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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Bisher keine Lösung zur Gasumlage, Google will nicht für europäische Netze zahlen, Britisches Pfund sinkt auf Tiefstand
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 38, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Scholz, Habeck und Lindner finden vorerst keine Lösung für umstrittene Gasumlage: Anstatt der im Bundeskabinett gescheiterten Gasumlage sollte es nun eine Gaspreisbremse geben. Die FDP leistet aber noch Widerstand, denn sie möchte erst das Energieangebot erhöhen, bevor man über einen Preisdeckel und über staatliche Stützung reden könne. Zwischendurch sollte ein Deal eine Einigung herbeirufen: Die Kohle- und Kernkraftwerke laufen erst einmal weiter, dann kann der Staat beim Preis eingreifen und vom Staat eingekaufte Reserven beim Gas können freigegeben werden. Nach Informationen des Spiegels war aber bis Mittwoch keine endgültige Einigung in Sicht. spiegel.de

Absage an Telekom & Co: Google will nicht für Europäische Netze zahlen: Google weigert sich, die Forderung der Netzbetreiber an große Onlinedienste zu erfüllen und sich an den Kosten für den Aufbau und den Betrieb der europäischen Netze zu beteiligen. Der Ansatz sei überholt, so der Internetkonzern. Laut den Telekommunikationsanbietern wie der Deutschen Telekom, Vodafone, Orange und Telefonica entsteht etwa die Hälfte des Datenverkehrs im Internet durch die Angebote der großen, meist amerikanischen Internetkonzerne. Google verweist darauf, mit viel Geld eine eigene Infrastruktur mit Rechenzentren aufgebaut zu haben. winfuture.de

Britisches Pfund sinkt auf Tiefstand – Banken setzen Kreditvergabe aus: Auf den Plan der Britischen Regierung, die Steuern stark zu senken, folgte ein Absturz des britischen Pfunds und die Ankündigung mehrerer Banken und Bausparkassen wie Halifax, Virgin Money sowie der Skipton Building Society, die Vergabe von bestimmten Krediten temporär nicht mehr anzubieten. Premierministerin Liz Truss hatte Steuererleichterungen und eine enorme Staatsverschuldung in Aussicht gestellt, was zur Unruhe auf den Finanzmärkten führte. zeit.de

Ifo-Index fällt erneut – „Deutsche Wirtschaft rutscht in Rezession“: Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt bedingt durch die Energiekrise und Inflation noch stärker als erwartet – um 4.3 Punkte auf 84,3 Punkte. Die Stimmung unter den deutschen Wirtschaftsunternehmen ist getrübt, für das Winterhalbjahr wird eine Rezession erwartet. Ifo-Präsident Clemens Fuest dazu: „Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate hat deutlich zugenommen.“ Das betrifft vor allem die energieintensiven Branchen, zudem lässt die Kaufkraft der Kunden nach. Während die Wirtschaft weltweit schrumpft, scheint Deutschland eines der am meisten betroffenen Länder zu sein. welt.de

Uniper-Aktie klettert zweistellig: Monopolkommission hält Uniper-Verstaatlichung nicht für eine langfristige Lösung: Nachdem das Energieunternehmen Uniper verstaatlicht wurde, stieg die Uniper-Aktie zunächst um 22,67 Prozent auf 4,34 Euro. Die Bundesregierung ließ verlauten, dass die weiter gestiegenen Ersatzbeschaffungskosten die Notlage von Uniper verschärft hätten. Der Vorsitzende der Monopolkommission, Jan Kühlung hielt die Verstaatlichung für „politisch nachvollziehbar“ aber er er warnte davor, dass der Schritt keine langfristige Lösung sein dürfe. „Wir müssen dann wieder zurück zum Wettbewerb kommen. Ziel darf nicht sein, dauerhaft ein staatliches Gasmonopol zu schaffen.“ so Kühlung. finanzen.net

Robuster Arbeitsmarkt: Gelassenheit trotz drohender Rezession: Während die Inflation steigt und eine Rezession droht, reagiert der Arbeitsmarkt trotz nachlassender Wirtschaftsleistung in Deutschland mit weniger Sorgen „Wer jetzt seinen Job verliert, findet offene Stellen vor.“ Es könne jedoch „in einzelnen Regionen und in ganzen Branchen Probleme geben“, sagte Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles. Als einer der Branchen nennt sie die Stahlindustrie. Da es aber mittlerweile zu mehr Nachfrage nach Kurzarbeitsbedingungen seitens der Unternehmen käme, betrachtet sie das als einen Frühindikator für mehr Kurzarbeit in Zukunft. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sieht keine Rezession in dem Ausmaß wie zu Beginn der Corona-Pandemie auf Deutschland zukommen. „Wir stehen jedenfalls nicht am Abgrund“ so Hofmann zu den Prognosen. tagesschau.de

