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Verhandlungen gescheitert, Schröder in Moskau, Russische Energieimporte
10. März 2022
kuratiert von Nina von Schweinitz und Egon Huschitt

POLITIK-HEADLINES

Bild: Schlaganfall, Koma! (Volksmusikstar Michael Hartl)
FAZ: Putin verspricht zuverlässige Energieexporte
Funke: Ukraine-Krieg: Massengräber in Mariupol – Neue Luftangriffe
Handelsblatt: Die Weltenergiekrise
RND: Tobias Hans: „Kohlekraftwerke länger laufen lassen“
SZ: Erster Einigungsversuch ohne Ergebnis
Tagesspiegel: Keine Waffenruhe für die Ukraine
taz: Russlands Außenminister Lawrow: „Es läuft nach Plan“
Welt: Russland schürt Angst vor Massenvernichtungswaffen

TOP-NEWS

Verhandlungen über Waffenstillstand gescheitert: Ein erster Versuch, im Ukraine-Krieg eine Waffenruhe zu erreichen, ist gescheitert. Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba und Russlands Außenminister Sergej Lawrow trennten sich nach eineinhalb Stunden Verhandlungen im türkischen Antalya ohne Ergebnisse. Gegenüber Lawrow erhob Kuleba den Vorwurf, ohne Verhandlungsmacht zu dem Treffen angereist zu sein. Auch der Versuch, einen humanitären Korridor aus der Stadt Mariupol zu schaffen, sei gescheitert, weil Lawrow sich nicht in der Lage gesehen habe, eine diesbezügliche Verpflichtung abzugeben. Aus Mariupol konnte nach ukrainischen Angaben innerhalb des Tages kein einziger Zivilist fliehen. Fluchtkorridore aus anderen Städten konnten jedoch genutzt werden. Den Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol warf Lawrow als Falschmeldung zurück. Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow. Fotos hingegen zeigen, wie verletzte Frauen von der Klinik weggetragen werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von drei getöteten Zivilisten und 17 Verletzten bei dem Angriff. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat für einen direkten Austausch zwischen Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin plädiert. In einem Telefonat mit Putin haben Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine sofortige Waffenruhe gefordert.
welt.de, zeit.de, n-tv.de, spiegel.de

  • Massengräber in Mariupol waz.de
  • UN: Bereits drei Entbindungskliniken zerstört tagesschau.de
  • Moskau kündigt tägliche Fluchtkorridore nach Russland an tagesspiegel.de
  • Russische Soldaten kreisen offenbar Städte in der Ukraine ein tagesspiegel.de
  • Russischer Militärkonvoi nordwestlich von Kiew offenbar weitgehend aufgelöst und verlagert spiegel.de
  • Russland will Sitzung von UN-Sicherheitsrat wegen Biowaffen tagesspiegel.de
  • UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert Tod von 549 Zivilisten in Ukraine zeit.de
  • Selenskyj: “Unverschämter Terrorismus von erfahrenen Terroristen” n-tv.de
  • Auch Boris Johnson warnt vor russischem Einsatz chemischer Waffen spiegel.de

Schröder in Moskau, um Putin um Frieden zu bitten: Altkanzler Gerhard Schröder hat laut übereinstimmenden Medienberichten den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag in Moskau getroffen, um mit ihm über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Das meldete zuerst „Politico“. Demnach habe die ukrainische Regierung Schröder um die Vermittlung gebeten. Ob weitere Treffen geplant sind, blieb zunächst unklar. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, dass Schröders Vorstoß nicht mit der Bundesregierung abgestimmt ist. Auch die SPD-Führungsspitze war nicht eingeweiht. Ob der Besuch des Altkanzlers etwas bringe, werde sich zeigen, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil dem “Spiegel”. Klar sei: “Alles, was hilft, diesen grauenvollen Krieg in der Ukraine zu stoppen, ist gut.” Die SPD-Abgeordnete Helge Lindh erklärte: „Jeder Zugang zu Putin, den wahnsinnigen Krieg zu stoppen ohne falsche Konzession ist akzeptabel und den Versuch wert.“ Schröders Ehefrau Soyeon Schröder-Kim teilte am Abend auf Instagram ein Foto aus Moskau.
zeit.de, welt.de, tagesspiegel.de, spiegel.de

