kuratiert von Torsten Robert
Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT
Bürokratieabbau soll spürbar werden: Die Bundesregierung hat mit dem sogenannten Entlastungskabinett erste Schritte für den Abbau von Bürokratie und die Digitalisierung der Verwaltung beschlossen. Geplant sind unter anderem digitale Ausweise, Online-Anmeldungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren. Wirtschaftsvertreter sehen darin ein wichtiges Signal, mahnen jedoch konkrete Ergebnisse an. Der Erfolg der Reformen hängt davon ab, ob Bürger und Unternehmen im Alltag tatsächlich eine Entlastung bemerken. n-tv.de
BMW meldet deutlichen Gewinnsprung im dritten Quartal: Im dritten Quartal 2025 hat BMW seinen Gewinn dank eines Sondereffekts im Vergleich zum Vorjahr auf 1,7 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Während Mercedes und Volkswagen starke Einbußen verzeichneten, profitiert BMW von einer stabilen Langzeitstrategie und übertrifft die Konkurrenz deutlich. Der Gewinnsprung geht maßgeblich auf ein schwaches Vorjahresquartal zurück, das durch Bremsprobleme und eine Ausliefersperre belastet war. Trotz Herausforderungen im chinesischen Markt bleibt BMW auf Wachstumskurs und seine neuen Geschäftszahlen stoßen bei Investoren auf positive Resonanz. tagesschau.de
Hybridautos mit größtem Marktanteil – Neuzulassungen steigen deutlich: Im Oktober stiegen die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland um 7,8 Prozent auf rund 250.000 Fahrzeuge. Besonders stark nahmen die Zulassungen von Elektroautos und Hybridfahrzeugen zu, wobei letztere erstmals mehr Verkäufe erzielten als Dieselmodelle. Elektroautos machten 21 Prozent aller Neuzulassungen aus, ein Plus von fast 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Experten warnen dennoch, dass der Markt insgesamt weiterhin schwach bleibt und die Elektromobilität hinter den Erwartungen zurückliegt. n-tv.de
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Neue Prognose für GKV-Beitragssatz: Wirtschaftsstandort droht enorme Belastung. Die Gesetzliche Krankenversicherung steht vor massiven Finanzierungsproblemen. Eine aktuelle Kurzanalyse zeigt: Ohne tiefgreifende Reformen könnte der Beitragssatz bis 2050 auf bis zu 26 Prozent steigen. Damit wächst der Druck auf die neu eingesetzte „Finanz-Kommission Gesundheit” erheblich. Mehr auf pkv.de
Jedes vierte Familienunternehmen plant Stellenabbau: Die wirtschaftliche Schwäche in Deutschland trifft zunehmend auch Familienunternehmen. Laut einer Verbandsumfrage wollen 23 Prozent der Betriebe in diesem Quartal Arbeitsplätze abbauen. Gründe sind steigende Belastungen, Bürokratie und mangelnde Reformen, die laut Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann die Unternehmen unter Druck setzen. Sie forderte die Bundesregierung auf, durch Entlastungen und Strukturreformen den Arbeitsplatzabbau zu stoppen. n-tv.de
Mittelstand wächst bei Beschäftigung – doch Bürokratie und Kosten bremsen: Laut einer Analyse der KfW hat der deutsche Mittelstand 2024 rund 33 Millionen Erwerbstätige beschäftigt und damit einen neuen Höchststand erreicht. Dennoch schwächt sich der Beschäftigungsaufbau ab und die Investitionsbereitschaft bleibt niedrig. Hohe Energie-, Material- und Lohnkosten sowie ein hoher bürokratischer Aufwand belasten die Betriebe erheblich. Zudem sorgen die handelspolitischen Unsicherheiten der US-Regierung für zusätzliche Risiken, weshalb die KfW zu politischer Entlastung aufruft. n-tv.de
