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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Das bedeutet der Krieg in Israel für die Weltwirtschaft und die Konjunktur in Deutschland, Griechenland will Staatsvermögen in Rekordhöhe verkaufen, Bundesregierung verlängert Energiepreisbremsen bis Ende März
in der Kalenderwoche 41, 2023
herausgegeben von Mario Schmidt, kuratiert von Milena Bialas

“Unternehmer unternehmen” – wenn nicht, wären sie Unterlasser

So ein Statement des mittlerweile Berliners Hamid Djadda im Gespräch in meiner neuen Online-Talkreihe “Kopf der Woche” bei capitol-beat.tv, die heute an den Start geht. Seine erste Million verdiente er mit Glasfiguren. Zwei Pleiten später ist er wieder Millionär: mit Immobiliengeschäften. Hamid Djadda ist in der Welt viel herumgekommen. Geboren in Teheran, aufgewachsen in Hamburg, studierte in San Francisco, gründete in den 1980er-Jahren mit Mitte 20 sein erstes Unternehmen im Allgäu. Jetzt ist er sehr erfolgreich auf dem Berliner Immobilienmarkt aktiv. So hat er u.a. die historische Avus-Tribüne in Berlin-Westend erworben und saniert. Er konnte es nicht verstehen, dass eine quasi Ruine das Entree der Hauptstadt sein sollte. Neben seinen geschäftlichen Aktivitäten hat er auch noch die Ohde-Stiftung gegründet und den Verein Erste Sahne e.V., um die Mietentwicklung zumindest „punktuell zu lindern“. Eine seiner jüngsten Ideen: Unter der Marke „Ohde Berlin. Marzipan aus Neukölln” verkauft er leckeres Marzipan-Konfekt. Die Hälfte des Gewinns geht dann an die Ohde Stiftung, die eine Schule in Berlin Neukölln unterstützt. Glasfiguren, Immobilien, Marzipan und noch Kraft, Gutes zu tun. Ein echter Unternehmer eben und kein Unterlasser.

Ihr Mario Schmidt,
Herausgeber Wirtschaftsperspektiven

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Das bedeutet der Krieg in Israel für die Weltwirtschaft und die Konjunktur in Deutschland: Der aktuelle Konflikt im Nahen Osten hat zunächst begrenzte wirtschaftliche Auswirkungen weltweit. Die Ölpreise stiegen moderat an, da Israel und Palästinensergebiete keine bedeutenden Öllieferanten sind. Das größte Risiko besteht darin, dass der Konflikt auf andere Länder ausweitet und zu einem erheblichen Anstieg der Ölpreise führt. Israel und Palästinensergebiete sind keine wichtigen Handelspartner für Deutschland. Die indirekten Auswirkungen auf Deutschland könnten durch steigende Ölpreise, eine schwächere Weltwirtschaft und Migrationsbewegungen auftreten. businessinsider.de

Wieder Sabotage in der Ostsee?: ”Mutmaßliche Explosion“ nahe Gaspipeline registriert. t-online.de

Privatisierung – Griechenland will Staatsvermögen in Rekordhöhe verkaufen: Griechenland plant, im nächsten Jahr mehr als fünf Milliarden Euro durch den Verkauf von Staatsvermögen zu generieren, das höchste jemals angestrebte Ziel. Diese Privatisierungseinnahmen sind Teil des Sanierungsplans, der das Land während der langwierigen Schuldenkrise unterstützte. handelsblatt.com

Preise für Strom, Gas und Fernwärme gedeckelt – Bundesregierung verlängert Energiepreisbremsen bis Ende März: Die Bundesregierung hat beschlossen, die Preisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme bis zum 31. März zu verlängern, um die Energiepreise für Haushalte zu dämpfen. Die Preise werden gedeckelt, und die Differenz wird vom Staat getragen. Ursprünglich war eine Verlängerung bis Ende April vorgesehen. tagesspiegel.de

