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Hilfe für Gazastreifen, Ukraines Häftlinge beim Einsatz im Militär, Pistorius in Litauen, Krah und Bystron raus, 75 Jahren Grundgesetz
Politbriefing am Donnerstag, 23. Mai 2024
kuratiert von Egon Huschitt und Nina Grey

POLITIK-HEADLINES

Bild: Das soll sich bei ihrem Hausarzt ändern
FAZ: AfD-Spitzenkandidat Krah zieht sich aus Wahlkampf zurück
Funke: Referendare müssen länger arbeiten
Handelsblatt: Die Wasserstoff-Misere
RND: Pistorius in Litauen: Hier sind sie für die Deutschen Feuer und Flamme
SZ: Umstrittenes Signal der Solidarität
Tagesspiegel: Nach Verharmlosung der SS: Krah verlässt AfD-Vorstand
taz: 75 Jahre Leitkultur
Welt: Die Würde des Menschen ist unantastbar (75 Jahre Grundgesetz)

Arbeitgeber für mehr Kapitaldeckung in der Sozialversicherung: Die „Initiative für eine nachhaltige und generationengerechte Pflegereform“ wirbt für einen Richtungswechsel in der Pflegefinanzierung. Alexander Gunkel aus der BDA-Hauptgeschäftsführung sprach sich auf einer Veranstaltung der Initiative für eine Stärkung von privaten und betrieblichen Zusatzversicherungen aus. Mehr auf pkv.de

TOP-NEWS

Israelische Armee dringt nach palästinensischen Angaben weiter in Rafah vor: Israels Soldaten und Panzer liefern sich am Rande eines dicht besiedelten Viertels in der Mitte der Stadt heftige Gefechte mit Kämpfern der terroristischen Hamas; das Viertel werde zudem mit Drohnen aus der Luft angegriffen. sueddeutsche.de

  • Kapazität von Behelfshafen vor Gaza reicht laut US-Behörde für internationale Entwicklung nicht aus. Um der humanitären Krise und dem Hunger in dem Küstenstreifen zu begegnen, seien täglich 600 Lastwagenladungen mit Nahrung und anderen Hilfsmitteln nötig, teilte US-Aid mit. Der für umgerechnet 295 Millionen Euro errichtete künstliche Hafen könne maximal nur ein Viertel dazu beitragen.
  • Ägypten soll alles dafür tun, damit humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt, fordert US-Außenminister Antony Blinken. Die Kämpfe in der Nähe des Grenzübergangs Rafah entlang des Grenzzauns zu Ägypten erschwerten die Bedingungen für die Bereitstellung von Hilfsgütern.
  • Rechtsextremer israelischer Minister für Nationale Sicherheit Ben Gvir hat bei Besuch auf dem Tempelberg einen alleinigen Anspruch auf die heilige Stätte formuliert; der Ort gehöre ausschließlich zum Staat Israel. Auf dem Tempelberg-Plateau steht die Al-Aksa-Moschee, eine der heiligsten Stätten des Islam. Unmittelbar westlich davon befindet sich die Klagemauer, die als letzter Überrest des historischen Zweiten Tempels von Juden aufgesucht wird.
  • Israel erlaubt Rückkehr jüdischer Siedler in drei 2005 aufgegebene Niederlassungen im besetzten Westjordanland. Damals hatte die israelische Regierung die Räumung der Siedlungen in der Nähe der palästinensischen Städte Dschenin und Nablus angeordnet; dies habe sich nun geändert.

Israel kritisiert angekündigte Anerkennungen eines Palästinenserstaates: Dies sei eine Belohnung für Terrorismus, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu; ein palästinensischer Staat wäre ein Terrorstaat. Norwegen, Irland und Spanien wollen Palästina als eigenen Staat anerkennen. Israel zog als Zeichen des Protests seine Botschafter aus den drei Ländern ab. lto.de, web.de, spiegel.de

