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KW11: UN-Abkommen zur Verringerung des Plastikmülls, Verkehrsminister präsentiert Airbus-Flugtaxi, Ökobilanz der GroKo nach einem Jahr eher mau
12. März 2019

NACHRICHTEN

Kommt ein UN-Abkommen zur Verringerung des Plastikmülls? Die Vermüllung der Meere lässt sich nur mit geeigneten, globalen Strategien in den Griff bekommen. Aus diesem Grund treffen sich ab Montag im kenianischen Nairobi Delegationen aus aller Welt zur fünftägigen Uno-Umweltkonferenz. Auch die Bundesregierung ist mit einer über 20-köpfigen Delegation vertreten. Allerdings wird ihr statt Umweltministerin Svenja Schulze ihr Staatssekretär Jochen Flasbarth vorstehen. Bettina Hoffmann, die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, kritisiert Schulzes Fernbleiben von der Konferenz. Einig sind sich Grüne und Umweltministerium jedoch darin, dass die bisherigen Abkommen wie etwa das Aus für Wegwerfprodukte wie Plastikteller und Trinkhalme in der EU nicht ausreichen. Deshalb brauche es weitere Anstrengungen. Die Konferenz in Nairobi könnte richtungsweisend für das Erreichen des Ziels sein, bis 2030 die Zufuhr von Plastik in die Weltmeere zu stoppen. Auch das umstrittene Geo-Engineering als letzte Maßnahme bei einem eskalierenden Klimawandel steht auf der Tagesordnung der Umweltkonferenz.
spiegel.de, sat1.de

Abgehoben: Verkehrsminister präsentiert Airbus-Flugtaxi. Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat am Montag in Ingolstadt seinen City Airbus vorgestellt und damit das Pilotprojekt für Lufttaxis gestartet. Beim City Airbus handelt es sich um ein Lufttaxi für vier Insassen, das Airbus zusammen mit Siemens entwickelt hat. Das Fluggerät wird angetrieben von vier doppelten Mantelpropellern und kann senkrecht starten und landen. Für das Urban Air Mobility-Projekt der Europäischen Union wurde der Luftraum über Ingolstadt daher zur Testregion für Flugtaxis erklärt. Passagiere sollen mit Lufttaxis oder Taxidrohnen kürzere oder mittlere Strecken in der Stadt zurücklegen. Verkehrsminister Andreas Scheuer hat angekündigt, schnell rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von Lufttaxis in Deutschland schaffen zu wollen. Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband hält Flugtaxis jedoch noch über Jahrzehnte für unrealisierbar und sieht darin auch nur ein Beförderungsmittel für Reiche. Airbus-Sprecher Gregor von Kursell vermutet, dass es frühestens Mitte des kommenden Jahrzehnts europäische Vorschriften für den Gebrauch geben könnte.
rp-online.de

Greenpeace-Studie: Verfehlung der Klimaziele im Verkehr kostet Milliarden. Laut einer Studie des Kölner New Climate Institute im Auftrag von Greenpeace könnte das Verfehlen der vorgenommenen Klimaziele im Verkehr den Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Sollten die  verbindlichen Klimaschutzziele in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft nicht eingehalten werden, könnten Kosten in Höhe von bis zu 36 Milliarden Euro entstehen. Denn falls Klimaziele nicht erreicht werden, ist Deutschland vertraglich verpflichtet, Verschmutzungsrechte bei anderen europäischen Staaten zu kaufen. Umweltministerin Svenja Schulze mahnt deshalb, zuhause CO2 einzusparen. Sie will ihre Ressortkollegen zu ambitionierterem Klimaschutz bringen. Dazu sollen die Ressorts Verkehr, Innen, Wirtschaft und Landwirtschaft im Klimaschutzgesetz eigene Wege zu mehr Treibhausgas-Einsparungen benennen. Die Union übt scharfe Kritik an diesem Vorgehen.
tagesschau.de, solarify.eu

