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Kiew während Guterres-Besuch unter Beschuss, Russland will Region Cherson abspalten, Bundestag für Lieferung schwerer Waffen an Ukraine
Politbriefing am Freitag, 29. April 2022
kuratiert von Nina von Schweinitz und Egon Huschitt

POLITIK-HEADLINES

Bild: 9. Kind mit 63!
FAZ: Bundestag für Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine
Funke: Ukraine-Krieg: Russische Raketen schlagen in Kiew ein
Handelsblatt: Preise steigen kräftig
RND: Kiew meldet Raketenangriff auf Hauptstadt – während Besuch von UN-Chef
SZ: Große Mehrheit für Waffenlieferungen
Tagesspiegel: Drosten sagt Lauterbach ab: Rückzug aus Gremium
taz: Zurück in die 90er
Welt: Staatsräson, aber keine politische Einigkeit

TOP-NEWS

Kiew während Besuch von UN-Generalsekretär Guterres unter Raketenbeschuss: Bürgermeister Klitschko sprach auf Telegram von zwei russischen Angriffen im Bezirk Schewschenkowsky. Guterres warf dem UN-Sicherheitsrat vor, hinsichtlich des Ukraine-Kriegs versagt zu haben. Das Gremium habe nicht alles in seiner Macht Stehende dafür getan, den Krieg zu verhindern oder zu beenden. Der UN-Generalsekretär besuchte am Donnerstag den Kiewer Vorort Butscha, wo Gräueltaten des russischen Militärs stattgefunden hatten. Bei Gesprächen zwischen Guterres und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ging es unter anderem um die Evakuierung von Mariupol. Guterres sagte, die Zivilisten bräuchten eine Fluchtroute, um der Apokalypse zu entkommen. Selenskyj erklärte sich bereit, sofort mit Russland über die Evakuierung des Stahlwerks von Mariupol zu verhandeln. Doch Russlands Präsident Putin lehnte den Abzug ukrainischer Soldaten aus dem Stahlwerk ab. spiegel.de, welt.de, br.de, faz.net

  • Dramatischer Appell des ukrainischen Asow-Regiments aus Stahlwerk in Mariupol spiegel.de
  • Offenbar Angriff auf Lazarett in Mariupol spiegel.de
  • Warnung vor Cholera in Mariupol tagesschau.de
  • Ermittlungsverfahren gegen zehn russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen in Butscha n-tv.de
  • USA: Hinweise auf Ermordung kapitulierender Ukrainer n-tv.de
  • Russische Truppen kamen Selenskyj offenbar sehr nah tagesspiegel.de

Russland will Region Cherson abspalten: Die von Russland eingesetzten Machthaber im südukrainischen Gebiet Cherson wollen die Region dauerhaft aus dem ukrainischen Staat herauslösen. Russland behauptet, dass die ukrainische Führung von “Nazis” dominiert werde. Dafür gibt es keine Beweise. Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, dass Moskaus Militärverwaltung die ukrainische Währung aus der Region verschwinden lassen und sie durch den russischen Rubel ersetzen will. Mehrere Explosionen haben Medienberichten zufolge die Gegend nahe dem Fernsehturm von Cherson erschüttert. zeit.de, spiegel.de

  • Transnistrien könnte Putins nächstes Ziel sein n-tv.de
  • Ukraine droht mit Angriffen auf Ziele in Russland n-tv.de
  • Russland setzt möglicherweise Delfine zum Schutz seiner Flotte ein tagesspiegel.de

Bundestag stimmt mit großer Mehrheit für Lieferung schwerer Waffen an Ukraine: Das Plenum verabschiedete dazu einen gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen von SPD, Grünen und FDP sowie der oppositionellen Unionsfraktion. In dem Antrag heißt es unter anderem, Deutschland liefere im Einklang mit der UN-Charta Waffen zur Selbstverteidigung. Dies gelte in Abstimmung mit den Nato-Partnern auch für schwere Waffen. Dabei sollten insbesondere Waffen sowjetischer oder russischer Bauart gestellt werden, weil diese sofort eingesetzt werden könnten. Unionsfraktionschef Friedrich Merz nutzte zuvor die Debatte zum Generalangriff auf Kanzler Olaf Scholz: „Der Bundeskanzler hat über Wochen die Diskussion über die Frage, ob der Ukraine denn nun Waffen geliefert werden sollten oder nicht, hingehalten, offengelassen, ausweichend beantwortet.” Das sei nicht Besonnenheit, sondern Zögern, Zaudern und Ängstlichkeit. zeit.de, welt.de