Arbeitslosigkeit unter Akademikern nimmt spürbar zu: Die Wirtschaftsflaute erreicht nun auch gut ausgebildete Akademikerinnen und Akademiker. Nach Jahren stabiler Beschäftigung steigen die Arbeitslosenzahlen in dieser Gruppe merklich an. Viele Unternehmen reagieren auf die schwache Konjunktur mit Einstellungsstopps und geringeren Nachwuchsprogrammen. Junge Absolventen kämpfen daher trotz guter Abschlüsse mit langen Bewerbungsphasen und sinkenden Chancen auf den Berufseinstieg. tagesschau.de
Microsofts KI- und Cloud-Geschäft treibt Umsatz- und Gewinnanstieg voran: Microsoft verzeichnete im Jahresvergleich einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 77,7 Milliarden Dollar im Quartal Juli bis September, getragen von KI- und Cloud-Diensten. Der Nettogewinn legte um rund 12 Prozent auf etwa 28 Milliarden Dollar zu. Die Aktien reagierten nachbörslich zunächst mit Verlusten von bis zu knapp fünf Prozent, später stabilisierte sich das Minus auf rund zwei Prozent. Im Marktumfeld bleibt Microsoft neben Apple einer der wertvollsten Unternehmen, während Nvidia als Hauptprofiteur des KI-Booms die Marktkapitalisierung weiter übertrifft. tagesspiegel.de
Rheinmetall erwartet Milliardendeal und erweitertes Engagement im Baltikum: Der Rüstungskonzern Rheinmetall steht kurz vor dem Abschluss eines milliardenschweren Munitionsvertrags, der laut Vorstandschef Armin Papperger einen zweistelligen Milliardenbetrag erreichen könnte. Beim Spatenstich für ein neues Munitionswerk in Litauen kündigte Papperger zudem weitere Projekte an, darunter ein Satellitensystem und möglicherweise eine Drohnenfabrik im Baltikum. Das Unternehmen investiert zusammen mit der litauischen Regierung bis zu 300 Millionen Euro in den neuen Standort, der 2026 in Betrieb gehen und ab 2027 schrittweise hochgefahren werden soll. Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass Rheinmetall seine Umsätze bis 2030 auf 50 Milliarden Euro steigern könnte. n-tv.de
Weitere Meldungen
- Deutschland droht Rekord-Handelsdefizit mit China n-tv.de
- Jeder dritte Betrieb plant Stellenabbau spiegel.de
- EU einigt sich auf abgeschwächtes Klimaziel bis 2040 rnd.de
- Verbrenner erleben Comeback trotz Absatzflaute rnd.de
DIGITALISIERUNG
KI-Browser Atlas: OpenAI fordert Googles Vormachtstellung heraus: Atlas, der neue Browser von OpenAI, will die Art des Surfens grundlegend verändern. Statt wie bisher viele Tabs zu öffnen, soll der integrierte Chatbot ChatGPT zur zentralen Schnittstelle im Internet werden. Gründer Sam Altman sieht darin eine seltene Chance, Marktanteile im milliardenschweren Such- und Werbegeschäft von Google zu gewinnen. Im Praxistest zeigt sich jedoch, dass der Browser noch mit Schwächen kämpft und das Nutzererlebnis bisher nicht voll überzeugt. handelsblatt.com
Amazon erzielt Milliarden-Deal mit OpenAI: Der KI-Entwickler OpenAI hat mit Amazon Web Services (AWS) einen Siebenjahresvertrag über Rechenkapazitäten im Wert von 38 Milliarden Dollar geschlossen. Für Amazon bedeutet das eine Stärkung seiner Position im Wettbewerb der großen Cloud-Anbieter, nachdem zuletzt Microsoft, Google und Oracle größere KI-Abkommen verbucht hatten. Anleger reagierten positiv, der Börsenwert des Konzerns stieg um rund 100 Milliarden Dollar. OpenAI plant insgesamt Investitionen von 1,4 Billionen Dollar, die Finanzierung ist jedoch noch offen. handelsblatt.com
