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KW 51: Wirtschaft fordert Ausnahmen bei CO2-Bepreisung, PSA und Fiat Chrysler beschließen Fusion, Condor entlässt 170 Personen
19. Dezember 2019

Liebe Mittelständler,

das kann man sich nicht ausdenken: im Kampf gegen echten und vermeintlichen Steuerbetrug greift Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) im digitalen Zeitalter zur schärfsten Waffe: einem kleinen Kassenzettel. Die zum 1.1.2020 eingeführte Bonpflicht soll verhindern, dass der Kioskbesitzer oder Brötchenverkäufer auch beim letzten verkauften Schokoriegel nicht vergisst, dass er einen Gutteil seiner Einnahmen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen hat. Dass die SPD über ihre Zeitungsholding DDVG an einem Hersteller für Kassenbon-Druckmaschinen beteiligt ist: reiner Zufall! Dass hier wieder einmal der Mittelstand von der CDU-geführten Bundesregierung unter Generalverdacht gestellt und mit einer Bürokratie überzogen wird, die auch noch der Umwelt schadet: ganz sicher keiner.

Ihr
Thomas Philipp Reiter

AUS POLITIK UND MITTELSTAND

Wirtschaft fordert Ausnahmen bei CO2-Bepreisung: Nachdem der Vermittlungsausschuss zwischen Bund und Ländern beim Klimapaket zu einer Einigung drängte, beschloss die Politik den CO2-Preis nicht wie bisher bei 10 Euro ab 2021 anzusetzen, sondern bei 25 Euro. Die Politik möchte durch die dadurch generierten Erträge die EEG-Umlage senken und die Pendlerpauschale erhöhen. Die Wirtschaft zeigt sich allerdings besorgt und betont, es handle sich dabei um ein wettbewerbsschädigendes Instrument. Der VCI erklärte: „Mit der Anhebung des CO2-Preises von 10 auf 25 Euro blinkt die Warnlampe für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes in der chemischen Industrie nicht mehr gelb, sondern rot“. Auch BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch ist unzufrieden: „Die geplante Verteuerung der CO2-Preise droht die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Standorts drastisch zu verschlechtern.“ Ein Ausgleich jenseits der reduzierten EEG-Umlage sei notwendig, um den Mittelstand nicht zu gefährden.
faz.net

Bundesregierung möchte bessere Anwerbestrategie für Fachkräfte: Beim Fachkräftegipfel am Montag ist der Tenor deutlich gewesen: Deutschland muss attraktiver für Fachkräfte werden und benötigt dafür eine bessere Anwerbestrategie, um die High Potentials ins Land zu holen. Zuwanderung aus Europa könne den Bedarf an Arbeitskräften nicht decken, lange Visumsprozeduren und strikte Sprachanforderungen schrecken Fachkräfte außerhalb der EU oft ab. Die Bundesregierung möchte an den Visumsstellen personell aufstocken, um die bürokratischen Hürden zu meistern. Dabei betont die Bundesregierung, dass es sich nicht um angesteuerte Zuwanderung handeln soll, sondern um die Suche nach Fachkräften, die gegenwärtig händeringend in der Wirtschaft gesucht werden. Der Digitalverband Bitkom verkündete vor dem Treffen am Montag, der Fachkräftemangel stelle den größten Bremsklotz für die Wirtschaftsentwicklung dar.
welt.de, faz.net

PSA und Fiat Chrysler beschließen Fusion: Sie werden gemeinsam der viertgrößte Autohersteller weltweit sein: Die Megafusion von Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler ist beschlossene Sache. Die Führungsgremien beider Konzerne hat dem Zusammenschluss zugestimmt. Lediglich die Wettbewerbshüter müssen der Fusion noch zustimmen. Gemeinsam beschäftigen PSA und Fiat Chrysler 400.000 Personen und produzieren fast neun Millionen Fahrzeuge. Vorab wurde öffentlich, dass PSA jedoch harte Anforderungen an Fiat Chrysler habe und auch Kündigungen nicht ausgeschlossen seien – bei alternativen Antrieben und moderner Technik sei das Unternehmen nicht auf dem aktuellsten Stand. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte soll Jobgarantien für die italienische Marke Fiat gefordert haben, um die angeschlagene Volkswirtschaft des Landes nicht zusätzlich zu belasten.
tagesschau.de, handelsblatt.com

Condor entlässt 170 Personen: Für die Fluggesellschaft Condor, die in die Pleite der ehemaligen Konzernmutter Thomas Cook gezogen worden war, stehen auch nach der Ablösung Umbaumaßnahmen bevor, um für neue Investoren wieder attraktiver zu werden. Deshalb werden von den 750 Angestellten 170 Verwaltungsangestellte entlassen. Die Fluggesellschaft erklärte, es handle sich dabei um Personen, die primär mit Tätigkeiten beschäftigt waren, die in Verbindung mit Thomas Cook standen – diese seien nun obsolet. Condor versucht die Entlassungen sozialverträglich zu gestalten – bei einem großen Teil sollen keine Kündigungen ausgesprochen werden, bei dem anderen sollen Mitarbeiter für einen Zeitraum von sechs Monaten bei einer Transfergesellschaft Unterstützung für ihre weiteren beruflichen Schrittet erhalten.
wiwo.de