  • SPD-Chef Klingbeil warf Merz parteipolitische Profilierung vor: „Das hätte heute eine staatspolitische Rede von Ihnen werden können. Es ist aber eine parteipolitische Rede geworden.” tagesspiegel.de
  • Linken-Fraktionschef Bartsch kritisierte Scholz: “Jeden Tag eine Kehrtwende, ich komme da nicht mehr mit.” zdf.de
  • Vizekanzler Habeck: “Man muss zugeben, dass die Berichterstattung in den letzten Tagen für uns nicht berühmt war.” n-tv.de
  • Grünenfraktionschefin Haßelmann betonte, Deutschland wolle nicht Kriegspartei werden, könne die Ukraine aber nicht dem Aggressor Russland schutzlos ausliefern
  • FDP-Fraktionschef Dürr: “Butscha ist kein Einzelfall. Jeder russische Vorstoß bedeutet, dass sich diese Verbrechen wiederholen.”

Deutschland muss sich laut Scholz auf plötzlichen Gasstopp durch Russland einstellen: Er bereite alles für diese Möglichkeit vor, sagte der Kanzler in Tokio, schon allein, weil niemand ahnen könne, wie sich Kremlchef Putin verhalten werde. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida lobte Berlins Kurswechsel beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine. Bei ihrem Treffen vereinbarten Scholz und Kishida, dass die beiden exportorientierten Nationen stärker gemeinsam gegen Aggressoren und für gemeinsame Werte und Freihandel auftreten wollen. Scholz warnte davor, dass der russische Angriff auf die Ukraine den Trend zur Deglobalisierung verstärken könnte. spiegel.de, merkur.de, handelsblatt.com, welt.de

“Welt”-Gastbeitrag des Kanzlers: “Sein Krieg richtet sich gegen alles, was Demokratie ausmacht: Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Selbstbestimmung, Menschenwürde.” welt.de

Russland lehnt erstmals Zahlung von Deutschland und Österreich für Erdgas ab: Die Zahlungen waren für Teile von Erdgaslieferungen aus dem April und Mai fällig, die zuvor mit der Gazprom Marketing & Trading Ltd. (GM&T) vertraglich vereinbart worden waren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima teilte laut “Spiegel” mit, dass die Zahlungen wegen „Unklarheiten bei der Abwicklung” zurückgewiesen worden seien. Diese beträfen “marginale Gasmengen von etwa 0,2 Prozent der russischen Importmengen nach Europa”. Man könne diese Menge über Ankäufe am Markt ersetzen. spiegel.de

  • CSU-Generalsekretär Mayer fordert, bei russischem Gasembargo Enteignungen von Gasfirmen in Betracht zu ziehen welt.de
  • EU-Kommission pocht auf Gaszahlungen in Euro statt Rubel spiegel.de
  • Uniper beugt sich russischer Rubel-Forderung n-tv.de
  • Polen kauft laut Gazprom weiter russisches Gas n-tv.de

Auschwitz Komitee ruft anlässlich des Holocaust-Gedenktags zum Ende des Ukraine-Kriegs auf: „Im Schatten und im Zorn über einen neu entfesselten Krieg“ haben am Donnerstag weltweit Überlebende des Holocaust ihrer ermordeten Angehörigen gedacht. Sie fordern von Putin, den Angriff auf die Ukraine sofort zu beenden. Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Marian Turski, sprach in Warschau von „düsteren Zeiten“. Zugleich zeigte er sich erleichtert, dass bei den Wahlen in Frankreich und Slowenien rechtsextreme Kandidatinnen und Kandidaten von der Mehrheit der Wähler zurückgewiesen worden seien. Bei der offiziellen Eröffnungszeremonie in Yad Vashem am Mittwochabend hatte Israels Regierungschef Naftali Bennett die Einzigartigkeit des Holocaust betont und damit auf Vergleiche des Ukraine-Kriegs mit dem Holocaust angespielt. faz.net, tagesschau.de