AKW Tschernobyl hat wieder Strom: Der Atomreaktor von Tschernobyl hat nach russischen Angaben wieder Strom. Spezialisten aus Belarus hätten die Versorgung wiederhergestellt, teilte das russische Energie-Ministerium mit. Die Ukraine forderte eine Waffenruhe um Tschernobyl herum, um die Reaktorsicherheit gewährleisten zu können. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat sich Mittwochabend besorgt wegen des Abbruchs der automatischen Datenübertragung aus dem von russischen Truppen eingenommenen Atomkraftwerk Saporischschja gezeigt. Am Vortag war bereits die Verbindung mit den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl abgebrochen. Russische Soldaten haben nach Angaben des ukrainischen Parlaments ein Institut in der Stadt Charkiw beschossen, das einen nuklearen Forschungsreaktor hat. Die Energieminister der G7-Staaten sind angesichts des Ukraine-Kriegs besorgt über die Sicherheit der dortigen Atomanlagen. In einer Erklärung warnten sie vor einer dauerhaften Gefahr weit über die Grenzen des Landes hinaus. An diesem Freitag jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum elften Mal.
zeit.de (Tschernobyl), kurier.at (Saporischschja), tagesschau.de (Charkiw), handelsblatt.com (G7), n-tv.de (Fukushima)

Lindner schließt Stopp russischer Energieimporte nicht aus: In der Debatte um weitere Sanktionen gegen Russland hält Finanzminister Christian Lindner auch einen Importstopp russischer Energieträger für denkbar. “Es liegt auf dem Tisch, auch im Bereich der Energiewirtschaft die Zusammenarbeit zu beenden”, sagte Lindner nach einem Treffen mit der spanischen Wirtschaftsministerin Nadia María Calviño. Vorerst halte er es aber für besser, bei den Sanktionen auf andere Instrumente zu setzen. Außenministerin Annalena Baerbock sagte am Donnerstagabend: „Wenn wir einen Importstopp hätten, der morgen diesen Krieg beendet, dann würden wir dies tun.” Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit erwägt das Wirtschaftsministerium eine verstärkte Nutzung von Braunkohlekraftwerken als Reserve. Das geht aus einem Papier des Ministeriums vom Donnerstag hervor. Die Energieminister der G7-Staaten haben öl- und gasreiche Länder aufgerufen, angesichts des Ukraine-Kriegs ihre Produktionspolitik zu überdenken. Die Förderländer sollten ihre Möglichkeiten prüfen, die Belieferung der internationalen Märkte zu erhöhen. In den Niederlanden werden Stimmen laut, die Erdgasförderung zu verlängern.
zeit.de (Lindner), tagesspiegel.de (Baerbock), spiegel.de (Braunkohlekraftwerke), zeit.de (G7), faz.net (Erdgas)

EU soll ab 2027 kein Öl und Gas mehr aus Russland beziehen: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat auf Twitter angekündigt, dass die EU ab 2027 kein Gas und Öl mehr aus Russland importieren soll. Mitte Mai werde die Kommission einen RePowerEU-Plan vorstellen, mit dem dieses Vorhaben umgesetzt werden soll. Wegen der Auswirkungen des Kriegs auf die Energiepreise will von der Leyen nach eigenen Angaben eine vorübergehende Deckelung vorschlagen. Wie sie in Versailles mitteilte, hat sie das Mandat, bis Monatsende Optionen für Notfallmaßnahmen vorzulegen, die auch vorübergehende Preislimits beinhalten. Mit dem Andauern des Kriegs wachsen die Spannungen zwischen den EU-Staaten über den weiteren gemeinsamen Kurs. Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Versailles machten Länder wie Lettland am Donnerstag deutlich, dass sie die deutsche Ablehnung eines Stopps von Energieimporten aus Russland für nicht mehr tragbar halten. Zudem lagen die Meinungen darüber auseinander, wie mit dem Antrag der Ukraine auf einen EU-Betritt umgegangen werden soll. Auch dabei stand Kanzler Olaf Scholz auf der Seite derjenigen EU-Staaten, die auf der Bremse stehen. Nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel hat der Außenbeauftragte Josep Borrell den Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen vorgeschlagen, für zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine 500 Millionen Euro zu mobilisieren.
zeit.de, spiegel.de, spiegel.de, spiegel.de

