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China wird größter deutscher Handelspartner, Quantum Systems übernimmt Spleenlab, Allianz Trade erwartet Anstieg der Firmeninsolvenzen, OpenAI stellt KI-Browser vor, Frachter meistert neue Arktisroute, Von der Leyen warnt vor Rohstoffknappheit, Spritpreise fallen
in der Kalenderwoche 43, 2025

kuratiert von Torsten Robert 

Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.

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AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

China überholt die USA als größter deutscher Handelspartner: Deutschland tauscht seit 2025 mehr Güter mit China als mit den USA. Zwischen Januar und August belief sich der Handel mit China auf 163,4 Milliarden Euro, gegenüber 162,8 Milliarden Euro mit den USA. Der Wandel resultiert aus sinkenden deutschen Exporten in die USA und einer starken Importflut aus China. Branchenvertreter sehen die Entwicklung aufgrund der Zollpolitik der USA skeptisch und warnen vor strukturellen Risiken. handelsblatt.com

Zeitarbeitsbranche gerät wegen Industrieflaute unter Druck: Die anhaltende Wirtschaftsschwäche trifft die Zeitarbeitsbranche hart. Laut einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform sank der Branchenumsatz im zweiten Quartal 2025 um 7,4 Prozent, nachdem bereits zu Jahresbeginn ein Rückgang von elf Prozent verzeichnet worden war. Steigende Insolvenzen und geringe Eigenkapitalquoten verschärfen die Lage zusätzlich. Besonders betroffen ist die Industrie, die als Hauptkunde zunehmend auf den Einsatz von Leiharbeitern verzichtet. handelsblatt.com

Quantum Systems kauft KI-Spezialisten Spleenlab: Quantum Systems hat den KI-Spezialisten Spleenlab übernommen. Die Übernahme erfolgt als erster Schritt in einer Reihe von geplanten Zukäufen, um das Geschäft mit Land- und Seedrohnen auszubauen. Der Abschluss des Deals sei am Dienstagnachmittag erfolgt; der genaue Kaufpreis wurde von Quantum nicht bestätigt, Insider sprechen von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Die Drohnenfirma betont die Integration von KI-Technologien, unter anderem gegen Jamming, aus dem Portfolio von Spleenlab. handelsblatt.com

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Früher ein Raum – heute die ganze Republik: Früher war eine Pressekonferenz ein Raum, ein Podium, ein paar Dutzend Gäste. Heute ist sie ein Livestream, ein digitales Event, ein Hybrid-Format mit hunderten Teilnehmenden – überall erreichbar. Presse.Live macht das möglich. Mit Technik, Redaktion und Reichweite aus einer Hand. Damit Sie nicht nur den Raum füllen – sondern die öffentliche Debatte. presse.live

Globaler Anstieg von Firmeninsolvenzen erwartet – KI-Boom könnte Schock liefern: Allianz Trade prognostiziert weltweit steigende Insolvenzen im kommenden Jahr, was voraussichtlich den fünften Anstieg in Folge bedeutet. Analysen gehen von rund fünf Prozent mehr Insolvenzen global sowie einem leichten Anstieg um etwa ein Prozent in Deutschland auf 24.500 Fälle aus. Die Chefin von Allianz Trade betont wachsende Risiken durch Handelskonflikte, Neugründungen mit hohem Insolvenzrisiko und die Möglichkeit eines abrupten Endes der KI-Euphorie, das in Deutschland bis zu 4.000 zusätzliche Insolvenzen auslösen könnte. handelsblatt.com

Chinesischer Frachter erreicht Europa auf neuer Arktisroute in Rekordzeit: Erstmals hat ein chinesischer Frachter die Route von China nach Europa über die Arktis in Rekordzeit bewältigt. Die „Istanbul Bridge“ legte die 7500 Seemeilen lange Strecke durch die Nordostpassage in 20 Tagen zurück und erreichte den britischen Hafen Felixstowe ohne Eisbrecherbegleitung. Mit der neuen Route verkürzt sich die Transportzeit gegenüber der Passage durch den Suezkanal nahezu um die Hälfte. Die erfolgreiche Überfahrt gilt zugleich als wichtiger Schritt für Pekings Handelsnetz und Russlands Bestrebungen, die arktische Schifffahrt auszubauen.  n-tv.de

