Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Kenia: Weiterhin Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Präsidentschaftswahlen, Große Probleme für Flüchtlinge in Nordafrika, Viele Tote in ägyptischer Kirche
African Edition in der Kalenderwoche 33, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaft: Mittlerweile sind in Kenia etwa die Hälfte aller Stimmen ausgezählt. Wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte, liegt Vizepräsident William Ruto laut Teilergebnissen mit 51,25 Prozent knapp vor dem einstigen Oppositionsführer Raila Odinga, der auf 48,09 Prozent kommt. Am Tag zuvor lag Odinga noch in Führung. Nachdem es Unruhen bei den Auszählungszentren in Nairobi gegeben hatte, wurden Polizisten dorthin entsandt, Gewerkschaften und Organisation riefen zur Ruhe auf. Beobachter rechnen wegen des erwarteten knappen Ausgangs damit, dass der unterlegene Kandidat vor Gericht ziehen wird. spiegel.de

Chancenlos in Tunesien: Nachdem sie eine beschwerliche Reise durch die Sahara hinter sich haben und in den nordafrikanischen Ländern Diskriminierung und Rassismus erfahren haben, brechen momentan täglich 1000 Flüchtlinge über das Meer nach Europa auf. Italienische Behörden zählten im August öfter mehr als 1000 Migranten und Flüchtlinge innerhalb von 24 Stunden. Genaue Zahlen über die Migrationswelle über das südliche Mittelmeer gibt es nicht. Die Lage auf dem afrikanischen Kontinent wird umso schwieriger, da escin Libyen Unruhen gibt und viele Flüchtlinge zum Beispiel in Tunesien keinen Reisepass haben und weder eine Arbeitserlaubnis noch einen Aufenthaltsstatus besitzen. https://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlinge-mittelmeer-1.5637432

Ägypten: Mindestens 40 Tote bei Brand in Kirche: Im Großraum Kairo ist es in einer koptischen Kirche zu einer Massenpanik gekommen, bei der 40 Menschen ums Leben kamen. In der Kirche befanden sich 5000 Gläubige, als ein Brand – wahrscheinlich ausgelöst durch einen Kurzschluss – ausbrach und den Eingang zur Kirche versperrte. In Ägypten werden Sicherheitsstandards und Brandschutzvorschriften teils nur unzureichend durchgesetzt. tagesschau.de

Warum liefert ein deutsches Unternehmen Gas nach Marokko?: In Zeiten der Energiekrise in Europa mag es verwunderlich sein, dass Spanien Ende Juni Gaslieferungen nach Marokko aufgenommen hat – mit LNG-Gas, das der deutsche Konzern RWE aus den USA einführt. Eine Erklärung hierfür ist, dass Marokko bisher sein Gas aus Algerien bezogen hat und dass es zwischen den beiden Ländern einen Konflikt um das Gebiet Westsahara geht, auf das Marokko Anspruch erhebt. Dabei wird es von Spanien unterstützt. Algerien ist dagegen für die Freiheitsbewegung in diesem Gebiet. Die diplomatischen Spannungen zwischen Spanien und Algerien haben sich nun schon seit einiger Zeit auch auf die Gaslieferungen Algeriens ausgeweitet. rnd.de

Deutsche Bank will Afrikageschäft mit Neueinstellungen ankurbeln: Die Deutsche Bank will seine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent verstärken und vergrößert ihr Investmentbanking-Team in Südafrika. So soll ein Zentrum für Geschäftsabschlüsse in ganz Afrika aufgebaut werden, wie Länderchefin Saloshni Pillay im Interview mit Bloomberg sagte. „Es besteht ein grosses Interesse an dem Kontinent, wenn es um Sektoren wie Rohstoffe, Lebensmittel und Energie geht,“, sagte Kees Hoving, Co-Chief Executive Officer für den Nahen Osten und Afrika. „Wir haben weltweit Kunden, die auch Niederlassungen in Südafrika haben, und Saloshnis Team spricht mit diesen Kunden.“ cash.ch

