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Stellenabbau in der Autoindustrie, Fed senkt erneut den Leitzins, VW sucht neue Chip-Lieferanten, Handelsstreit mit China verschärft sich, EU startet umfassenden Bürokratieabbau, KI-Fehler gefährden Vertrauen in Nachrichtenquellen
in der Kalenderwoche 44, 2025

kuratiert von Torsten Robert 

Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.

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AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Automobilindustrie verliert 120.000 Stellen – VDA warnt vor weiterem Abbau: Die deutsche Automobilbranche hat laut dem Verband der Automobilindustrie seit 2019 etwa 120.000 Jobs eingebüßt, eine Trendwende sei nicht erkennbar. Besonders die Zulieferer trifft der Einbruch, deren Beschäftigtenzahl um 24 Prozent zurückging. Gründe sind vor allem fehlende Aufträge, Bürokratie, Steuern und Energiepreise. Trotz der schwierigen Lage betont der VDA Erfolge beim Ausbau der Elektromobilität, insbesondere in Sachsen, wo weiterhin wichtige Produktionsstandorte bestehen. verkehrsrundschau.de

Fed senkt Leitzins erneut – Trump erhöht Druck: Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt und ihn um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent reduziert. Der Schritt fiel uneinheitlich aus, da unter den Währungshütern unterschiedliche Einschätzungen zur Inflationsentwicklung herrschten. Präsident Donald Trump hatte zuvor mehrfach stärkere Zinssenkungen gefordert und Fed-Chef Jerome Powell scharf kritisiert. Wegen des anhaltenden Shutdowns und fehlender Wirtschaftsdaten traf die Fed ihre Entscheidung weitgehend ohne aktuelle Datengrundlage. n-tv.de

VW sucht neue Chip-Lieferanten, um Produktionsstopp zu vermeiden: Volkswagen führt intensive Gespräche mit alternativen Halbleiter-Lieferanten, um drohende Produktionsausfälle aufgrund von Chipmangel zu verhindern. Die Verhandlungen zielen darauf ab, die Lieferketten kurzfristig zu stabilisieren und Engpässe zu vermeiden. Volkswagen hofft, einen Produktionsstopp wegen fehlender Halbleiter abzuwenden, nachdem Lieferprobleme beim Hersteller Nexperia aufgetreten sind. Der Konzern prüft derzeit alternative Beschaffungsoptionen und steht in engem Austausch mit möglichen neuen Partnern. Nach Insiderangaben soll die Produktion im Werk Wolfsburg zunächst weiterlaufen, Kurzarbeit ist dort bislang nicht beantragt. Wie es ab November weitergeht, ist wegen der unsicheren Versorgungslage noch offen. tagesschau.de

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Der Unterschied zwischen gehört werden – und Wirkung haben: Der Unterschied zwischen einer Pressekonferenz und einer Pressekonferenz, die man nicht vergisst? Reichweite. Sichtbarkeit. Relevanz. Genau dafür gibt es Presse.Live. Wir liefern die Bühne, die Technik und das Netzwerk – damit Ihre Themen Wirkung haben. presse.live

Handelskonflikt zwischen China und Europa verschärft sich: Der Wirtschaftsexperte Jürgen Matthes warnt vor einer dramatischen Zuspitzung im Handelsstreit zwischen Europa und China, ausgelöst durch chinesische Exportbeschränkungen für seltene Erden und Mikrochips. Diese Maßnahmen gefährden laut Matthes Europas Energiewende und Rüstungsfähigkeit und könnten eine neue Phase wirtschaftlicher Blockbildung einleiten. Zugleich kritisiert er deutsche Unternehmen für mangelnde Vorbereitung auf die absehbare Abhängigkeit von China. Matthes fordert, Europa müsse seine Lieferketten diversifizieren und gegenüber Peking  entschlossen auftreten. n-tv.de

