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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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KW 45: Chinesen kaufen Steigenberger-Hotels, Mittelstand befürchtet negativen Einfluss durch Christine Lagarde, Volkswagen startet Elektroauto-Produktion in Zwickau
7. November 2019

Im schleswig-holsteinischen Rendsburg gibt es die „Praxis ohne Grenzen“. Dort behandeln sechs Ärzte und neun Helferinnen zweimal wöchentlich Kranke auch ohne Versicherungsschutz. Rendsburg ist dabei nur ein Beispiel von vielen, die es überall in Deutschland gibt. Das Alarmierende: in steigenden Maße befinden sich abgestürzte Mittelständler unter den Hilfesuchenden. Selbständige, die in unternehmerische Schieflage geraten und mit ihren Krankenversicherungsbeiträgen in Rückstand geraten sind. Dabei kommen allzu häufig auch mitversicherte Kinder unter die Räder und fallen aus dem Versicherungsschutz. Die Ärzte stellen den Krankenkassen dabei kein gutes Zeugnis aus: sehr häufig zeigten diese sogar bei angestrebten Ratenzahlungsvereinbarungen wenig Entgegenkommen. Dabei ist zuerst an die unternehmerische Selbstverantwortung der Betroffenen zu appellieren. Letztlich hat der Staat eine Verantwortung für alle, die durchs Raster fallen. Humanitäre Hilfe sollte für jeden da sein, auch für diejenigen Mittelständler, die ausnahmsweise nicht in der Lage sind, mit ihrer erheblichen Steuerlast das Staatssäckel zu füllen. Auch der Mittelstand verdient Solidarität.

Ihr
Thomas Philipp Reiter


AUS POLITIK UND MITTELSTAND

Chinesen kaufen Steigenberger-Hotels: Das chinesische Unternehmen Huazhu hat für 700 Millionen Euro die Deutsche Hospitality gekauft – die Dachorganisation von der Luxusmarke Steigenberger sowie den InterCity Hotels. Zuletzt war die Deutsche Hospitality in der Hand des Ägypters Hamed El-Chiaty. Huazhu sei besonders am exklusiven Steigenberger-Imagine interessiert, das deutsche Traditionen und Eleganz verbindet. Das Unternehmen verfolgt einen aggressiven Wachstumskurs und führt 5000 Hotels in 400 Städten. Mit dem Kauf der Deutschen Hospitality will das Unternehmen stärkere Präsenz in Europa zeigen.
n-tv.de

Mittelstand befürchtet negativen Einfluss durch Christine Lagarde: Die neue EZB-Chefin Christine Lagarde stößt auf Gegenwind. Der Verband „Die Familienunternehmer“ kritisierte das Anleihenkauf-Programm der Europäischen Zentralbank als massiven Eingriff in den Wettbewerb. Die Befürchtung besteht, dass die EZB Politik für die Konzerne, anstatt für den Mittelstand macht. Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kritisierte das Vorgehen. Die Mittelstandsvertreter befürchten, dass mit der neuen Spitze der EZB der Kurs gegen den Mittelstand weitergeht – Lagarde wurde in der Vergangenheit häufiger für ihre politischen Instrumente kritisiert, die zulasten kleinerer Unternehmen gingen.
welt.de

Volkswagen startet Elektroauto-Produktion in Zwickau: In der sächsischen Stadt Zwickau ist am Montag die Produktion des E-Autos ID.3 angelaufen. Kanzlerin Angela Merkel war bei der feierlichen Eröffnung dabei. Volkswagen schlägt damit in die Kerbe, die beim Autogipfel im Kanzleramt besprochen wurde – die Politik möchte Elektroautos stärker fördern und die Infrastruktur dafür schaffen. Kaufprämien und Ladestationen sollen gefördert werden. Mit dem ID.3 möchte Volkswagen ein massenkompatibles Fahrzeug anbieten, das im Gegensatz zu anderen gängigen Modellen erschwinglicher ist – Neuwagen sollen ab 30.000 Euro erhältlich sein.
faz.net, n-tv.de

Wirtschaftsweise befürchten keine schwere Rezession: Am Mittwoch übergaben der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage den Jahresbericht an die Bundesregierung. Die fünf Ökonomen im Gremium gehen nur von einem temporären Abschwung aus, jedoch nicht von einer tiefgreifenden Rezession. Sie sehen keine Notwendigkeit die Schuldenbremse anzupassen oder ein breites Konjunkturprogramm aufzulegen. Der Sachverständigenrat sieht allerdings die Notwendigkeit Start-Ups besser zu fördern. Die digitale Infrastruktur sowie Bildungsprogramme müssen verbessert werden, um die wirtschaftliche Transformation zu meistern – gezielte Investitionen vom Staat seien dafür notwendig.
spiegel.de

