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Massiver Umbau des Stromnetzes bis 2035 erforderlich, Verbrennerverbot könnte Hintertür bekommen, Künftige Handelsabkommen mit verpflichtendem Klimaschutz
GreenMAG in der Kalenderwoche 26, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Stromsystem müsste für Klimaneutralität bis 2035 massiv um- und ausgebaut werden Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 den Anteil der erneuerbaren Energien auf 100 Prozent zu setzen. Das Ziel hat aber Konsequenzen beim Ausbau des Netzes. Laut Studie der Denkfabrik Agora braucht es einen „echten Ausbauturbo“ für die Erneuerbaren und die Energieinfrastruktur. Bis 2030 müssten etwa 595 TWh Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden, doppelt so viel wie heute. Das Stromübertragungsnetz müssten um mehr als das dreifache, nämlich von heute 15.000 auf rund 50.000 Stromkreiskilometer im Jahr 2035 wachsen. Vor allem im Bereich der Wind- und Solarenergie sind große Zuwächse erforderlich. heise.de

Verbrenner-Verbot könnte eine Hintertür bekommen: Nicht nur die FDP in Deutschland spricht sich zur Zeit noch gegen einen Auslauf des Verkaufs von Verbrenner-Neuwagen ab 2035 aus, auch in anderen Ländern regt sich der Widerstand. Italien hat mit Unterstützung von Portugal, Bulgarien, Rumänien und der Slowakei der EU ein Positionspapier vorgelegt, dass nur 90% des CO2-Ausstosses ab 2035 verbieten soll, dadurch könnten Firmen noch einige Verbrenner bis 2040 verkaufen. Ab dann sollen die 100% gelten. Weiterhin sieht Italiens Vorschlag vor, dass Neuwagen einen Verbrennungsmotor haben können, solange sichergestellt ist, dass sie mit diesen klimaneutralen Treibstoffen, wie zum Beispiel E-Fuels, fahren. Am heutigen Dienstag wird abgestimmt. heise.de

Handelsabkommen als Druckmittel für Klimaschutz: Bei künftigen EU-Handelsabkommen soll der Klimaschutz verbindlich sein und eine größere Rolle spielen. Die Abkommen werden von potentiellen Partnern Klimaschutzstandards und internationale Arbeitsnormen verlangen. Wie der zuständige EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis ankündigte, sollen bei Verstößen gegen das Pariser Klimaabkommen und die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation Sanktionen ermöglicht werden. Konkret könnten demnach Zollvorteile gestrichen werden. table.media

Chinesische Regierung fördert Batterie-Tausch als Alternative zum Laden: Peking setzt bei den E-Autos auf ein anderes System als viele andere Länder: So mieten Autokäufer die Batterien nur, was den Erwerb eines E-Autos deutlich vergünstigt. Hersteller von Ladestationen erhalten Subventionen zur Erweiterung der Station. In der jeweiligen Garage wird das Auto von unten durch einen Roboter geöffnet und die Batterien werden ausgetauscht. Für den gesamten Vorgang braucht der Fahrer nicht aus dem Wagen aussteigen. table.media

Naturschutz-Paket – Rotes Tuch für Agrar- und Forstwirtschaft: Die Europäische Kommission hat die Verordnung über den Einsatz von Pestiziden sowie ein Gesetz zur Wiederherstellung der Natur beschlossen. Die Vorschläge sollen dazu beitragen, den Kollaps der Ökosysteme zu verhindern und die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen, wie die Behörde kürzlich mitteilte. Dort setzt aber die Kritik der Landwirtschaftsvertreter an, denn ihrer Meinung nach gehen die Naturschutzpläne gerade gegen die Ernährungssicherheit. table.media

Post will mit Solarschiff Pakete in Berlin verteilen: Ein mit Solarstrom betriebenes Schiff auf der Spree soll demnächst Pakete in Berlin transportieren. Von Anlegestellen aus sollen die Lieferungen wieder auf Transportfahrzeuge umgeladen und verteilt werden. Ziel dieses Teils eines Forschungsprojektes ist es, dass die Schiffe einmal autonom auf der Spree fahren können. golem.de