  • Außenministerin Baerbock für enge Bindung des Westbalkans an die EU spiegel.de
  • Britische Regierung vereinfacht Visaverfahren für Ukrainer zeit.de
  • Großbritannien friert Vermögen von Chelsea-Eigner Abramowitsch ein zeit.de
  • Bundespräsident Steinmeier: “Es gibt leider keine Anzeichen dafür, dass dieser Krieg in kurzer Zeit zu Ende geht.” n-tv.de
  • Katholische Bischöfe: „Waffenlieferungen an die Ukraine sind grundsätzlich legitim“ faz.net

Russland verhängt Exportverbot für Hunderte Produkte: Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen hat Russland ein Exportverbot für eine Reihe von Gütern verhängt. Betroffen seien mehr als 200 Produkte und Gerätschaften, die zuvor aus dem Ausland nach Russland importiert worden waren, teilte die Regierung in Moskau mit. Agrar- und Energieexporte sollen jedoch weiterlaufen. Der russische Präsident Putin hat versichert, alle Energielieferungen ins Ausland aufrechtzuerhalten. Außerdem droht Russland westlichen Unternehmen, die wegen des Ukraine-Kriegs ihr Geschäft in Russland einstellen, mit einer Verstaatlichung. Die Firmen würden “praktisch ihre Kollektive ihrem Schicksal” überlassen, sagte Dmitri Medwedew, Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Die russische Regierung arbeite deshalb an Schritten, um eine Insolvenz der Unternehmen und dann eine Nationalisierung des Besitzes in die Wege zu leiten. Die ukrainische Regierung will russisches Eigentum in der Ukraine beschlagnahmen. Nach Angaben des Parlaments hat Präsident Selenskyj ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet.
zeit.de (Exportverbot), tagesschau.de (Putin), spiegel.de (Verstaatlichung), wiwo.de (Beschlagnahme)

Soziale Medien: Facebook erlaubt vorübergehend Gewaltaufrufe gegen russisches Militär. spiegel.de

ZAHLEN

YouGov für Deutsche Presse-Agentur: 49 Prozent dafür, Energieimporte aus Russland in die EU zu stoppen. 32 Prozent dagegen. 19 Prozent machten keine Angaben. handelsblatt.com

Schleswig-Holstein Trend von Infratest Dimap für NDR: CDU in Schleswig-Holstein 33 Prozent (+5), SPD 20 Prozent (-3), Grüne 20 Prozent, FDP 9 Prozent (-1), AfD 6 Prozent (-1), SSW 4 Prozent, Linke 3 Prozent. welt.de

NACHRICHTEN

Bundestag: Ukrainischer Präsident Selenskyj soll kommende Woche per Video in eine Bundestagssitzung zugeschaltet werden. spiegel.de

Geplante Lockerungen lösen Sorge vor neuer Corona-Welle aus: Angesichts von Rekord-Infektionszahlen steht die Ampelkoalition wegen der geplanten Lockerungen der Corona-Maßnahmen in der Kritik. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der gerade selbst eine Corona-Infektion auskuriert, sagte im Gespräch mit der FAZ: „Ich halte es für grob fahrlässig, wenn die Bundesregierung ohne Not wirksame Instrumente für den Notfall aus der Hand gibt.“ Vor allem das Maskentragen bleibe als effektives Mittel „zentral“, es werde mit dem Entwurf massiv beschnitten. Der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil sagte, es sei angesichts sehr hoher Inzidenzen falsch, ausgerechnet jetzt den „Instrumentenkasten für die Eindämmung der Pandemie“ zu beschränken.
handelsblatt.com, faz.net

