Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
Energieverbrauch geht deutlich zurück, Arbeiten soll sich für Rentner lohnen, Lufthansa steigt in den Rüstungsmarkt ein
in der Kalenderwoche 23, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Energieverbrauch geht deutlich zurück: Deutschland hat im ersten Quartal 2023 4,6 Prozent weniger Energie verbraucht. Der Grund war jedoch weniger Sparsamkeit oder ein gestiegenes ökologisches Bewusstsein. Durch die maue Konjunktur hatte vor allem die Wirtschaft einen geringeren Energiebedarf. faz.net

DGB kritisiert die Energiewende: Zwar steht der Deutsche Gewerkschaftsbund nach wie vor zu dem Ziel, Deutschland zu einem klimaneutralen Land umzubauen. Aber DGB-Chefin Yasmin Fahimi will darüber reden, ob das von der Politik beschlossene Transformationstempo gehalten werden kann und warnt vor dem Verlust von Arbeitsplätzen.welt.de

Arbeiten soll sich für Rentner lohnen: Die Bundesregierung will mit steuerlichen Anreizen dafür sorgen, dass künftig mehr Rentner arbeiten gehen und sich das für sie auch lohnt. Damit könnten Rentner sich etwas hinzuverdienen und gleichzeitig stünde ihr Fachwissen und ihre Erfahrung der Wirtschaft weiterhin zur Verfügung. faz.net

Verkehrswende statt Telekom-Aktien: Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat am Montag 110 Millionen Telekom-Aktien verkauft. Der Bund hält jetzt nur noch 27,8 Prozent der Anteile des ehemaligen Staatskonzerns. Die Gewinne in Milliardenhöhe sollen in den Ausbau der Bahninfrastruktur fließen. zeit.de

Einzelhandel hofft auf bessere Umsätze durch gute Stimmung während der Europameisterschaft. wiwo.de

Die Lufthansa steigt in den Rüstungsmarkt ein: Bislang war die Lufthansa ein ziviles Unternehmen. Es flog seine Passagiere um die Welt, wartete Flugzeuge und kümmerte sich ums Catering. Das soll sich nun ändern. Die Fluggesellschaft will künftig auch eine Defense-Sparte ausbauen und enger mit der Luftwaffe zusammenarbeiten. capital.de

Union will Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg: Auch wenn das letzte Kernkraftwerk längst abgestellt wurde, geht die Diskussion um den Atomausstieg weiter. Die Fraktion von CDU und CSU im Bundestag will klären, ob sich Wirtschaftsminister Habeck über die Empfehlungen seiner Mitarbeiter hinweggesetzt und in der Frage der Energiesicherheit ideologisch entschieden hat. faz.net

Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Verkehrswende, will aber nicht auf das Auto verzichten und lehnt Umweltzonen und Citymaut ab. wiwo.de

Krise erreicht die Baustellen: Es wird nicht genug gebaut in Deutschland. Obwohl immer mehr Wohnungen fehlen und die Mieten vor allem in den Ballungsgebieten steigen, lahmt der Wohnungsbau. Die von der Bundesregierung versprochenen 400.000 neuen Wohnungen im Jahr gibt es nur auf dem Papier. Die Bauindustrie ist in der Krise und das hat Konsequenzen. 10.000 Arbeitsplätze könnten in den nächsten Monaten abgebaut werden. n-tv.de

RAT UND TAT

Versicherung gegen Hochwasserschäden: Mit einer Elementarschadenversicherung ist man auch gegen Folgen von Hochwasser geschützt. Doch nur wenige Menschen in Deutschland haben eine solche Versicherung abgeschlossen. Sie setzen im Katastrophenfall auf die Hilfe des Staates. Nun wird wieder über eine Pflicht zum Abschluss einer Elementarschadenversicherung diskutiert. Sollte es so kommen, würden die Beiträge des Einzelnen sinken. waz.de

Berlin ist ein teures Wohnpflaster: Auch wenn die Einkommen in Berlin nicht allzu hoch sind, hat es die Hauptstadt geschafft, nach München die zweithöchsten Mieten der Republik zu haben. In Berlin sind die Mieten zuletzt besonders stark gestiegen. Doch Mietsteigerungen sind kein Metropolenphänomen: Auch in einigen Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns ist wohnen deutlich teurer geworden. zeit.de

Trotz Nvidia die Nerven behalten: Wer sich an die alte Regel gehalten hat, seine Aktien breit zu streuen, musste in diesem Jahr erkennen, dass der Gewinn höher gewesen wäre, wenn man auf den Aktien-Start Nvidia gesetzt hätte. Aber das ist noch lange kein Grund, sein Portfolio ab jetzt anders zu managen. capital.de

ANGEZÄHLT

„Damit die Energiewende gelingt müssen neue Übertragungsnetze gebaut werden. Sie sollen zum Beispiel den Strom, der in den norddeutsche Windparks erzeugt wird, zur Industrie nach Süddeutschland bringen. Doch das kostet wie Geld. Die Netzagentur schätz, dass die Gesamtinvestitionen für die Erweiterung der Übertragungsnetze von jetzt bis 2045 etwa 320 Milliarden Euro betragen werden. Wenn auf Erdkabel verzichtet wird, könnte laut der Behörde bei Projekten an Land ein Einsparpotenzial von 16,5 Milliarden Euro realisiert werden. faz.net

ZITAT DER WOCHE

„Rüstungsgüter sind nun mal komplexe Produkte, die viel Geld kosten. Wenn man kooperiert, wird das Gesamtvorhaben durch die Einbeziehung aller Partner sogar noch ein wenig teurer, aber man kann die Kosten teilen. Zudem gibt es Skaleneffekte. Es ist Verschwendung, dass es in Europa 17 Panzertypen gibt, statt sich wie die USA auf einen zu verständigen. Die US-Armee hat auch 4500 Hubschrauber mit nur vier Typen, während Deutschland oder Frankreich rund zehnmal kleinere Flotten mit jeweils zehn Typen haben. Bevor ich also sage, dass wir bei jeder einzelnen Entwicklung effizienter sein müssen, was richtig, aber nicht einfach ist, sollten wir in Europa erst einmal die Typenvielfalt reduzieren.“

Guillaume Faury, Airbus-Chef faz.net

ZULETZT

Dänemark und der deutsche Wasserstofftraum: Die Idee war, dass Dänemark große Windparks baut und mit dem so gewonnenen Strom Wasserstoff produziert, der dann via Pipelines nach Deutschland geliefert wird. Deutschland braucht dringend Wasserstoff, um seine Industrie klimaneutral umzubauen. Doch in Dänemark wachsen die Widerstände gegen dieses Vorhaben. Für Deutschland könnte das teure Folgen haben. welt.de