  • Deutschland könne einen eigenständigen Palästinenserstaates erst in Verbindung mit einer Verhandlungslösung anerkennen, sagte Bundesregierungssprecher Steffen Hebestreit. Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul nannte das Vorgehen der drei Länder in höchstem Maße problematisch; es fehlten die Grundlagen für eine palästinensische Staatlichkeit. Auswärtiger-Ausschusses-Chef Michael Roth kritisierte den Schritt als falsches Signal zur falschen Zeit. tagesschau.de
  • USA teilten mit, ein palästinensischer Staat könne nur durch direkte Verhandlungen mit Israel und nicht durch eine einseitige Anerkennung erreicht werden.
  • Frankreich hält Anerkennung eines palästinensischen Staats für verfrüht. Es seien derzeit nicht alle Voraussetzungen erfüllt, damit diese Entscheidung einen echten Einfluss habe, erklärte das Außenministerium in Paris. Die Anerkennung von Palästina sei aber kein Tabu für Frankreich. lessentiel.lu
  • Belgien berät über mögliche Anerkennung Palästinas. Man könne einen Staat nur einmal anerkennen, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo. Deshalb müsse dieser Schritt zum richtigen Zeitpunkt erfolgen und eine unmittelbare Wirkung haben. grenzecho.net
  • Luxemburg bleibt zurückhaltend in der Palästina-Frage. wort.lu
  • Slowenien hat die Ankündigungen mehrerer Länder begrüßt, einen unabhängigen palästinensischen Staat anzuerkennen. Die Regierung in Ljubljana verzichtete jedoch zunächst darauf, dem Beispiel zu folgen. Der Schritt werde erst vollzogen, wenn er bestmöglich zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten beitragen könne.
  • Nach der Ankündigung Norwegens, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, will Israels Regierung keine Steuereinnahmen aus dem Westjordanland mehr an die Palästinensische Autonomiebehörde weiterleiten. Zuletzt hatte Norwegen als eine Art Treuhänder der Gelder gewirkt.

Bundesregierung schließt Vollstreckung eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshof gegen Netanjahu nicht aus: Auf die Frage, ob sich die Bundesregierung grundsätzlich an Entscheidungen des IStGH halten werde, sagte der Regierungssprecher Steffen Hebestreit: „Wir halten uns an Recht und Gesetz.“ Deutschland sei grundsätzlich Unterstützer des Internationalen Strafgerichtshofes und dabei bleibe es. Auf die Frage nach der Forderung der israelischen Regierung, dass Regierungen der zivilisierten Welt jetzt erklären sollten, einen möglichen Haftbefehl auf keinen Fall zu vollstrecken, wich Hebestreit aus. handelsblatt.com, zeit.de

Bringen Sie Ihre Botschaft direkt in den Fokus der politischen Branche: Von Montag bis Freitag versenden wir jeden Morgen unser Politbriefing an Entscheider und Multiplikatoren. Zwischen diesen Zeilen lässt sich Ihr politisches Anliegen in idealem Umfeld platzieren. Kontaktieren Sie Ulrich Kraus per Telefon 030/69 202 3533 oder Mail u.kraus@novalismedienhaus.de oder vereinbaren Sie einen Termin direkt in seinem Kalender.

NACHRICHTEN

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet Westen um Hilfe gegen russische Gleitbomben: Sie seien das wichtigste Instrument der russischen Luftangriffe. Russland setzt zunehmend die mit einem Steuerungssystem ergänzten Bomben ein. Sie können relativ gefahrlos von den russischen Piloten abgeworfen werden und sind schwer zu bekämpfen.

