Europäer wollen Waffenruhe in der Ukraine durch multinationale Truppe absichern: Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs haben sich auf eine gemeinsame Erklärung zur Bildung einer multinationalen Truppe zur Absicherung eines künftigen Waffenstillstands in der Ukraine verständigt. Die von Europa geführte und von den USA unterstützte Truppe soll bei der Regeneration der ukrainischen Streitkräfte helfen, den Luftraum und die Seewege sichern. Dies solle “auch durch Operationen innerhalb der Ukraine” geschehen, heißt es ausdrücklich. Die Armee des Landes soll künftig eine maximale Stärke von 800.000 Soldaten haben. Zudem ist ein von Washington geleiteter Mechanismus zur Überwachung und Verifikation des Waffenstillstands mit internationaler Beteiligung vorgesehen. Moskau hatte zuvor jede Stationierung westlicher Soldaten in der Ukraine als inakzeptabel bezeichnet und mit militärischer Reaktion gedroht. Die Erklärung wurde unter anderem von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien und den EU-Spitzen unterzeichnet. sueddeutsche.de, tagesspiegel.de, spiegel.de, tagesschau.de, bundesregierung.de (gemeinsame Erklärung)

Trump-Team meldet Fortschritte bei Ukraine-Gesprächen in Berlin: In Berlin ist eine mehrtägige Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der USA und der Ukraine über einen möglichen Friedensplan beendet worden. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und die US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner nahmen an den Gesprächen im Kanzleramt teil. US-Präsident Donald Trump erklärte anschließend in Washington, eine Einigung im Ukraine-Krieg sei “näher als je zuvor” und beruhe auf Fortschritten der Berliner Gespräche; sein Team habe nach Gesprächen in Berlin Fortschritte gemeldet. Beim anschließenden Essen der Delegationen im Kanzleramt schaltete sich Trump persönlich zu. n-tv.de

Reaktionen:

• US-Präsident Donald Trump zeigte sich nach den jüngsten Gesprächen mit europäischen und ukrainischen Partnern optimistisch und lobte die Vorschläge der Europäer; diese hätten ein ernsthaftes Interesse an Frieden. Man sei jetzt “näher” als bisher an einer Lösung, sagte Trump. zeit.de
• Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach nach den Berliner Verhandlungen mit den USA von produktiven Gesprächen. Er sieht auch deutliche Fortschritte für die von ihm geforderten Sicherheitsgarantien für sein Land. Eine Schlüsselfrage sei weiter der Umgang mit den von Russland besetzten Gebieten in der Ostukraine. Selenskyj kündigte weitere Treffen mit Washington an.
• Kanzler Friedrich Merz sieht nach den Ukraine-Gesprächen konkrete Fortschritte auf dem Weg zu Friedensverhandlungen mit Russland. Er sprach von einer “großen diplomatischen Dynamik” und bezeichnete erstmals einen Waffenstillstand als vorstellbar, auch wenn Fragen zu Gebietsabtretungen weiter bestehen.
• Moskau reagierte zurückhaltend auf die Gespräche in Berlin und bezeichnete einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt als eine grundlegende Frage bei möglichen Friedensgesprächen. Der Kreml kündigte an, sich zunächst von den USA über die Ergebnisse unterrichten zu lassen. tagesspiegel.de

Berlin und Kiew vertiefen Kooperation in der Rüstungsindustrie: Ein von Deutschland vorgestellter Zehn-Punkte-Plan sieht unter anderem gemeinsame Rüstungsprojekte, den Ausbau von Koproduktionen sowie koordinierte Käufe von ukrainischem Gerät mit europäischen Partnern vor. Zudem sollen die Verteidigungsministerien beider Länder künftig regelmäßig über rüstungspolitische Fragen beraten. Am Rande eines deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforums wurde zusätzlich die gemeinsame Fertigung zehntausender Logistik-, Aufklärungs- und Kampfdrohnen mit einem Auftragsvolumen im dreistelligen Millionenbereich angekündigt. handelsblatt.com

• Deutschland startet mit “Ukraine Connect” ein neues Förderprogramm zur Absicherung privater Investitionen in der Ukraine. Über die KfW sollen dafür 45 Millionen Euro für zinsvergünstigte Kredite an deutsche Unternehmen bereitgestellt werden, um die durch den Krieg ausgefallene Kreditvergabe privater Banken zu ersetzen, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. faz.net
• Beim deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum wurde eine neue Produktionspartnerschaft zwischen Frontline Robotics aus Kiew und der deutschen Quantum Systems angekündigt. Die Unternehmen wollen in Deutschland Zehntausende Logistik-, Aufklärungs- und Kampfdrohnen für die Ukraine fertigen; das Projekt hat ein Volumen im dreistelligen Millionenbereich.
• Kanzler Friedrich Merz zeigt sich beim deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin sichtlich bewegt. Zu Beginn seiner Rede nach Ukraines Präsident Selenskyj ringt Merz mit den Tränen und spricht von Russlands Angriffskrieg als “täglichem Albtraum”. n-tv.de

Erhebliche russische Verluste bei Kämpfen um Pokrowsk: Die ukrainische Armee hält nach eigenen Angaben weiterhin Teile der Stadt Pokrowsk, obwohl Moskau mehrfach deren vollständige Einnahme verkündet hatte. Laut der ukrainischen Truppengruppierung Ost hat Russland bei den jüngsten Kämpfen erhebliche Verluste erlitten und seine gesamte operative Reserve eingesetzt, darunter eine Luftlandedivision mit drei Regimentern.

• Ukraines Geheimdienst SBU meldet erstmals einen erfolgreichen Angriff mit Unterwasserdrohnen auf ein russisches U-Boot im Hafen von Noworossijsk. Eine Drohne vom Typ “Sub Sea Baby” habe ein U-Boot der Kilo-Klasse schwer beschädigt. Laut SBU war die Attacke eine gemeinsame Operation des Geheimdiensts und der Marine. tagesspiegel.de
• EU-Außenminister haben neue Strafmaßnahmen gegen Unterstützer der russischen Schattenflotte beschlossen. Betroffen sind neun Geschäftsleute mit Verbindungen zu Rosneft und Lukoil sowie Reedereien aus Russland, Vietnam und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ihre Vermögenswerte in der EU werden eingefroren, zudem wurden 14 weitere Personen und Organisationen wegen hybrider Bedrohungen auf die Sanktionsliste gesetzt. tagesspiegel.de