kuratiert von Torsten Robert
Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT
Chip-Fabrik auf der Kippe: Das Technologie-Start-up FMC verfolgt Pläne für den Bau eines Halbleiterwerks in Deutschland. Nach Angaben des Unternehmens sind die entwickelten Chips revolutionär: Sie verbrauchen 1000-mal weniger Strom, arbeiten 1000-mal schneller und sind zudem zehnmal günstiger als gängige Halbleiter. Für die Realisierung des Projekts fordert FMC allerdings eine staatliche Förderung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Die Bundesregierung verfügt grundsätzlich über diese Mittel, jedoch gibt es rund 20 weitere kleinere Chipprojekte, die ebenfalls um finanzielle Unterstützung konkurrieren. Es ist daher unklar, ob die verfügbaren Gelder ausreichen, um sowohl FMC als auch die anderen Vorhaben zu fördern. handelsblatt.com
Autos fahren bald autonom: Bosch-Chef Stefan Hartung ist überzeugt, dass autonom fahrende Autos die Mobilität der Zukunft prägen werden. Schon heute seien sie zuverlässig und sicher. Dennoch werde ihre Einführung nicht überall gleichzeitig erfolgen. Ein entscheidender Faktor sei die Qualität der Kommunikationsnetze in den jeweiligen Einsatzgebieten. Autonome Fahrzeuge sind darauf angewiesen, sich auf stabile und leistungsfähige Netzverbindungen zu stützen. wiwo.de
Gas geben bei Künstlicher Intelligenz: RWE-Chef Markus Krebber geht davon aus, dass getrieben durch den Boom der Künstlichen Intelligenz die Zahl der Rechenzentren steigen wird. Wenn Deutschland an dieser Entwicklung teilhaben will, sollte es den Bau neuer Rechenzentren priorisieren. Derzeit würde es sieben Jahre vom Beginn der Planung eines Rechenzentrums bis zum Betriebsbeginn dauern. Die Zeit müsse auf zwei Jahre verkürzt werden. wiwo.de
IG Metall gibt Vier-Tage-Woche auf: Die IG Metall wird sich vorerst nicht weiter für die Einführung einer Vier-Tage-Woche einsetzen. Das teilte die Vorsitzende Christiane Benner mit und begründete ihre Entscheidung mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Angesichts der schwierigen Konjunktur seien es derzeit die Arbeitgeber, die die Arbeitszeit verkürzen – allerdings auf Kosten der Beschäftigten. welt.de
Trendwende am Arbeitsmarkt nicht in Sicht. faz.net
Riskante Staatsschulden: Spätestens seit der Corona-Pandemie habe sich der Staat zunehmend als eine Art “Generalversicherer” etabliert, der finanzielle Belastungen durch Kredite abfedert. Der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof warnt davor, dass Staatskredite langfristig eine zerstörerische Wirkung entfalten können. Häufig fließen die Mittel in Gemeinwohleinrichtungen, die dem Staat selbst jedoch keine direkten Erträge bringen. welt.de
Entwertetes Ingenieursstudium: Die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung in Deutschland hat sich nicht konsequent an die digitalen Herausforderungen angepasst. Informatik und Programmierung wurden über Jahrzehnte hinweg als Randthemen behandelt, obwohl ihr Stellenwert längst unumstritten war. In den 1990er-Jahren stießen Versuche, Informatik stärker in elektrotechnische Fachbereiche zu integrieren, auf erheblichen. Statt Potenziale zu nutzen und Synergien zu schaffen, hielten viele Universitäten an einer strikten Trennung zwischen Informatik und Ingenieurwissenschaften fest. faz.net
Landwirt aus Peru scheitert mit der Klimaklage gegen RWE. handelsblatt.com