Mai-Demos: Polizei rechnet mit Gewaltausbrüchen: Laut einem internen Lagebericht der Polizei, der “Welt” vorliegt, rechnet die Behörde mit Krawallen im Zuge der linksradikalen Mai-Demonstration am kommenden Wochenende. Im vergangenen Jahr war die Mai-Demo in Neukölln gewaltsam eskaliert. Steine flogen, Barrikaden brannten, Autoscheiben gingen zu Bruch. Zudem kam es zu antisemitischen Vorfällen. welt.de

  • Polizei verbietet pro-palästinensische Demo in Berlin spiegel.de
  • Zentralrat der Juden kritisiert Umgang der documenta mit Thema Antisemitismus tagesspiegel.de
  • Corona-Proteste befördern Judenhass sueddeutsche.de

Integrationsminister der Länder pochen auf Kostenübernahme für Ukraine-Flüchtlinge durch Bund: Man begrüße die entsprechende Zusage der Regierung, eine einvernehmliche Regelung rückwirkend zum 1.Januar zu finden, heißt es im Beschluss der Integrationsministerkonferenz, die am Donnerstag in Hamburg zu Ende ging. Die Vorsitzende, Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard, sagte, die Menschen müssten schnell in Ausbildung und Arbeit kommen. Dann seien viele Fragen der Integration wie Sprach-Erwerb, eigenes Einkommen und ein soziales Umfeld oft von selbst gelöst. handelsblatt.com

  • EU-Kommission unterstützte Flüchtlingsaufnahme mit 3,5 Milliarden Euro spiegel.de

Biden beantragt beim US-Kongress 33 Milliarden Dollar Hilfe für die Ukraine: 20 Milliarden davon sollen für Militärhilfe genutzt werden, etwa 8,5 Milliarden für wirtschaftliche Hilfe. Der US-Präsident kündigte an, dass die USA beschlagnahmtes Vermögen russischer Oligarchen verkaufen und die so erzielten Mittel der Ukraine zukommen lassen wollen. In Anlehnung an eine Regelung aus dem Zweiten Weltkrieg wollen die USA die Lieferung von Rüstungsgütern an die Ukraine und andere osteuropäische Staaten erleichtern. Nach dem Senat beschloss auch das Repräsentantenhaus einen entsprechenden Gesetzentwurf. handelsblatt.com, zeit.de

  • Biden widerspricht Befürchtungen über Stellvertreterkrieg tagesschau.de

Deutsche Russlandpolitik:

  • Ex-CDU-Generalsekretär Polenz fordert Kommission zu Aufarbeitung von deutscher Russlandpolitik spiegel.de
  • Polens Ministerpräsident Morawiecki kritisiert Altkanzler Schröder: “Dieser Mann hat nichts dazugelernt. Er hat keine Scham, keinerlei Gewissensbisse.” n-tv.de
  • Ex-Bundespräsident Gauck enttäuscht über Schröder: „Das tragische ist, das ein Mensch, der Verdienste hat, sein Format verlieren kann, absolut verlieren kann.” zeit.de
  • Deutschland und Europa müssen sich nach Ansicht der CSU besser auf unsichere außenpolitische Lage vorbereiten handelsblatt.com

ZAHLEN

ARD-Deutschlandtrend: Union 26 Prozent (+1), SPD 24, Grüne 18 (-1), AfD 11, FDP 9, Linke 3 (-1).

