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Bei Cum-Ex und Kahrs wird der Kanzler nervös, Inflation in Großbritannien jetzt zweistellig, RWE will keine Gas-Umlage erheben
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 33, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Bei Cum-Ex und Kahrs zeigt Scholz Nerven: Die Pressekonferenz mit Kanzler Scholz kürzlich lieft weitestgehend ohne besondere Vorkomnisse. Offensichtlich nervt den Kanzler aber, dass er so oft auf die Cum-Ex Affäre und den Geldfund im Bankfach des SPD-Politikers Kahrs angesprochen wird, denn er reagierte auf die Anfrage einer Journalistin ziemlich gereizt und wurde sehr einsilbig. „Was wissen Sie über das Schließfach von Johannes Kahrs?“, fragt eine Journalistin. „Nichts“, antwortet Scholz. Was er glaube, woher das Geld komme. „Keine Ahnung.“ Schon seit langem verfolgt ihn die Frage, ob er als Hamburger Bürgermeister seinerzeit mitverantwortlich dafür war, dass hinterzogene Steuermillionen von der Warburg Bank zunächst nicht zurückgefordert wurden. Kahrs war einer seiner Vertrauten. n-tv.de

Inflation in Großbritannien steigt über Zehn-Prozent-Marke: Die Inflation in Großbritannien erreicht im dritten Monat in Folge einen Höchstwert und liegt nun bei 10,1 Prozent. Laut Zentralbank kann sie in nächster Zeit noch bis 13 Prozent steigen. Verteuert haben sich vor allem die Lebensmittelpreise sowie die Energiekosten. Die Bank of England hat im Kampf gegen die hohe Inflation bereits die Leitzinsen um 0,5 Punkte auf 1,75 Prozent erhöht. Sie erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung des Landes. spiegel.de

RWE will keine Gas-Umlage erheben: Da der Energiekonzern RWE dieses Jahr hohe Gewinne einfahren konnte, wird er darauf verzichten, die gestiegenen Kosten für die Beschaffung von Gas auf die Kunden umzulegen – was ab Oktober erlaubt wäre. RWE werde die Verluste aus der Gasersatzbeschaffung „selber tragen“ sagte RWE-Chef Markus Krebber. Der Konzern bezieht vergleichsweise wenig Gas aus Russland und setzt auf alternative Energien. n-tv.de

Großkonzerne wie Nestlé steigern Umsatz: Da viele Konzerne im Einzelhandel die gestiegenen Kosten zumindest teilweise an die Kunden weitergeben, steigen ihre Umsätze weiter. Weitere Preiserhöhungen werden nicht ausgeschlossen. Dabei vermeldet zum Beispiel Nestle, dass der Umsatz im ersten Halbjahr 2022 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 9,2 Prozent gestiegen ist. Laut Nestle will man aber die Preise nicht allzusehr erhöhen. Ein Nestle-Sprecher führte aus, dass der Konzern alles daran setze, weitere Kostensteigerungen für seine Kunden abzumildern: „Etwa durch die weitere Harmonisierung von Rezepturen und Verpackungen oder den Einsatz neuer Technologien in der Produktion.“ tagesschau.de

Umfrage: Ein Drittel aller deutschen Autokäufer will ein Elektroauto: Laut einer Umfrage im „Trendbarometer Elektromobilität“ gaben 34 Prozent der deutschen Autokäufer an, dass ihr nächstes Auto wahrscheinlich ein Elektroauto sein wird – dies ungeachtet des Wegfalls der Kaufprämien. Im Vergleich zum letzten Jahr ergab sich eine relative Steigerung von mehr als zehn Prozent auf der Zustimmungsskala für E-Autos. Der meistgenannte Grund für eine E-Auto Anschaffung war mit 42 Prozent die Umwelt, geringere Unterhaltungs- und Servicekosten sind für 25 Prozent der wichtigste Grund, steuerliche Vorteile noch für 10 Prozent. Dabei scheint es um Vergleich zu früher weniger Sorgen zu geben, was die neue Technologie eines E-Auto betrifft. Stärkstes Argument gegen den Kauf eines E-Autos ist der Preis. ecomento.de

Pegelstand am Rhein teils bei Null – Industrie schlägt Alarm: Die anhaltende Trockenheit und Hitze in Deutschland hat zu niedrigen Pegelständen geführt. Der Pegelstand am Rhein beträgt teilweise Null, was der Schifffahrt große Sorgen bereitet. „Die anhaltende Trockenperiode und das Niedrigwasser bedrohen die Versorgungssicherheit der Industrie“, sagte der stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Holger Lösch. Priorität sollen nun vor allem die Energielieferungen bekommen. Der Pegelstand ist allerdings nicht gleichbedeutend mit der für die Schifffahrt entscheidenden Fahrrinnentiefe. So ist eine Schiffsdurchfahrt durch den gesamten Rhein noch möglich, „allerdings können die Güterschiffe aktuell weniger als ein Drittel ihrer normalen Lademenge aufnehmen.“ sagte ein Prokurist der Schifffahrtsgenossenschaft DTG. dw.com

RAT UND TAT

Ist das Heizen mit Strom eine wirtschaftliche Alternative?: Momentan gibt es in den Elektroläden einen Ansturm auf alternative Heizgeräte wie Elektroheizungen. Als recht angenehm werden Infrarotheizungen empfunden, denn sie verwirbeln keinen Staub, stellen sich bei erreichter Temperatur ab und ihre Wärme wird als sehr angenehm empfunden, denn sie ähnelt dem natürlichen Sonnenlicht. Radiatoren dienen eher dem temporären Heizen von Räumen. Ihr Strombedarf ist hoch, sie brauchen eine Vorlaufzeit und erhitzen Räume nicht sehr gut. Konvektoren erzeugen eine Wärmezirkulation wodurch sie die Wärme gut verteilt. Aber sie wirbeln viel Staub auf und ihr Energieverbrauch ist auch sehr hoch. Elektrospeicher sind schließlich praktisch, weil sie nur bei Bedarf aufheizen. Deshalb sind sie wesentlich energieeffizienter und zuverlässiger als ihre Vorfahren. Insgesamt gesehen sind Elektroheizungen eine flexible und einfach zu installierende Alternative ohne großen Wartungsaufwand verursachen aber häufig auch recht hohe Kosten bei teilweise nicht guter Energieeffizienz.
computerbild.de