Ifo-Chef Fuest warnt vor dramatischem Niedergang der deutschen Wirtschaft: Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, warnt vor einer dramatischen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Eine Studie seines Hauses zeigt stark gestiegene Staatsausgaben bei gleichzeitig sinkenden Unternehmensinvestitionen. Fuest spricht von einem akuten Risiko für den Wohlstand und kritisiert den stagnierenden Lebensstandard weiter Teile der Bevölkerung. Er fordert von der Bundesregierung tiefgreifende Reformen bis Frühjahr 2026, darunter Einschnitte bei Sozialleistungen und eine Entlastung der Unternehmen von Bürokratiepflichten. spiegel.de

EPO-Studie: Deutsche Forschung treibt Patente in Europa: Laut einer Studie des Europäischen Patentamts und des Fraunhofer-ISI zählen deutsche Hochschulen, Start-ups und Forschungskliniken zu den treibenden Kräften bei europäischen Patentanmeldungen; das Universitätsklinikum Heidelberg rangiert auf Platz vier, die Charité und Freiburg gehören zu den sieben aktivsten Kliniken Europas . Deutschland kommt bei Klinik-Patentanmeldungen auf 2.858 und damit auf Rang zwei in Europa, während Fraunhofer und Max-Planck mit fast 3.000 Beteiligungen an Patentanmeldungen zwischen 2016 und 2020 ebenfalls weit vorn rangieren . Insgesamt wurden in Deutschland 2001–2020 über 18.000 Patente mit Beteiligung öffentlicher Forschung angemeldet, ein Plus von 45 Prozent, und 27 Prozent der Start-ups mit EPA-Anträgen sind mit Hochschulen, PROs oder Kliniken verbunden . Expertinnen wie ZEW-Ökonomin Hanna Hottenrott und DPMA-Präsidentin Eva Schewior mahnen jedoch an, den Technologietransfer zu beschleunigen, damit mehr geschützte Erfindungen in Produkte, Geschäftsmodelle und neue Unternehmen übergehen. zdfheute.de

EU startet umfassenden Bürokratieabbau – Streit um Grenzen der Deregulierung: Die EU-Kommission hat in Straßburg ihr Arbeitsprogramm 2026 vorgestellt, das unter dem Titel „Europas Moment der Unabhängigkeit“ einen deutlichen Abbau bürokratischer Hürden vorsieht. Mit dem ersten sogenannten Omnibus-Gesetz will Brüssel die Richtlinien zu Lieferketten und Nachhaltigkeitsberichten vereinfachen, was im Parlament zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Konservativen, Sozialdemokraten und Grünen geführt hat. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz drängt auf weitergehende Deregulierungen und eine „Kultur der Zurückhaltung“ bei neuen Gesetzesinitiativen. Insgesamt plant die Kommission sechs Omnibus-Gesetze, durch die die Wirtschaft in der EU ab 2026 entlastet werden soll. www.sueddeutsche.de

Fed senkt erneut den Leitzins trotz Inflationsrisiken: Die US-Notenbank Federal Reserve hat den Leitzins zum zweiten Mal binnen sechs Wochen um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,0 Prozent gesenkt. Zehn von zwölf stimmberechtigten Mitgliedern stimmten für den Schritt, der wegen der weiterhin hohen Inflation als umstritten gilt. Die Fed begründete die Entscheidung mit der Abschwächung des Arbeitsmarkts und den wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge des fortdauernden Shutdowns. Präsident Donald Trump hatte zuletzt verstärkt auf Fed-Chef Jerome Powell gedrängt, die Zinsen deutlicher zu senken. zeit.de

Weitere Meldungen

  • BASF senkt Gewinnziel nach Umsatzrückgang im dritten Quartal n-tv.de
  • Debatte über Bürokratieabbau: Bund und Bayern wollen Verwaltung modernisieren sueddeutsche.de
  • Hamburg führt Zufriedenheitsranking an faz.net
  • Beschwerde gegen Reiches Gaskraftwerkspläne sorgt für Streit in Energiewirtschaft zeit.de

DIGITALISIERUNG

Fehlerhafte Antworten von KI-Chatbots gefährden Vertrauen in Nachrichtenquellen: Eine internationale Studie der Europäischen Rundfunkunion hat ergeben, dass Chatbots wie ChatGPT, Copilot, Perplexity und Gemini häufig ungenaue oder falsche Informationen verbreiten. 45 Prozent der getesteten Antworten enthielten sachliche Fehler oder irreführende Quellenverweise. Besonders problematisch war, dass Chatbots teils Medien Aussagen zuschrieben, die diese nie getätigt hatten. Während Perplexity vergleichsweise zuverlässig war, lieferte Googles Gemini die meisten fehlerhaften Antworten. zdfheute.de

