Capital Beat TV

Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
Konkurrenz zu China – Riesiges Transportnetz von USA bis Indien geplant, China will iPhone-Verbot auf staatliche Firmen ausdehnen, EZB vor heikler Entscheidung bei Leitzins
in der Kalenderwoche 37, 2023
herausgegeben von Mario Schmidt, kuratiert von Dietmar Sittek

„Wer den Sturm-Schaden hat, braucht …“ – eine gute Versicherung

Starkregen, Hochwasser, Sturm mit zum Teil verheerenden Auswirkungen wie umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, zerkratzte oder zerstörte Autos, unterspülte Terrassen, verletzte Personen und dann müssen noch die Unwetter-Auswirkungen beseitigt werden. Da bleibt nur zu hoffen, dass Sie gut versichert sind, sonst wird ́s richtig teuer. 2021 war übrigens ein Rekordjahr: 12,6 Milliarden Euro Schaden sind durch Naturgefahren in Deutschland entstanden. Und nicht jeder hat sich gegen solche Schäden versichern lassen. Welche Versicherung für welchen Schaden einstehen kann, verrät Bastian Kunkel. Ihn durfte ich als Moderator auf der Hauptstadtmesse der FondsFinanz GmbH begrüßen. Unter der Marke „Versicherungen mit Kopf“ betreibt er deutschlandweit die größten unabhängigen Versicherungs-Kanäle auf YouTube mit 50.000 Abonnenten, bei Instagram sind es schon 114.000 und bei TikTok sage und schreibe 448.000 Follower oder Abonnenten. Dort erklärt er – vor allem in Videoform – die komplexe Welt der Versicherungen. Und bevor Sie die nächste Netflix-Serie schauen, sehen Sie sich lieber auf Kanälen um, die Ihnen zumindest ein Gefühl der Sicherheit geben und Sie beraten, bevor ein Sturm aufzieht.

Ihr Mario Schmidt,
Herausgeber Wirtschaftsperspektiven

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Konkurrenz zu China – Riesiges Transportnetz von USA bis Indien geplant: Die EU, die USA, Indien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben während des G20-Gipfels ein gigantisches gemeinsames Infrastrukturprojekt vereinbart. Es stellt eine Konkurrenz zum chinesischen Seidenstraßenprojekt dar. US-Präsident Joe Biden erklärte während des G20-Gipfels in Neu Delhi, die Vereinigten Staaten, Indien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabische Emirate und die Europäische Union hätten sich auf eine Absichtserklärung für ein gemeinsames Schienen- und Schifffahrtsprojekt verständigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, die Bahnverbindung zwischen Indien und Europa werde den Handel um 40 Prozent beschleunigen. Mit dem Projekt solle das Wachstum in mehreren kritischen Regionen der Welt gefördert werden, sagte Bidens Berater Jake Sullivan. Die Integration im gesamten Nahen Osten werde zudem verbessert – involviert seien „einige unwahrscheinliche Partner“ in der Region. Laut US-Angaben sollen unter anderem Pipelines von Israel sauberen Wasserstoff nach Europa liefern. tagesschau.de

Neue Seidenstraße: Italien informiert China über Ausstieg aus Projekt. deutschlandfunk.de

Apple – China will iPhone-Verbot auf staatliche Firmen ausdehnen: Peking plant, ein Verbot der Nutzung von iPhones in sensiblen Abteilungen auszuweiten. Betroffen sind vor allem regierungsnahe Agenturen und staatliche Unternehmen. Wie Bloomberg berichtet, haben mehrere Behörden damit begonnen, ihre Mitarbeiter anzuweisen, ihre iPhones nicht mit zur Arbeit zu nehmen. Darüber hinaus beabsichtigt Peking, diese Beschränkung auf eine Vielzahl staatlicher Unternehmen und anderer von der Regierung kontrollierter Organisationen auszuweiten. Dies würde mit Pekings Bemühungen zusammenfallen, seine Abhängigkeit von amerikanischer Software und Schalttechnik zu verringern. Damit droht die Position von Apple auf einem Markt zu schwinden, der etwa ein Fünftel des Umsatzes des Unternehmens ausmacht und auf dem das Unternehmen in ausgedehnten Fabriken, die Millionen von Chinesen beschäftigen, den Großteil der weltweiten iPhones herstellt. finanzmarktwelt.de