Reaktion auf Zinswende – Viele Unternehmen sitzen auf schwindelerregenden Schuldenbergen: Unternehmen stehen unter wachsendem Druck, ihre Schuldenlast angesichts steigender Zinsen abzubauen. Dies betrifft insbesondere stark verschuldete Unternehmen wie Immobilienfirmen und Wachstumsunternehmen. Einige Unternehmen sind jedoch schuldenfrei und profitieren von den Zinseinnahmen auf ihren Barreserven. Die weltweit führenden Unternehmen haben ihren Nettoschuldenstand von 2022 bis 2023 auf rekordhohe 7,8 Billionen Dollar erhöht, was auf Ausgaben und Ausschüttungen zurückzuführen ist. faz.net

EU-Kommission prüft Strafzölle auf chinesischen Stahl: Die EU könnte angesichts des Drucks der USA, Stahl- und Aluminiumzölle auf China zu erheben, Antisubventionsverfahren für chinesischen Stahl einführen und Strafzölle verhängen, um den Streit über US-Zölle auf Stahl und Aluminium zu beenden. China spielt auf dem globalen Stahlmarkt eine bedeutende Rolle, und Überkapazitäten bleiben ein Problem. faz.net

EU-Beitritt der Ukraine würde Agrarpolitik radikal verändern: Die Ukraine könnte innerhalb von sieben Jahren rund 96,5 Milliarden Euro an EU-Agrarbeihilfen erhalten, wenn sie der EU beitritt. Dies könnte die EU-Agrarpolitik stark beeinflussen und erfordert umfangreiche Reformen. Die EU wird voraussichtlich im Dezember formelle Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine aufnehmen. Dieser Schritt könnte jedoch zu Konflikten in der EU führen, da einige Nettoempfänger zu Nettozahlern werden. agrarheute.com

Nobelpreis für Wirtschaft: Harvard-Professorin Claudia Goldin ausgezeichnet. tagesschau.de

Tesla weist Vorwürfe zum Arbeitsschutz in Grünheide zurück: Tesla betont die Priorität von Gesundheit und Arbeitssicherheit in der Gigafactory Berlin-Brandenburg. Arbeitsplätze werden sicherheitsbewertet, Schutzmaßnahmen umgesetzt, und Mitarbeiter werden geschult. Die Einhaltung wird von Behörden überwacht, als Reaktion auf Berichte über Arbeitsunfälle. Die Linksfraktion im Brandenburger Landtag plant eine Diskussion dazu. t3n.de

Deutschlands Verbände wollen EU-Gebäuderichtlinie retten: Der Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW und der Bundesverband der Deutschen Industrie BDI unterstützen ambitionierte Ziele in der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) und fordern, dass die Sanierung von Gebäuden mit niedriger Energieeffizienz verpflichtend bleibt. Dies steht im Kontrast zu Deutschland, das sich für eine Abschwächung der Richtlinie einsetzt. Abgeordnete des Europäischen Parlaments treffen sich am 12. Oktober zu entscheidenden Gesprächen über die Richtlinie. euractiv.de

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Kopf der Woche mit Salina und Thomas Worm: Im Schloss Diedersdorf steht gerade ein Generationenübergang an. Schon 1990 erwarb Thomas Worm das verfallene Schlossareal, sanierte es und führt es heute mit seiner Tochter Salina. Beide sprechen über die Entwicklung in der Hotellerie und Gastronomie – auch, wie sich das Geschäft nach Corona entwickelt hat. capital-beat.tv

RAT UND TAT

Dispozinsen – Der Kontoüberzug wird immer teurer: Die Dispozinsen in Deutschland sind im Durchschnitt auf 11,9 Prozent gestiegen, einige Banken verlangen sogar mehr als 15 Prozent. Hohe Inflation und steigende Lebenshaltungskosten zwingen immer mehr Menschen, Dispokredite zu beanspruchen, was zu finanziellen Belastungen führen kann. Die Verbraucherschutzminister der Bundesländer befürworten eine Obergrenze für Dispozinsen. Banken lehnen aber staatliche Eingriffe. faz.net