  • Ukrainischer Generalstab meldet massenweise Angriffe entlang der gesamten Front. Die meisten Zusammenstöße seien in Richtung Kupjansk registriert worden. Russland nimmt nach eigenen Angaben Dorf Klischtschijiwka in der Nähe von Bachmut ein.
  • Bei einem russischen Luftangriff auf Charkiw sind laut lokalen Behörden zehn Menschen teils schwer verletzt worden. Bei der Attacke wurde ein Café getroffen sowie eine Tankstelle in Brand gesetzt.
  • Ukraine lässt die ersten Häftlinge für Einsatz im Militär frei. Ein Gericht in Chmelnytsky hat entschieden, dass zwei wegen Diebstahls verurteilte Insassen auf Bewährung entlassen werden dürfen, um der Nationalgarde des Landes beizutreten.
  • Ukrainischer Einsatz von F-16-Kampfjets rückt immer näher. Derzeit kehrten Techniker zurück, die ihre Ausbildung im Ausland abgeschlossen haben. Die Ukraine soll nach und nach Kampfjets aus den Niederlanden, Dänemark und Norwegen erhalten.
  • Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat erneut bekräftigt, der Ukraine Patriot-Flugabwehrsysteme zu liefern, wenn sein Land Ersatz erhalte. Die Entscheidung fällte der Rat für Landesverteidigung. Einen Zeithorizont konnte Iohannis nicht nennen.
  • Finnland und Litauen in Sorge wegen russischer Pläne für Grenzverschiebungen in der Ostsee. Russland eine Veränderung der Seegrenzen um seine Inseln im Finnischen Meerbusen und um seine Exklave Kaliningrad. Ein entsprechender Gesetzentwurf war zeitweise auf der Website des Verteidigungsministeriums abrufbar. Russische Nachrichtenagenturen verbreiten inzwischen ein Dementi aus militärisch-diplomatischen Kreisen. spiegel.de
  • Russland lenkt wohl gezielt Migration in EU. zdf.de
  • Ex-Mitarbeiter von Wolodymyr Selenskyj wegen Korruptionsverdachts angeklagt. Er soll sich illegalen am Erwerb von Immobilien, Grundstücken und Luxusfahrzeugen im Wert von 400.000 Dollar bereichert haben. n-tv.de

Deutschland, Frankreich und Polen wollen Motor einer europäischen Sicherheitspolitik sein: Man wolle die Triebfeder für eine geopolitisch handlungsfähigere EU werden, sagte Außenministerin Annalena Baerbock beim Treffen der Außenminister nach Beratungen im Format des sogenannten Weimarer Dreiecks. Vor der Europawahl am 9. Juni appellierten die Außenminister, mit ihrer Stimme die Demokratie in der Europäischen Union zu verteidigen. Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné rief insbesondere junge Leute zur Wahl auf, da die Demokratie weltweit unter Druck gerate. Polens Außenminister Radoslaw Sikorski sprach von einem dramatischen Moment angesichts des Kriegs in der Ukraine und des unsicheren Ausgangs der US-Präsidentenwahl. tagesspiegel.de, zeit.de, mdr.de, rp-online.de

Verteidigungsminister Boris Pistorius besucht Vorkommando von Bundeswehr-Brigade in Litauen: Bei einem Treffen in der Hauptstadt Vilnius dankte Pistorius den Soldaten für ihren Einsatz und erklärte, die Stationierung an der Nato-Ostflanke sei beispiellos in der Geschichte der Republik und der Bundeswehr. Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa hatte die Bundesregierung angekündigt, dauerhaft einen eigenen Kampfverband in Litauen zu stationieren, um bei der Sicherung der Nato-Ostflanke zu helfen. Die Brigade soll aus knapp 5.000 Soldatinnen und Soldaten bestehen und bis zum Jahr 2027 einsatzbereit sein. Das deutsche Vorkommando befindet sich seit April in Litauen. morgenpost.de, n-tv.de

  • Finanzminister Christian Lindner und die Litauen-Brigade: Kein Veto, aber Fragen an Pistorius. rnd.de

Finanzminister Christian Lindner rechnet auch auf lange Sicht mit steigenden Verteidigungsausgaben: Bei der geplanten Konsolidierung des Haushalts gebe es nur drei große Kostenblöcke, die verschoben werden könnten: Soziales, Zinsen und eben Verteidigung; bei letzterem Etat sehe er jedoch keine Chance etwas daran zu drehen. Im Gegenteil werde man über Jahre und Jahrzehnte in der Geopolitik gefordert sein und eher mehr für die Sicherheit ausgeben müssen. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Finanzminister seine Forderung nach Veränderungen im Sozialbereich, in welchem er durchaus Spielräume sehe. Dabei gehe es nicht darum, Menschen etwas wegzunehmen; Ziel müsse es vielmehr sein, mehr Menschen in Arbeit zu bringen. merkur.de

Kabinett:

