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KW 15: FFF-Forderungskatalog, Getreideernte, Bienen retten
9. April 2019

NACHRICHTEN

„Fridays for Future“-Klimaaktivisten präsentieren Forderungskatalog: Die Bundesregierung solle eine Steuer von 180 Euro pro ausgestoßene Tonne Kohlendioxid erheben und sämtliche Subventionen fossiler Energieträger bis 2019 abschaffen. Außerdem müsste etwa jedes vierte Kohlekraftwerk abgeschaltet werden. Dabei hatten die Aktivisten eigentlich nicht vor, konkrete Forderungen zu stellen – die Aufforderung zum Handeln sollte reichen. Seit Monaten demonstrieren vor allem Schüler immer freitags für mehr Engagement der Politik beim Klimaschutz. Zuletzt hatten sich auch Wissenschaftler der Bewegung angeschlossen.
n-tv.de, spiegel.de

Weltweite Getreideernte deckt Verbrauch nicht: Zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt wird die weltweite Getreideernte nicht reichen, um den Bedarf zu decken. Im Agrarjahr 2018/19 werden knapp 30 Millionen Tonnen mehr verbraucht, als geerntet werden, schätzt die Uno-Welternährungsorganisation in ihrer jüngsten Prognose. Der Getreiderat – ein Zusammenschluss der wichtigsten Getreide produzierenden Staaten – gibt eine ähnliche Prognose ab. Grund sind neben der Dürre in weiten Teilen Europas, auch die veränderten Essgewohnheiten. Dadurch, dass Menschen mehr Fleisch essen wollen, muss mehr Getreide produziert werden.
spiegel.de

Bayern will die Bienen retten: Das bayerische Volksbegehren zur Artenvielfalt unter dem Motto „Rettet die Bienen“ soll unverändert Gesetz werden. Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern hat am Mittwoch beschlossen, die Forderungen unverändert als Gesetz zu übernehmen. In Kürze wird es der Landtag beschließen. Man werde den Wunsch der Menschen annehmen, sagte Ministerpräsident Markus Söder. Zudem sollen in weiteren Gesetzen das Volksbegehren für die Praxis präzisiert und noch mehr Vorhaben für den Artenschutz und für die Landwirte festgelegt werden. Dazu zählen laut Söder etwa Blühstreifen an den Straßen, die bessere Vermarktung von biologischen und regionalen Lebensmitteln sowie die Reduzierung des Flächenverbrauchs.
tagesspiegel.de

Gesetz für schnelleren Stromnetz-Ausbau: Im Bundestag wurde das Gesetz für einen schnelleren Ausbau der Stromnetze verabschiedet. Damit werden Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt, unter anderem wurden Fristen gekürzt und einige Verfahrensschritten sollen gestrichen werden. Der schnellere Netzausbau ist eine Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Der im Norden durch Windkraft gewonnene Strom muss in die Industriezentren transportiert werden. Landwirte, auf deren Äckern Stromleitungen gebaut werden, können laut dem Gesetz neben ihrer Entschädigung einen Beschleunigungszuschlag erhalten, wenn sie sich innerhalb von acht Wochen mit dem jeweiligen Netzbetreiber einigen.
deutschlandfunk.de

Scholz einigt sich mit Kohle-Ländern auf Programm für Strukturwandel: Die Regierung und die Kohle-Länder haben sich auf ein Sofortprogramm für den Strukturwandel in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen geeinigt. Das Programm hat ein Volumen in Höhe von 260 Mio. Euro – vom Bund kommen dafür 240 Mio. Euro, wie Finanzminister Olaf Scholz am Donnerstag mitteilte. Die Länder sprachen von einem ersten Schritt. Gefördert werden sollen nach Angaben von Scholz hunderte Einzelprojekte in Brandenburg, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Die Bundesländer nannten erste Projekte, darunter zahlreiche Verkehrsprojekte wie der Ausbau von Straßen und Schienenverbindungen, kommunale Klimaprojekte oder touristische Projekte. Geplant sind unter anderem Radwege zwischen dem Lausitzer Seenland und dem Spreewald in Brandenburg und Sanierungsarbeiten am Naumburger Dom.
zdf.de, welt.de

Berlin wird immer heißer rbb24.de
Sydney schaltet auf 100 Prozent Ökostrom cleantechnica.com
Europäische Investitionsbank setzt auf Green Bonds bizz-energy.com
Irena-Studie: 80 Prozent Ökostrom bis 2050 machbar reuters.com
Es kommt was ins Rollen: Zulassung von Elektro-Scootern steht bevor n-tv.de