RAT UND TAT

Vonovia: Niemand wird Wohnung wegen Energiekosten verlieren: Vonovia ist Deutschlands größter Wohnungskonzern. In einer Erklärung heißt es: „Eine Kündigung wegen hoher Energiekosten werden wir nicht aussprechen.“ Mietern, die Nachzahlungen nicht auf einmal bezahlen können, wird die Möglichkeit eine Ratenzahlung angeboten und Vonovia wird helfen, nach staatlichen Unterstützungsleistungen zu suchen. Dennoch will der Konzern nach und nach die monatlichen Abschläge für die Kunden verdoppeln und rät den Mietern, bis dahin selbst die Beträge zu erhöhen. rnd.de

Job-Ghosting: Immer mehr Bewerber tauchen nach Zusage ab: Während in der Vergangenheit zwischen Bewerbung und Zusage eine längere Zeit verging und der Bewerber sich häufig ignoriert fühlte, scheint es nun andersrum zu gehen: Bewerber sagen selbst nach einer Zusage eines Arbeitgebers im Nachhinein nicht ab und melden sich nicht mehr. Laut Indeed und Appinio gaben knapp 56 Prozent der Unternehmen an, dass das Ghosting durch Job-Anwärter in den vergangenen Monaten zugenommen habe. Das betrifft vor allem Angestellte und nicht Positionen im Führungsbereich. Dieser Umstand verursacht seitens der Arbeitgeber einen Zeit- und Geldverlust. Wie Tim Verhoeven, Recruiting-Experte bei Indeed aussagt, liegt der Grund für das Hosting oft in der Wahl zwischen mehreren guten Optionen – so wie bei den Unternehmen zuvor. Die Arbeitgeber wollen nun die Bewerbungsprozesse beschleunigen, verkürzen und versprechen eine größere Transparenz. t3n.de

Energiekrise: Wie man einen guten Energieberater findet: Das Problem bei der Suche nach einem guten Energieberater ist, dass er keine vorgeschriebenen Qualifikationen braucht. Hinzu kommt, dass die Branche momentan sehr gefragt ist und es schwierig sein wird, jemanden zu finden, der Zeit hat und einem bei der Gebäudesanierung oder bei der Installation von Solaranlagen berät. Ein Indikator für gute Qualität ist, wenn der Berater schon lange im Geschäft ist, liegt eine Meisterprüfung oder ein Ausbildungszertifikat der Handwerkskammer vor – umso besser. Ein Signal für Qualität ist auch der Titel „Energie-Effizienz-Experte“, sagt Energieberater Florian Bublies. Denn um ihn tragen zu dürften, müssen die Interessenten bei den Fördermittelgebern BAFA und KfW hohe fachliche Nachweise erbringen, wobei die Fachleute aus verschiedenen Berufsbereichen kommen können und geschaut werden sollte, in welchem Bereich man Expertise braucht. Auf der Webseite energie-effizienz-experten.de können Verbraucher über eine Postleitzahlensuche Experten vor Ort finden. Wichtig ist zudem, dass der Berater neutral ist und auch auf Baumängel hinweist. capital.de

Continental: Qualitätsprobleme mit Schläuchen weiten sich aus: Der Reifenhersteller hat festgestellt, dass die vorgesehenen Normen für Prüfprozesse von Industrieschläuchen am Contitech-Spartenstandort Korbach nicht immer eingehalten wurden. Nachdem Probleme bei der Reinheit von Schläuchen für die Klimaanlage aufgetaucht waren, hatte die Firma erweiterte Qualitätstests durchgeführt. Bei den Kunden sind aber keine Probleme aufgetreten. „Zum aktuellen Zeitpunkt liegen keine Anzeichen vor, dass es beim Einsatz von Industrieschläuchen bei Kunden zu Auffälligkeiten gekommen ist“, sagte das Unternehmen. Dennoch hat die Firma die Fertigung und Auslieferung der Schläuche aus Korbach vorerst als Vorsichtsmaßnahme gestoppt. Kunden und erste zuständige Behörden seien informiert worden. faz.net

ANGEZÄHLT

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat aufgrund der hohen Inflation eine weitere Zinssteigerung angekündigt. Die EZB strebt eine Rate von zwei Prozent an. Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel spricht sich aufgrund der Gefahr überschießender Inflationserwartungen für weitere entschlossene Zinsschritte der EZB aus. zeit.de

ZITAT DER WOCHE

„Finanzpolitischer Dammbruch“

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist zwar für eine Gaspreisdeckelung, hat aber auch die Einhaltung der Schuldenbremse im Auge. Sollte diese fallen, sieht er enorme finanzpolitische Schwierigkeiten auf Deutschland zukommen. tagesschau.de

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ZULETZT

Canon baut Hosentaschendrucker: Die Firma Canon hat mit dem Zoemini 2 einen Drucker herausgebracht, der Photos drucken kann und bequem in die Hosentasche passt. Er arbeitet mit Zink-Drucktechnik ohne Tinte. Der Drucker wiegt 177 Gramm und misst gerade einmal 12 x 8,4 x 2,15 cm. Mit der zugehörigen App kann der Drucker sich auch mit Google Fotos verbinden, zu den Bildern Texte, Rahmen und Überlagerungen hinzufügen sowie Collagen erstellen. golem.de