  • Bundesverfassungsgericht weist Eilantrag der AfD gegen 2-G-plus-Regel im Bundestag ab faz.net
  • Mehr Geld für Coronatests und Impfungen: Lauterbach erhält 7,7 Milliarden Euro zusätzlich handelsblatt.com
  • Expertengruppe warnt vor „Warteschleife mit offenem Ende“ für Kinder und Jugendliche welt.de
  • Schüler, Eltern und Wirtschaftsvertreter fordern Recht auf digitale Bildung spiegel.de
  • “Partygate”-Affäre in Großbritannien: Kritiker ziehen Rücktrittsforderungen gegen Boris Johnson zurück n-tv.de

Neuer Gerichtsbeschluss macht Weg zur Beobachtung der AfD frei: Nach einem neuen Gerichtsbeschluss ist der Weg für eine Beobachtung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz fürs Erste frei. Wie das Verwaltungsgericht Köln mitteilte, lehnte es einen Eilantrag der Partei gegen die Einstufung als Verdachtsfall ab. spiegel.de

Nouripour erwartet von Spiegel Klärung der Vorwürfe in Chat-Affäre: Grünen-Chef Omid Nouripour hofft auf eine Klärung der gegen Familienministerin Anne Spiegel erhobenen Vorwürfe, sie sei am Morgen nach der Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal vor allem um ihr eigenes Image besorgt gewesen. „Ich gehe davon aus, dass sie im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags an diesem Freitag alle offenen Fragen beantworten wird“, sagte Nouripour der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Derweil sind weitere belastende Details bekannt geworden. So stellt sich die Frage, inwiefern Spiegel am 14. und 15. Juli für ihre Mitarbeiter erreichbar war. Wie die „Rhein-Zeitung“ unter Berufung auf Anruflisten berichtet, versuchte Spiegels Staatssekretär Erwin Manz (Grüne) am Abend des 14. Juli um 22:24 Uhr und am 15. Juli um 7.52 Uhr vergeblich die Ministerin zu erreichen.
welt.de, faz.net

Wissing will 4000 Brücken modernisieren: Verkehrsminister Volker Wissing sieht bei den Autobahnbrücken großen Handlungsbedarf. Das machte der Liberale am Donnerstag nach einem Brückengipfel mit Vertretern der Branche deutlich. Die intensive Beanspruchung der deutschen Infrastruktur habe Spuren hinterlassen – besonders bei den Brücken. „Man hat Sanierungsbedarf offensichtlich zu lange in die Zukunft geschoben“, sagt der FDP-Minister. Schuldige benennen will er nicht. „Da können sich alle in Verantwortung sehen, die Verantwortung getragen haben.“ Eine „Brückenbilanz“ hat er deshalb anfertigen lassen, die alle 40.000 Brücken in Deutschland auf ihre Tragfähigkeit geprüft hat, das Ergebnis war „nicht rosig“, wie Wissing es zurückhaltend formuliert. Man könnte es auch einen gigantischen Modernisierungsstau nennen: 4000 Brücken müssen in den nächsten acht Jahren saniert oder erneuert werden, vorrangig im Westen des Landes. Das sind 2700 mehr als bisher geplant, sie kamen quasi über Nacht noch einmal hinzu.
handelsblatt.com, welt.de, faz.net

NRW löst wegen IS-Nähe islamistischen Kulturverein auf: Nordrhein-Westfalen hat den islamistischen Kulturverein Nuralislam verboten. Der Verein richte sich “gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung”, sagte Landesinnenminister Herbert Reul. Die Funktionäre des Vereins stünden der Dschihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS) nahe und verträten eine radikalsalafistische Ideologie. zeit.de

Kippa vom Kopf geschlagen – Berliner Staatsschutz ermittelt: Der Berliner Staatsschutz ermittelt nach einem Angriff auf einen Kippa-Träger wegen Körperverletzung im Bereich der Hasskriminalität. Ein 24-jähriger Syrer habe dem Briten die Kopfbedeckung am Donnerstagmorgen in einem Hostel in Prenzlauer Berg unvermittelt vom Kopf geschlagen, teilte die Polizei mit. Als diese auf dem Boden lag, habe der Angreifer wiederholt darauf herumgetreten. Dann habe der 24-Jährige nach Angaben des Briten diesen aufgefordert, die Worte „Free Palestine“ zu rufen. Fast gleichzeitig habe der Angreifer begonnen, dem 32-Jährigen mehrfach ins Gesicht zu schlagen. tagesspiegel.de

