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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Immer mehr Industrieunternehmen ziehen sich aus Deutschland zurück, Habeck testet die Geduld der Bürger und Unternehmen, Harte Zeiten für Bahnkunden
in der Kalenderwoche 22, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Immer mehr Industrieunternehmen ziehen sich aus Deutschland zurück: Sie schließen entweder ganz oder gehen ins Ausland. Es sind nicht nur die großen Unternehmen, die zunehmend mit dem Standort brechen. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe geben auf. Arbeitsplätze und Wissen gehen verloren. Die Industrie stirbt einen schleichenden Tod. welt.de

Ifo-Konjunkturindex tritt auf der Stelle: In den vergangenen Monaten hatte sich die Stimmung der deutschen Unternehmen verbessert. Damit ist erst einmal Schluss. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich nicht weiter verbessert. Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte, blieb das Ifo-Geschäftsklima im Mai auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat, bei 89,3 Punkten. wiwo.de

Der Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie könnte sich erneut rächen: Die EU will für Batterien, den zentralen Baustein von Elektroautos, detaillierte CO2-Regeln vorgeben. Dabei soll auf komplizierte Bilanzierungsmethoden verzichtet werden. Die Klimabilanz einer Batterie wird nun ausschließlich durch den durchschnittlichen CO₂-Ausstoß der Stromerzeugung im Herstellungsland bestimmt. In Deutschland, wo ein großer Teil der Elektrizität noch in fossilen Kraftwerken produziert wird, lag die CO₂-Intensität im letzten Jahr bei 381 Gramm pro Kilowattstunde. Im Vergleich dazu betrug sie in Frankreich, einem Land mit Atomkraft, nur 56 Gramm. welt.de

Harte Zeiten für Bahnkunden
: Das Netz der Deutschen Bahn ist 34.000 Schienenkilometer lang und befindet sich in einem schlechten Zustand. Bis zum Jahr 2030 sollen die wichtigsten Eisenbahnstrecken generalsaniert werden. Ein Mammutprojekt, das zunächst dazu führen wird, dass es für Bahnkunden schlechter wird. Denn jede dieser Großbaustellen wird für Zugausfälle und massive Verspätungen sorgen. faz.net

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Warum und Wie Kommunikation erfolgreich macht: DA global GmbH, im Mai von Kommunikationsberater Danyal Alaybeyoglu und Partnern aus der Management- und Rechtsberatung gegründet, konzentriert sich insbesondere auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen. Das Unternehmen bietet spezialisierte Dienstleistungen wie die Erstellung branchenspezifischer Studien und Analysen, begleitet von gezielten PR-Maßnahmen, und legt einen starken Fokus auf Themen wie Arbeitgeberattraktivität, Nachhaltigkeit (ESG), Demografie und Chancen von KI. Zu den ersten Kunden gehören Unternehmen aus dem Bereich Steuer- und Rechtsberatung. DA Global – Ihr Partner für Attraktivität im Mittelstand. da-global.de

Habeck testet die Geduld der Bürger und Unternehmen: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat erklärt, dass das Gebäudeenergiegesetz ein Test gewesen wäre, um zu sehen, wie weit die Bevölkerung bereit ist, die Energiewende mitzutragen, wenn sie die Konsequenzen finanziell zu spüren bekommt. Während die Industrie dabei ist, sich aus Deutschland zurückzuziehen, spielt die Bundesregierung mit dem Vertrauen der Bürger. cicero.de

Jedes dritte Unternehmen leidet unter Cyberattacken. Die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen steigen. faz.net

So teuer käme ein EU-Austritt den Deutschen: Ein EU-Austritt würde jeden Deutschen durchschnittlich etwa 2430 Euro pro Jahr kosten. In den ersten Jahren nach dem Austritt könnten diese Kosten mit fast 5000 Euro pro Person und Jahr sogar etwa doppelt so hoch sein. Der Hauptgrund für diesen Einkommensverlust liegt in der Tatsache, dass die engen wirtschaftlichen Beziehungen zu den anderen EU-Staaten und auch zu den Freihandelspartnern der EU durch den Austritt gekappt oder beschädigt würden. Für Deutschland sind die Verbindungen zu den anderen 26 EU-Staaten von besonderer Bedeutung. Sie machen etwa 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Zum Vergleich: Die wirtschaftlichen Verbindungen zu den Vereinigten Staaten machen etwa 19 Prozent des deutschen BIP aus, die zu China nur 7 Prozent. faz.net