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Präzision aus Tradition: Das Uhrenwerk Weimar stellt seit 1950 Präzisionstechnik und Feinmechanik für Zeitmesser her. 2017 feierte die Thüringer Traditionsmarke Wiedergeburt. Mit den Armbanduhr-Modellen „Henry van de Velde“, „Luftbrücke Berlin“ und „Royal Union“ wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Erleben Sie 2020 mit der ersten Automatikuhr „Palaemon“, was an Design und Technik aus Weimar möglich ist. Mehr Infos zum Uhrenwerk Weimar und seinen Modellen findet man unter www.uhrenwerk-weimar.de oder per Mail unter palaemon@weimar.watch

ifo-Index: Wirtschaft blickt wieder optimistischer in die Zukunft spiegel.de
SPD: Walter-Borjans sucht Schulterschluss mit Wirtschaft zeit.de
Hessen: FDP-Chef Ruppert wechselt in die Wirtschaft hessenschau.de


RAT UND TAT

Wie die Einführung einer Datenstrategie funktionieren kann: Viele Unternehmen fremdeln noch mit der Nutzung moderner Datentechnologie. Philipp Wachter von der Digitalberatung wdp hat die wichtigsten Schritte für die Planung der Datenstrategie skizziert: 1. Prüfung des Geschäftsumfelds, 2. Einbindung des Teams, 3. Zieldefinition, 4. Teilschrittdefintion, 5. Vorbereitung der Umsetzung. Die Implementierung einer neuen Technologie kann viele Chancen bringen, bedeutet jedoch nicht, dass der Prozess chaotisch abläuft. Mit einer klaren Bestandsaufnahme und zielorientiertem Projektmanagement können auch Mittelständler effiziente Digitaltechnologien einsetzen.
lead-digital.de

Unternehmensnachfolge muss nicht aus dem Familienumfeld kommen: Wenn Inhaber merken, dass sie ihr Unternehmen an die nächste Generation weitergeben sollten, kommt es oft zu Konflikten – man sucht im Familienumfeld und es findet sich kein geeigneter Kandidat. Der Generationenwechsel muss jedoch nicht aus dem direkten Umfeld kommen. Der Trend zur Familiennachfolge lässt zunehmend nach. Um den Fortbestand eines Betriebs zu sichern, lohnt der Blick auf externe Interessenten. Wichtig: die Preisvorstellungen sind eine der größten Hürden, um die Übergabe in trockene Tücher zu bekommen. Realistische Erwartungen sind das oberste Gebot.
handwerksblatt.de

Wie das beste Meeting gelingt: Meetings werden oft als Zeitfresser empfunden, da kein richtiger Mehrwert in einem routinierten Setting zu entstehen scheint. Uwe-Jürgen Günter-von Pritzbuer hat allerdings einige Tipps aufbereitet, um wieder mehr aus Meetings zu holen. Er empfiehlt den Ort zu wechseln, doch viel wichtiger die Meetings nach einem Motto und einem roten Faden zu gestalten – so bleiben Inhalte besser im Kopf und die Zuhörer sind stärker gebunden. Lassen Sie die Protokolle sein – die liest eh niemand. Der Experte empfiehlt stattdessen konkrete Aktionspläne im Nachgang zu verfassen. Konkrete Maßnahmen müssen aus einem Meeting folgen.
handelsblatt.com

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AUS GESPROCHEN

„Dazu müssen wir die CO2-Emissionen verteuern, und zwar so, dass wir verlässliche Businesspläne daraus machen können.”

Frank Appel, Chef der Deutschen Post, fordert höhere CO2-Preise.

handelsblatt.com


AUS DER REIHE

Dänemark profitiert vom Tannen-Handel: Alle Jahre wieder versammeln sich Familien um den Weihnachtsbaum. Zum Fest der Liebe werden in Deutschland über 29 Millionen Tannen verkauft. Ein gewisser Teil wird importiert: 2,6 Millionen Weihnachtsbäume stammen nicht aus heimischen Wäldern, sondern zu 86 Prozent aus Dänemark. Weihnachtsbäume im Wert von 26 Millionen Euro werden um das Weihnachtsgeschäft importiert, wie das Statistische Bundesamt diese Woche erklärte. Die meisten Kunden dürften keinen Unterschied merken – solange der Weihnachtsbaum an Heiligabend reichlich geschmückt ist.
spiegel.de

 

Dies war die letzte Ausgabe der Mittelstandsperspektiven im Jahr 2019. Wir freuen uns, dass unser Newsletter für die tragende Säule der deutschen Wirtschaft derart großen Anklang gefunden hat, freut Herausgeber und Redaktion sehr. Daher freuen wir uns, ab dem 9. Januar 2020 wieder für Sie tätig zu werden. Dann auch mit aufgefrischtem „Look & Feel“.
Ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest wünscht das Team der Mittelstandsperspektiven.Kommen Sie gut ins Neue Jahr!

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