Nationaler Gedenktag für Terroropfer: Verwirrung um die Zahl der Toten. tagesspiegel.de

Drogenskandal bei Münchner Polizei: Ein weiterer Polizist muss in Gefängnis. spiegel.de

Europäische Zentralbank belässt Leitzins bei null Prozent: In ihrer neuesten Inflationsprognose geht die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund des Ukraine-Kriegs und stark steigender Energiepreise davon aus, dass im laufenden Jahr eine durchschnittliche Teuerungsrate in der Währungsunion von 5,1 Prozent bestehen bleibt. Trotz der hohen Inflation belässt die EZB ihren Leitzins zunächst bei historisch niedrigen null Prozent. Auch die beiden weiteren wichtigen Zinssätze blieben unverändert, teilte die EZB mit. Zugleich versicherte die Notenbank, alles zu tun, um Preis- und Finanzstabilität zu gewährleisten. Der russische Einmarsch in die Ukraine sei ein Wendepunkt für Europa. Die Notenbank werde für reibungslose Liquiditätsbedingungen sorgen und die von der EU beschlossenen Sanktionen umsetzen. Gleichzeitig reagierte die Europäische Zentralbank auf die hohen Inflationswerte und beschloss, ihre Anleihenkäufe schneller zurückzufahren als bisher geplant.
zeit.de, deutschlandfunk.de

Russland stellt Mitarbeit im Europarat ein: Als Reaktion auf die Suspendierung Russlands vom Europarat will das Land nicht mehr an der Arbeit in dem Gremium teilnehmen. Das teilte das russische Außenministerium am Donnerstag in Moskau mit. Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten und gehört nicht zur EU. Der Europarat kündigte am Donnerstag seinerseits mögliche Schritte in Richtung eines Ausschlusses Russlands an. Man werde die Parlamentarische Versammlung bezüglich weiterer Maßnahmen unter Artikel 8 der Statuten zurate ziehen, erklärte das Ministerkomitee am Donnerstagabend. Artikel 8 beinhaltet die Möglichkeit, ein Mitgliedsland zum Austritt aufzufordern oder es selbst auszuschließen. n-tv.de

EU-Parlament fordert Verfahren gegen Ungarn und Polen: Im Streit um die Ahndung von Rechtsstaatsverstößen in Polen und Ungarn hat das Europäische Parlament die EU-Kommission zu sofortigem Handeln aufgerufen. Die Brüsseler Behörde müsse sofort Verfahren unter dem sogenannten Rechtsstaatsmechanismus starten. zeit.de

  • Polnische Verfassungsrichter sprechen Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte Befugnisse ab deutschlandfunk.de
  • Vertraute von Viktor Orbán wird Staatspräsidentin in Ungarn zeit.de

EU-Parlament fordert effektive Schritte gegen Geldwäsche: Goldene Pässe und goldene Visa – das ist eine bislang in der EU weit verbreitete Praxis, die allerdings auch dazu führt, dass russische Oligarchen EU-weite Reisefreiheit erlangen. Das EU-Parlament hat Kommissionschefin Ursula von der Leyen nun aufgefordert, dies Schlupfloch für zwielichtige Drittstaatenangehörige in der EU zu schließen. tagesspiegel.de

Aushebeln von Sanktionen: Warum die EU nicht härter gegen Kryptowährungen vorgeht. handelsblatt.com

EU-Staaten schaffen Notfallfonds für Cybersicherheit: Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine steigt nach Ansicht der für Telekommunikation und Digitales zuständigen EU-Minister die Gefahr von Cyberangriffen. Die 27 Regierungsvertreter stimmten dem Vorschlag der französischen Ratspräsidentschaft zu, einen Notfallfonds für Cybersicherheit einzurichten. heise.de

