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Kurzfilm Guardian über den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Verteidigung
Montag, 22. August 2022
Judith Jacobs

„Guardian“ ist ein futuristischer Kurzfilm-Thriller, in der eine künstliche Intelligenz eine militärische Raumstation kontrolliert und durch eine Fehlinterpretation beschließt, einen unprovozierten Nuk- learangriff auf eine feindliche Nation zu starten. Der Film sagt eine Welt voraus, in der Klimawandel und Ressourcenknappheit die Länder gegeneinander ausspielen und in der sich die geopolitische Macht entlang der alten Achse des Kalten Krieges spaltet.

Der Film „Guardian“ erzählt die Geschichte der KI-Wissenschaftlerin Dr. Diane Colton, die die künstliche Intelligenz ELI entwickelt hat. Diese KI kontrolliert ein Waffensystem im Weltall, das zur Abschreckung gegen die Östliche Allianz dient. Dr. Diane Colton und Wartungstechniker Sean Bell haben ihre Arbeit an Bord der Guardian-Raumstation beendet wollen nun zur Erde zurückkehren. Doch kurz bevor sie Guardian verlassen, wird diese von einem Sonnensturm erfasst. Als ELI den Sonnensturm fälschlicherweise als einen Angriff der Östlichen Allianz identifiziert und diesen Moment nutzen will, um einen unprovozierten Nuklearangriff auf die feindliche Allianz zu starten, liegt es an der Schöpferin der KI und einem Wartungstechniker, sie zu stoppen.

Amir Reichart, Regisseur: In Guardian geht es trotz des ganzen Aufwandes, trotz der ganzen Raumstation-Science-Fiction ist Guardian immer noch eine zutiefst menschliche Geschichte, denn der emotionale Kern, der Motor dieser Geschichte ist die Wissenschaftlerin Diane Colton, wie sie versucht, mit dem Tod ihres Sohnes umzugehen.

Dabei stammt die Inspiration für den Film aus einer echten Begebenheit aus der Zeit der Kuba-Krise.

Peer Göpfrich, Drehbuch-Autor: Die Inspiration für Guardian war eine echte Begebenheit, die sich während der kubanischen Raketen-Krise abgespielt hat. Und zwar gab es da ein sowjetisches U-Boot, was vor der kubanischen Küste stationiert war, was mit Wasserbomben beworfen wurde und die dachten zu dem Zeitpunkt, dass einfach ein Weltkrieg ausgebrochen war und der Kapitän sagte „Wir müssen jetzt das nukleare Torpedo, was an Bord dieses U-boot war, starten“ und sein Offizier hat dem zugestimmt. Aber es brauchte drei Stimmen, um wirklich diesen Start zu autorisieren und der Dritte hat sich geweigert diesen Befehl zu geben und dadurch ist die Rakete nicht gestartet worden bzw. das Torpedo und ein Weltkrieg verhindert worden. Interessanterweise wurde das aber in der Sowjetunion vom Militär nicht so positiv aufgenommen… weil wir halt Science-Fiction mögen, haben wir uns gedacht, wie kann man das halt so ein bisschen auch in den Zukunftsszenario verfrachten. Und da sind wir dann halt auf den Gedanken gekommen, dass eigentlich in Zukunft die Lösung des Militärs wahrscheinlich wäre, diese Entscheidung durch eine künstliche Intelligenz durchführen zu lassen.

Nicht künstlich, sondern ganz natürlich war die Freude am roten Teppich des Babylon-Kinos. Fast zehn Jahre dauerte es von der ersten konkreten Idee, bis der Film nun auf die Leinwand gekommen ist. Dabei war neben Hauptdarstellerin Ramona von Pusch auch Dominic Raacke, der den Präsidenten der Westlichen Allianz spielt und gleich zum Beginn des Films seinen ersten Auftritt hat. Vor den Fans und Fotografen standen auch Gen Seto und Leonard Seyd, der ELI verkörpert.

Regisseur Amir Reichart: Guardian ist ein sehr persönliches Projekt für mich gewesen, was mich jetzt auch viele Jahre begleitet hat. Das Ganze hat für mich angefangen 2010, als ich mein Praxissemester in Los Angeles gemacht habe. Damals habe ich, mein Drehbuchautor und Creative-Producer Peer Gopfrich kennengelernt beim Tennisspielen.

Der Science-Fiction-Film greift West-Ost-Ressentiments und Atomkriegsängste aus dem Kalten Krieg auf, komibiniert mit aktuellen Sorgen um Klimawandel und Ressourcenknappheit und der wachsenden Bedeutung künstlicher Intelligenz in bewaffneten Konflikten. Vor diesem Hintergrund behandelt der Kurzfilm den Zweiklang zwischen künstlicher Intelligenz und menschlicher Emotionalität. Hauptdarstellerin Ramona von Pusch erinnert sich an die Herausforderungen bei den Dreharbeiten.

Ramona von Pusch, Hauptdarstellerin: Challenges quite a few, because a lot of it is using my imagination because I’m working opposite pretty much and not for all of it, though a lot of it is VFX. So in post-production, the visuals of what I was working opposite would appear. So I had to use my imagination.

Nach der Premiere ist der Film für einen Monat über www.guardian.film abrufbar.