Medienaufsicht fordert strengere Regeln für KI-Plattformen: Die Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Eva Flecken, sieht durch KI-basierte Suchmaschinen von Konzernen wie Google die Meinungsvielfalt in Gefahr. Durch die prominente Platzierung KI-generierter Antworten würden journalistische Inhalte an Sichtbarkeit verlieren, was ihre Geschäftsmodelle bedrohe. Flecken fordert abgestimmte gesetzliche Maßnahmen auf europäischer, bundes- und landespolitischer Ebene, um Plattformen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Sie betont, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sein dürfe und Plattformbetreiber Verantwortung für die von ihnen verbreiteten Inhalte tragen müssen. faz.net

Google präsentiert bahnbrechenden Quantenalgorithmus „Quantum Echoes“: Google hat mit „Quantum Echoes“ einen neuen Quantenalgorithmus präsentiert, der auf dem unternehmenseigenen Spezialchip „Willow“ erstmals real getestet wurde. Laut Googles Quantenforscher Hartmut Neven könnte die Technologie komplexe Aufgaben in der Arzneimittelforschung, Materialentwicklung und Batterietechnologie lösen, die bisherigen Supercomputern unzugänglich bleiben. Der Algorithmus arbeitet demnach 13.000 Mal schneller als die besten klassischen Systeme und ist auf anderen Quantencomputern reproduzierbar. Nobelpreisträger Michel Devoret bezeichnete den Durchbruch als überprüfbaren Meilenstein auf dem Weg zu vollwertiger Quantenberechnung. n-tv.de

RAT UND TAT

Künstliche Intelligenz automatisiert Webseitenerstellung: KI-Dienste wie Lovable aus Schweden oder Onepage.io aus Frankfurt ermöglichen es, Websites automatisch durch Eingabe natürlicher Sprache zu erstellen. Diese sogenannten No-Code-Tools generieren den technischen Aufbau der Seite nahezu selbstständig und vereinfachen damit die Webentwicklung erheblich. faz.net

Solarenergie senkt Strompreise deutlich: Die wachsende Solarstromproduktion hat laut einer Studie im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft die Strompreise deutlich gesenkt und Verbraucher um mehrere Milliarden Euro entlastet. Ohne Solarenergie wären die Stromkosten im vergangenen Jahr um etwa 15 Prozent höher ausgefallen. Trotz dieser Entwicklung plant die Bundesregierung, die Förderung kleiner Solaranlagen zu beenden. n-tv.de

KI revolutioniert den Bewerbungsprozess und verschiebt Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt: In der Arbeitswelt zeichnet sich ein Wettbewerb zwischen Mensch und Maschine ab. Künstliche Intelligenz beeinflusst zunehmend, wie Bewerbungen erstellt, gesichtet und bewertet werden. Sowohl Unternehmen als auch Bewerbende passen ihre Strategien an die neuen Technologien an, um im Auswahlprozess zu bestehen. Diese Entwicklung verändert die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt langfristig. faz.net

ANGEZÄHLT

Mindestlohn steigt bis 2027 auf 14,60 Euro: Die Bundesregierung hat beschlossen, den gesetzlichen Mindestlohn bis Anfang 2027 schrittweise auf 14,60 Euro pro Stunde anzuheben. Davon könnten bis zu 6,6 Millionen Beschäftigte profitieren. Arbeitsministerin Bärbel Bas hält Sorgen über mögliche Jobverluste für unbegründet. n-tv.de

ZULETZT

Butterpreis erreicht neues Zweijahrestief: Der Butterpreis fällt in dieser Woche um weitere 10 Cent auf 1,39 Euro und erreicht damit den tiefsten Stand seit über zwei Jahren. Grund sind ein höheres Milchaufkommen in der EU und ein steigender Fettgehalt der Rohmilch bei schwächerer Nachfrage. Auch andere Butterprodukte werden günstiger. n-tv.de

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