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Heute! Nur noch wenige Plätze frei beim The newLEAD SUMMIT 2019: Das Event für Unternehmer und Führungskräfte rund um das Thema moderne Personalentwicklung am 7. November in Hamburg. Transformation ist eine Entwicklung von einer wissenden zu einer lernenden Organisation die neue Technologien und Denkweisen der jungen Generationen nicht aus Eitelkeit abwehrt, sondern das enorme Potenzial dieser Kombination erkennt. Treffen Sie TOP-Experten, hören Sie spannende Keynotes und vernetzen Sie sich mit Entscheidern aus verschiedenen Branchen. Leistungsgiganten.de – Mit dem Rabattcode „Thomas-Philipp-Reiter“ sparen Leser des Newsletters 20€ auf den Ticketpreis.

CSR: Unternehmerinnen plädieren für mehr Nachhaltigkeit im Mittelstand merkur.de
Zulieferer: Schaeffler braucht mitten in der Branchenkrise einen neuen Finanzchef handelsblatt.com
Führungswechsel: S.Oliver: Ein neuer Boss für alte Probleme wiwo.de


RAT UND TAT

Wie der Mittelstand sich Data Science zunutze machen kann: Der Übergang zu digitalen Instrumenten wirkt für viele Mittelständler wie eine große Herausforderung, die mit Kosten verbunden ist. In Wahrheit gibt es jedoch simple Wege, um Data-Science-Anwendungen in Unternehmen auf Grundlage bestehender IT-Strukturen zu integrieren. Besonders lohnend ist das für die Umsatzprognosen – dadurch kann sogar Zeit und Geld gespart werden. Auch interne Strategiepositionen können auf Grundlage von datenbasierten Prognosen umgestaltet werden. Szenarien können ebenfalls leicht modelliert werden, um den Spielraum der Geschäftsaktivitäten besser abzubilden. Zwar ist Data Science noch relativ eingeschränkt in der Anwendung, doch die Zeichen stehen auf Durchbruch auch für den Mittelstand.
bigdata-insider.de

Was Fachkräfte in den Mittelstand lockt: Der Stepstone Mittelstandsreport 2019 zeigt, auf welche Vorteile sich Mittelständler bei der Personalsuche verlassen können und worauf sie achten sollten. Zwar sind KMUs in der Regel schwächer aufgestellt als Konzerne wenn es um die Bezahlung geht, jedoch können sie mit einer familiären Atmosphäre, flacheren Hierarchien und Standortvorteilen punkten. Sinnhaftigkeit spielt für Bewerber zunehmend eine große Rolle – Unternehmen sollten wissen, auf welche Weise sie ihre Vision nach außen Tragen. Auch Raum für berufliche Weiterentwicklung im Unternehmen sollte geschaffen sein.
humanresourcesmanager.de

Unternehmen fordern staatliche Unterstützung bei Cybersecurity: Jedes achte Unternehmen hatte in den vergangenen 12 Monaten mit Cybersecurity zu kämpfen – dies ermittelte der TÜV-Verband. Für die meisten Unternehmer wird digitale Sicherheit ein zunehmend wichtiges Thema. Sie fordern im Kampf gegen kriminelle Angriffe mehr Unterstützung von der Politik – eine strengere Regulierung gegen IT-Kriminalität soll der deutschen Wirtschaft zugute kommen.
heise.de

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AUS GESPROCHEN

„Natürlich ist es gerade in der aktuellen Situation reizvoll und interessant, die Leitung des VDA zu übernehmen. Trotzdem kann ich nach reiflicher Überlegung und aufgrund anderer Aufgaben für dieses Amt nicht zur Verfügung stehen.”

Ex-Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel lehnt den Posten als Präsident des Verbands der Automobilindustrie ab.

n-tv.de


AUS DER REIHE

Thomas Cook bald in China?: Die chinesische Unternehmensgruppe Fosun hat den Markennamen der insolventen Fluggesellschaft Thomas Cook gekauft. Fosun erklärte, man wolle seine Tourismussparte stärken und auf einen bekannten Markennamen aufbauen. Möglicherweise werden Dienstleistungen unter dem Namen bald in China angeboten. Auch zwei Club-Marken wurden übernommen. Der Markenname kostete Fosun fast 13 Millionen Euro.
handelsblatt.com

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