Preisdeckel für russisches Öl funktioniert nicht. n-tv.de

Neue Daten – Folge der Sanktionen: Russland exportiert so viel nach China wie noch nie. berliner-zeitung.de

EZB vor heikler Entscheidung bei Leitzins: Die Europäische Zentralbank steht in dieser Woche vor der schwierigen Entscheidung, ob sie den Leitzins ein weiteres Mal erhöhen soll. Er war in den letzten zwölf Monaten neun Mal auf 3,75 Prozent erhöht worden. Eine viel zu hohe Inflation, die sich erst langsam wieder zurückgeht, spricht für eine Erhöhung des Leitzinses. Aber es gibt auch eine negativen Effekt eines solchen Zinsanstieges: eine sich abkühlende Wirtschaft. Genau das wiederum prognostiziert die EU-Kommission in ihrer am Montag veröffentlichten Sommerprognose. So geht die Kommission für den Euroraum nur noch von einem BIP-Wachstum von 0,8 Prozent statt ursprünglich 1,1 Prozent aus. Deutschland ist einer der Hauptverursacher, denn hier rechnet Brüssel mit einer um 0,4 Prozent schrumpfenden Wirtschaft. Es wird also spannend zu beobachten, welchen Weg die Zentralbank zwischen den Klippen der Inflation und der wirtschaftlichen Abkühlung heute einschlagen wird. zdf.de

Bundesarbeitsgemeinschaft BAGW – Immer mehr Familien von Wohnungsnot bedroht: Insgesamt 10,6 Prozent der wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen leben in Haushalten mit Kindern, wie aus dem in Berlin veröffentlichten Jahresbericht für 2021 hervorgeht. Geschäftsführerin Werena Rosenke erklärte, dies sei ein „sehr beunruhigender Höchstwert“. Familien mit Kindern sind generell weniger von Wohnungslosigkeit betroffen, der Wert war vor 2012 sogar gefallen, nun ist er aber gestiegen. Mit knapp 37 Prozent lebte mehr als jede dritte Familie, die die Hilfeeinrichtungen und -dienste der freien Träger in Anspruch nahm, ohne eigene Wohnung. Dem Bericht zufolge gibt es für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen wenig Grund zur Hoffnung. zdf.de

IW-Befragung: Wirtschaftsverbände sehen bei Erstarken der AfD Risiken für deutsche Unternehmen. deutschlandfunk.de

Höchststand bei Stornierungen: Immer mehr abgesagte Bauprojekte. tagesschau.de

USA entdecken weltweit größtes Lithiumvorkommen in einem Vulkankrater: Bewahrheitet sich diese Entdeckung, werden die USA einen riesigen Rohstoffvorteil im Wettlauf um die Ressourcen für die Zukunft der Elektromobilität haben. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die McDermitt Caldera, ein Vulkankrater an der Grenze zwischen Nevada und Oregon, 20 bis 40 Millionen Tonnen Lithium beherbergen könnte. Diese Schätzung übertrifft sogar die Menge an Lithium in den Salzseen Boliviens, die etwa 23 Millionen Tonnen enthalten. t3n.de

Habeck begrüßt Signale von Lindner für Verlängerung der reduzierten Stromsteuer: In der Diskussion um eine Verlängerung der reduzierten Stromsteuer scheint Bundesfinanzminister Christian Lindner nicht komplett gegen die Forderung nach Verlängerung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu sein. Lindner hatte gesagt, der Bundestag könnte beraten, den Spitzenausgleich ein weiteres Jahr zu verlängern – „wenn man woanders Mittel zur Gegenfinanzierung“ finde. Eine Entlastung von Unternehmen angesichts der im internationalen Vergleich hohen Strompreise wird als wichtig angesehen, denn Verbände warnen vor einer zunehmenden Abwanderung von Produktion ins Ausland. Im Wirtschaftsministerium möchte man zudem besonders energieintensive Unternehmen entlasten. Dafür soll der Strompreis für Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, auf sechs Cent gesenkt werden. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt eine „Dauersubvention von Strompreisen mit der Gießkanne“ ab. spiegel.de

Mit Kult-Schlappen an die Wall Street: Birkenstock steht kurz vorm Börsengang. rhein-zeitung.de

