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Urlaub gegen Hand: Wie Arbeit und Erholung Menschen verbindet

Samstag, 22. März 2025
Beatrix Gutmann

Als Elisabeth aus Essen am Ufer des Tegernsees entlangläuft, begleitet von Hund Suki, denkt sie daran, wie unverhofft sie in dieses kleine Paradies geraten ist. Eine Woche lang hat sie hier gelebt, gearbeitet und sich erholt – im Rahmen eines Konzepts, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut: „Urlaub gegen Hand.“

Die Idee ist ebenso simpel wie wirkungsvoll: Reisende helfen ihren Gastgebern bei verschiedenen Aufgaben und erhalten im Gegenzug Unterkunft und oft auch Verpflegung. In Zeiten, in denen soziale Netzwerke oft für Distanz und Oberflächlichkeit kritisiert werden, zeigt dieses Modell, dass sie auch Gemeinschaft und Unterstützung fördern können.

Ein Austausch, der bereichert

Elisabeth verbrachte ihre Woche bei Friederike Ziesmer, einer Heilpraktikerin und Ayurveda-Köchin, die in Rottach-Egern lebt. Ihre Aufgabe: Unterstützung im Online-Marketing – Blog-Artikel schreiben, Social-Media-Beiträge erstellen, Bilder auswählen, Newsletter mitgestalten. Dazu gehörten auch alltägliche Dinge wie Spaziergänge mit Suki, die schnell zu einem festen Ritual wurden.

„Ich habe schon mehrere Gäste beherbergt und immer nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt Friederike. „Es ist eine wunderbare Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, voneinander zu lernen und einander zu helfen. Das hält nicht nur den Geist, sondern auch das Herz jung.“

Auch Elisabeth ist begeistert: „Es ist das erste Mal, dass ich so eine Gelegenheit nutze – aber bestimmt nicht das letzte Mal. Friederike hat mich so warmherzig aufgenommen, dass ich mich hier sofort wohlgefühlt habe.“

Mehr als nur eine Unterkunft

Doch die Erfahrung war für Elisabeth weit mehr als eine einfache Unterkunft gegen Arbeit. Als besonderes Geschenk erhielt sie ein Gesichtsreading von Friederike, das ihr zeigte, welche Ernährung am besten zu ihr passt. Sie probierte zudem Moccabi, einen von Friederike entwickelten magenschonenden Kaffee-Ersatz. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen, das beide Seiten bereicherte.

Nun neigt sich die Woche dem Ende zu. Elisabeth verabschiedet sich von Friederike, ihrem Lebensgefährten – und natürlich von Hund Suki, der sie jeden Tag begleitet hat. Aber vielleicht nicht für lange. „Vielleicht komme ich im Sommer wieder“, sagt sie mit einem Lächeln. Friederike nickt: „Hoffentlich.“

Gemeinschaft, die verbindet

Für Elisabeth geht die Reise weiter. Ihr nächster Stopp: die Ostsee. In Scharbeutz wird sie im April einer Gastgeberin bei deren Social-Media-Aktivitäten helfen. „Ich hoffe, dass ich wieder eine so wunderbare Erfahrung mache wie hier“, sagt sie und lacht.

Doch „Urlaub gegen Hand“ ist mehr als nur ein praktischer Tauschhandel. Es ist ein Zeichen dafür, dass gegenseitige Unterstützung einen Wert hat, der weit über materielle Dinge hinausgeht. Es bringt Menschen zusammen, schafft Verbindungen und zeigt, dass Gemeinschaft – ob online oder offline – eine der größten Stärken unserer Gesellschaft bleibt. Und vielleicht ist genau das das Geheimnis, jung zu bleiben: nie aufzuhören, sich mit anderen zu verbinden und Neues zu lernen.

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