Rabatt läuft aus: Ende August noch mal volltanken?: Ende August läuft der Tankrabatt aus, deswegen werden sich viele Autofahrer die Frage stellen, ob sie noch einmal volltanken sollen. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Szenarien ab. Der ADAC geht davon aus, dass die Preise ab den 1. September nicht sprunghaft ansteigen werden. „Die Tankstellen haben natürlich ein Interesse daran, im August noch niedrigversteuerten Kraftstoff in ihre Tanks zu füllen“, sagte ein Sprecher. Durch eine erhöhte Nachfrage Ende August kann es aber auch passieren, dass schon zu der Zeit die Preise steigen werden. Ebenso kann ein höherer Wettbewerbsdruck zur Gegenbewegung führen, so der ADAC-Sprecher. Deswegen wird den Autofahrern geraten, die Preisbewegungen genau zu beobachten. Wichtig scheint vor allem rechtzeitiges Tanken zu sein, weil es an den Tankstellen voraussichtlich einen großen Andrang geben wird. rnd.de

Schulmaterial zum Ferienende deutlich teurer: Aufgrund der Inflation haben sich kurz vor Ende der Schulferien in vielen Bundesländern auch die Materialien für die Schulen verteuert. Hefte und Blöcke waren im Juli 13,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Im Vergleich zur allgemeinen Inflation von 7,5 Prozent ist das doppelt so viel. „Gründe für die hohe Preissteigerung bei Schulheften und Zeichenblöcken dürften unter anderem die anhaltende Papierknappheit sowie die zunehmenden Kosten in der Papierproduktion sein“, teilten die Statistikerinnen mit. zeit.de

Aldi und Lidl bieten weniger Elektronik und Nonfood an Aldi und Lidl reagieren auf die geringere Kaufkraft der Kunden und reduzieren ihr Angebot an Elektronik und Nonfood-Artikeln. So ist der Anteil der verkauften Nonfood-Artikel bei Aldi auf bis zu 20 Prozent gesunken, bei Lidl sogar auf unter 10 Prozent. Ein weiterer Grund für das geringere Angebot ist die geringere Verfügbarkeit der Produkte. golem.de

ANGEZÄHLT

Für das zweite Quartal des Jahres werden 1,93 Millionen offene Stellen gemeldet, so eine Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Das seien elf Prozent mehr als im ersten Quartal, teilte das Institut in Nürnberg mit. Zieht man den Vergleichszeitraum des Vorjahres heran, so stieg die Zahl der offenen Stellen sogar um 66 Prozent. IAB-Experte Alexander Kubis: „Die Fach- und Arbeitskräfteengpässe äußern sich deutlich in den Angaben der Betriebe und führten im ersten Halbjahr zu einem steigenden Personalbedarf in fast allen Branchen.“ n-tv.de

ZITAT DER WOCHE

„Die Brauer stehen mit dem Rücken zur Wand“

Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds. Engpässe bei den benötigten Rohstoffen und Kostensteigerungen bei Logistik, Etiketten, Kronenkorken, Glasflaschen und vor allem Energie machen den Brauern schwer zu schaffen. Er sieht eine größere Flexibilität bei kleineren Brauereien, wenn es zum Beispiel um die alternative Energieversorgung geht. rnd.de

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Politbriefing: Kanzleramt lädt Palästinenservertreter wegen Äußerungen von Abbas vor + Scholz bei Bürgerdialog ausgebuht und beschimpft + EU macht Deutschland Entlastungsvorschläge für Gaskunden + Extremisten instrumentalisieren laut Verfassungsschutz Krieg und Inflation + Brandanschlag auf Lisa Paus‘ Büro in Berlin + Giftige Algenart in der Oder entdeckt. politbriefing.de

berlinbubble: Frederick Richter (Stiftung Datenschutz) zur Reform der Landesdatenschutzbehörden + Küppersbusch zu den Finanzen vom Zentrum liberale Moderne + INSM-Bildungsmonitor + Ipsos zur Zufriedenheit mit Kanzler Scholz + Lunch-Happy-Day im Alvis. berlinbubble.de

Defensio Report: Blauhelme berichten von Ankunft russischer Soldaten in Mali + Sechs Eurofighter beim Manöver in Australien + Ukrainische Armee hinter Explosionen auf Krim vermutet + Noch Hunderte Ortskräfte in Afghanistan + China plant neue Militärmanöver. defensio-briefing.de

ZULETZT

Nur ein Scherz: Tesla-Chef Elon Musk will Manchester United nicht kaufen – Manchester United-Aktie steigt: Die Aussagen von Tesla-Chef Elon Musk haben fast immer größere Auswirkungen auf den Markt. Und so stieg auch die Aktie des Fußball-Clubs Manchester United, als eine Ankündigung kam, Musk wolle den Club kaufen. Kurz darauf ruderte er aber wieder per Tweet zurück und erklärte: „Nein, das ist ein wiederkehrender Witz auf Twitter. Ich kaufe keine Sportmannschaft.“ Zuvor hatte ihn ein Nutzer gefragt, ob er es ernst meine. finanzen.net