Ökobilanz der GroKo nach einem Jahr eher mau. Am 14. März 2019 ist die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD ein Jahr im Amt. In Sachen Umweltschutz hat sich in der Großen Koalition allerdings wenig getan, wie die Deutsche Umwelthilfe findet. Die DUH kritisiert die Koalition für ihr mangelndes Langfristdenken und attestiert ein Feststecken in einem rückwärtsgewandten Kurs. Im Sinne der „Industrieinteressen von gestern“ würden die Interessen und der Schutz der Verbraucher ignoriert und der Natur- und Klimaschutz geopfert. Derweil fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mehr Engagement für den Tierschutz. Die Organisation kritisiert die Ministerin unter anderem für die Tolerierung der betäubungslosen Ferkelkastration. Zudem fordert sie mehr Einsatz für eine europäische Agrarreform zur Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft.
presseportal.de, n-tv.de

Scientists For Future Wissenschaftler unterstützen Klimastreik der Schüler kn-online.de
Wende im Dieselstreit Lungenärzte fordern strengere Grenzwerte welt.de
Fukushima Bilanz nach acht Jahren tagesschau.de
Giftige Beerchen Gift in Öko-Erdbeeren taz.de

ZAHL DES TAGES

50.000 Euro „Belohnungsgeld“ schlägt Verena Braunschweiger, Gymnasiallehrerin und Autorin des Buches „Kinderfrei statt Kinderlos“ für jede Frau über 50 Jahre vor, die kein Kind hat. Die promovierte Germanistin will so gegen die neokonservative Revolution ankämpfen und gleichzeitig auf den Einfluss des Kinderkriegens auf das Klima sowie die zukünftige Rolle der Kinder in einer Welt aus dem Gleichgewicht aufmerksam machen.
welt.de

ZITAT

„Wenn wir die CO2-Emissionen in den kommenden Jahren nicht signifikant senken, schreitet die Erderwärmung unkontrolliert voran, mit verheerenden Folgen. Darum bekennen wir uns voll und ganz zu dem Ziel, die Erderwärmung bis 2050 auf unter zwei Grad zu begrenzen.“
Ausgerechnet VW-Chef Herbert Diess bekannt sich am Dienstag im VW-Werk Wolfsburg zum Umweltschutz und stellte die neue Öko-Strategie des Autokonzerns vor.
welt.de

TIPP


Petition zum Artenschutz. Die Petition der Biodversity Foundation will sich dafür einsetzen, den Schutz der Biodiversität ins Grundgesetz aufzunehmen. Dafür soll in Artikel 91a des GG als dritte Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern die Verbesserung des Biodiversitäts-Schutzes sowie die Sicherstellung der Ökosystemleistungen festgeschrieben werden.
openpetition.de

HINTERGRUND

Fraunhofer Studie: Mehr Verkehr durch autonomes Fahren. Die Hoffnung auf weniger Staus durch autonome Fahrzeuge könnte ein Wunschtraum bleiben. Denn wie eine neue Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe zeigt, fällt die positive Klimawirkung von autonomen Fahrzeugen relativ gering aus. Der CO2-Ausstoß im Sektor Verkehr würde durch Vernetzung und Automatisierung bis 2050 gegenüber einem Fall ohne diese neuen Technologien nur um 7,6 Prozent sinken. Zudem entsteht die Gefahr, dass sich Verkehr von Bussen und Bahnen durch die Vorteile der Automatisierung, etwa die wegfallende Parkplatzsuche, hin zum Auto verlagert. Bis zum komplett autonomen Fahren für jedermann wird es allerdings noch ein weiter Weg sein.
fr.de

Menschenrechtsverletzungen in Naturschutzgebieten: WWF läßt Vorwürfe prüfen. Dem WWF wird vorgeworfen, die Augen vor Menschenrechtsverletzungen in Projektgebieten zu verschließen. Der Vorstand der Naturschutzorganisation, Christoph Heinrich, nimmt Stellung und betont, dass die Achtung der Menschenrechte oberste Priorität habe. Man sei von den Anschuldigungen sehr betroffen und habe externe Menschenrechtsexperten eingebunden, um eine umfassende Untersuchung einzuleiten. Der WWF Deutschland hat entschieden, sein Engagement insgesamt unter Menschenrechtsaspekten von externen Fachleuten analysieren zu lassen. Dafür konnte man den ehemaligen Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Markus Löning, gewinnen.
zeit.de