  • Die Arbeitsbedingungen von Hausärzten soll verbessert und die Vor-Ort-Versorgung von Patienten stärker absichert werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat das Kabinett beschlossen. Konkret sollen für Hausärzte wie schon für Kinderärzte Obergrenzen bei der Vergütung aufgehoben werden. Eingeführt werden soll unter anderem auch eine Jahrespauschale zur Behandlung chronisch kranker Patienten. n-tv.de
  • Mit der Reform des Bundesmeldegesetzes sollen die Hürden für die Herausgabe von Meldedaten wie Privatadressen erhöht werden, um Menschen besser vor Anfeindungen zu schützen. Konkret geht es unter anderem um Bürger, die wegen ihres Ehrenamtes, ihres politischen Engagements oder ihres Berufs bedroht werden. n-tv.de
  • Die Gesamtstrategie zur Stärkung der Demokratie und gegen Extremismus zielt auf einen gesamtheitlichen Ansatz ab. Präventive Maßnahmen der politischen Bildung, Demokratieförderung und Extremismusprävention sollen mit repressiven Maßnahmen der Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden ineinandergreifen. zeit.de
  • Die Reform des Wehrdisziplinarrechts ermöglicht es in Zukunft, Dienstvergehen bei der Bundeswehr schneller zu bestrafen.

Regierung will Opfer der SED-Diktatur besser unterstützen: Der von Justizminister Marco Buschmann veröffentlichte Gesetzentwurf sieht unter anderem für die Betroffenen von Zwangsaussiedlungen aus der DDR eine einmalige Entschädigungszahlung in Höhe von 1500 Euro vor. Zudem soll die sogenannte SED-Opferrente an die gesetzliche Rente gekoppelt werden. Damit stiege die Zusatzrente von derzeit 330 Euro monatlich künftig zum 1. Juli in derselben Größenordnung wie die staatlichen Renten. web.de

AfD-Politiker Maximilian Krah und Petr Bystron sollen nicht mehr im Wahlkampf auftreten: AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sehen den Europawahlkampf ihrer Partei durch Äußerungen des Spitzenkandidaten Krah massiv geschädigt. Krah habe erklärt, dafür die volle politische Verantwortung zu übernehmen. Er werde aus dem Bundesvorstand ausscheiden und nicht mehr an Wahlkampfveranstaltungen teilnehmen. Allerdings will er Spitzenkandidat bleiben. Krah hatte der italienischen Zeitung „La Repubblica“ gesagt, nicht jeder SS-Mann sei ein Verbrecher gewesen. Auch der auf Platz 2 der Wahlliste geführte Petr Bystron kündigte an, keine Auftritte mehr zu absolvieren. Die Parteispitze hatte ihn in der vergangenen Woche zu diesem Schritt aufgefordert. Gegen Bystron wird wegen des Verdachts auf Geldwäsche und der Bestechlichkeit ermittelt. Beide Kandidaten sind zudem seit Wochen wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in den Schlagzeilen. zeit.de, zdf.de (Krah); zeit.de (Bystron)

  • CSU-Generalsekretär Martin Huber hat die AfD aufgefordert, ihren Europa-Spitzenkandidaten Krah zum Verzicht auf seinen Sitz im EU-Parlament zu bewegen. Wer Nazi-Verbrechen relativiere, habe in einem demokratischen Parlament nichts zu suchen.
  • AfD-Politiker scheitern mit zwei Klagen gegen Verfassungsschutz vor Dresdner Verwaltungsgericht. In beiden Fällen ging es darum, dass die AfD-Mitglieder vom Verfassungsschutz beobachtet wurden. Die Behörde sei rechtmäßig vorgegangen, begründete der Vorsitzende Richter die Entscheidung. spiegel.de
  • Thüringen: Staatsanwaltschaft verzichtet auf Rechtsmittel im Höcke-Prozess. web.de
  • Lega-Chef folgt Marine Le Pen: Auch Matteo Salvini wendet sich von AfD ab – aus Kalkül. n-tv.de

Staatsakt zum Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 75 Jahren: Der 23. Mai 1949 markiert das Gründungsdatum der Bundesrepublik, erinnert werden soll auch an die Friedliche Revolution in der DDR, die sich in diesem Jahr zum 35. Mal jährt. Sie führte dazu, dass das anfangs nur für Westdeutschland geltende Grundgesetz zur Verfassung für ganz Deutschland wurde. An der Feier nehmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzler Olaf Scholz sowie die Spitzen von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht teil.

