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KW8: Auf Eis gelegt – Klimaschutzgesetz verschoben, kommt das Gesetz zur Bienenrettung?, Lungenarzt mit Rechenschwäche
19. Februar 2019

NACHRICHTEN

Auf Eis gelegt: Klimaschutzgesetz verschoben. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich vorgenommen, aus vagen Absichtserklärungen zum Klimaschutz konkrete Pflichten und Ziele zu machen. Schulze will mit dem Klimaschutzgesetz eines der zentralen Vorhaben der SPD in dieser Legislaturperiode umsetzen, auch sieht der Koalitionsvertrag eine Verabschiedung des Gesetzes in diesem Jahr vor. Doch genau von dort kommt nun Widerstand. CDU und CSU gehen die Pläne von Umweltministerin Svenja Schulze zu weit, das von Schulze anvisierte Gesetz wolle man auf keinen Fall mittragen. Pauschale Einsparungsziele in allen Resorts seien nicht zielführend, kritisiert Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein. Die Menschen sollen mit Anreizen bewegt werden, nicht mit Zwang, so Nüßlein. Auch Schulzes Vorschlag einer CO2-Steuer weist Nüßlein entschieden zurück. Eine solche Steuer gehe auf Kosten von Geringverdienern sowie des ländlichen Raums. Die SPD um Schulze gibt sich dennoch entschlossen, das Gesetz im Umweltministerium vorantreiben zu wollen. Man arbeite an einem Referentenentwurf, der dann in die Ressortabstimmung gegeben werden könne. Ursprünglich sollte das Klimaschutzgesetz bereits im Februar auf den Weg gegeben werden.
handelsblatt.com

Kommt das Gesetz zur Bienenrettung? Schulze will Insekten Schutz durch ein eigenes Gesetz bieten und reagiert damit auch auf die Forderungen des bayrischen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“. Durch Änderungen im Naturschutzrecht, Pflanzenschutzrecht, Düngerecht sowie dem Wasserrecht will die Bundesregierung mit den Plänen dem Insektensterben den Kampf ansagen. Darüber hinaus schlägt die Umweltministerin vor, den Insektenschutz und die dazu gehörige Forschung mit 100 Millionen Euro jährlich zu unterstützen. Das Programm muss jedoch mit dem CDU-geführten Agrarministerium abgestimmt werden, das zum Beispiel für den Ausstieg aus dem Unkrautgift Glyphosat und die Regeln fürs Düngen auf den Feldern zuständig ist. Auch hier könnte es zu Unstimmigkeiten zwischen den Koalitionspartnern kommen.
tagesschau.de

Lungenarzt mit Rechenschwäche. Professor Dieter Köhler gab sich in einem ZDF-Interview empört über die „Unsachlichkeit“ in der Debatte über Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid und wirft seinen Kollegen Manipulation der Daten vor. Dass Köhler selber es jedoch nicht so genau mit der Wissenschaftlichkeit zu nehmen scheint, ist für ihn wohl eher zweitrangig. Denn zum Thema der Schädlichkeit von Luftschadstoffen hat Köhler nie selbst wissenschaftlich publiziert. Auch unterstützen nur 112 von 3.800 angefragten Mitgliedern der Pneumologie-Gesellschaft seine These, dass die Grenzwerte zu niedrig angesetzt seien. Verkehrsminister Andreas Scheuer ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Ein zentrales Argument in Köhlers Papier ist der Vergleich der Atemluft in Innenstädten mit dem Schadstoffgehalt von Zigarettenrauch. Forscher zweifeln die Seriosität eines solchen Vergleichs an, doch damit nicht genug. Professor Köhlers Berechnungen weisen grundlegende Fehler auf. Er scheint Probleme mit der Chemie und Mathematik zu haben, die zu unhaltbaren Ergebnissen in seinen Thesen führen. Angesprochen auf die zahlreichen Rechenfehler, gibt Köhler sich überrascht. Das sei bisher noch niemandem aufgefallen.
taz.de

Geschlechtergerechtigkeit im Agrarsektor: In der Agrarpolitik spielen Frauen kaum eine Rolle. Gleichzeitig machen sie aber beispielsweise ein Viertel der französischen Landwirte aus. In der Bretagne versucht das Netzwerk „agriculture au feminin“ nun, das Thema Geschlechtergerechtigkeit im Agrarsektor voranzutreiben. Die Gruppe erhält Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), um Maßnahmen zur Förderung der Attraktivität der Landwirtschaft sowie der Ausbildung und der Einstellung von Frauen in Führungspositionen zu ergreifen.
euractiv.de