Bittere Zölle: Die deutschen Exportunternehmen stehen vor einer veränderten globalen Handelslandschaft. Nach Jahrzehnten der Turbo-Globalisierung, die vielen Exporteuren außergewöhnlich hohe Gewinne bescherte, gestaltet sich der internationale Handel nun zunehmend anspruchsvoller. Langfristig müssen sich Unternehmen auf höhere Zölle einstellen, was ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinflussen könnte. Zwar besteht die Möglichkeit, diese Zusatzkosten entweder zu absorbieren oder auf Gewinne zu verzichten, um Preiserhöhungen zu vermeiden und Marktanteile zu sichern – doch beide Optionen sind wirtschaftlich schmerzhaft und stellen Unternehmen vor schwierige Entscheidungen. welt.de
RAT UND TAT
Krise lässt Energiepreis sinken: Die derzeit gedämpfte globale Wirtschaftslage führt zu Einsparungen für deutsche Verbraucher beim Energieeinkauf. Seit Anfang 2025 sind die Kosten für Strom, Heizung und Kraftstoff um rund fünf Prozent gesunken. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt bedeutet das eine jährliche Energiekostenbelastung von aktuell 5.173 Euro – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 5.442 Euro, die im Januar noch anfielen. waz.de
Teuer einkaufen in Deutschland: Viele Verbraucher glauben, dass Lebensmittel in Deutschland im internationalen Vergleich besonders günstig sind. Doch der harte Wettbewerb um die niedrigsten Preise, den die Händler lange zugunsten der Kunden geführt haben, wurde inzwischen ausgesetzt oder unterbrochen. In anderen westeuropäischen Ländern hingegen bleibt das ursprüngliche Discount-Prinzip erhalten. Dort kämpfen die Händler weiterhin um möglichst niedrige Preise und geben Einkaufs- sowie Wettbewerbsvorteile direkt an die Verbraucher weiter. sueddeutsche.de
Schlüsselqualifikation KI: Die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenz stellt neue Anforderungen an Arbeitnehmer. Besonders gefragt sind künftig Kompetenzen, die sich kaum oder gar nicht automatisieren lassen: Kreativität, kritisches Denken und Problemlösungskompetenz. Zudem gewinnt die Fähigkeit, effektiv mit KI-Systemen zu interagieren, zunehmend an Bedeutung. Unternehmen erwarten von ihren Mitarbeitern verstärkt eine sogenannte “AI Fluency” – die Fähigkeit, KI-Tools zu verstehen, sie gezielt einzusetzen und nahtlos in den Arbeitsalltag zu integrieren. faz.net
ANGEZÄHLT
Flix greift Bahn an: Der Mobilitätskonzern Flix steht vor der größten Investition seiner Unternehmensgeschichte. Das Münchner Unternehmen will für 2,4 Milliarden Euro insgesamt 65 Hochgeschwindigkeitszüge des spanischen Herstellers Talgo erwerben. Die dazugehörigen Lokomotiven sollen von Siemens geliefert werden. Mit diesem Schritt setzt Flix ein unmissverständliches Zeichen: Das Unternehmen will künftig verstärkt auch auf der Schiene mit der Deutschen Bahn konkurrieren. spiegel.de
ZITAT DER WOCHE
Der Ökonom Gabriel Felbermayr in der Süddeutschen Zeitung. sueddeutsche.de
ZULETZT
Hightech für Deutschlands Zukunft: Deutschland muss auf technologische Durchbrüche setzen, um die wirtschaftliche Stagnation zu überwinden, denn die traditionellen Industriezweige verlieren an Dynamik. Besonders entscheidend sind dabei Künstliche Intelligenz, Robotik, Quantencomputer, Verteidigung und Cybersecurity, Energie – vor allem Kernfusion und Wasserstoff –, Cloud-Technologie, Biotechnologie und Pharma, Neue Mobilität wie autonomes Fahren, batterieelektrische Fahrzeuge und KI-gestützte Bahnsteuerung sowie die Stärkung einer eigenen Chipproduktion. Doch ob Deutschland diese Innovationen erfolgreich umsetzen kann, bleibt offen. Globale Konkurrenz, Kapitalmangel und politische Trägheit stellen erhebliche Risiken dar, auch wenn das Innovationspotenzial vorhanden ist. handelsblatt.com