Nur 39 Prozent sind mit Arbeit von Kanzler Scholz zufrieden.
tagesschau.de

Insa für “Bild”: 59 Prozent für Sanktionen gegen Altkanzler Schröder. bild.de

infratest dimap für ARD: CDU in Schleswig-Holstein 38 Prozent, SPD 19, Grüne 16, FDP 9, AfD 5, SSW 5. ndr.de

NACHRICHTEN

Bundestag beschließt vorgezogenes Ende der EEG-Umlage: Ab Juli werden die derzeit 3,723 Cent pro Kilowattstunde auf null herabgesetzt, während Energiekonzerne verpflichtet sind, die sinkenden Kosten vollständig an Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben. Dadurch sollen private Haushalte angesichts der stark gestiegenen Energiekosten entlastet werden. Ursprünglich war geplant, die EEG-Umlage erst im kommenden Jahr auslaufen zu lassen. Grünen-Politiker Oliver Krischer sprach von der größten Strompreisentlastung seit vielen Jahren. CDU-Politikerin Anne König sagte, die Abschaffung der Umlage sei ein erster richtiger Schritt, aber weitere müssten zügig folgen. Denn vermutlich werde die Absenkung bei weiteren Preissteigerungen bis Ende des Jahres für die Verbraucher allenfalls ein Nullsummenspiel. zeit.de

Isolation für Corona-Infizierte wird auf fünf Tage verkürzt: In einer Videoschalte der Ressortchefs von Bund und Ländern habe das Bundesgesundheitsministerium angekündigt, dass die Empfehlung des Robert Koch-Instituts hinsichtlich der Isolations- und Quarantänedauer Anfang kommender Woche angepasst werden solle, teilte das Gesundheitsministerium in Sachsen-Anhalt am Donnerstagabend mit. Sachsen-Anhalt hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz. Die Gesundheitsminister begründen den Schritt mit einer zunehmenden Immunität in der Bevölkerung und durch mildere Krankheitsverläufe mit der Omikron-Variante. tagesspiegel.de

  • RKI meldet 101.610 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 758,5 spiegel.de
  • Curevac: Gefloppter Impfstoff sorgt für tiefrote Zahlen spiegel.de
  • Moderna beantragt US-Zulassung von Covid-Impfstoff für unter Fünfjährige derstandard.at
  • Kein Impfnachweis für Reisen nach Griechenland mehr nötig orf.at
  • Italien verlängert Maskenpflicht in Innenbereichen zeit.de
  • Biden fordert weitere Milliarden für Kampf gegen Corona handelsblatt.com
  • China ordnet Massentests für weitere Millionenmetropolen an tagesspiegel.de

Virologe Drosten verlässt Gremium zur Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen: Christian Drosten ist der Ansicht, dass Ausstattung und Zusammensetzung des Gremiums für eine hochwertige Evaluierung der „epidemischen Lage nationaler Tragweite“ nicht ausreichten. Darüber hinaus seien in vergangenen Wochen wiederholt vertrauliche Inhalte der Beratungen an die Öffentlichkeit gelangt und zum Gegenstand einer irreführenden Berichterstattung geworden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach bedauerte Drostens Rückzug als einen „schweren Verlust“. Wenige Stunden vor Drostens Rückzug hatte ein Mitarbeiter von FDP-Vize Wolfgang Kubicki eine Anfrage beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags gestellt, weil er wissen wollte, ob Sachverständige an einer Evaluierung von Maßnahmen mitwirken sollten, die sie selbst als Berater mit beeinflusst haben. faz.net, welt.de

Renner beklagt sexistisches Grundklima in der Linken: Es gebe Männer in der Fraktion, die sich alles herausnähmen und dafür bisher nie sanktioniert worden seien, sagte die Parlamentarierin Martina Renner dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Seitdem ich im Bundestag bin, kenne ich Fälle von männlichen Abgeordneten, die Kolleginnen gegenüber übergriffig geworden sind. Da fallen sexualisierende Sprüche über die Beine oder Brüste von Abgeordneten, und wie aufreizend und erregend sie doch seien”, sagte eine Abgeordnete. Derartige Sprüche seien oft als “Anmache” getarnt, tatsächlich gehe es aber um Macht. Es gehe darum, Frauen in inhaltlichen, politischen und strategischen Auseinandersetzungen zu verunsichern und herabzusetzen. n-tv.de

Bundesverwaltungsgericht: Wer kein Girokonto eröffnen kann, muss seinen Rundfunkbeitrag auch bar bezahlen dürfen. tagesspiegel.de

