Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
UN-Sicherheitsrat verlängert Mali-Friedensmission, US-Abtreibungsurteil trifft Frauen in Afrika, Afrika feiert Rückkehr der Benin-Bronzen
African Edition in der Kalenderwoche 27, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

UN-Sicherheitsrat verlängert Mali-Friedensmission: Die UN-Friedensmission in Mali wurde um ein weiteres Jahr verlängert. 13 der 15 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums stimmten in New York für ein neues Mandat der Vereinten Nationen – China und Russland enthielten sich. Mali hat ein immer größeres Problem mit militanten Islamisten. Deutsche Soldaten sind an der Friedensmission, genannt „Minusma“, beteiligt. zeit.de

US-Abtreibungsurteil trifft Frauen in Afrika: Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Ghebreyesus sieht die Gefahr, dass der Richterspruch des US Supreme Court hinsichtlich des Abtreibungsrecht auch Konsequenzen in vielen, konservativ regierten afrikanischen Staaten haben kann. Ein Beispiel hierfür ist Südafrika, ein Land, in dem es schon jetzt einen großen Markt an medizinischen Einrichtungen gibt, die illegale Schwangerschaftsabbrüche anbieten. Häufig werden diese von selbsternannten Ärzten vorgenommen. Es besteht nun die Sorge, dass auch in anderen afrikanischen Staaten solche Praktiken Alltag werden. sn.at

Afrika feiert die Rückkehr der Benin-Bronzen – und hofft auf mehr: Mittlerweile hat Deutschland mehr als 1000 Benin Bronzen an Nigeria zurückgegeben. Darüber herrscht in dem Land große Freude. Der nigerianische Botschafter in Deutschland, Yusuf Tuggar, spricht vom „vielleicht bedeutendsten Abkommen, das eine europäische Nation mit Nigeria im Rahmen der Kulturdiplomatie je unterzeichnet hat“ und führt weiter aus „Es ist ein sehr bedeutendes Ereignis, ein Meilenstein, und wir hoffen, dass dies nicht nur zur Rückgabe der Benin-Bronzen führt, sondern auch weitere gestohlene Kulturgüter aus anderen Ländern zurückgegeben werden“. Die Rückkehr der während der Kolonisation entwendeten Statuen sind ein Grund zur Freude es werden aber auch Forderungen nach finanziellen Entschädigungen laut. Ify James, ein unabhängiger Unternehmer hierzu: „Ich denke, dass die Rückgabe der Benin-Bronzen mit einer riesigen Entschädigung einhergehen sollte, denn sie brachten den Museen eine Menge Geld ein, während sie in ihrem Besitz waren.“ Auch andere Länder wie Tansania und Togo wünschen sich die Rückgabe gestohlener Güter dw.com

Unicef warnt – Mehr Kinderehen wegen Hungerkrise am Horn von Afrika: Aufgrund der Hungersnot am Horn von Afrika versuchen viele Familien ihre finanzielle Situation dadurch zu verbessern, dass sie ihre Töchter als Kinder verheiraten. Zum einen bekommen sie dadurch eine Mitgift, zum anderen brauchen sie diese Kinder dann nicht mehr ernähren. Die Zahl der Schulabbrüche ist gestiegen, damit steigt die Gefahr von Genitalverstümmelungen bei Mädchen und dass sie jung verheiratet werden. In den am stärksten von der Dürre betroffenen Regionen Äthiopiens habe sich die Zahl der Kinderehen innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt, so Unicef. Auch Länder wie Somalia und Kenia sind davon betroffen. spiegel.de

Milliarden für Tourismussektor in Afrika: Einer der Beschlüsse beim G7-Treffen letzte Woche in Elmau betraf die Infrastruktur in Afrika. Allein aus Europa sollen 300 Mrd. Euro zum Ausbau der Infrastruktur in den Entwicklungsländern bereitgestellt werden. Zusammen mit den betroffenen Ländern sollen Projekte entwickelt und umgesetzt werden. Der Tourismussektor in Afrika als ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor kann hiervon profitieren. erklärt Hanna Kleber, Initiatorin von Voice4Africa. „In Afrika gibt es sehr gute hausgemachte Ansätze, grüne Infrastruktur und Mobilität zu realisieren. Wir sehen das seit Jahren im Safari-Tourismus. Hier werden mittlerweile überwiegend nachwachsende Rohstoffe und Sonnenenergie genutzt, um einen möglichst kleinen Fussabdruck in der Natur zu hinterlassen.“ abouttravel.ch

Demonstranten griffen Parlament im Osten Libyens an: In Libyen gibt es gleich zwei Regierungen, die um die Macht in den krisengeschüttelten Land streiten. Kürzlich haben in Tobruk, im Osten des Landes – die Regierung von Ex-Innenminister Fathi Bashaga befindet sich hier – Demonstranten Feuer am Parlament gelegt und mit einem Bulldozer das Tor des Parlaments gerammt. Zum einen richteten sich die Proteste gegen die schlechten Lebensbedingungen, zum anderen meldete die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat, die Demonstranten verlangten die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. derstandard.de

Regenzeit: Afrika-Cup 2023 verschoben – Risiko Sintflut „nicht gut für afrikanischen Fußball“ Eigentlich sollte 2023 der Afrika-Cup im Juni und Juli in der Elfenbeinküste stattfinden. Der Beginn wurde aber auf den Januar 2024 verschoben, weil Mitte des Jahres in dem Land die Regenzeit ist. transfermarkt.de