ZAHL DER WOCHE

Rund 3,5 Mio. Tonnen CO2 würde ein Veggie-Day in Deutschland einsparen. Das entspricht der Jahresfahrleistung von 1,5 Mio. Autos.
twitter.com/zdf

TERMIN

Unser Planet. „Es ist noch nicht zu spät“ – Dies ist die Botschaft der wohl aufwendigsten Natur-Dokumentation, die es je gab. Vier Jahre arbeitete ein internationales Team hochkarätiger Filmemacher und Wildlife-Fotografen an einer Serie atemberaubender Naturaufnahmen. Entstanden ist ein bildgewaltiger und hoffnungsvoller Weckruf um die Vielfalt der Erde in all ihren Lebensräumen zu entdecken und aktiv zu schützen.
literatur-live-berlin.de

ZITAT

„You, me and the rest of the human species are critically dependent on the health of the natural world. If the seas stop producing oxygen, we would be unable to breathe, and there is no food that we can digest that doesn’t originate from the natural world. – If we damage the natural world, we damage ourselves.“
Der britische Tierfilmer und Naturforscher Sir David Attenborough warnt vor der Zerstörung der Umwelt, weil die Menschen die Leidtragenden sind.
dailymail.co.uk

PANDASTISCH

HINTERGRUND

Verhilft die deutsche Superbatterie dem E-Auto zum Durchbruch? Mit der Batterie von „Innolith“ sollen E-Autos auf eine Reichweite von 1000 Kilometern kommen. Das Unternehmen aus Bruchsal bei Karlsruhe will seine neue Batterietechnologie vorstellen, die auf anorganischen Elektrolyten basiert. Das Unternehmen verspricht neben rund zehn Mal mehr Ladezyklen als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien auch ohne den Einsatz von exotischen Materialien auszukommen. In zwei bis fünf Jahren will das Unternehmen für die Massenfertigung bereit sein.
welt.de

Ökobilanz von alternativen Antrieben ist eindeutig: Für Gegner der Elektromobilität war es zunächst wie ein Geschenk des Himmels: Eine Studie des schwedischen Umweltforschungsinstituts IVL hatte ergeben, dass die Produktion eines E-Auto-Akkus mehr als 17 Tonnen CO2 verursacht. Das Problem: Die Zahl tauchte in der Studie gar nicht auf, sondern wurde von einem schwedischen Journalisten in Umlauf gebracht. Der gab später zu, dass es völlig falsch war, den Akku eines Tesla Model S mit einer Kapazität von 100 Kilowattstunden (kWh) als Maßstab für ein durchschnittliches E-Auto heranzuziehen – ganz abgesehen davon, dass Teslas Gigafactory mit erneuerbaren Energien arbeitet, wie Unternehmenschef Elon Musk empört twitterte. Selbst wenn man nicht 100 Prozent Ökostrom annimmt, schneidet das E-Auto nicht schlecht ab. Der koreanische Batteriezellen-Hersteller LG Chem legte seine Daten offen: Für die Herstellung des Akkus mit einer Kapazität von 24 kWh für den elektrischen Ford Focus wurden 3,2 Tonnen CO2 freigesetzt. Diese Menge stößt ein Benziner mit knapp sieben Litern Verbrauch auf einer Strecke von 20.000 Kilometern aus.
tagesspiegel.de

Grüne fordern Ende des Verbrennungsmotors bis 2030: Um die Klimaziele zu erreichen, halten die Grünen verkehrspolitisch einen großen Wurf für nötig: Ab 2030 sollen in Deutschland keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ mit Verweis auf ein ihr vorliegendes Thesenpapier der Partei. In etlichen europäischen Ländern gibt es ein solches Ausstiegsdatum. Durch die Forderung solle der entschlossenere Ausbau der Elektromobilität gefördert werden. Ein klarer Fahrplan für das Aus von Diesel- und Benzin-Autos schaffe Planungssicherheit für Industrie und Beschäftigte und reihe sich in Pläne anderer europäischer Staaten ein. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sprach von einem anspruchsvollen, aber realistischen Ziel. Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange dagegen sagte, der Transformationsprozess hin zum emissionsfreien Auto von morgen könne nicht durch Verbote gelingen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet betonte, die Entwicklung zur Elektromobilität müsse technologieoffen vorangetrieben werden. Benziner und Diesel zu verbieten sei der falsche Schritt, vielmehr müssten Anreize geschaffen werden.
tagesspiegel.de, stern.de, zeit.de