In Libyen zeichnet sich ein neues Machtarrangement ab – der Erdölexport kommt wieder in Gang: In Libyen gibt es zwei sich rivalisierende Regierungen, die das Land bisher in einen Stillstand führten. Nun scheint jedoch Bewegung in die Blockade zu kommen, denn die Regierungen haben sich auf eine Machtteilung geeinigt. Der Osten verwaltet das Erdöl, der Westen das Geld. Dadurch sind beide Seiten an einen Steigerung der Förderungsmenge interessiert. Sie hat seit Mitte Juli etwas angezogen, nach offiziellen Angaben erreicht sie wieder 1,2 Millionen Fass pro Tag. Offen ist, ob der Ausstoss über längere Zeit auf diesem Niveau gehalten werden kann, zumal offenbar das Geld für den Unterhalt der Förderanlagen fehlt. https://www.nzz.ch/international/stabilisierung-in-libyen-erdoelproduktion-steigt-ld.1697744

HINTERGRUND

Indiens wachsender Einfluss in Afrika: Neben Russland, den USA und China möchte auch Indien seinen Einfluß auf dem afrikanischen Kontinent verstärken. Dazu dienten bisher Gipfeltreffen in den Jahren 2008, 2011 und 2015, mehr als 35 Staatsbesuche indischer Politiker und ein rasant steigender Handel mit afrikanischen Ländern. Zudem hat Indien auch eine koloniale Vergangenheit. Indien tritt vor allem als Entwicklungspartner auf, beide Seiten profitieren von einem guten Verhältnis. So sehen die afrikanischen Staaten die große Bedeutung der riesigen demokratischen Nation Indien und Indien schafft sich Unterstützung, wenn es um einen Sitz des ständigen Mitglieds im Sicherheitsrat der UN geht. Im Jahr 2000 betrug das Handelsvolumen 6,9 Milliarden Dollar, 2010 belief es sich auf 37,5 Milliarden und 2015 auf 51 Milliarden. Das aktuelle Handelsvolumen im Jahr 2021 umfasst mehr als 82 Milliarden Dollar – inzwischen ist Indien zum zweitwichtigsten nationalen Handelspartner Afrikas aufgestiegen. Indien bezieht Energie aus Afrika und liefert Medizin sowie Technologie. orf.at

Zwischen angeblicher „Schuldenfalle“ und Milliardeninvestitionen: Chinas umstrittene Rolle in Afrika: William Ruto, einer der beiden Präsidentschaftskandidaten in Kenia hat sich kürzlich darüber beschwert, dass es zu viele Chinesen im Land gebe, die den Einheimischen die Jobs wegnähmen. Gegenkandidat Raila Odinga wiederum kritisierte die hohen Schulden, die Kenia mit China habe. In Kenia scheint sich zu bewahrheiten, wovor Kritiker seit Jahren warnen: China, so heißt es, treibe afrikanische Staaten in die finanzielle Abhängigkeit. Kritiker bezweifeln das aber und sehen andere Probleme: „Es sind die Launen des Anleihemarktes“, sagen Nicolas Lippolis von der Universität Oxford und Harry Verhoeven von der Columbia University. Ursache für die Probleme liegen darin, dass sich die Schulden des Kontinents vor allem bei privaten westlichen Kreditgebern anhäuften. Eine Untersuchung stellte fest, dass nur 12 Prozent der Gesamtverschuldung Afrikas bei chinesischen Kreditgebern liegt. Rund dreimal so viel – 35 Prozent – schulden die Staaten des Kontinents privaten Kreditgebern aus dem Westen, die zudem noch höhere Zinsen verlangten. In Afrika schätzt man zudem, dass China im Gegensatz zu Europa große Projekte in kurzer Zeit und unkompliziert fertigstellt. Dennoch sei die Qualität europäischer Projekte besser. merkur.de