  • Historikerin Ute Frevert über die Meckerkultur Ost – und die Macht der Emotionen in der Politik. stern.de
  • 75 Jahre Grundgesetz – die Verfassung im Wandel der Zeit dw.com
  • Mit Olaf Scholz und Fanta 4: Wie Deutschland den Grundgesetzgeburtstag feiert rnd.de
  • Vorsitzender des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek beklagt Rassismus gegen Muslime und Doppelmoral in Deutschland. noz.de
  • 75 Jahre Grundgesetz: Wie bewährt und wie gefährdet ist die deutsche Verfassung? mdr.de
  • Justizminister Marco Buschmann: „Uns täte ein Schuss mehr Verfassungspatriotismus gut.“ rp-online.de
  • Digitale Stadtansicht des BMJ illustriert Grundrechte im Alltag. unserrechtsstaat.de

Ehemaliger DDR-Außenminister Markus Meckel will Vorläufigkeit des Grundgesetzes beendet sehen: Auch die Ostdeutschen hätten nun 34 Jahre mit dem Grundgesetz gut gelebt, sagte er dem RND. Man sollte Artikel 146 streichen. Dieser sieht vor, dass das Grundgesetz seine Gültigkeit verliert, wenn eine Verfassung in Kraft tritt, die vom „deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist“. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte in der FAZ eine Volksabstimmung angeregt, um das Grundgesetz in eine deutsche Verfassung zu wandeln. So könne die „emotionale Fremdheit“ Ostdeutscher mit dem vor 75 Jahren in Westdeutschland erarbeiteten Grundgesetz überwunden werden.

Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland nimmt weiter ab: Ende 2023 gab es bundesweit etwa eine Million solcher Wohnungen für Menschen mit kleinen Einkommen. Das waren rund 15.000 weniger als im Vorjahr, heißt es in einer Antwort der Regierung auf eine Frage der Linken-Gruppe. Neu gefördert wurden im vergangenen Jahr mit knapp 50.000 Sozialwohnungen nur halb so viele, wie die Regierung sich eigentlich vorgenommen hatte. tagesspiegel.de

Weitere Meldungen:

  • Missbrauchsbeauftragte Kerstin Claus drängt Bundesregierung zu Umsetzung besserer Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern. web.de
  • CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert Frankreich-Politik der Bundesregierung. faz.net
  • BGH: Funkzellenabfrage als Beweis nur bei besonders schweren Straftaten zulässig. heise.de
  • Bürokratie: Ampel erleichtert bald Genehmigungs-Verfahren im Bundes-Immissionsschutzgesetz. handelsblatt.com
  • Atommülllager Asse: Umweltministerin Steffi Lemke besorgt über Wassereinbruch faz.net

Erstmals Bundeswehr-Gelöbnis vor Berliner Abgeordnetenhaus: An der feierlichen Zeremonie nahmen rund 30 junge Rekruten des Wachbataillons beim Verteidigungsministerium sowie etwa 140 Gäste teil. Darunter waren Familienangehörige der Rekruten sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Berlins Regierende Bürgermeister Kai Wegner sagte, ein öffentliches Gelöbnis in Berlin zeige, dass man als Gesellschaft hinter den Soldatinnen und Soldaten stehe und die Bundeswehr in die Mitte der Gesellschaft gehöre. Vor Ort protestierten einige Menschen gegen die Veranstaltung. n-tv.de

Weitere Deutschland-News:

  • Thüringen: Ministerpräsident Bodo Ramelow mit Angebot an die CDU; Mario Voigt lässt ihn auflaufen. t-online.de
  • Berlin: Ute Bonde wird als Berliner Verkehrssenatorin vereidigt. zeit.de
  • Brandenburg: Schleuser und vier Migranten an Grenze zu Polen festgenommen. faz.net
  • Hessen: Stadt Frankfurt verbietet Waffen am Hauptbahnhof. faz.net
  • Berlin: Aktivisten besetzen zur Unterstützung der Palästinenser und aus Protest gegen Israel Räume an Humboldt-Universität. rbb24.de

Berliner Pub Talk mit Jens Beeck MdB und Gerlinde Bendzuck zur Reform des Antidiskriminierungsgesetzes: Am Montag, 3. Juni von 19 bis 20:30 Uhr, ist wieder Pub Talk im en passent in der Schönhauser Allee 58. Meldet euch formlos an: matthias.bannas@gmail.com oder LinkedIn und diskutiert mit Jens Beeck FDP-MdB und teilhabepolitischer Sprecher seiner Fraktion, Gerlinde Bendzuck von der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin und Deutsche Rheuma-Liga und Robert Grimm von Ipsos.