Bürokratie zwingt Firmen zu 325.000 Extra-Jobs: Deutsche Unternehmen haben laut einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in den vergangenen drei Jahren etwa 325.000 neue Stellen allein zur Bewältigung bürokratischer Aufgaben geschaffen. 80 Prozent der Betriebe klagen über höhere Kosten, 55 Prozent über Produktivitätsverluste. Vor allem größere Firmen und Betriebe der Energiebranche berichten über wachsende Verwaltungslast. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche versprach Entlastung, blieb jedoch konkrete Maßnahmen schuldig. n-tv.de

Buchhandelsumsatz schwankt im Fünf-Jahres-Vergleich: Die jüngst veröffentlichte Fünf-Jahres-Statistik zeigt deutliche Unterschiede im Buchabsatz des stationären Handels. Punktuell führten literarische Großereignisse und Buchmessen zu Umsatzspitzen, während in anderen Jahren ein rückläufiger Trend zu beobachten war. Trotz zunehmender Konkurrenz durch Onlineplattformen bleibt der klassische Buchhandel ein stabiler Teil der Branche. tagesschau.de

Von der Leyen warnt vor drohender Rohstoffknappheit in Europa: Ursula von der Leyen warnt vor einer bevorstehenden Rohstoffkrise in der EU. Sie betont, dass die Versorgung mit kritischen Materialien wie seltenen Erden oder Metallen für Chips, Batterien und Windkraftanlagen gefährdet sei und Europas wirtschaftliche Sicherheit bedrohen könnte. Um Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu verringern, kündigt sie neue Maßnahmen und die Stärkung von „Made in Europe“ an. n-tv.de

Weitere Meldungen

  • Nachfrageeinbruch bei IT-Fachkräften durch Wirtschaftsflaute und KI-Einsatz tagesspiegel.de
  • Besucherrekord auf der Frankfurter Buchmessewdr.de
  • AWS-Ausfall beeinträchtigt Vielzahl von Diensten – größtenteils behoben n-tv.de
  • Autoindustrie warnt vor neuer Halbleiterkrise n-tv.de

DIGITALISIERUNG

Heilbronn will mit KI-Innovationspark Vorreiter werden: Der KI-Vordenker und Bildungsinnovatör Thomas Bornheim sieht in Heilbronn großes Potenzial, ein führendes Zentrum für Künstliche Intelligenz in Europa zu werden. Im Gespräch hebt er die Bedeutung agiler Lernmodelle wie der Coding School 42 und des neuen KI-Campus IPAI hervor, die Forschung und Praxis enger verbinden sollen. Bornheim fordert mehr Mut, Tempo und digitale Unabhängigkeit für Deutschland. KI sei letztlich ein Spiegel des Menschen – sie könne nur so verlässlich sein, wie die Entwickler sie verstehen und gestalten. capital-beat.tv

OpenAI bringt KI-Browser und setzt Google unter Druck: OpenAI hat mit „ChatGPT Atlas“ einen neuen Webbrowser vorgestellt, der vollständig auf  Künstlicher Intelligenz basiert. Das Programm integriert den Chatbot ChatGPT direkt in den Browser und ist zunächst für macOS verfügbar, weitere Versionen für Windows, iOS und Android sollen folgen. Die Nachricht ließ den Börsenwert von Googles Mutterkonzern Alphabet um etwa 150 Milliarden Dollar sinken, da Experten in dem neuen Produkt eine ernsthafte Konkurrenz für den Chrome-Browser sehen. handelsblatt.com