Schwarzer Leopard in Kenia gefilmt: Wissenschaftlern in Kenia ist es gelungen, äußerst seltene Aufnahmen eines schwarzen Leoparden zu machen. Es soll sich damit um das erste Mal seit 100 Jahren handeln, dass das seltene Tier auf Film festgehalten werden konnte. Nachdem das Tier in Laikipia im Zentrum Kenias gesichtet wurde, stellten die Wissenschaftler um Nicholas Pilfold vom Institute for Conservation Research am San Diego Zoo im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben acht Kameras in dem Gebiet auf und konnten so bestätigen, dass Schwarze Leoparden in dem Gebiet leben.
tagesspiegel.de

Volkswagen will interne CO2-Steuer einführen: Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess machte in einem Brief an die Führungskräfte des Autobauers auf seine Pläne aufmerksam, als Reaktion auf die Dieselaffäre eine interne CO2-Steuer einführen zu wollen. Diess will mit der Steuer alle Abteilungen des Konzerns erziehen und Anreize schaffen, CO2-Emissionen zu verringern. So soll das Unternehmen bis 2050 klimaneutral werden. Die interne Steuer sollen diejenigen Unternehmensteile bezahlen, die den Ausstoß verursacht haben. Sie wird erhoben auf die Nutzung von Strom, Wärme und Kraftstoff, und zum Beispiel auch für Flugreisen. So soll der VW-interne Flugservice für Manager künftig 100 Euro pro verursachter Tonne CO2 in Rechnung stellen, auch sollen Klimaschutzprojekte so mitfinanziert werden. Diess orientiere sich bei seinen Plänen an den Pariser Klimaschutzzielen. Am Freitag gab Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität, bekannt, dass die neue Elektroautoserie I.D. klimaneutral gebaut werden soll.
spiegel.defaz.net

Dänin an der Spitze Inger Andersen wird neue UNEP-Chefin dw.com
Amerikas Gas kann kommen Deutschland plant neue Terminals für Füssiggas welt.de
Erneuerbare Energien Kampf um Rohstoffe wird härter piqd.de
Gletscher Weniger als gedacht mdr.de

ZAHL DES TAGES

Rund 10,91 Milliarden Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für Bio-Lebensmittel aus. Der Markt wächst, wie der Bund Ökologischer Landwirtschaft berichtet. Das seien rund 5,5 Prozent mehr als noch 2017.
volksfreund.de

ZITAT

„Bei zwei Grad Temperaturanstieg ist man krank, bei fünf Grad Anstieg ist man tot.“
Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber zieht auf der Münchener Sicherheitskonferenz Parallelen zwischen der Erderwärmung und Fieber.
klimareporter.de

HINTERGRUND

Brumadinho: Schlammkatastrophe mit Ansage. Aus einem brasilianischen Gerichtsdokument geht hervor, dass der TÜV Süd dem eingebrochenen Damm des brasilianischen Konzerns Vale trotz Bedenken eines Prüfers unter Auflagen die Sicherheit des Damms bestätigte. Laut dem Dokument fürchteten die TÜV-Prüfer, dass ihnen Vale den Auftrag entziehen könne, falls sie der Anlage nicht das verlangte Sicherheitszertifikat ausstellen. Der TÜV Süd hatte dem System im September 2018 die physische und hydraulische Sicherheit attestiert. Kurz vor dem Abschluss der Überprüfungen des Abraumdamms kamen Prüfer zu dem Schluss, dass die Stabilitätserklärung für den Damm nicht unterschrieben werden könne. In Folge hätte die Anlage außer Betrieb genommen werden müssen. Prüfer hielten fest, dass der TÜV vom Betreiber unter Druck gesetzt worden sei. Vale hingegen versprach, die ausgesprochenen Empfehlungen und Auflagen zu erfüllen. Nach dem Unglück am 25. Januar sind bisher 166 Leichen geborgen worden, weitere 147 Menschen werden vermisst.
spiegel.de