HINTERGRUND

Wie Afrika selbst mehr Nahrungsmittel produzieren kann: Afrika sollte mehr in die Lage versetzt werden, eigene Nahrungsmittel zu produzieren, um nicht auf den Import westlicher Nahrungsmittel angewiesen zu sein. Dazu bedarf es aber technisches Know-How, dass Europa liefern kann. Günther H. Oettinger, ehemaliger Ministerpräsident Baden-Württembergs und nun Präsident der Wirtschafts- und Politikberatung United Europe e.V. in Hamburg sowie Sigmar Gabriel, Jürgen Trittin und andere fordern dies in einem Artikel des Tagesspiegels. Sie sehen die fatalen Auswirkungen, die der Ukraine Krieg mit seinen Sanktionen, aber auch die Dürre in Teilen Afrikas verursachen und wie Afrika dadurch zum Beispiel vom Getreideimport aus Europa abhängig wird, der den lokalen Anbau von Hirse verdrängt. Flächen für den Anbau vor Ort gibt es. Europäische Agrarwissenschaft, Agrartechnik und Agrochemie könnten entscheidende Beiträge leisten, um das Know How in Afrika selbst zu vermitteln. tagesspiegel.de

Die Tricks der Tabakindustrie in Afrika: Eigentlich geht die Zahl der Raucher weltweit zurück. In den Ländern Afrika versucht die Tabakindustrie jedoch erfolgreich, ihren Umsatz mit Tricks zu erhöhen. So wird zum Beispiel in Lesotho niemand wiedergewählt, der Zigaretten teurer mache. Afrika ist nun der einzige Kontinent auf dem die Zahl der Raucher zugenommen hat. das Wachstumspotenzial scheint fast grenzenlos. „Und die Tabakindustrie tut auch einiges dafür, dass das so bleibt“, sagt Christian Putsch von der Neuen Zürcher Zeitung. nzz.ch

Flüchtlinge aus Afrika: Geflüchtete überfordern Lampedusa: Der Platz auf der italienischen Insel Lampedusa ist begrenzt. Dennoch sieht sich die Insel einer großen Anzahl von Flüchtlingen ausgesetzt, die kaum vernünftig untergebracht werden können. Die Behörden versuchten zwar, die Menschen an andere Orte zu bringen, beispielsweise nach Sizilien. Dennoch ist das Lager auf Lampedusa vor allem durch einen weiteren Anstieg der Flüchtlinge seit Mai fast ständig überfüllt. Die höhere Flüchtlingszahl hat die Ursache, dass aufgrund der Corona-Pandemie viele afrikanische Ländern große wirtschaftliche Probleme haben und  sich zudem die Hungerkatastrophe aufgrund des Ukraine-Krieges in vielen afrikanischen Ländern verschärft. srf.ch

Sudan: Putins „Schlüssel nach Afrika“: Für die Bestrebungen Putins, seine Macht in Afrika mehr auszuweiten, spielt der Sudan eine wichtige Rolle. Aufgrund der Stationierung der Wagner-Truppen hat sich der Einfluss Russlands in dem Land verstärkt. Das Land dient zudem als Gastland für eine geplante, russische Militärbasis in Port Sudan am Roten Meer. Damit verschafft sich Putin eine gute Basis, um auf anderen afrikanische Länder Einfluss zu nehmen. welt.de

ANGEZÄHLT

Durch die russische Getreideblockade sind mehrere Länder Afrikas durch eine Hungersnot bedroht. In der Sahelzone – von Senegal im Westen bis Djibouti im Osten – könnten bald 60 Millionen Menschen hungern. rnd.de

ZITAT DER WOCHE

„Ein schändliches diktatorisches Regime“

Der Leiter des tunesischen Verfassungsausschusses Sadok Belaid kritisiert den von Präsident Kais Saied veröffentlichten Verfassungsentwurf. Über die Verfassung, die Saied nahezu uneingeschränkte Befugnisse einräumen würde, soll noch in diesem Monat ein Referendum abgehalten werden. derstandard.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Sechs Tote bei Schüssen in Chicagoer Vorort + Melnyk soll nach Kiew + „Marder“-Lieferung + Schutzschirm für Energiekonzerne + Abrechnung von Bürgertests politbriefing.de

Greenmag: Ozeankonferenz in Lissabon, China gegen den Klimawandel, Weltgrößte Wärmepumpe entsteht in Deutschland greenmag.de

ZULETZT

In Kenia wurde ein Hightech-Mülleimer erfunden, um das Recycling zu fördern: In Nairobi fallen täglich 2400 Tonnen an Abfall an, 20 Prozent davon sind aus Plastik. Dieser Abfall landet normalerweise auf der Mülldeponie in Dandora. Ein letztes Jahr aufgestellter Hightech-Mülleimer namens „T-Bin“ soll die Situation verbessern. „Der T-Bin ist ein intelligenter Abfalleimer, der den Menschen beibringen soll, wie man Abfall von der Quelle trennt, um 95 Prozent des Mülls, der auf Deponien landet, zu minimieren und die Recyclingaktivitäten zu steigern, was für unsere jungen Leute und unser Land von wirtschaftlichem Vorteil sein wird“, erklärt Eddy Gitonga, der Erfinder des T-Bins, der sich selbst als „Umweltunternehmer“ bezeichnet. Der Tech-Bin wird mit Solarzellen betrieben und bietet seinen Nutzern Zugang zu Informationen über die Abfallentsorgung. africanews.com