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KW12: UN-Bericht sieht Planeten vor dem Burnout, Koalition beschließt Klimakabinett, weltweites Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll gescheitert
19. März 2019

NACHRICHTEN

UN-Bericht sieht Planeten vor dem Burnout. Der kürzlich veröffentlichte, sechste Welt-Umweltbericht der Vereinten Nationen zeichnet ein düsteres Bild vom Zustand unseres Planeten. „Gesunder Planet, gesunde Menschen“ lautet der Untertitel des Reports und will damit wohl auf sanfte Weise deutlich machen, dass ein drastischer Umschwung nötig wäre, um gesund zu bleiben. Denn dieses Mal richteten die Autoren der Studie ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die gesundheitlichen Folgen der globalen Umweltkrise. Sechs bis sieben Millionen Menschen stürben jedes Jahr vorzeitig durch Luftschadstoffe, heißt es in dem Bericht. Viele Todesfälle gingen zudem auf Krankheitserreger zurück, die in die Umwelt gelangten und Gewässer verseuchten. Zusätzlich warnt der Bericht, dass sich die Lage durch zunehmende Umweltsünderei weiterhin zuspitzen wird. Dabei zeigt die Studie, dass die einzige Alternative eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft wäre, die möglichst wenig oder gar keinen Abfall mehr produziere. Die verheerenden Folgen der Umweltverschmutzung für unsere Gesundheit bestätigt auch eine kürzlich im European Heart Journal veröffentlichte Studie: Feinstaub, Stickoxide, Ozon und Co. verringern die durchschnittliche Lebenserwartung der Europäer um rund zwei Jahre. 800.000 vorzeitige Todesfälle im Jahr sind die Folge.
deutschlandfunk.de, berliner-zeitung.de

Ziele verfehlt: Kein Ende des Artensterbens in Deutschland in Sicht. Der Zustand der Vogelwelt ist ein wichtiger Indikator für die Biodiversität. Und der sieht in Deutschland nicht gut aus: Zahlen aus bundesweiten Erfassungsprogrammen zeigen, dass die Bundesregierung zunehmend hinter ihren selbst gesteckten Zielen zur Artenvielfalt zurückbleibt, was sich insbesondere in der Vogelwelt bemerkbar macht. So hat sich der Bestandsrückgang bei den Vogelarten seit 1992 deutlich beschleunigt, in ganz Europa leben laut Berechnungen mittlerweile knapp eine halbe Milliarde Vögel weniger als noch vor rund 40 Jahren. Dabei will sich Deutschland bei der UN-Biodiversitätskonferenz in Peking im kommenden Jahr als treibende Kraft für Umwelt- und Naturschutz präsentieren. Die in China getroffenen Vereinbarungen könnten ähnliches Gewicht für die Tier- und Pflanzenwelt haben wie das Pariser Klimaabkommen für den Schutz der Erdatmosphäre. Experten sind sich seit Langem einig, dass die immer monotonere Agrarlandschaft mit zu wenigen unbewirtschafteten Nischen für Vögel und Insekten bei zu viel Chemikalieneinsatz die Hauptursache für den Artenrückgang ist. Beate Jessel, Präsidentin des Umweltbundesamts, plädiert daher  für ein energisches Umsteuern in der Agrarpolitik, sowohl in Deutschland, als auch in der EU.
sueddeutsche.de

Koalition beschließt Klimakabinett. Aus dem ersten Jahrestag der Koalition haben sich die zuständigen Fachminister darauf geeinigt, gemeinsam Regelungen zum Klimaschutz zu erarbeiten. Das im Anschluss an die Tagung veröffentlichte Ergebnispapier besiegelt, dass ein Klimakabinett gebildet werden soll, das die rechtlich verbindliche Umsetzung der Klimaschutzziele für das Jahr 2030 vorbereiten wird. Damit sollen die im Koalitionsvertrag festgelegten Beschlüsse auch umgesetzt werden. Zusammensetzen soll sich das Kabinett aus Ministern für Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Bauen, Landwirtschaft und Finanzen. SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles lobte die Vereinbarungen zum Klimaschutz und scherzte, dass die Beratungen zum Thema Klima bei gutem Klima stattgefunden hätten.
faz.net