RAT UND TAT

9,3 Millionen Beschäftigte erwartet Rente von weniger als 1500 Euro: Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden über 45 Jahre hinweg winken von den 22 Millionen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten Millionen Menschen im Schnitt nur unter 1500 Euro im Rentenalter – das zeigt eine aktuelle Erhebung des Bundesarbeitsministeriums. Auch die Erhöhung des Mindestlohns werde daran nichts ändern, kritisiert die Linke. Wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Erhebungen des Bundesarbeitsministeriums berichtet, müssen die Betreffenden, um auf diese Altersbezüge zu kommen, aktuell bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden 45 Jahre lang gearbeitet und rechnerisch einen Stundenlohn von 20,78 Euro erreicht haben. Das entspreche einem Bruttomonatslohn von 3602 Euro. Dem Bericht zufolge ist für eine künftige monatliche Rente in Höhe von 1200 Euro derzeit rechnerisch ein Stundenlohn von 16,62 Euro bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden über 45 Jahre nötig. Zwar soll der Mindestlohn zum 1. Januar 2024 von 12 auf 12,41 Euro steigen, aber seine Empfängerinnen und Empfänger sind damit immer noch weit von den nötigen 16,62 Euro entfernt. welt.de

Rückversicherer rechnen auch 2024 mit steigenden Prämien: Zwar wird es für Interessenten leichter, sich zu versichern. Teure Naturkatastrophen, Ukrainekrieg und die Coronakrise hatten aber im letzten Jahr dazu beigetragen, dass die Versicherer selbst vorsichtiger wurden, Risiken zu zeichnen – oft war dies nur sehr teuer möglich. Ein wichtiger Indikator für mögliches steigende Prämien ist das derzeit stattfindende alljährliche Branchentreffen der Rückversicherer in Monte Carlo. Unisono erklärten dort die Vertreter von Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück, dass sie mit einem weiteren Markt- und Prämienwachstum rechnen. „Der sich beschleunigende Klimawandel dürfte dazu beitragen, dass extreme Wetterereignisse wie tropische Wirbelstürme, Hitzewellen und Winterfrost, extreme Regenfälle, Waldbrände und schwere konvektive Stürme in vielen Regionen der Welt zunehmen“, erklärte Hannover-Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz. Dazu kommt die Inflation, die die Preise steigen lässt. versicherungsbote.de

Gerichtsurteil erwartet – Bankkunden sollen für Sparkonten bezahlen: Das Oberlandesgericht Frankfurt verhandelt in einem Revisionsverfahren über die Entgelte der Commerzbank AG für Sparguthaben. Es wird kein verbraucherfreundliches Urteil erwartet. „Das Gericht hat uns zu verstehen gegeben, dass es Sparverträge mit Girokonten gleichsetzt. Ein schlechtes Zeichen für Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt Sandra Klug von der Verbraucherzentrale. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Hamburg. Mit dem Verfahren soll grundsätzlich juristisch geklärt werden, ob Entgelte für Guthaben auf Sparbüchern oder Sparkonten zulässig sind. „Wir halten die Vereinbarungen der Commerzbank zu Verwahrentgelten weiterhin für intransparent und unvereinbar mit dem Charakter von Sparverträgen. Es ist nicht gerechtfertigt, dass Kundinnen und Kunden nicht nur keine Zinsen erhalten, sondern auch noch ein Entgelt für ihr Guthaben an die Bank zahlen sollen“, so Klug. Die Commerzbank hatte in ihren Bestimmungen des Preis- und Leistungsverzeichnisses ein jährliches Entgelt von 0,5 Prozent für Einlagen auf Sparkonten vorgesehen. t-online.de

Neuer Trend Skimpflation – Bei diesen Produkten hat sich die Qualität verschlechtert: Die Lebensmittelindustrie nutzt viele Möglichkeiten, um Verbrauchern weniger Ware für mehr Geld anzudrehen. Neuerdings wird aber auch kaum erkennbar an teuren Zutaten gespart. Mitunter verteuert sich das Produkt sogar dennoch, wie die Verbraucherzentrale Hamburg aufdeckt. Bisher gab es die Shrinkflation, Produkte kosteten so viel wie vorher oder sogar noch mehr aber die Inhaltsmenge in der Packung nahm ab. Doch damit nicht genug. Neuerdings spart die Lebensmittelindustrie auch noch an wertvollen Zutaten: Rahm, Rapsöl oder auch Marzipan werden durch günstigere Alternativen, Füllstoffe oder Aromen ersetzt. Das Phänomen nennt sich Skimpflation. Es kommt auch öfters beides zusammen vor. Beispielweise hat Aldi Nord bei der gefüllten Schokolade Amandes Edel Marzipan Zartbitter die Füllmenge sowie den Marzipananteil reduziert und zusätzlich innerhalb kürzester Zeit den Preis erhöht. Auch bei Arla Kaergarden und den verschiedenen Sodastream-Sirupsorten verschlechterte sich nicht nur die Qualität, sondern es schrumpfte zusätzlich die Füllmenge. Die Hersteller selbst sind bei entsprechenden Anfragen oft um keine Ausrede verlegen; meist wird auf „Wünsche“ von Verbrauchern verwiesen. n-tv.de