EU-Parlament will Batterien nachhaltiger und leicht austauschbar machen: Das EU-Parlament hat mit großer Mehrheit seine Position zu neuen Vorschriften für Batterien und deren Produktlebenszyklus beschlossen. Die Abgeordneten bringen in die Verhandlungen mit den Regierungen der EU-Staaten ein, dass Batterien strengere Anforderungen der Nachhaltigkeit, Leistung und Kennzeichnung genügen müssen. Bis 2024 müssen demnach Gerätebatterien wie zum Beispiel in Smartphones, und Batterien für leichte Verkehrsmittel so gestaltet sein, dass Verbraucher und unabhängige Wirtschaftsteilnehmer sie leicht und sicher selbst entfernen können. heise.de

Mehrere Menschen bei Ausschreitungen auf Korsika verletzt: Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika sind bei heftigen Ausschreitungen zahlreiche Menschen verletzt worden, darunter Demonstranten, Polizisten und Journalisten. Am Mittwochabend waren in mehreren Städten der Insel Proteste gegen die französischen Behörden in Gewalt umgeschlagen. Hintergrund der Ausschreitungen ist ein Angriff auf den inhaftierten korsischen Separatisten Yvan Colonna. Der 61-Jährige Schäfer sitzt seit 1998 wegen Mordes an einem korsischen Präfekten in einem Gefängnis auf dem Festland. Die Demonstranten werfen den Behörden unter anderem vor, Colonna nicht wie von ihm gewünscht in ein korsisches Gefängnis verlegt zu haben. Er wird von vielen als Held des Kampfes für die Unabhängigkeit der Insel von Frankreich betrachtet. tagesschau.de

Frankreich: Präsident Macron will Rentenalter anheben. spiegel.de

Spanien: Rechtspopulisten erstmals in Landesregierung. welt.de

Alpenraum: Deutschland, Österreich und Italien setzen auf gemeinsames Wolfsmonitoring. spiegel.de

Terrormiliz IS ernennt neuen Anführer: Die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat den Tod ihres Anführers Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi bestätigt und einen Nachfolger ernannt. Die IS-Kämpfer hätten Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraischi die Treue geschworen, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung der Extremisten. faz.net

Iran: Gutes und dauerhaftes Abkommen im Atomstreit mit Teheran scheint in Reichweite. handelsblatt.com

Interkontinentalraketen-System: US-Regierung will nach Raketentests Druck auf Nordkorea erhöhen; Nordkorea testet neues Interkontinentalraketen-System. welt.de; n-tv.de

China: Volkskongress stimmt für starke Steigerung des Militäretats; China will Waffenstillstandsgespräche im Ukraine-Krieg unterstützen. handelsblatt.com; zeit.de

Australien will Armee deutlich vergrößern: Australien investiert in den Ausbau seiner Armee und will seine Streitkräfte deutlich vergrößern. Das militärische Personal werde bis 2040 von derzeit rund 60.000 auf 80.000 aufgestockt, teilte Premierminister Scott Morrison mit. Es handele sich um die größte Militärexpansion seit 40 Jahren. spiegel.de

Israel: Umstrittenes Gesetz zum Zuzugsverbot für Palästinenserinnen und Palästinenser wieder eingeführt. zeit.de

Modis Partei triumphiert bei Regionalwahlen in Indien: An Ministerpräsident Narendra Modi und seiner Partei führt auch in Zukunft in Indien kein Weg vorbei. Mit deutlichen Siegen in einer Reihe von Regionalwahlen hat Modis Partei Bharatiya Janata Party (BJP) zwei Jahre vor den nationalen Wahlen ihre Macht gefestigt. faz.net

Der jüngste Präsident in der Geschichte Chiles: Er ist 36 Jahre alt, trägt nie Krawatte und wird von vielen jungen Menschen als Held gefeiert: Gabriel Boric tritt das Amt des chilenischen Präsidenten an. Und es gibt so einiges, das erahnen lässt, welche Zeitenwende dem Land bevorsteht. In Chile hat erstmals ein homosexuelles Paar geheiratet. Javier Silva und Jaime Nazar gaben sich auf einem Standesamt in Santiago de Chile das Jawort, wie das Staatssekretariat für Menschenrechte des südamerikanischen Landes mitteilte.
sueddeutsche.de, spiegel.de