Pipeline-Projekt: Erdgas quer durch die Sahara nach Europa?: Wenn es nach dem Willen der drei afrikanischen Staaten Nigeria, Niger und Algerien geht, könnte es schon in 10 Jahren eine Pipeline geben, die durch die Sahara Erdgas nach Europa liefert. Eine Absichtserklärung dafür ist mittlerweile unterzeichnet. Experten sehen jedoch Probleme. Isaac Botti, Analyst für öffentliche Finanzen in Nigerias Hauptstadt Abuja, sieht Mangel an politischem Willen als eine der größten Herausforderungen, die Gasleitung zu bauen: „Ich habe das Gefühl, dass es sich nur um eine Verpflichtung auf dem Papier handelt, die nicht durch Taten untermauert wird“. Noch fehle es an politischen Rahmenbedingungen und Finanzen, betont Botti. Nigeria hat den größten Anteil an den Gasreserven, hier gibt es aber auch viel Armut, Terror und politische Instabilität. Und auch auf Europas Seite gibt es Limitierungen. Zwar wird akut auf Gas gesetzt. Aber auf lange Sicht soll der Einsatz der fossilen Energien begrenzt werden. dw.com

Afrika: Wanderung der Bantu-Völker rekonstruiert: Eine Studie zeigt, dass das Volk der Bantu sich viel früher auf dem afrikanischen Kontinent ausgebreitet hat, als angenommen. Ihr Einfluss ist noch heute präsent, denn mehr als 240 Millionen Menschen in einem Gebiet mit mehr als neun Millionen Quadratkilometern im Afrika südlich der Sahara sprechen heute eine der mehr als 500 Bantu-Sprachen. Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass die Ur-Bantu erst im Zuge eines Klimawechsels vor rund 3000 bis 2500 Jahren nach Süden migrierten. Analysen ergaben aber nun: Die Ausbreitung früher Bantu-sprechender Menschen aus ihrem Ursprungsgebiet begann deutlich früher als allgemein angenommen. Sie müssen schon vor mehr als 4000 Jahren vom Golf von Guinea nach Süden gezogen sein – lange bevor sich der Savannenkorridor durch den dichten Regenwald öffnete. Die Wissenschaftler vermuten, dass die frühen Bantu sich während ihrer Expansionsphase in gewissem Maße an die neue Umgebung anpassten und ihre Lebensweise zumindest in Teilen umstellten. Ihrer Ansicht nach könnte dies auch für andere Migrationsbewegungen früher Bauernkulturen gelten. wissenschaft.de

ANGEZÄHLT

Auch wenn die Demokratische Republik Kongo Gegenteiliges versprochen hat, bietet sie nun neue Lizenzen für Ölbohrungen im Regenwald an, was extrem negative Folgen für den Klimaschutz zur Folge hätte. So könnten bis zu 5,8 Milliarden Tonnen Kohlenstoff freigesetzt werden, das entspricht etwa 14 Prozent der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen. bernerzeitung.ch

ZITAT DER WOCHE

„Dank dieser App habe ich die Stromausfälle im Blick“

Der Journalistin Leonie March in Südafrika hilft eine App, um Stromausfälle zu vorauszusehen, da sie über neue Stromausfälle Ankündigungen erhält und so ihren Tag besser planen kann. srf.ch

ZULETZT

Die Super League kommt – in Afrika: Als sie in Europa geplant war, gab es viel Widerstand von den Vereinen – die Fußball Super League. In Afrika soll sie nun eingeführt werden. Der afrikanische Fußballverband erhofft sich von der 2023 startenden Liga viel Geld. „Wir wurden mit Anfragen von Investoren und Sponsoren überschwemmt, die bestrebt sind, mit uns in der CAF Super League zusammenzuarbeiten. Die Liga hat ein riesiges Potenzial“, sagte Patrice Motsepe, Präsident der afrikanischen Fußball-Konföderation CAF. 24 Klubs aus 16 Ländern aus drei afrikanischen Regionen sollen dabei sein, ein Auf- und Abstieg ist vorgesehen. Die beiden afrikanischen Klubwettbewerbe Champions League und Confederation Cup werden laut Motsepe weiter stattfinden. sportschau.de