Parlamentarisches Kontrollgremium: Linken-Kandidat Hahn in Gremium zur Geheimdienstkontrolle gewählt. faz.net

CSU-Politiker Friedrich knüpft Kontakte nach Peking: Ex-Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich ist Vorsitzender der neuen deutsch-chinesischen Parlamentariergruppe, deren Vorstand nun erstmals tagte. Selbst in seiner eigenen Fraktion wurde diese Personalie von manchem mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Denn der ehemalige Innen- und Landwirtschaftsminister hatte 2019 den Lobbyverein China-Brücke mitgegründet, den er seitdem leitet. Aus Sicht von Lobbyismus-Experten wirft die Doppelrolle des CSU-Politikers Fragen auf. tagesspiegel.de

EuGH erlaubt Klagen von Verbraucherschützern gegen Facebook: Verbraucherschutz-Organisationen dürfen auch ohne konkreten Auftrag von Betroffenen gegen Datenschutzverstöße bei Internetkonzernen klagen. Hintergrund ist ein Verfahren am Bundesgerichtshof. Der Verbraucherzentrale Bundesverband wirft dem Facebook-Mutterkonzern Meta vor, bei der Bereitstellung kostenloser Spiele von Drittanbietern im App-Zentrum von Facebook gegen Daten- und Verbraucherschutz-Regeln sowie Wettbewerbsregeln verstoßen zu haben. spiegel.de

  • Signal an China und Russland: USA, EU und Partner werben für offenes Internet heise.de
  • Innenministerin Faeser kündigt digitale Verwaltung bis 2025 an n-tv.de

Nach Spionage-Vorwürfen verweigern Kataloniens Linksrepublikaner der spanischen Regierung die Unterstützung: Bei der Abstimmung über ein Maßnahmenpaket, das die spanische Wirtschaft von den Folgen des Ukraine-Kriegs entlasten soll, stimmten die 13 Abgeordneten der ERC-Fraktion mit Nein. Dass das Paket am Ende trotzdem knapp beschlossen wurde, hat Spaniens Premier Pedro Sánchez der baskischen nationalistischen Partei EH Bildu zu verdanken. Deren Fraktionschefin Mertxe Aizpurua begründete die fünf Ja-Stimmen, die ihre Partei der Regierung schenkte, damit, dass “die Bevölkerung nicht für die schweren Fehler der Regierung bezahlen” dürfe. Bemerkenswert ist diese Allianz, weil auf der Liste der Personen, die von Pegasus-Spähangriffen betroffen waren, auch zwei Abgeordnete von EH Bildu stehen. sueddeutsche.de, faz.net

  • Spanisches Königshaus wird künftig vom Rechnungshof überprüft derstandard.at
  • Algerien droht Spanien wegen Streit mit Marokko mit Unterbrechung seiner Gaslieferungen spiegel.de
  • Spanien verbietet sexistische Spielzeugwerbung spiegel.de

Frontex soll illegale Zurückweisung von Migranten verschleiert haben: Die EU-Grenzschutzbehörde soll Fälle, in denen griechische Grenzschützer Migranten im Meer aussetzen, falsch dokumentiert haben. faz.net

  • EU-Kommission erwägt Digitalisierung des Visasystems euractiv.de

Slowakisches Parlament debattiert Aufhebung der Immunität von Ex-Ministerpräsident Robert Fico: Der Immunitätsausschuss hat am Mittwochabend die Auslieferung Ficos befürwortet. Bis zu einem Beschluss des Nationalrats könnte sich die Debatte, die am Donnerstag mit mehreren Zwischen- und Ordnungsrufen temperamentvoll begann, noch bis in die nächste Woche hinziehen. Fico wird von den Ermittlungsbehörden beschuldigt, systematisch Behörden zur Diskreditierung politischer Gegner missbraucht und zu diesem Zweck eine kriminelle Vereinigung angeführt zu haben. faz.net

Brexit:

  • Fast 80 Prozent der britischen Firmen finden nur schwer Fachkräfte zeit.de
  • Großbritannien verschiebt Import-Kontrollen für EU-Waren tagesschau.de