Bisher deutlich teurer als tierische Lebensmittel – Discounter Lidl senkt die Preise für pflanzliche Alternativprodukte: Um mehr Kunden anzusprechen und insbesondere Flexitarier zu gewinnen, passt der Discounter Lidl die Preise für sein Vemondo-Sortiment an tierische Vergleichsprodukte an. Die Initiative soll dazu beitragen, eine nachhaltigere Ernährung zu fördern. Lidl plant, den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen.
.tagesspiegel.de

Nach Cyberangriff – Air Europa rät Kunden zur Sperrung ihrer Kreditkarte: Air Europa, die spanische Fluggesellschaft, war Opfer eines Cyberangriffs, bei dem Kartennummern, Ablaufdaten und CVV-Codes gestohlen wurden. Kunden werden aufgefordert ihre Karten zu sperren. Der genaue Zeitpunkt und die Anzahl der betroffenen Kunden sind noch unbekannt, ebenso wie die Identität der Angreifer. Dies ist nicht der erste Datenvorfall bei Air Europa.golem.de

Pünktlich zum Winterfahrplan – Bahncard und Flextickets werden teurer: Die Deutsche Bahn erhöht zum 10. Dezember die Preise für die Bahncard 25 um 3 Euro pro Jahr. Ermäßigte und Senioren-Bahncards 25 werden ebenfalls teurer, ebenso die Flexpreise. Spar- und Supersparpreise bleiben unverändert. Begründet werden die Preisanpassungen mit allgemeinen Kostensteigerungen, insbesondere im Energiebereich.. t-online.de

ANGEZÄHLT

Die Geschäftslage deutscher Einzelhändler hat sich im September verschlechtert, wobei über leere Geschäfte geklagt wird. Der ifo-Index fiel von minus 7,2 auf minus 9,8 Punkte. Dennoch haben die Erwartungen für die kommenden Monate leicht zugenommen. In verschiedenen Branchen variieren die Bewertungen der Lage, wobei Baumärkte und Möbelhäuser besonders betroffen sind. Die Inflation hat die Kaufkraft beeinträchtigt, aber niedrigere Inflationsraten und höhere Löhne könnten die Kauflaune der Verbraucher in Zukunft steigern. tagesschau.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir verlassen das Tal, und dann geht es wieder aufwärts“.

so Wirtschafsminister Habeck. Die Wirtschaftsleistung wird dieses Jahr voraussichtlich um 0,4 Prozent schrumpfen, im Frühjahr war ein Plus erwartet worden. Für die nächsten zwei Jahre prognostiziert Habeck aber ein Wachstum, die Inflation könnte bis 2024 auf 2,6 Prozent zurückgehen. Habeck führt die Probleme auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zurück, der Energiepreise und Inflation erhöhte. Die Regierung plant die Verlängerung der Strom- und Gaspreisbremse bis April 2024. sueddeutsche.de

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Politbriefing: Israel bildet Notstandsregierung + Sonderflüge für Deutsche + Ampel will Abschiebungen erleichtern + Bund senkt Konjunkturprognose + Länder wollen Arbeitspflicht für Asylbewerber + Scholz lädt zu Spitzengespräch über Deutschlandpakt + USA wollen trotz Nahost-Krieg nicht bei Ukraine-Hilfen nachlassen. politbriefing.de

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ZULETZT

Sandalen-Hersteller Warum Birkenstock in New York an die Börse geht: Die Marke hat sich international etabliert und gehört heute Finanzinvestoren und LVMH. Birkenstock hat in den USA Kultstatus erreicht, so dass die Wall Street als bevorzugter Börsenplatz für das Unternehmen gewählt wurde. Dieser Schritt wird als Mangel an deutscher Aktienkultur und Risikobereitschaft interpretiert. Die Eigentümer erwarten eine Milliardenbewertung des Unternehmens. tagesschau.de