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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Bundeskanzler Scholz zum Vorschlag für die Gaspreisbremse, Neue Sanktionen der EU, Stornowelle in der Immobilienbranche
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 41, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Gaspreisbremse: Scholz sieht in Vorschlag der Kommission „sehr gute Grundlage“: Nachdem eine Expertenkommission am Montag eine zweistufige Gaspreisbremse vorgestellt hatte, bei der eine Einmalzahlung in diesem Jahr und im kommenden Jahr eine Gaspreisbremse für private Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen sowie für industrielle Verbraucher vorgesehen ist, hat Kanzler Scholz den Vorschlag begrüßt. Auf dem Deutschen Maschinenbaugipfel sagte Scholz, die Experten hätten in einer Nachtsitzung stundenlang diskutiert und einen Vorschlag gemacht, der handwerklich sehr gut sei. Es gehe darum, dass niemand Angst haben soll vor seiner Gasrechnung, und alle Unternehmen sollten sich sicher sein, dass sie ihre Produktion fortsetzen können. Nach der Vorstellung der Gaspreisbremse durch die Expertenkommission hatte ein Regierungssprecher gesagt, die Bundesregierung wolle den Vorschlag der Kommission zügig prüfen und über die Umsetzung beraten. heise.de

EU bringt neue Russland-Sanktionen auf den Weg: Im achten Sanktionspaket der EU ist ein Preisdeckel für von Russland importiertes Öl enthalten sowie Exportverbote, die etwa bestimmte Schlüsseltechnologien für die Luftfahrt betreffen. Zudem soll es ein Importverbot für bestimmten Stahl aus Russland geben. Auch wird es EU-Bürgern künftig verboten sein, Sitze in Führungsgremien russischer Staatsunternehmen einzunehmen. Dies war Deutschland wichtig, nachdem Altbundeskanzler Schröder in den Aufsichtsrat des russischen Energieunternehmen Gazprom ging. Zusätzlich soll es Einreisesperren für Personen geben, die an der Durchführung der Scheinreferenden in den russisch besetzten Gebieten beteiligt waren. Durch den Ölpreisdeckel soll bezweckt werden, dass Russland Öl auch an andere Ländern wie Indien günstiger verkauft. n-tv.de

Immobilienbranche: Stornowelle – Krise erreicht Wohnungsbau: Jedes sechste Wohnungsbauunternehmen in Deutschland ist mittlerweile aufgrund von hoher Energie- und Materialkosten und den damit verbundenen Immobilienpreisen von Stornierungen für Bauaufträge betroffen. Laut Informationen des Ifo-Institutes meldeten im September 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen stornierte Aufträge – deutlich mehr als im August (11,6 Prozent). Ifo-Experte Felix Leiss: „Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß.“ Einhergehend mit der Krise in der Bauwirtschaft kommt ein sinkendes Interesse an Baukrediten. t-online.de

Zahlungsmoral bei Unternehmen sinkt: Aufgrund steigender Energiepreise können immer mehr Firmen egal welcher Größe ihre Rechnungen nicht mehr rechtzeitig bezahlen. Dies ist ein Ergebnis von Erhebungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Auskunftei spricht nicht von einer kommenden Inflationswelle, sieht aber eine „Trendwende im Insolvenzgeschehen“. Für das erste Quartal 2023 geht er von einem starken Anstieg der Zahl der zahlungsunfähigen Unternehmen aus. Vor allem die Bauwirtschaft sei von Zahlungsausfällen betroffen. tagesschau.de

Ex-Fed-Chef Bernanke erhält Wirtschaftsnobelpreis: Gleich drei Personen wurden für ihre Forschungen zu Banken und Finanzkrisen ausgezeichnet: Wirtschaftswissenschaftler Douglas Diamond und Philip Dybvig sowie der ehemalige Präsident der US-Notenbank, Ben Bernanke. In seine Amtszeit fiel die US-Banken- und Weltfinanzkrise, in der die Fed und andere Notenbanken ihre Geldpolitik völlig neu ausrichteten. Der Wirtschftsnobelpreis ist der einzige Nobelpreis, der nicht auf das Testament von Alfred Nobel zurückgeht und gilt damit nicht als einer der klassischen Nobelpreise. n-tv.de

Großteil der Unternehmen hat Lieferketten wegen Engpässen angepasst: Aufgrund stockender Lieferketten und damit entstandenem Materialmangel haben neun von zehn Industriefirmen ihre Logistik anpassen müssen und Lieferketten geändert. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts unter 4.000 Unternehmen vom Juli 2022 hervor, die das Forschungsnetzwerk “EconPol Europe” veröffentlicht hat. Dabei geben 65 Prozent der Unternehmen an, dass sie die Lieferungen mehr verteilt haben, indem sie die Zulieferbasis durch neue Lieferanten und Bezugsquellen erweiterten. Die Anpassung wurde vor allem von größeren Unternehmen vorgenommen. Kleine und mittlere Unternehmen setzten dagegen eher auf eine verstärkte Lagerhaltung, sagte der Ifo-Forscher Andreas Baur. bsaktuell.de