Griechenland will zum vertrauenswürdigen Schuldner werden: Mit einer Anleihe testet der Athener Finanzminister das Interesse der Anleger. handelsblatt.com

Verbrennungsanlage: Roms Bürgermeister versucht im Müllchaos das Unmögliche. derstandard.at

Erdogan besucht überraschend Saudi-Arabien: Auf dem Programm des türkischen Präsidenten steht ein Treffen mit dem kranken und greisen König Salman bin Abdulaziz, vor allem aber mit dem eigentlichen Regenten des saudischen Königreichs, Kronprinz Mohammed bin Salman. Seit das saudische Königshaus 2013 den Putsch gegen den ägyptischen Präsidenten Mohammed Morsi finanzierte, hatte Erdogan die Beziehungen zu Saudi-Arabien de facto abgebrochen. Dann kam 2018 der Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi dazu, der im saudischen Konsulat in Istanbul brutal getötet wurde. Khashoggi pendelte damals zwischen den USA und der Türkei, wo er mit befreundeten Muslimbrüdern ein von Erdogan unterstütztes Netzwerk aufbaute. Nun ersucht Erdogan in Riad um Finanzhilfen, im Gegenzug reicht die türkische Justiz den Mordfall Khashoggi an die saudische Staatsanwaltschaft weiter. spiegel.de, derstandard.at, sueddeutsche.de

USA ließen Militärgerät für sieben Milliarden Dollar in Afghanistan zurück: Nach dem chaotischen Abzug der internationalen Streitkräfte im August 2021 seien Flugzeuge, Fahrzeuge, Munition, Waffen und weiteres Gerät den militant-islamistischen Taliban in die Hände gefallen, berichtete CNN. Allerdings erforderten viele verbliebene Geräte spezielle Wartung, die zuvor durch Auftragnehmer gewährleistet wurde. Auch seien viele Geräte vor dem Abzug unbrauchbar gemacht worden. welt.de

Müll statt Spende: Billige Kleidung aus Europa wird zum Problem für Afrika. welt.de

Montenegro hat jetzt eine prowestliche Regierung: Das Minderheitskabinett des neuen öko-liberalen Ministerpräsidenten Dritan Abazovic tritt an die Stelle der mehrheitlich proserbischen Regierung von Zdravko Krivokapic. Ihr hatte das Parlament im letzten Februar das Vertrauen entzogen. Der neue Regierungschef war Vize-Ministerpräsident in der Vorgängerregierung. Diese war durch unüberbrückbare Differenzen zwischen Pro-Serben und prowestlichen Liberalen gelähmt. Den Regierungswechsel ermöglichte schließlich, dass Abazovic mit Krivokapic brach. spiegel.de

Mexiko: Seit Jahresbeginn sind in Nuevo León mehr als 300 Frauen verschwunden. Nach dem Mord an einer 18-Jährigen verstärken sich die Proteste. tagesspiegel.de

Kampf gegen Drogenhandel: Peruanische Regierung will gesamte Koka-Ernte aufkaufen. faz.net

Regeln für Astronauten: Kanada stellt Verbrechen auf dem Mond unter Strafe. spiegel.de

Nordkorea: Kim Jong Un will offenbar Armee weiter aufrüsten. handelsblatt.com

Inflationsrate steigt im April auf 7,4 Prozent: Ähnlich hoch sei die Inflationsrate zuletzt im Herbst 1981 gewesen, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Im April wurden Obst, Gemüse, Fleisch oder Getränke demnach um 8,5 Prozent teurer. Dies wirkt sich auf das Konsumverhalten der Kunden aus, wie eine Umfrage im Auftrag von Ebay Kleinanzeigen ergab: Fast ein Viertel der Befragten müssen bereits im alltäglichen Leben sparen. tagesspiegel.de

  • Finanzminister Lindner will kalte Progression bekämpfen br.de
  • Aussichten auf Arbeitsmarkt trotz Krieg weiter verbessert faz.net
  • Mindestlohn: 12 Euro waren schon beschlossen – Jetzt eskaliert der Streit um den „Staatslohn“ welt.de

