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Reiche fordert späteren Renteneintritt, Rheinmetall baut Raketenpanzer, IG Metall fordert Steuererleichterungen, Exporte schwächeln, Energie-Förderungen auf dem Prüfstand
in der Kalenderwoche 38, 2025

kuratiert von Torsten Robert 

Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.

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AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Reiche fordert Debatte um späteren Renteneintritt: Wirtschaftsministerin Katherina Reiche bekräftigt ihre Forderung nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters und stützt sich dabei auf Empfehlungen eines Expertenrats, der angesichts der steigenden Lebenserwartung eine „umfassende und dringliche“ Reform verlangt. Die Vorschläge umfassen eine Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung, weniger Anreize für einen frühen Ruhestand und die Abschaffung der Rente ab 63 Jahren. tagesspiegel.de

Rheinmetall zeigt Raketenpanzer und liefert Flugabwehrsysteme an Ukraine: Rheinmetall hat auf der Rüstungsmesse DSEI in London gemeinsam mit Lockheed Martin einen neuartigen Raketenpanzer präsentiert, der Bedrohungen aus der Luft und am Boden bekämpfen kann. Zudem kündigte der Konzern die Lieferung von Flugabwehrsystemen auf Leopard-1-Basis an die Ukraine an. Rheinmetall intensiviert damit die enge Kooperation mit dem US-Rüstungskonzern und erweitert seine Rolle auf dem europäischen Markt. handelsblatt.com

IG Metall und Autoindustrie fordern Steuererleichterungen und flexibleres Verbrenner-Aus: Die IG Metall und der Verband der Automobilindustrie verlangen von der Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen zur Förderung der Elektromobilität. In einem gemeinsamen Papier sprechen sie sich für steuerliche Vergünstigungen beim Kauf von Elektrofahrzeugen sowie für eine Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung bis 2035 aus. Zudem plädieren sie für eine Flexibilisierung der EU-Regeln zum geplanten Verbrenner-Aus ab 2035 und kritisieren zugleich den schleppenden Ausbau der Ladeinfrastruktur. Umweltorganisationen wie Greenpeace werfen der Gewerkschaft hingegen vor, damit den Klimaschutz zu untergraben. n-tv.de

Exporte schwächeln, Industrieproduktion zieht an: Die deutschen Ausfuhren sind im Juli rückläufig gewesen und fielen um 0,6 Prozent auf 130,2 Milliarden Euro. Besonders stark brachen die Exporte in die USA und China ein, was Experten unter anderem mit höheren US-Zöllen und wachsender Konkurrenz aus China erklären. Dagegen legte die heimische Produktion mit einem Plus von 1,3 Prozent kräftiger zu als erwartet, nach einer deutlichen Aufwärtskorrektur des Juni-Wertes. Ökonomen sehen erste Anzeichen für eine Stabilisierung, auch wenn die Aussichten angesichts schwacher Nachfrage und geopolitischer Risiken gedämpft bleiben. deutschlandfunk.de

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche kündigt Reform der Energie-Förderungen an: Reiche hat dafür zehn Maßnahmen vorgestellt. Subventionen sollen reduziert und die feste Einspeisevergütung für neue Anlagen abgeschafft werden, stattdessen sind differenzierte Finanzierungsmodelle nach europäischem Vorbild geplant. Ziel ist es, Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit miteinander zu verbinden, Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Energiewende kosteneffizient voranzubringen. Während Reiche auf Marktmechanismen und Technologievielfalt setzt, warnte Umweltminister Carsten Schneider davor, den Ausbau erneuerbarer Energien auszubremsen. wiwo.de

Deutsche Autoindustrie als Spiegel nationaler Schwächen: Die deutschen Autohersteller präsentieren sich auf der IAA glänzend, stehen jedoch inhaltlich unter massivem Druck, besonders gegenüber chinesischen E-Auto-Konkurrenten. Kommentatorin Angelika Slavik sieht in den Problemen der Branche ein Sinnbild für Deutschland insgesamt: fehlende Veränderungsbereitschaft, Hybris und verpasste Investitionen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Während andere Länder wirtschaftlich aufholen, steckt Deutschland in Strukturen fest, die Fortschritt verhindern. Dennoch bleibt die Möglichkeit eines Neuanfangs, wenn der Wille zum Wandel zurückkehrt. sueddeutsche.de

Tarifstreit in Stahlbranche droht zu eskalieren: In der deutschen Stahlindustrie haben Tarifverhandlungen für rund 82.000 Beschäftigte begonnen. Die IG Metall verlangt Arbeitsplatzsicherheit und einen Inflationsausgleich, um Reallohnverluste zu verhindern. Der Arbeitgeberverband lehnt Lohnerhöhungen mit Hinweis auf die hohen Belastungen durch Energiepreise, China-Konkurrenz und US-Strafzölle ab. Nach Ende der Friedenspflicht Ende September sind Warnstreiks möglich, während für das Saarland die Gespräche erst im November starten. wiwo.de