Robotaxi-Tests von Baidu starten in der Schweiz: Der chinesische Anbieter Baidu wird Ende 2025 mit Tests seines Robotaxi-Dienstes Apollo Go in der Schweiz beginnen. Zusammen mit dem Partnerunternehmen Postauto soll zunächst eine Pilotflotte in der Ostschweiz erprobt werden. Der reguläre Betrieb in den Kantonen St. Gallen und Appenzell wird ab 2027 angestrebt. Mit dem Schritt erweitert Baidu seine Aktivitäten im Bereich autonomes Fahren in Europa, nachdem bereits Einsätze in Deutschland und Großbritannien geplant sind. n-tv.de

RAT UND TAT

Spritpreise sinken, Debatte über Preisregulierung im Bundesrat: Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind laut ADAC erneut gesunken: Super E10 kostet im Schnitt 1,656 Euro und Diesel 1,565 Euro pro Liter. Hauptgrund ist der seit Wochen fallende Rohölpreis infolge gestiegener OPEC-Förderung und einer schwachen Weltkonjunktur. Zugleich wird im Bundesrat über eine mögliche Preisregulierung nach österreichischem Modell diskutiert, die tägliche Preiserhöhungen an Tankstellen begrenzen würde. Der ADAC warnt jedoch, dass eine solche Regelung langfristig zu höheren Preisen führen könnte. faz.net

„Das crazy“ ist Jugendwort des Jahres 2025: Der Stuttgarter Langenscheidt-Verlag hat auf der Frankfurter Buchmesse das Jugendwort des Jahres 2025 vorgestellt. Mit „Das crazy“ wählten Jugendliche eine Allzweckfloskel, die häufig als neutrale oder höfliche Reaktion in Gesprächen dient. Der Ausdruck konnte sich knapp vor „Goonen“ und „Checkst du?“ durchsetzen. Laut Verlag spiegele die Wahl den Trend wider, Emotionen mit ironisch gebrochenen oder bewusst unbedeutenden Formulierungen auszudrücken. swr.de

Gute Kommunikation beginnt mit Zuhören: Tijen Onaran betont im ntv-Podcast „Startup – jetzt ganz ehrlich“, dass gute Kommunikation beim Beobachten und Zuhören beginnt. Worte können Halt geben, Sichtbarkeit schaffen und helfen, mit Rückschlägen umzugehen. Authentizität, Empathie und bewusster Dialog sind für sie zentrale Elemente erfolgreicher Kommunikation – sowohl online als auch im echten Leben. n-tv.de

ANGEZÄHLT

Die finanzielle Überlegenheit der Premier League im Transfermarkt: Die Premier League hat in der laufenden Saison 3,6 Milliarden Euro für Neuzugänge ausgegeben, das höchste Summenkontingent unter den europäischen Topligen. Analysten erläutern, dass primär TV-Geld und Sponsoringverträge die Spielergehälter und Transfers tragen. Die Berichterstattung fragt nach den langfristigen Folgen dieses finanziellen Ungleichgewichts für Wettbewerbsfähigkeit und Exklusivität in europäischen Ligen. faz.net

ZITAT DER WOCHE

“Die Rechnung geht nicht mehr auf. It’s fucking over”

Investor Frank Thelen, CEO von Freigeist Capital, auf dem Bits & Pretzels Festival in München.n-tv.de

ZULETZT

Bud kehrt nach Deutschland zurück: AB Inbev bringt die amerikanische Biermarke Bud nach Deutschland. Das Bier erscheint unter dem Namen „Anheuser-Busch Bud“ und wird zunächst in Rewe-Filialen verkauft; im nächsten Jahr sollen weitere Händler und Bars folgen. Die EU-weite Markenstrategie sieht eine Brauung in der Europäischen Union vor, genaueres bleibt offen. Juristische Vorgeschichte: Der Name Budweiser/„Bud“ war lange umstritten, mit Budvar aus Budweis und Bitburger, weshalb AB Inbev zuletzt die Bezeichnung „Anheuser-Busch Bud“ wählte. Die Einführung markiert eine erneute Annäherung an den deutschen Markt. faz.net

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