Kyjiw und Moskau melden Fortschritte bei Gesprächen über Ukraine-Abkommen: Beide Regierungen sprechen von Bewegung in den Verhandlungen. Laut Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj enthält der aktuelle US-Entwurf für ein Abkommen mit Moskau bereits rund 90 Prozent der ukrainischen Forderungen. Offen sei vor allem noch die Frage einer europäischen Sicherheitsarchitektur; diskutiert wird über die Stationierung von Streitkräften unter Führung Frankreichs und Großbritanniens mit Rückendeckung aus Washington. Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow sprach von “langsamen Fortschritten”, warf zugleich aber “einflussreichen Staaten” vor, die Gespräche sabotieren zu wollen. Nach Angaben Rjabkows befürchten mehrere europäische Hauptstädte und Brüssel eine bilaterale Verständigung zwischen Washington und Moskau über die Ukraine. tagesschau.de

• Verteidigungsminister Boris Pistorius zeigt sich bei der Frage nach einer Beteiligung der Bundeswehr an einer möglichen Friedenstruppe in der Ukraine zurückhaltend. In der Zeit sprach er von “hypothetischen Überlegungen”, da Russland bislang keinen Willen zu einem Waffenstillstand erkennen lasse.
• Die EU hat der Ukraine weitere 2,3 Milliarden Euro an Finanzhilfen überwiesen, um den staatlichen Haushalt und die Verwaltung aufrechtzuerhalten. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 haben die EU und ihre Mitgliedstaaten Hilfen in dreistelliger Milliardenhöhe zugesagt – von militärischer und finanzieller Unterstützung bis hin zu Hilfe für Geflüchtete.
• Tschechiens Premier Andrej Babis stellt die Rechtmäßigkeit der von Prag koordinierten Munitionsinitiative für die Ukraine infrage; das Verteidigungsministerium trifft Vorbereitungen für einen möglichen Ausstieg. Das Programm hatte bislang mehr als vier Millionen Geschosse aus Drittstaaten für Kyjiw beschafft, finanziert unter anderem von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.

Deutschland nicht für Drohnenzeitalter vorbereitet: Die bürokratischen Strukturen seien zu träge, um mit den rasanten Innovationszyklen Schritt zu halten, sagte der ukrainische Offizier Oleksandr Yabchanka. In der Ukraine zeige sich zugleich, wie kriegsentscheidend technische Anpassungsfähigkeit geworden ist – doch das Land stößt an seine Grenzen. Neben Finanzmangel bremsen fehlende Bauteile und Engpässe bei Radarsystemen die Drohnenproduktion. Zunehmend fehlt es zudem an Fachkräften, warnt Yabchanka; der personelle Aufbau sei inzwischen ebenso zentral wie die technische Ausrüstung. n-tv.de

Russischer General bei Anschlag in Moskau getötet: Ermittler identifizierten den Toten als Generalleutnant, der die Abteilung für operative Ausbildung leitete. Erste Hinweise deuten laut den Behörden auf Verbindungen zu ukrainischen Spezialeinheiten hin. Bereits im April war ein russischer General bei einem ähnlichen Anschlag nahe Moskau getötet worden. faz.net, tagesschau.de

• In Odessa haben neue russische Angriffe erneut Hafen- und Energieanlagen getroffen. Nach Behördenangaben brach im Hafen Piwdennyj ein Feuer aus, über 120.000 Menschen waren ohne Strom. Vize-Regierungschef Olexij Kuleba sieht in den Attacken den Versuch, die maritime Logistik der Ukraine systematisch zu zerstören; die Region wurde in den vergangenen Wochen mehr als 500 Mal angegriffen. n-tv.de
• Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet über Weihnachten mit massiven russischen Angriffen. Wegen fehlender Flugabwehrsysteme sei die Lage schwierig. Die Ukraine begeht das Fest in diesem Jahr offiziell nach westlicher Tradition, während viele Gläubige weiterhin das orthodoxe Datum am 7. Januar beibehalten.
• An der Front sind ukrainische Truppen auf berittene russische Soldaten gestoßen. Laut einem veröffentlichten Video bewegten sich zwei Kämpfer auf Pferden oder Maultieren über freies Feld, bevor sie von Drohnen getroffen wurden. Der Einsatz einfacher Reittiere verdeutlicht nach ukrainischer Darstellung die knappe Ausrüstung der russischen Einheiten. tagesspiegel.de
• “Putin will mehr” – US-Geheimdienste warnen vor den Zielen des Kremls; Nationale Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard widerspricht dieser Einschätzung öffentlich. welt.de