Weil die nach Europa verschifften Wagen des chinesischen Herstellers BYD langer Standzeiten haben, solle teilweise angefangen haben zu schimmeln. capital.de

Stahlwerk als Menetekel: Beim Streit um die Zukunft der Stahlwerke von Thyssenkrupp in Duisburg geht es um mehr als die Zukunft eines seit Jahren kriselnden Traditionskonzerns. Sollte der klimaneutrale Umbau der Stahlproduktion scheitern, wäre das nicht nur eine Blamage für Wirtschaftsminister Robert Habeck, sondern auch ein gefährliches Signal für den Standort Deutschland: Die Deindustrialisierung könnte der Preis sein, den das Land für die angestrebte Klimaneutralität zahlt. Wohlstandverluste und Verteilungskämpfe wären die Folge. faz.net

RAT UND TAT

Was Vermieter ertragen müssen: Nicht alle Mieter gehen mit ihren Wohnungen so um, wie sich das die Vermieter wünschen. Aber andere Vorstellungen von Ordnung sind kein Grund für eine Kündigung. Anders sieht es aus, wenn ein Mieter die Substanz der Wohnung gefährdet. Geschieht das, ist eine Kündigung möglich, wenn der Vermieter den Schaden nachweisen kann. capital.de

Wie man selbst für eine Rentenerhöhung sorgen kann: Durchschnittlich erhalten heutige Rentner monatlich ein Bruttoeinkommen von 1.550 Euro, während Frauen lediglich 809 Euro erhalten. Wer mehr als 1.370 Euro pro Monat Rente bezieht, ist verpflichtet, Steuern zu zahlen und Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zu leisten. Üppig ist das alles nicht, aber wer die 40 überschritten hat, hat Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass seine Rente später höher ausfällt. zeit.de

Auch ohne Berufserfahrung erfolgreich bewerben: Viele Absolventen haben keine Lust, erst einmal auf Einsteigerjobs festgelegt zu werden. Wenn sie die richtigen Qualifikationen mitbringen, können sie diesem Schicksal entgehen: Fremdsprachekenntnisse, Auslandssemester und die sichere Beherrschung von spezieller Software können eine gute Basis für frühe Karrieresprünge sein. welt.de

ANGEZÄHLT

Hauseigentümer können wieder Fördergeld für neue Heizungen beantragen. Hausbesitzer können jetzt wieder Fördergelder für den Einbau einer neuen Heizung bekommen. Anträge auf die Unterstützung waren seit Ende Februar möglich. Bis jetzt sind gut 27.000 Anträge eingegangen. Die Förderung ist allerdings kompliziert. Eine Förderung von höchstens 70 Prozent ist möglich. spiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„In unserem eigentlich verantwortungsvollen Streben nach Sicherheit, Komfort, Ruhe und natürlich auch Klimaschutz haben wir in den vergangenen Jahrzehnten das Augenmaß verloren und uns über Bauordnung und Planungsrecht in eine Sackgasse manövriert. Mit bester Absicht fordern wir bei unterschiedlichsten Zielen wie Brandschutz, Schallschutz, Statik, Barrierefreiheit, Familienfreundlichkeit und vielem mehr jeweils das Maximum ein. Wir sind eine verwöhnte Gesellschaft: Während die Holländer und die Schweden in der Lage sind, zufrieden in preiswerteren und dennoch schönen Häusern zu leben, die allenfalls zu 50 Prozent die Standards des deutschen Baurechts erfüllen, sind wir in Deutschland nicht mehr in der Lage, kostengünstig zu bauen. Wohnen ist aber ein elementares Bedürfnis, und es muss bezahlbar und ressourcenschonend sein.“

Dilek Ruf, 49, ist Vorsitzende des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten wiwo.de

ZULETZT

Europa muss Investitionen in Künstliche Intelligenz steigern: Auch wenn die Staaten der Europäischen Union in den vergangenen Jahren massiv in Künstliche Intelligenz (KI) investiert haben, liegen sie weit hinter den USA zurück. Der Europäische Rechnungshof beziffert die Lücke auf 10 Milliarden Euro. KI-Technologien werden in den kommenden Jahren die wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben. faz.net