Bayern: Wie weiter mit dem Volksbegehren Artenschutz? Anfang dieser Woche kam zum zweiten Mal der runde Tisch zum Thema Artenvielfalt zusammen, den der Bayerische Ministerpräsident Söder nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ einberufen hatte. Bei dem Treffen soll der Streit wischen den Initiatoren des Volksbegehrens und dem Bauernverband geschlichtet werden. Dabei geht es um zwei Forderungen: Einerseits, dass ab 2020 zehn Prozent der Wiesen und Weiden erst nach dem 15. Juni eines jeden Jahres gemäht werden dürfen, um Wildblumen, Kräutern, Bienen und Insekten Zeit und Raum zu geben, sowie dass Grünland nach dem 15. März nicht mehr gewalzt werden darf, um Wiesenbrüter und ihre Nester zu schützen. Viele Landwirte und der Bauernverband empfinden beide Forderungen als zu restriktiv. Das Bundesumweltministerium sieht die Sinnhaftigkeit der Forderungen bestätigt.
sueddeutsche.de

Weltweites Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll gescheitert. Die Hoffnung von Umweltverbänden, der Vermüllung der Weltmeere durch Plastik mit einem weltweiten Abkommen den Kampf anzusagen, hat sich vorerst zerschlagen, denn auf der UN-Umweltkonferenz in Nairobi scheiterte der Versuch, Verhandlungen über verpflichtende Schritte zur Eindämmung des Mülls zu beginnen. Vor allem die USA sollen sich quer gestellt und ein Abkommen blockiert haben. Daher soll nun in der Abschlusssitzung an diesem Freitag über einen Kompromissvorschlag abgestimmt werden. Dieser sieht vor,  dass eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden soll, um sich über mögliche Antworten gegen die Plastikvermüllung zu beraten. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium und Chef der deutschen Delegation in Nairobi zeigte sich jedoch entschlossen, nicht aufzugeben und beim globalen Plastikproblem Druck zu machen. Dieser Druck ist angebracht: Jährlich enden rund 13 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren.
wr.de

Frühreif Greta Thunberg für Friedensnobelpreis nominiert welt.de
Philippinen Schnabelwal mit 40 Kilo Plastik im Magen angespült noz.de
Brasilien Sägen im Amazonas taz.de
Übernahme Shell will Ökostromanbieter Lichtblick kaufen handelsblatt.com

ZAHL DES TAGES

9,9 Prozent beträgt der Anteil der SUVs in Düsseldorf. Die Landeshauptstadt am Rhein ist somit deutschlandweit die Nummer eins in Sachen Geländewagen, es folgen München und Mühlheim an der Ruhr. Auch im ländlichen Bayern ist die SUV-Dichte besonders hoch.
rp-online.de

HINTERGRUND

Frankreich: Warten auf die Ölpest. Nach dem Untergang des Containerschiffs „Grande America“ im Golf von Biskaya vor der Westküste Frankreichs versuchen Einsatzkräfte und Experten, das Schlimmste zu verhindern – mehrere Ölteppiche treiben derzeit auf Frankreichs Atlantikküste zu. Die zuständige Seepräfektur teilte mit, dass man versuche, die Ölteppiche trotz der rauen See einzudämmen.  Derzeit sind mehrere Schiffe vor Ort, um eine Ausbreitung des Öls zu verhindern. Nun droht den Departements Chorente-Maritime und Gironde, in denen sich die Städte La Rochelle und Bordeaux befinden, eine Küstenverschmutzung. Das Schiff, das neben Containern auch über 2000 Fahrzeuge an Bord hatte, war gut 300 Kilometer von der Küste entfernt nach tagelangem Brand gesunken. Das unter italienischer Flagge fahrende Schiff hatte auch Gefahrgut an Bord. Bereits am Samstag kursierten Bilder eines verschmutzten Strandes. Die Seepräfektur konnte am Wochenende jedoch zunächst beruhigen – bei dem braunen Schlick soll es sich um organische Abfälle handeln, und nicht wie befürchtet um Öl.
tagesspiegel.de

Digitalisierung auf dem Acker. Das Berufsbild der Bauern verändert sich aufgrund der Digitalisierung radikal. Auch Berührungsängste scheinen die Landwirte keine zu haben und setzen neue Technologien zahlreich ein, wie der Branchenverband Bitkom bereits mehrfach berichtete. Die Digitalisierung kommt dabei nicht nur dem Menschen, sondern auch der Umwelt zugute. Durch effizientere Abläufe oder Maschinen können Pestizide, Dünger, Wasser und schwere Landmaschinen eingespart werden. Vor allem letztere haben einen großen Einfluss auf die Umwelt, da sie oft dutzende Tonnen schwer sind. In Zukunft könnten beispielsweise kleinere, autonome Maschinen die Felder schonender bearbeiten und der Bodenverdichtung entgegenwirken. Forscher der University of Florida prognostizieren, dass Landwirte in Zukunft vielmehr als Technikversteher und Datenbändiger gesehen werden könnten.
sueddeutsche.de