Europäische Piratenfischer plündern Afrikas Meere. Die EU fördert die nachhaltige Fischerei in Senegal – mit 2,5 Millionen Euro im Jahr. Im Gegenzug dafür bekommen europäische Industrieschiffe umfängliche Fangrechte eingeräumt. Diese fangen jedoch in einer Woche soviel Fisch wie die senegalesischen Fischer in einem Jahr und werden ihnen somit zunehmend zum Verhängnis. Nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen sind die Meere nahezu leergefischt. Weil es in den EU-Gewässern längst nichts mehr zu holen gibt, sollen Abkommen mit afrikanischen Staaten den Appetit der Europäer befriedigen. Eines dieser Abkommen endet dieses Jahr und wird neu verhandelt werden müssen. In Sorge um ihre Existenz demonstrierten senegalesische Fischer kürzlich für mehr Schutz vor der ausländischen Konkurrenz. Um zu verhindern, dass die europäischen Schiffe den senegalesischen Fischern die Lebensgrundlage nehmen, bedürfte es strenger Kontrollen.
sueddeutsche.de

Thailands grüne Tankstellen: Der Konzern Bangchak, einer von Thailands größten Petroleumproduzenten, will ein smartes Stromnetz für den Betrieb seiner Tankstellen testen. Mithilfe von Batteriespeichern soll der Stromverbrauch gesenkt werden, gleichzeitig soll der horrenden Luftverschmutzung in der thailändischen Hauptstadt Bangkok der Kampf angesagt werden. So sollen Stromverbrauch und Abgase mithilfe eines blockchainbasierten Stromverteilers optimiert werden. Hierfür hat Bangchak nun die Photovoltaik-Anlagen einer seiner Tankstellen in Bangkok mit einem in der Nähe gelegenen Einkaufszentrum verbunden. Batterien sollen den Sonnenstrom speichern, um diesen mithilfe der Blockchain-Plattform auf beide Gebäude zu verteilen. Bewährt sich der Pilotversuch in Bangkok, könnte das System anschließend auch im landesweiten Netz der Bangchak-Tankstellen zum Einsatz kommen.
btc-echo.de

KOMMENTAR

Am Ziel vorbeigeflogen. Svenja Bergt, Faz-Autorin für Wirtschaft und Umwelt, kritisiert die Prioritätensetzung von Verkehrsminister Andreas Scheuer. Statt sich dringenderen Fragen zu widmen, setzt Scheuer laut Bergt ein Pressewirksames Flugtaxi-Programm auf. Dabei lasse die Bundesregierung eine konsequente Förderung von nachhaltiger Mobilität vermissen. Feinstaubbelastung, Funklöcher auf dem Land – aber Hauptsache, Flugtaxis.
taz.de

FOTO DER WOCHE


Der Geist des Waldes. Luchs in Herne gesichtet.
Foto: Polizei Bochum.

TIERISCH

Wurm mit nachwachsendem Kopf. Forscher haben Meereswürmer entdeckt, die ihren Kopf vollständig regenerieren können. Dem Schnurwurm (Tubulanus sexlineatus) wächst der Kopf nach, wenn er abgetrennt wird. Die Entdeckung widerlegt die gängigen Thesen zum evolutionären Ursprung solcher Regenerationsfähigkeiten, die als wesentlich älter als 15 Millionen Jahre eingeschätzt wurden.
scinexx.de

NICHT MEHR GRÜN

Grüne Eisberge. Die meisten Eisberge sind weiß oder blau. Nur gelegentlich werden auch seltenere Eisbergexemplare im Südpolarmeer gesichtet, wie der Grüne Eisberg, der Forschern Rätsel aufgab. Das Mysterium um den ungewöhnlich gefärbten Eisberg konnte nun jedoch gelöst werden. Nachdem australische Wissenschaftler große Mengen an Eisenstaub im ostantarktischen Amery-Eisschild bemerkt hatten, kommen Eisenoxide als Ursprung der grünlichen Färbung in Frage. Diese beeinflussen die Brechung des Lichts und somit dessen Farbe. Eisen ist in großen Teilen der Ozeane Mangelware, und wo es über Wüstenstaub oder Eisberge eingetragen wird, blüht das Leben auf.
spektrum.de