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak kündigt vorgezogene Parlamentswahl für 4. Juli an: Er werde um jede Stimme kämpfen, um sich das Vertrauen der Wähler zu verdienen, erklärte der Tory-Politiker. Unsichere Zeiten erforderten einen klaren Plan und mutiges Handeln; er habe diesen Plan, im Gegensatz zur Oppositionspartei Labour. Diese hatte ihn wiederholt aufgefordert, einen Wahltermin festzulegen. In Umfragen führt sie deutlich vor den regierenden Konservativen. sueddeutsche.de, derstandard.at, faz.net

Weitere Europa-News:

  • Italien: Im Kampf gegen Steuerhinterziehung werden Informationen von über hundert Datenbanken abgeglichen. rnd.de
  • Italien: Festnahmen bei Razzia gegen türkische Mafia-Bande. web.de
  • Slowenien: Verlängerung der Grenzkontrollen zu Kroatien und Ungarn. nachrichten.at
  • Großbritannien: Strengere Zuwanderungsregeln für Studenten; jetzt geht die Industrie auf die Barrikaden. welt.de
  • Polen: Vorerst keine Wiedereinführung der Wehrpflicht. web.de
  • Türkei: Staatschef Recep Tayyip Erdogan kann jetzt im Alleingang Krieg erklären. rnd.de
  • Großbritannien: Abgeordneter kehrt ohne Hände und Füße ins Unterhaus zurück rp-online.de

Unterlegener Premier von Tschad Succes Masra tritt zwei Wochen nach den Präsidentschaftswahlen zurück: Zuvor war Interimspräsident Mahamat Déby von der Wahlkommission mit 61 Prozent der Stimmen als Wahlsieger bestätigt worden. Er hatte sich vor drei Jahren mit der Unterstützung des Militärs an die Macht geputscht. Sein Widersacher Masra war im Januar zum Chef der Übergangsregierung eingesetzt worden, um nach Ansicht von Beobachtern die Opposition zu beschwichtigen. Im März wurde seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen zugelassen, mit denen das Land zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehren sollte. Masra erkannte die Entscheidung der Wahlbehörde an und erklärte, es gebe keine weiteren rechtlichen Möglichkeiten, das Ergebnis anzufechten.

Naher- und Mittlerer-Osten-News:

  • Iran: Zehntausende bei Trauerzug mit Sarg von Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, darunter Hamas-Auslandschef Hanija. tagesschau.de

USA-News:

  • Rudy Giuliani: Richterin dreht Trump-Vertrautem vor Gericht Mikrofon ab. t-online.de
  • Rivalin Nikki Haley spricht erstmals Wahlempfehlung für Donald Trump aus. handelsblatt.com

News:

  • Bundesbank zerstreut Sorgen: Wirtschaft wächst wieder. n-tv.de
  • Bemannter Erstflug des Boeing-Starliner wegen Reparatur eines Heliumlecks im Antriebssystem auf unbestimmte Zeit verschoben. heise.de
  • Studie zu jugendlichem Konsum: Gefahr für Cannabis-Psychosen größer als angenommen. n-tv.de

HINTERGRUND

  • Memoiren der Ex-Kanzlerin: Wir kennen sie! spiegel.de
  • Politiker in Brandenburg können Hasskriminalität nun online melden. rbb24.de
  • Limbach-Oberfrohna in Sachsen: Staatsschutz ermittelt nach Steinwürfen auf Haus von Linken-Stadträtin. spiegel.de
  • Wahlkampf in Stuttgart: Morddrohung gegen Linken-Stadtrat Luigi Pantisano. stuttgarter-zeitung.de