RAT UND TAT

Mehr Fernzüge zwischen Nordwesten und Süden: Zum Winterfahrplan wird sich das Angebot für Kunden auf Strecken zwischen dem Nordwesten und Süden Deutschlands auf bestimmten Fernverkehrs-Verbindungen erhöhen. Während die Preise steigen sollen, erhöht sich auch das Angebot an Strecken ins Ausland und Nachtzügen. Die Ursache für das verbesserte Angebot zwischen dem Süden und Nordwesten liegt in der fertiggestellten Neubaustrecke Wendlingen-Ulm, die neben Stuttgart 21 Teil des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm ist. Vor allem aus dem Norden soll es zudem mehr Verbindungen zum Flughafen Frankfurt geben. Bei den Verbindungen ins Ausland sollen vor allem die Fahrten in die Schweiz und Polen verbessert werden. tagesschau.de

Mars fordert Edeka und Rewe heraus: Kunden werden in nächster Zeit in vielen Supermärkten leere Regale vorfinden. Die Firma Mars befindet sich in einem Preiskrieg mit den Supermarktketten Edeka und Rewe. Da Mars circa 300 Produkte herstellt, werden große Lücken im Angebot der Läden entstehen. Zu den Marken von Mars gehören unter anderem Wrigleys, Twix sowie die Reismarke Ben’s. In der Auseinandersetzung will Mars höhere Preise für die Produkte durchsetzen. Ungewöhnlich ist, dass der Streit schon über mehrere Monate andauert. Der Nahrungsmittelriese Nestle hatte im ersten Halbjahr seine Preise im Schnitt etwa um 6,5 Prozent in die Höhe geschraubt. Laut Rewe sind vor allem die Gespräche mit großen Lebensmittelkonzernen schwierig. „Wenn man hört, dass ein Lieferant bei uns sagt, er will in Deutschland 30 Prozent mehr und will für denselben Artikel … in Frankreich fünf Prozent mehr, dann frage ich mich, wo die Logik ist“, berichtete der Rewe-Chef Lionel Souque. n-tv.de

Kaffeepreise ziehen in der EU mächtig an: Der Kaffeekonsum in Deutschland ist enorm und Kaffee damit so eine Art oft konsumiertes Alltagsgetränk. Aufgrund der Preisentwicklung könnte aus Kaffee aber eher ein Luxusgut werden, denn die Preise steigen in der EU um durchschnittlich 16,9 Prozent stark an. Und für alle, die den Kaffee nicht schwarz trinken verteuert sich das Ganze noch mehr, denn auch die Zutaten wie Milch und Zucker haben sich verteuert. Finnland und Litauen verzeichneten mit 43,6 Prozent beziehungsweise 39,9 Prozent die stärksten Preiserhöhungen bei Kaffee, gefolgt von Schweden und Estland. Polen meldet einen doppelt so hohen Kaffeepreis, in Deutschland verteuerte sich der Kaffee um 19,4 Prozent. Der Kaffeedurst ist hierzulande dennoch mit 3,8 Tassen täglich um 5 Prozent gestiegen. „Während der Coronapandemie stieg der Konsum aufgrund von Homeoffice“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Kaffeverbandes, Holger Preibisch wiwo.de

Schallplatten per Sonos hören: In den letzten Jahren hat die Schallplatte eine Art Renaissance erlebt. Mehr und mehr Leute hören Musik lieber per Schallplatte als per CD oder über den Stream. Dennoch kann dieses Medium mit neuer Technik zusammenarbeiten. Wenn man zum Beispiel einen neueren Schallplattenspieler mit einem Minicomputer wie einen Raspberry Pi per USB-Schnittstelle verbindet, kann der Plattenspieler sozusagen als Internetradiostation Musik über den Sonos-Lautsprecher spielen. heise.de

ANGEZÄHLT

Eine am Montag veröffentlichten Studie der Boston Consulting Group sagt aus, dass Deutschland aufgrund fehlender Arbeitskräfte 86.000 Euro an Wirtschaftskraft pro fehlender Arbeitskraft eingebüßt hat. Bei circa 1 Millionen fehlender Arbeitskräfte pro Jahr verliert die deutsche Wirtschaft damit also 86 Milliarden Euro jährlich. „Das sehen sowohl Ökonomen als auch wir als strukturellen Mangel“ sagte Studienautoren Johann Harnoss. Der Trend wird sich in den nächsten Jahren trotz Zuwanderung verschärfen. welt.de

ZITAT DER WOCHE

„Die Energiekrise droht eine Wirtschafts- und Sozialkrise auszulösen“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht im nächsten Jahr eine Rezession auf Deutschland zukommen. zeit.de

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Politbriefing: Putin bietet Gaslieferung über Nord Stream 2 an + Regierung hält an Wohnungsbauziel fest + Habeck rechnet für 2023 mit Rezession + Erste Bundesländer denken über Verschärfung der Corona-Maßnahmen nach + Zwölf europäische Staaten wollen unter den Raketenschutzschirm von Scholz + EU einigt sich auf Iran-Sanktionen. politbriefing.de

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ZULETZT

Kanye West zeigt Porno, um seinen nächsten Businessmove zu erklären: Die einen benutzen Powerpoint-Präsentationen um ihr Geschäft oder Meinungen zu verdeutlichen, Kanye West einen Porno. Der Rapper zeigte zwei Adidas-Verantwortlichen bei einem Meeting einen Porno. Damit wollte er verdeutlichen, dass Adidas sich gegenüber seiner Marke Yeezy so verhalten habe, wie die Personen in dem Film. In dem Porno hatte ein Mann eine Frau betrogen, vergleichbar mit, so Kanye West, wie Adidas seine Schuhe kopiert habe. musikexpress.de