Teures Versagen: Rechnung für das Verfehlen der Klimaziele. Zum ersten Mal belasten verfehlte Klimaziele die Staatskassen, wie aus dem Kabinettsentwurf des Finanzplans 2019 bis 2023 hervorgeht. Die Bundesregierung rechnet damit, für das Überschreiten der EU-Klimaschutzvorgaben zwischen 2020 und 2022 insgesamt 300 Millionen Euro an andere EU-Mitgliedsländer zahlen zu müssen. An diesen Ausgaben müssen sich alle Ressorts nach einem festgelegten Verteilungssatz beteiligen, wie der Entwurf von Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorsieht. Grund für die prognostizierten Zahlungen ist die Tatsache, dass Deutschland seine Einsparziele in den Bereichen Verkehr, Gebäudeenergie und Landwirtschaft nicht erreichen wird. Insgesamt sollen die Emissionen in diesen Bereichen zwischen 2005 und 2020 um 14 Prozent sinken. Bislang sind sie aber nahezu auf dem Niveau von 2005.
tagesspiegel.de

Studie plädiert für langsamen Umstieg auf E-Autos. Laut einer neuen Studie von e-mobil, einer Innovationsagentur des Landes Baden-Württemberg, wäre eine langsamere Umstellung auf Elektroautos verträglicher für Arbeitsplätze in Baden-Württemberg als ein rascher Umstieg. Während eine schnelle Transformation rund 30.800 Jobs kosten könne, sei eine sukzessive Umstellung dank des Wachstums der neuen Komponenten bei der Beibehaltung der Verbrennertechnologie sogar mit der Schaffung von 8900 Arbeitsplätzen verbunden, rechnet die Studie vor. Erst kürzlich kündigten VW und Ford den Abbau Tausender Stellen an, um der Umstellung auf die Elektromobilität in der Produktion gerecht zu werden. IG Metall-Chef Jörg Hofmann mahnte, dass deshalb Hilfen wie beim Kohlausstieg nötig würden. Erst kürzlich kündigte VW-Chef Herbert Diess an, beim Wechsel auf die Elektromobilität auf volle Kraft voraus zu setzen.
spiegel.de

KOMMENTAR

Tiertransporte. Christoph Link von der Stuttgarter Zeitung lobt Bayerns Vorreiterrolle bei der Beschränkung von Tiertransporten. Schlachtviehtransporte in 17 ferne nicht-EU-Länder werden auf Drängen von Amtstierärzten hin verboten. Gleichzeitig mahnt er, dass die Anstrengungen zum Tierwohl nicht an den Landesgrenzen enden sollten.
stuttgarter-zeitung.de

FOTO DER WOCHE


007 unter Strom. Im kommenden Jahr wird James Bond zum 25. Mal ins Kino kommen. Wie „The Guardian“ berichtet, soll es dabei nun klimafreundlicher zugehen als zuvor – der 007-Dienstwagen, ein Aston Martin, wird ein Elektroauto sein. Den Wechsel zum E-Auto soll Regisseur Joji Fukunaga initiiert haben, der als Umweltaktivist gilt. Auch Hauptdarsteller Daniel Craig und die Produzenten tragen nach Insider-Informationen den Wechsel mit.
auto-motor-und-sport.de

PETITION

NICHT MEHR GRÜN

Bäume im Hambacher Forst gefällt. Die Polizei veröffentlichte am Mittwochabend Bilder aus dem Hambacher Forst. Darauf zu sehen sind Waldflächen, auf der nur noch kleine Baumstümpfe stehen. Weitere Polizeifotos zeigen Baumhäuser der Aktivisten, die sich für den Erhalt des Waldes eingesetzt hatten. Laut Polizei passen Abschnittkanten der Stümpfe und Baumstämme zu jenen, die auch in den Baumhäusern verbaut wurden. Allerdings will die Polizei daraus keine voreiligen Schlüsse ziehen – es gebe keine Zeugen, die bestätigen könnten, dass die Aktivisten die Bäume selbst gefällt haben. Sicher sei laut Polizei jedoch bereits, dass es sich bei den gefällten Bäumen nicht um Arbeiten handelt, die durch oder im Auftrag von RWE durchgeführt wurden. RWE hat bereits Strafanzeige wegen der Fällungen gestellt.
rp-online.de