Bundesnetzagentur: Telekom und Vodafone müssen Nulltarif-Optionen komplett einstellen: Netflix gucken, Spotify hören, WhatsApp verschicken, Fortnite spielen – alles von unterwegs per Smartphone und ohne zusätzliche Mobilfunkkosten. Kaum eine Option ist bei Mobilfunkkunden so beliebt wie StreamOn von der Telekom und der Vodafone Pass. Doch die sogenannten Zero-Rating-Tarife oder Nulltarif-Optionen verstoßen nach Einschätzung der Bundesnetzagentur gegen die Netzneutralität. Denn bei ihnen werden bestimmte Dienste und Anwendungen – etwa Video- oder Musikstreaming – nicht auf das monatliche Datenvolumen angerechnet. welt.de, faz.net

Twitter profitiert vom Ukraine-Krieg: 229 Millionen täglich aktive Nutzer, ein Plus von gut 14 Millionen binnen drei Monaten. Jedoch sanken Erträge aus Abo- und anderen Bezahlmodellen um 31 Prozent. handelsblatt.com

HINTERGRUND

Annalena Baerbocks Mann nimmt neuen Job an: Im vergangenen Sommer gab Daniel Holefleisch seine Stelle als Lobbyist bei der Post auf, jetzt wird er als Partner bei der PR-Agentur “MSL” einsteigen und sich dort unter anderem auf Beratungen im Bereich “Public Affairs” konzentrieren. t-online.de

KALENDER

Freitag
09:00 Bundestag u.a. zu weiterer Beteiligung an der Marine-Operation „Irini“ vor der libyschen Küste und Jahresbericht der Wehrbeauftragten, Berlin
10:00 Gedenkveranstaltung für Opfer von NS-Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg, Neubrandenburg
10:00 Brandenburgs Europaministerin Katrin Lange legt einen Kranz nieder für die Opfer des Aufstands von 1944 im Warschauer Ghetto, Warschau, Polen
16:00 Start der Überführungsfahrt von acht Feuerwehrfahrzeugen nach Polen und Ukraine, Karlsruhe

Samstag
10:00 Kleiner Parteitag der CSU, Würzburg
13:00 Länderrat von Bündnis 90/Die Grünen, Düsseldorf

Sonntag
12:30 Zentrale Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum 1. Mai, Berlin
14:00 Kanzler Olaf Scholz bei 1. Mai-Veranstaltung des DGB-Düsseldorf

EVENT, WEB UND TV-TIPPS

Freitag
09:00
Phoenix vor Ort im Bundestag
18:00 Verleihung der BigBrotherAwards, Bielefeld, bigbrotherawards.de

Sonntag
21:45
Anne Will, Das Erste

GEBURTSTAGE

ZITAT DES TAGES

“Haushaltspolitische Stabilität bleibt die zentrale Richtschnur unserer Politik.”

Finanzminister Christian Lindner hat vor einer zu lockeren Finanzpolitik gewarnt. Die Regierung müsse darauf achten, „dass unser Staat handlungs- und gestaltungsfähig bleibt“. Die Schuldenbremse sei eine im Grundgesetz angelegte Verpflichtung. Sie solle 2023 wieder eingehalten werden, dafür würden die vorhandenen Rücklagen genutzt. bundesfinanzministerium.de, handelsblatt.com

ZULETZT

Ex-US-Präsident Trump hat Angst vor fliegenden Früchten: Wie aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervorging, fürchtete Donald Trump im Wahlkampf laut eigener Aussage, dass Demonstranten „gefährliche“ Früchte wie Ananas, Tomaten und Bananen auf ihn werfen könnten. „Man kann von diesen Dingern getötet werden“, sagte er demnach in einem Gerichtsprozess. Deshalb sei es angemessen, wenn sein Sicherheitspersonal „aggressiv“ gegen Demonstranten vorgehe. Trump machte die Äußerungen bereits im vergangenen Oktober in einer Aussage für einen Zivilprozess in New York. Geklagt hatten mehrere Aktivisten, die eigenen Angaben zufolge 2015 vor dem Trump Tower in Manhattan von Trumps Sicherheitspersonal angegriffen wurden. welt.de

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