Google erreicht Durchbruch bei Quantenberechnungen: Google hat mit seinem neuen Quantenchip Willow und dem Algorithmus Quantum Echoes eine Rechenleistung gezeigt, die 13.000 Mal schneller ist als die leistungsfähigsten Supercomputer. Nach Angaben des Unternehmens markiert der Durchbruch einen entscheidenden Schritt hin zu praktischen und skalierbaren Quantencomputern. Der Algorithmus ermöglicht präzisere Molekülanalysen, was Fortschritte in der Medikamentenforschung und Materialentwicklung erwarten lässt. Laut Googles Quantenforscher Hartmut Neven und Physik-Nobelpreisträger Michel Devoret eröffnet die Technologie zudem neue Möglichkeiten für das Training Künstlicher Intelligenz. welt.de
RAT UND TAT
Regelmäßige Heizungswartung senkt Verbrauch und Kosten: Mit Beginn der Heizsaison raten Fachleute dazu, Heizungen rechtzeitig warten zu lassen, um Energie und Kosten zu sparen. Sowohl das Entlüften als auch das Reinigen von Heizkörpern verbessert die Wärmeübertragung und senkt den Verbrauch. Wird die Heizung professionell gewartet, läuft sie effizienter und verbraucht weniger Energie. Da ab 2027 der CO₂-Preis im europäischen Emissionshandel frei festgelegt wird, drohen künftig steigende Heizkosten. tagesschau.de
Pendeln rechnet sich nur bei guter Anbindung: Wohnimmobilien sind in den deutschen Metropolen weiterhin teuer, weshalb viele Käufer ins Umland ausweichen. Eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts zeigt, dass sich der Umzug ins Umland nur dann langfristig lohnt, wenn der Preisunterschied erheblich und die Verkehrsanbindung gut ist. Im Rhein-Main-Gebiet bleibt der Preisvorteil etwa in Offenbach bis zu 58 Jahre bestehen, während er in schlecht angebundenen Orten wie Büdingen schon nach rund 18 Jahren schwindet. Hohe Pendelkosten und längere Fahrzeiten können die anfänglichen Einsparungen rasch aufzehren. tagesschau.de
Bundesregierung führt ab 2026 Industriestrompreis ein: Ab Januar 2026 will die Bundesregierung einen staatlich geförderten Industriestrompreis einführen, um insbesondere die Stahl- und Chemiebranche zu entlasten. Unternehmen mit hohem Energieverbrauch sollen bis zu 50 Prozent Rabatt auf den Großhandelsstrompreis erhalten, wobei der Preis 50 Euro je Megawattstunde nicht unterschreiten darf. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche sieht darin einen zentralen Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und verweist auf Fortschritte bei der EU-Zustimmung. Ökonominnen und Ökonomen bezweifeln allerdings, dass die Regelung den Arbeitsplatzabbau in der Industrie aufhält. n-tv.de
ANGEZÄHLT
Rund 72.000 Menschen in Deutschland hatten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 keine Krankenversicherung und waren auch nicht über andere Regelungen abgesichert. Drei Viertel der Betroffenen zählen zu den Nichterwerbspersonen wie Rentnerinnen und Rentner oder ältere Studierende. Die tatsächliche Zahl dürfte laut Expertenschätzungen deutlich höher liegen. tagesschau.de
ZITAT DER WOCHE
Christian Kullmann, Chef des Chemiekonzerns Evonik, sorgt sich um die deutsche Industrie. Mit deutlichen Worten fordert er die Abschaffung des Emissionshandels.
ZULETZT
Gericht erlaubt Bezeichnung „Likör ohne Ei“ für vegane Alternative: Das Landgericht Kiel hat im Streit um die Produktbezeichnung „Likör ohne Ei“ zugunsten des Start-ups Warlich Rum aus Henstedt-Ulzburg entschieden. Die Richter sahen weder in der Bezeichnung noch im Hinweis „Alternative zu Eierlikör“ einen Verstoß gegen die europäische Spirituosenverordnung. Damit scheiterte die Klage des Schutzverbands der Spirituosenindustrie, der die Namensgebung als irreführend beanstandet hatte. Das Urteil erlaubt dem Anbieter, sein veganes Produkt weiterhin unter dem bisherigen Namen zu vertreiben. rnd.de