panzer demnach zum Verhängnis werden. Schon die hohen Verluste des von Frankreich gelieferten Schützenpanzers AMX-10RC haben die ukrainischen Streitkräfte offenbar an der Wirkmächtigkeit der westlichen Waffe zweifeln lassen. Auch der AMX-10RC verfügt über eine vergleichsweise dünne Panzerung, die seine Insassen nur unzureichend vor russischen Minen und anderem Beschuss schützt. Es könnte also sein, dass die Leopard 1A5 im Rahmen der aktuell stattfindenden Gegenoffensive gar nicht an vorderster Front eingesetzt werden, sondern vielmehr im tiefen Gelände. t-online.de

Illegaler Grenzübertritt – Gespräche mit Nordkorea über geflohenen US-Soldaten: In der letzten Woche hat der US-Soldat Travis King während einer organisierten Reise in die demilitarisierte Zone die Grenze von Südkorea nach Nordkorea übertreten. King war Aufklärer der Kavallerie bei der Ersten Panzerdivision und verbrachte wegen Körperverletzung fast zwei Monate in einem südkoreanischen Gefängnis. Er wurde am 10. Juli entlassen und sollte nach Fort Bliss in Texas zurückgeschickt werden. US-Regierungsbeamte äußerten sich besorgt über sein Schicksal. Nordkorea habe auf die Bitte um Informationen über seinen Aufenthaltsort und seinen Zustand nicht reagiert, hieß es. Das UN-Kommando hat nun in dem Gebiet Gespräche mit Pjöngjang aufgenommen. tagesschau.de

Beobachtungen der südkoreanischen Armee – Nordkorea soll Marschflugkörper abgefeuert haben: Südkoreanischen Angaben zufolge hat Nordkorea mehrere Marschflugkörper ins Meer abgeschossen. Pjöngjang hatte zuletzt wiederholt Waffentests vorgenommen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un strebt die Ausweitung der Waffenentwicklung an, darunter auch taktische Atomwaffen. Währenddesssen hatten Südkorea und die USA gemeinsame militärische Manöver abgehalten. spiegel.de

ANGEZÄHLT

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schlägt vor, der Ukraine zusäztzlich20 Milliarden Euro zusätzlich bis Ende 2027 zur Verfügung zu stellen. Bis zu einer Entscheidung dürften noch Monate vergehen. Vom Jahr 2024 bis 2027 soll die Ukraine jeweils 5 Milliarden Euro bekommen. Borrell begründete seinen Vorstoß auch mit den jüngsten russischen Angriffen auf ukrainische Hafenanlagen am Schwarzen Meer. Das Geld soll nach Borrells Vorschlag über die sogenannte Europäische Friedensfazilität zur Verfügung gestellt werden. rnd.de

ZITAT DER WOCHE

„Doch im Grunde, wenn man die Dinge beim Namen nennt, geht es um die nachfolgende Besetzung dieser Gebiete.“

Der russische Präsident Wladimir Putin charakterisiert den seiner Meinung wahren Zweck der angeblichen Schaffung einer polnisch-litauisch-ukrainischen Militäreinheit. Doch dafür legte er keine Beweise vor. Die Einheit solle in der Ukraine „angeblich für die Gewährleistung der Sicherheit der heutigen Westukraine eingesetzt werden“ habe aber einen anderen Zweck. fr.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Nato will Schwarzmeer stärker überwachen + Neue Wasserstoffstrategie + Sorge vor Umweltkatastrophe in der Nordsee + Putsch im Niger + Einigung im Tarifstreit bei der Bahn absehbar + Durchbruch bei Tarifverhandlung der Lufthansa mit Piloten + Sinéad O’Connor gestorben. politbriefing.de

berlinbubble: Sönke Reimers (dfv-Mediengruppe) zu Fachmedien + der BAP-Job-Navigator zum Arbeitsmarkt + Polarisierungsstudie der Stiftung Mercator + Intel – Subventionswettlauf in Magdeburg + traditionelle thailändischer Küche im Kamala Restaurant. berlinbubble.de

Wirtschaftsperspektiven: IWF erwartet eine Rezession für Deutschland + Stahlproduktion bricht ein – und der Ruf nach dem Industriestrompreis wird lauter + Kühnert fordert Mindestlohn auch bei Ferienjobs + Trotz russischer Blockade – EU – Können fast alles Getreide aus Ukraine ausführen + Bauindustrie: „Der Wohnungsbau ist im freien Fall“. wirtschaftsperspektiven.de

ZULETZT

Prigoschin grüßt aus Belarus: Ein Video ist aufgetaucht, dass die ersten bewegten Bilder von Jewgenij Prigoschin zeigt, die seit dem bewaffneten Aufruhr seiner Söldnertruppe Wagner am 24. Juni veröffentlicht worden sind. Das Video wurde vermutlich in einem Feldlager nahe der Kleinstadt Ossipowitschi etwa hundert Kilometer südöstlich der belarussischen Hauptstadt Minsk aufgenommen und auf mehreren Telegram-Kanälen veröffentlicht, die in Verbindung zu Wagner stehen. Prigoschin sagt zur Verlagerung der Truppen: „Das, was jetzt an der Front geschieht, ist eine Schande, an der wir nicht teilnehmen müssen.“ Nun sei es nötig, „den Moment abzuwarten, an dem wir uns mit dem vollen Programm beweisen können“. Deshalb sei „die Entscheidung getroffen worden, dass wir uns einige Zeit hier in Belarus aufhalten werden“. faz.net