Verkehrsminister Scheuer hält Fokus auf E-Mobilität für falsch: Andreas Scheuer hat sich gegen eine Festlegung auf eine Antriebstechnologie der Zukunft ausgesprochen. Nur auf Elektromobilität zu setzen, sei zu eingegrenzt, sagte Scheuer am Montag beim Future Mobility Summit des „Tagesspiegel“ in Berlin. Man brauche Kombilösungen, technologieoffen und verkehrsträgerübergreifend. Die Aussage von VW-Chef Herbert Diess, Technologieoffenheit sei der falsche Weg und es müsse ganz auf E-Mobilität gesetzt werden, sei falsch. Man könne noch nicht sagen, welches in zehn Jahren das beste Antriebskonzept sei. Es müsse auch die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert werden. Scheuer wehrte sich zugleich gegen Kritik, zu wenig für mehr Klimaschutz im Verkehr zu tun.
tagesspiegel.de, handelsblatt.com

Landwirtschaftsministerin Klöckner wirbt für passgenaue Düngung: Im Ringen um die Reduzierung der Nitratbelastung im Grundwasser soll künftig eine bedarfsgerechtere Düngung der Felder helfen. Alle seien sich einig, dass man sauberes Grundwasser haben wolle, sagte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Montag nach einem Treffen mit dem Umweltministerium, den jeweiligen Länderministern der beiden Ressorts sowie Vertretern der Wasserwirtschaft und Umwelt- und Bauernverbänden. Zugleich gebe es Zielkonflikte – denn auf der anderen Seite wollen man auch Pflanzen, die richtig ernährt seien. Nötig sei deshalb eine passgenaue Düngung. Am meisten sei bei dem Treffen über die pauschale Reduzierung der Düngung um 20 Prozent in belasteten Gebieten gesprochen worden, die bei Bauern zuletzt zu Warnungen vor einer Unterversorgung von Kulturpflanzen geführt hatte.
welt.de

KOMMENTAR

„Beim Artenschutz geht noch mehr“, findet Uli Bachmeier in seinem Kommentar für die Augsburger Allgemeine Zeitung. Mit dem Volksbegehren und dem Gesetz sei nur der erste Schritt für mehr Artenschutz getan. Die Staatsregierung stehe im Wort, dass alle mithelfen müssen, um den dramatischen Artenschwund aufzuhalten.
augsburger-allgemeine.de

FOTO DER WOCHE

TIERISCH

Delfine haben Spaß beim Sex: Das vermuten zwei US-Biologinnen, nachdem sie sich die Anatomie der Delfin-Klitoris angeschaut haben. Ähnlich wie beim Menschen laufen dort viele Nerven zusammen und das Gewebe kann sich bei Stimulation ausdehnen. Außerdem haben Delfine auch außerhalb der Fortpflanzungszeit Sex, was ebenfalls dafür spräche, dass es ihnen einfach Spaß machen könnte. Um die Ergebnisse zu verifizieren, sei aber noch weiter Forschung notwendig.
deutschlandfunknova.de

NICHT MEHR GRÜN

Klimawandel taut Tonnen an Exkrementen frei: Der Klimawandel taut die Hinterlassenschaften von Bergsteigern wieder frei; zum Problem wird das beim Mount Denali in Alaska. Mit knapp 6200 Metern ist der Berg die höchste Erhebung Nordamerikas; wegen seiner Lage und damit verbundenen extremen Wetterbedingungen mit orkanartigen Stürmen und sehr tiefen Temperaturen sind viele Kletterer gezwungen, lange Zeit in den verschiedenen Camps zu bringen. Die Ausscheidungen, die im Eis der Gletscher vergraben oder in Spalten entsorgt wurden, werden nun zum Problem. Anders als gedacht, wird der Kot durch das Gefrieren nicht zerrieben und zermahlen; sogar Bakterien überdauern jahrelang tiefgefroren und können wieder aktiv werden. Forscher erwarten, dass es stinkt und übel aussieht. Alaska ist dahingehend besonders betroffen, weil dort die Erderwärmung schneller und intensiver voranschreitet als in vielen anderen Regionen der Erde.
spektrum.de