Burkina Faso: Mehr als 1,7 Millionen Binnenflüchtlinge. spiegel.de

Bolivien: Todesschütze von Che Guevara gestorben. tagesspiegel.de

Lindner hält Kriegsfolgen für Exporte und Finanzmärkte für beherrschbar: Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die deutschen Exporte und die Stabilität der Finanzmärkte sind nach Einschätzung von Finanzminister Christian Lindner beherrschbar und kalkulierbar. “Fraglich sind, welche Effekte sich in der zweiten Runde ergeben”, sagte der FDP-Vorsitzende in Madrid bei einem Treffen mit seiner spanischen Amtskollegin Nadia Calvino. Lieferketten könnten dann unterbrochen werden und hohe Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen einschränken. spiegel.de

  • Folgen des Ukrainekriegs: Bundesregierung arbeitet an neuen Wirtschaftshilfen handelsblatt.com
  • Hapag-Lloyd macht Verbrauchern Hoffnung – Lieferketten könnten sich bald entspannen spiegel.de
  • Logistikbranche warnt: Krieg bedroht Lieferketten n-tv.de

IWF und USA wollen Ukraine mit mehreren Milliarden helfen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat eine Nothilfe in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar (1,27 Milliarden Euro) für die Ukraine genehmigt. Die neuen Hilfen stammen aus einem Schnellfinanzierungsinstrument und sind nur an wenige Bedingungen geknüpft. Der IWF wird seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Monat wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine absenken. Am Mittwochabend hat sich das US-Repräsentantenhaus auf einen vollständigen Etat für das verbleibende Haushaltsjahr inklusive milliardenschwerer Hilfe für die Ukraine geeinigt. Am Donnerstag stimmte der US-Senat dem Haushalt zu. US-Präsident Joe Biden will offenbar die normalen Handelsbeziehungen mit Russland kappen und höhere Zölle auf russische Importe fordern. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person.
tagesspiegel.de, spiegel.de, handelsblatt.com

Warnung vor globaler Nahrungsmittel-Krise: Der Krieg in der Ukraine hat gravierende Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssicherung. Schon vor dem Krieg waren die globalen Nahrungsmittelpreise auf dem höchsten Stand seit 2011. Und jetzt droht durch die Blockade der Schwarzmeerhäfen und die nur eingeschränkte Bestellung der Felder in der Ukraine, die als Kornkammer Europas gilt, weitere Knappheit. welt.de

Statistisches Bundesamt: So viele neue Wohnungen genehmigt wie seit 1999 nicht mehr. zeit.de

Erstes deutsches Stahlwerk stoppt Produktion: Die stark gestiegenen Stromkosten bereiten der energieintensiven Stahlindustrie immer größere Sorgen. Als eines der ersten Werke in Deutschland stoppten nun die Lech-Stahlwerke im bayerischen Meitingen die Produktion. faz.net

Investorentag: Deutsche Bank will bis 2025 acht Milliarden Euro an Aktionäre ausschütten. handelsblatt.com

HINTERGRUND

Hilfe benötigt: Berlin erlebt momentan eine riesige Herausforderung. Täglich kommen in der Hauptstadt ca. 10.000 ukrainische Flüchtlingen an, die dringend materielle und psychologische Hilfe brauchen. Im Mittelpunkt steht aber auch die Suche nach Unterkünften für die Geflüchteten. Zur Zeit werden Helferinnen und Helfer en masse gebraucht, die die zum Teil erschöpften Freiwilligen unterstützen können. Wer also neben seiner Arbeit helfen möchte – dies zum Beispiel am Berliner Hauptbahnhof, Flüchtlinge aufnehmen oder spenden möchte: Hier ist ein praktischer Link, der praktische Tipps gibt.