KALENDER

08:30 Deutsche Luft- und Raumfahrt-Beauftragte Anna Christmann beim Treffen der EU-Minister und -Ministerinnen zuständig für Weltraum, Forschung und Innovation, Brüssel
09:00 Bauministerin Klara Geywitz zu Baufertigstellungen von Wohnungen, Berlin
10:00 Parlamentarischer Staatssekretär BMWK Michael Kellner beim Brandenburger Energietag 2024, Cottbus
12:00 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Staatsakt 75 Jahre Grundgesetz, Platz vor dem Kanzleramt, Berlin
12:00 Parlamentarische Staatssekretärin BMEL Claudia Müller bei der Fachkonferenz „Forschung.Digital“ – Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung, Pasewalk
12:30 Parlamentarische Staatssekretärin BMEL Ophelia Nick beim Friedrich-Loeffler-Institut, Neustadt am Rübenberge
18:00 Finanzminister Christian Lindner beim Treffen der G7-Finanzminister, Stresa
18:00 CDU-Chef Friedrich Merz, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und die EU-Abgeordnete Sabine Verheyen beim Europawahlkampf, Aachen
20:00 Außenministerin Annalena Baerbock und Grünen-Chefin Ricarda Lang beim Europawahlkampf, Mainz

Public-IT-Security (PITS) 2024: 12. und 13. Juni 2024, Hotel Adlon Berlin, Behördenspiegel, Hier informieren und anmelden public-it-security.de

EVENT, WEB UND TV-TIPPS

09:00 Phoenix Tagesgespräch mit CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt, Nachgefragt mit T-Online-Journalistin Sara Sievert
10:00 Europäische Akademie Berlin „Navigating the crossroads: Europe’s struggle between activism and resignation“, Berlin
11:45 Staatsakt 75 Jahre Grundgesetz, ZDF, ntv, Phoenix
14:00 Ethical Reading CIC zu „Mastering Misinformation“, eventbrite.co.uk
16:00 Workshop des Correctiv.Faktenforum „Faktencheck-Werkstatt zur Europa-Wahl: Behauptungen prüfen, Quellen recherchieren, Fakten liefern“, Zentralbibliothek Essen
18:00 Podiumsdiskussion „Zukunft gestalten: Europas Kulturpolitik im Fokus“ mit EU-Kommissionsvertreterin Barbara Gessler, Institut Francais, Berlin
20:15 Geschichtsdoku „75 Jahre Deutschland“, Phoenix
20:15 Zur Sache Rheinland-Pfalz „Hochwasser, Schlammmassen und überschwemmte Straßen – Wird der Hochwasserschutz an Bächen und kleinen Flüssen vernachlässigt?“, SWR
20:15 Zur Sache Baden-Württemberg zu „Politik vor der Haustüre – was kann Kommunalpolitik?“, „Zukunft der Politik: Junge Kandidat:innen bei den Kommunalwahlen“, „Engagement mit Risiko – wie umgehen mit Anfeindungen?“, SWR
20:15 Saar 3 zu Kommunalwahl, SR
21:45 Monitor zu „Folter-Vorwürfe: Inside Israels Haftlager“, „Europas extreme Rechte: Partner für die Union?“, „75 Jahre Grundgesetz: Demokratie in Gefahr?“, „“Alle erschießen“: Rassismus im Wahlkampf“, Das Erste
21:45 Phoenix Runde „75 Jahre Grundgesetz – Wie steht es um Meinungsfreiheit?“
23:00 Markus Lanz, ZDF

GEBURTSTAGE

Heute feiern die Bundestagsabgeordnete und Linken-Chefin Janine Wissler, der Abgeordnete und Patientenbeauftragter Stefan Schwartze, die Abgeordneten Nils Gründer, Marianne Schieder, Michael Gerdes und Christian Hirte, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhaus Stefan Ziller, Brandenburgs Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Landtagsabgeordnete Beate Schlupp sowie BMBF-Abteilungsleiterin Kinder und Jugend Jana Borkamp.

ZITAT DES TAGES

„Wir haben einen hervorragenden Kanzler, und der wird auch der nächste Kanzlerkandidat sein.“

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Überlegungen, er könne vor der Bundestagswahl 2025 SPD-Kanzlerkandidat werden, eine klare Absage erteilt. rnd.de

berlinbubble: Anastasia Vishnevskaya-Mann (Berliner-Europaspitzenkandidatin der FDP) zur Erfolgsgeschichte EU + Dirk von Gehlen zum PR-Vorbild DFB? + IW-Dexit-Studie + KI-Event der Produktionsallianz + Volker Thoms auf Twitter. berlinbubble.de

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