ANGEZÄHLT

Die Zinswende hat die Profitabilität deutscher Banken sprunghaft verbessert – dennoch hinken sie einer Analyse zufolge auf dem Heimatmarkt hinterher. Mit durchschnittlich 4 Prozent Eigenkapitalrendite hätten deutsche Institute 2022 die Vorjahreswerte zwar deutlich übertroffen, rechnete die Unternehmensberatung McKinsey in einer kürzlich veröffentlichten Analyse vor. Institute aus dem Ausland und Spezialisten wie Direkt-, Konsumentenkredit- oder Autobanken seien mit 10,4 Prozent Eigenkapitalrendite im Schnitt aber deutlich profitabler gewesen als der Gesamtmarkt. Leiter der Banken-Beratung bei McKinsey in Deutschland sagt hierzu, der hiesige Bankensektor müsse den durch die zuletzt guten Ergebnisse gewonnenen Spielraum nutzen, um in „die Zukunftsfähigkeit der Geschäftsmodelle sowie innovative Strategien zu investieren“. sueddeutsche.de

ZITAT DER WOCHE

„So schlechte Werte wurden bisher nur in den ganz großen Krisen wie Covid, Finanzkrise, Platzen der Dot.com Blase etc. erreicht. Dass die in die Zukunft gerichtete Umfrage besser als erwartet ausgefallen ist, ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer.“

Thomas Altmann von QC Partners kommentiert den ZEW-Index. Im September 2023 zeigt das ZEW-Konjunkturbarometer minus 11,4 Punkte, ein Anstieg von 0,9 Punkten gegenüber August. Dennoch fällt die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage um weitere 8,1 Punkte. wallstreet-online.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Bürgergeld-Erhöhung gebilligt + Kindergrundsicherung vertagt + Notstand auf Lampedusa + Hilfe für Libyen + SPD-Führung verärgert über Schröder-Ehrung + Verfahren gegen Höcke wegen NS-Vokabular + Weltgrößte Reederei MSC will beim Hamburger Hafen einsteigen + Mitt Romney zieht sich aus der Politik zurück. politbriefing.de

berlinbubble: Maja Pfister (GDV) zur Nachhaltigkeit in der Versicherungswirtschaft + Gabriel Felbermayr zur China-Strategie der Bundesregierung + Barbara Bosch zur Redeangst + Jochen Roose (KAS) zu Altersunterschieden bei Wahlverhalten + Paul C. Strobel zu den Invictus Games + Robert Grimm (Ipsos) zur Beliebtheit von BM Habeck. berlinbubble.de

Defensio-Report: Kim Jong Un – „Wir unterstützen alle Entscheidungen Putins“ + Scholz fordert neue Verhandlungen über atomare Abrüstung auch mit China + NATO-Territorium – Erneut Drohnenteile in Rumänien gefunden + Baerbock an Putin – Rückkehr der verschleppten Kinder in die Ukraine ist erster Schritt zum Frieden + Chinesische Kampfjets und Kriegsschiffe in der Nähe Taiwans gesichtet. defensio-report.de

ZULETZT

Folgen der Coronapandemie – Spielwarenhersteller Haba beantragt Insolvenz: Erst kürzlich stampfte Haba die bekannte Tochtermarke Jako-o ein. Doch die fränkische Spielwarenfirma hat noch immer Geldsorgen. „Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen“, sagte Geschäftsführer Mario Wilhelm. Allerdings sei sie in der angespannten wirtschaftlichen Situation für das Unternehmen die einzige Möglichkeit, zu alter Stärke zurückzufinden. Die Geschäftsführung bei Haba bleibe im Amt. Man werde den Geschäftsbetrieb „wie gewohnt fortsetzen“, hieß es vom Unternehmen. spiegel.de