KALENDER

08:00 Außenministerin Annalena Baerbock besucht im Rahmen ihrer Balkan-Reise die Ibar-Brücke in Mitrovica, Kosovo
09:00 Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz mit Aufruf an die Bundesregierung für mehr Energiesouveränität
09:30 Bundesrat u.a. zu Verlängerung Corona-Kurzarbeitergeld; Unterstützung der Wirtschaft aus dem ERP-Sondervermögen, Berlin
09:30 Damalige Landesumweltministerin und heutige Familienministerin Anne Spiegel beim Untersuchungsausschuss des Landtag Rheinland-Pfalz zur Flutkatastrophe im Ahrtal, Mainz
10:00 Kanzler Olaf Scholz beim Abschluss des informellen EU-Gipfels zu Energie und Verteidigung, Versailles
10:00 Gesundheitsminister Karl Lauterbach, RKI-Präsident Lothar Wieler und Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm Jördis Frommhold zur Corona-Lage
10:30 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfängt Österreichs Bundespräsidenten Alexander van der Bellen beim Symposium zum Forum Bellevue: “Zur Zukunft der Demokratie – Wie stärken wir die Republik?”
10:30 Behinderten-Beauftragter Jürgen Dusel beim 10. Tag des barrierefreien Tourismus germany.travel
12:30 Kultusministerkonferenz-Präsidentin Karin Prien nach Abschluss der Konferenz, Lübeck
13:00 Landwirtschaftsminister Cem Özdemir trifft Sachsens Staatsminister Wolfram Günther zu Afrikanischer Schweinepest und regionaler Wertschöpfung und Gewässerschutz
13:00 Verfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth und Innenministerin Nancy Faeser zum Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt, Berlin
15:00 Landwirtschaftsminister Cem Özdemir beim Sondertreffen der G7-Agrarministerinnen und -minister

GEBURTSTAGE

Am Freitag haben Geburtstag die Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber, Martina Renner und Yannick Bury, der Telefonicas Government-Relations-Chef Philippe Gröschel, Fachverbandes Außenwerbung-Chef Kai-Marcus Thäsler und der Wissenschaftskommunikator Felix Rundel.

Am Samstag haben Geburtstag die Mitglieder des hessischen Landtages Elisabeth Kula, Christoph Degen und Torsten Felstehausen.

Am Sonntag haben Geburtstag die Mitglieder des Bundestages Dagmar Schmidt, Nadja Sthamer und Karl Bär, das Mitglied des hessischen Landtages Günter Rudolph, das Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages Frank Boss, die Journalisten Teresa Bücker und Steffen Schwarzkopf.

EVENT, WEB UND TV-TIPPS

Sonntag
12:00 Internationaler Frühschoppen, Phoenix
21:45 Anne Will, Das Erste
23:45 Im Fadenkreuz Moskaus – Die Geschichte der Ukraine, ZDF

POLITJOBS

ZITAT DES TAGES

“Schon jetzt hat Putin 600 Milliarden Euro in einem Tresor liegen wie Dagobert Duck, aber er kann mit dem Geld nichts mehr anfangen. Die Sanktionen tragen ja dazu bei, dass Putin und die russische Wirtschaft abgeschnitten ist.”

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat zurückgewiesen, dass der Westen durch die Energieimporte Russlands Kriegskasse fülle. Schon jetzt stehe Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Rücken zur Wand, die Wirtschaft in seinem Land werde in wenigen Wochen am Existenzminimum angekommen sein. welt.de

ZULETZT

Ein Vampirtintenfisch namens Biden: Wissenschaftler haben das Fossil eines Vampirtintenfisches nach US-Präsident Joe Biden benannt. Das rund 328 Millionen Jahre alte im US-Bundesstaat Montana entdeckte Fossil sei 1988 dem Royal Ontario Museum in Kanada gespendet worden und habe dann dort lange in einer Schublade gelegen, berichtete die “New York Times” unter Berufung auf Christopher Whalen, einen Paläontologen des American Museum of Natural History in New York. Gemeinsam mit seinem Kollegen Neil Landman gab Whalen dem Fossil den Namen “Syllipsimopodi bideni”, um Bidens Präsidentschaft zu gedenken und “weil sie von seinen Plänen, den Klimawandel anzugehen, und wissenschaftliche Forschung zu fördern, ermutigt worden seien”. spiegel.de

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