Deutschland fällt im Innovationsranking zurück: Deutschland liegt nun auf Platz elf hinter China. An der Spitze steht wie in den Vorjahren die Schweiz, gefolgt von Schweden und den USA. Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) warnt jedoch vor einer Abkühlung der globalen Innovationsdynamik: 2024 sank das Wachstum der Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich, für 2025 wird ein weiterer Rückgang prognostiziert. Besonders Unternehmen investierten wegen hoher Inflation zuletzt weit weniger in Forschung als im langjährigen Durchschnitt. msn.com

Weiter Meldungen:

  • Subventionen in Deutschland auf Rekordhoch. marktundmittelstand.de
  • Von der Leyen kündigt schnelleren Ausstieg aus russischer Energie an. rnd.de
  • EZB hält Zinsen stabil – Sorgen um Wachstum und Frankreich. manager-magazin.de 
  • Jindal Steel legt Kaufangebot für Thyssenkrupp-Stahlsparte vor. wiwo.de

RAT UND TAT

Straßenzulassung und Versicherung sind entscheidend beim E-Scooter-Kauf: Wer sich einen eigenen E-Scooter anschaffen will, sollte vor allem die Straßenzulassung und die notwendige Versicherung beachten. Laut Auto Club Europa ist ein Typenschild mit Betriebserlaubnis Pflicht, um den Roller im Straßenverkehr nutzen zu dürfen. Preislich reicht die Spanne von unter 300 Euro für einfache Modelle bis zu weit über 1000 Euro für hochwertige Ausführungen. Der ACE mahnt zu Vorsicht bei Billigangeboten und rät, vor dem Kauf eine Probefahrt zu machen.  welt.de

Mehr Finanzbildung an Schulen gefordert: Viele Deutsche verfügen über beachtliches Vermögen, legen es jedoch häufig nicht sinnvoll an. Der Hauptgrund dafür ist weniger mangelndes Interesse, sondern fehlendes Wissen über grundlegende Finanzthemen wie Zinsen, Schulden, Aktien und Inflation. Experten kritisieren, dass Finanzbildung in den Lehrplänen kaum verankert ist, was später zu falschen Entscheidungen führen kann. Eine stärkere finanzielle Aufklärung bereits in der Schule soll helfen, Eigenverantwortung zu stärken und Bürger vor riskanten oder unseriösen Angeboten zu schützen. morgenpost.de

Steigende Stromkosten durch Wärmepumpe: Der Einbau einer Wärmepumpe führt in vielen Haushalten zu höheren Stromkosten, die sich jedoch durch Planung und Optimierung verringern lassen. Entscheidend sind dabei die richtige Dimensionierung, eine angemessene Jahresarbeitszahl sowie effiziente Heizkörper und Fenster. Energieforscher Jan Ossenbrink empfiehlt zusätzlich, den Stromanbieter zu wechseln und vor allem dynamische Tarife zu nutzen, um Kosten zu senken. Online-Rechner oder Energieberater können Hausbesitzern helfen, den individuellen Verbrauch besser einzuschätzen und langfristige Einsparungen zu erreichen. waz.de

ANGEZÄHLT

Schwarzes Loch in 1,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung gibt Klang preis. Grundlage ist das Gravitationswellen-Signal GW250114, das am 14. Januar 2025 bei der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher in rund 1,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung registriert wurde. Die ungewöhnlich klare Abklingphase („Ringdown“) erlaubte eine präzise Analyse mehrerer Ton-Moden. Die Ergebnisse bestätigen sowohl Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie als auch Hawkings Gesetz zur Flächenzunahme von Schwarzen Löchern. waz.de

ZITAT DER WOCHE

“Ich möchte Ihnen sagen, wie sehr mich das beschämt: als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, aber auch als Deutscher, als Kind der Nachkriegsgeneration, als Kind, das aufgewachsen ist mit dem ‚Nie wieder‘ als Auftrag, als Pflicht, als Versprechen. Wir haben in Politik und Gesellschaft zu lange die Augen davor verschlossen, dass von den Menschen, die in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind, ein beachtlicher Teil in Herkunftsländern sozialisiert wurde, in denen Antisemitismus geradezu Staatsdoktrin ist, Israelhass schon Kindern vermittelt wird.“

Kanzler Friedrich Merz bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße in München welt.de.

ZULETZT

Deutschland und China vertiefen LNG-Kooperation: Der deutsche Staatskonzern SEFE hat mit dem chinesischen Energiehändler UNIPEC eine strategische Partnerschaft im Bereich Flüssiggas vereinbart. Beide Unternehmen wollen ihre LNG-Portfolios abstimmen, Synergien nutzen und die Versorgungssicherheit verbessern. Brisant ist der Zeitpunkt des Deals, da die Vereinbarung unmittelbar nach Milliarden-Zusagen der EU gegenüber den USA erfolgt. Beobachter sehen darin ein mögliches Risiko für die Handelsbeziehungen mit Washington, da die USA neben Katar zu den führenden LNG-Anbietern zählen. welt.de

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