Kommt die Wasserstoffwende? Eine florierende H2-Wirtschaft hält zahlreiche Versprechen für eine klimaverträglichere Energieproduktion bereit. So ist für Werner Diwald, den Vorsitzenden des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands (DWV) klar, dass eine langfristige Speicherung von Wind- und Sonnenstrom in großen Volumen nur mit Wasserstoff möglich ist, welcher über das Erdgasnetz transportiert, rückverstromt oder zu synthetischen Kraftstoffen weiterverarbeitet werden kann. Doch damit aus Power-to-Gas ein funktionierendes Geschäftsmodell wird, fehlen derzeit noch die richtigen Anreize aus Wirtschaft und Politik. Die Herstellung des klimaneutral hergestellten Gases ist nicht rentabel, da es im Vergleich zu Erdgas zu teuer ist. Dabei wären durch eine Wasserstoff-Industrie 70.000 neue Arbeitsplätze bis 2030 und ein Marktpotenzial von jährlich rund 40 Milliarden Euro denkbar, auch könnte der Strukturwandel in den vom Braunkohleausstieg betroffenen Regionen so abgefedert werden. Auch die Systemkosten einer integrierten Strom- und Wasserstoffwirtschaft wären um rund 500 Milliarden Euro niedriger als bei reiner Stromwirtschaft. Doch die Industrie beklagt fehlende Rahmenbedingungen. Dennoch steht die Industrie bereits in den Startlöchern: Schon jetzt plant das Energieversorgungsunternehmen Tennet in der Nordsee eine Energie-Insel, die Windstrom und Wasserstoff produzieren soll.
bizz-energy.com

Fehmarnbelt Tunnel: Umstrittene Röhre. Der Fehmarnbelt-Tunnel sollte eigentlich Deutschland und Dänemark miteinander verbinden, führt nun aber seit Jahren statt Miteinander vor allem zu Streit. Vor über zehn Jahren unterschrieben Deutschland und Dänemark einen Staatsvertrag, der den Bau einer direkten Verbindung mit Straße und Schienen zwischen Fehmarn und dem dänischen Lolland regelt. Während Wirtschaftspolitiker und Unternehmensvertreter dem Projekt entgegenjubeln, sehen Andere in den Bauarbeiten eine unzumutbare Belastung für den Lebensraum Ostsee. Der Naturschutzverband Nabu unterstützte die Klage gegen das Vorhaben vor dem Europäischen Gerichtshof. Auch die Reedereien, die Passagiere und Autos zwischen Deutschland und Dänemark befördern, sehen ihre Existenz gefährdet.
domain

Ach du dickes Ei: Schalen als Energiespeicher. Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erforscht derzeit das Potential von Hühnereierschalen als Energiespeicher und kommt dabei zu sehr positiven Ergebnissen. Das poröse Calciumcarbonat, aus dem Eierschalen bestehen, eignet sich sehr gut als elektrochemischer Speicher. Aufgrund des hohen Anteils an CaCO3 können Eierschalen Lithium gut speichern, was einen kostengünstiger Lithium-Ionen-Kondensator möglich macht. Bislang kamen Eierschalenabfälle bereits in einer Reihe von Anwendungen zum Einsatz, etwa in der Biokeramik, in Kosmetika oder in der Farbstoffindustrie. Als Elektrode fanden die Bioabfälle nun aber weltweit erstmals Verwendung.
sonnenseite.com

KOMMENTAR

Verkehrspolemik. Michael Bauchmüller von der Süddeutschen Zeitung läßt kein gutes Haar an der Politik von Verkehrsminister Andreas Scheuer. Seine auf „den Stammtisch“ abzielende Politik richte einen großen Schaden für Deutschland und die Welt an.
sueddeutsche.de

FOTO DER WOCHE


© Stephen Hogg-WWF-Malaysia

TIERISCH

Geschmacksache: Eichhörnchen vom Grill. Restaurants verzeichnen eine immer größere Nachfrage nach Wildfleisch. Kunden suchen nach nachhaltigen Alternativen zu rotem Fleisch und sind dabei vor allem auf Eichhörnchen aufmerksam geworden.
theguardian.com

TERMINHINWEIS

NICHT MEHR GRÜN

Feinstaub-Terroristen. Focus fällt auf Satire Video herein. Autokonzerne zu bekämpfen und die Diesellobby zu zerschlagen, das haben sich die Macher eines Videos des Satiremagazins Titanic auf die Fahne geschrieben. Mit schwarzer Maske vermummt zeigt ein Video, wie ein Mann mithilfe einer Luftpumpe die Abgase eines Diesels einfängt, um diese im Anschluss auf die Sensoren einer Luftmessstation abzulassen. Das scherzhaft gemeinte Video leiteten sie dann an die Focus-Redaktion weiter, die das Video tatsächlich verbreitete. Der Focus stellte mittlerweile klar, dass er auf die Aktion hereingefallen ist. Auf der Titanic-Webseite hieß es mittlerweile, dass man ein Video gedreht habe, das alle geläufigen Annahmen über Autonome untermauere, die vermummt, feige und zu allem bereit sein.
dnn.de