HINTERGRUND

Immer mehr Erkrankungen durch Zeckenstiche: Eine Folge des Klimawandels ist, dass sich die Borreliosefälle erhöhen. Immer mehr Zecken zum Beispiel in den deutschen Wäldern bedeuten auch immer mehr Zeckenstiche. Einer Studie zufolge haben sich die Fallzahlen von durch Zecken übertragenen Krankheiten in den letzten zwölf Jahren verdoppelt. Dieser Anstieg ist laut der in der Zeitschrift „BMJ Global Health“ veröffentlichten Untersuchung auf längere und trockenere Sommer aufgrund des Klimawandels, die Wanderung von Tieren und den „immer häufigeren Kontakt mit Haustieren“ zurückzuführen. n-tv.de

Glyphosat-Rechtsstreit: Bayer scheitert am Supreme Court: Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat der Firma Monsanto kann Krebs verursachen, wurde aber in den USA häufig eingesetzt. Bayer hatte Monsanto 2018 übernommen und damit auch deren Altlasten, konkret die Zahlung von 25 Millionen Schadensersatz an den an Krebs erkrankten Kläger Edwin Hardeman. Bayer hatte nun ein Berufungsverfahren am Supreme Court beantragt, dieser hatte aber mitgeteilt, sich mit dem für viele andere US-Verfahren richtunggebenden Fall nicht zu befassen. Bayer weist zurück, dass Glyphosat Krebs verursacht. tagesschau.de

Naturgipfel: Umweltorganisationen unzufrieden nach Konferenz: Vor kurzem fanden in Nairobi die Vorverhandlungen für ein globales Abkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Keniatischen Nairobi statt. Es soll im Dezember in Kanada verabschiedet werden. Die Umweltorganisationen waren mit dem Ergebnis der Konferenz unzufrieden und auch die Veranstalter gaben zu, dass noch viel Arbeit bevorsteht. Es seien kaum Fortschritte erzielt worden, teilten unter anderem Greenpeace und der Worldwide Fund for Nature nach der Konferenz mit. Der WWF nannte das Resultat sogar einen „fatalen Stillstand“. Die amerikanische National Geographic Society resümierte: „Die Länder sind nicht nur nicht vorangekommen. In einigen Fällen drohen neue Meinungsverschiedenheiten, den Prozess in die entgegengesetzte Richtung zu lenken.“ bietigheimerzeitung.de

Sorge um Touristenziel – Italiener streiten: Wasser aus dem Gardasee gegen die Dürre?: Vor allem im Norden Italiens herrscht aufgrund einer lang anhaltenden Dürre Wasserknappheit. Eine Lösung dagegen wäre, aus dem bei Touristen beliebten Gardasee Wasser zu entnehmen, der noch zu 60 Prozent gefüllt ist. Das stößt aber auf Kritik. „Wenn wir mehr Wasser freigeben als für die Landwirtschaft freigegeben werden darf und wir damit der Bitte für den Fluss Po nachkommen, würden wir einen doppelten Schaden anrichten“, sagte Generalsekretär Pierlucio Ceresa. Denn zurück bleibe ein „kranker Fluss Po“ und ein „kranker Gardasee“. t-online.de

ANGEZÄHLT

Sein Name ist „Boramy“ und er ist der größte Süßwasserfisch – konkret ein Rochen – der gefangen wurde. Der fast 300 Kilogram schwere Fisch wurde im chinesischen Fluss Mekong gefangen, mit einem Peilsender ausgestattet und dann wieder freigelassen.
web.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir nähern uns dem Abgrund“

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg auf dem Rockfestival Glastonbury in England. „Lasst nicht zu, dass wir uns noch einen Zentimeter näher an den Abgrund bewegen. Denn genau da stehen wir jetzt“, sagte sie zudem der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. spiegel.de

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Politbriefing: G7 verurteilen Angriff auf Einkaufszentrum in Krementschuk + Nato will Zahl der schnellen Eingreifkräfte deutlich erhöhen + Habeck bereit zur Diskussion zum Verbrenner-Aus + EU-Energieminister wollen Anteil erneuerbarer Energien auf 40 Prozent bis 2030 festlegen + Lindner gegen Fortsetzung von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket + Gewerkschaften gegen Scholz-Vorstoß zu steuerfreien Einmalzahlungen. politbriefing.de

African Edition: UNO kürzt Essensrationen für Flüchtlinge + Baubeginn für Biontech-Fabrik + Vodafone recycelt afrikanische Handys + Tote im südafrikanischen Club + Afrikanische Stars kritisieren britische Abschiebungen. african-edition.de