Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit dem GreenMAG-Newsletter einen Überblick über die wichtigsten Themen zwischen Ökologie und Ökonomie.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit dem GreenMAG-Newsletter einen Überblick über die wichtigsten Themen zwischen Ökologie und Ökonomie.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
Lemke hält AKW-Weiterbetrieb für vernünftig, Südlicher Schneeferner verliert Gletscherstatus, EU-Rat kommt mit Ökodesign-Richtlinie voran
GreenMAG in der Kalenderwoche 40, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Lemke hält AKW-Weiterbetrieb für vernünftig: In einem Fernsehmagazin hat Umweltministerin Steffi Lemke den verlängerte AKW-Weiterbetrieb im Winter unterstützt. Die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim sollten ihrer Meinung nach bis zum Frühjahr 2023 weiterlaufen. „Wenn diese beiden Atomkraftwerke in diesem Winter gebraucht würden, weil wir auf eine Netzinstabilität … hinzulaufen, dann halte ich es für vernünftig, diese beiden Atomkraftwerke noch für einige Monate am Netz zu halten“, sagte Lemke im „Frühstart“ von ntv. Das gelte natürlich nur, solange die Sicherheit gewährleistet werden könne. Die letzten drei im Betrieb befindlichen Atomkraftwerke sollten ursprünglich Ende des Jahres abgeschaltet werden. n-tv.de

Großstädter klagen auf saubere Luft: Für niedrigere Feinstaubwerte sind Kläger aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Dabei werden sie von der Deutschen Umwelthilfe und der Organisation Client Earth unterstützt. Die Kläger leben alle in der Nähe von Messstellen mit besonders hoher Luftverschmutzung. Eine Klägerin aus Düsseldorf hierzu: „Die Bundesregierung ist in der Pflicht, meine Kinder vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren“ Die WHO hatte schon im vergangenen Jahr die Grenzwerte deutlich verschärft. zeit.de

Südlicher Schneeferner verliert Gletscher-Status: Einer der 5 verbleibenden Gletscher, der Südliche Schneeferner hat seinen Status als Gletscher verloren. Der heiße Sommer hatte dem Gletscher zugesetzt, aufgrund der geringen Eisdicke sei dort keine Eisbewegung mehr zu erwarten so die Experten. Zuletzt war nur noch sogenanntes „Toteis“ – dunkle, fast schwarze Eisreste – übrig geblieben. Neben der Hitze hat auch der Saharastaub den noch verbleibenden Gletschern zugesetzt. br.de

Rat kommt mit Ökodesign-Richtlinie voran: Im Rat für Wettbewerbsfähigkeit der EU hat man über den Kommissionsvorschlag für die Ökodesign-Verordnung diskutiert und die Bedeutung der Richtlinie für den EU-Binnenmarkt unterstrichen. Probleme sehen die Mitglieder jedoch bei den zusätzlichen Auflagen für die Unternehmen, die bewirken könnten, dass ein zusätzlicher Aufwand entstehe, der ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen könnte. Der Rat hatte einen Rahmen für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für bestimmte Produktgruppen vorgeschlagen, um Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und andere Nachhaltigkeitsaspekte erheblich zu verbessern. table.media/europe

Windräder statt Kohlebagger – Hier soll Europas Ökostrom-Mekka entstehen: Eine Gigwattfactory soll in der Lausitz, einem ursprünglich für den Abbau von Braunkohle genutzten Gebiet, eine große Menge an Ökostrom erzeugen. Dazu will der von Umweltschützern oft kritisierte Braunkohletageabbau-Konzern Lea beitragen, der hier einen Standortvorteil hat und der bis 2030 Gebiete in Brandenburg und Sachsen in die größte Ökstrom-Regiomn Europas verwandeln möchte. Damit können auch zusätzlich Altlasten aus den Braunkohlegebieten abgebaut werden. welt.de

Habeck wirft Söder Versäumnisse beim Windkraftausbau vor: Wirtschatsminister Robert Habeck sieht die Atomdebatte momentan als ein Resultat mangelnden Engagements mancher Bundesländer bei den alternativen Energien und nennt hier spezifisch Bayern als negatives Beispiel. In Richtung des Ministerpräsidenten Söder sagte Habeck „Es ist jetzt Gesetzeswirkung in Deutschland, dass jedes Bundesland, auch Bayern, zwei Prozent Windkraftanlagen auf der Landesfläche installieren muss. Ohne Diskussion.“ Beim Ausbau der Solarenergie sieht der Minister Fortschritte, aber auch Lieferprobleme und Schwierigkeiten bei den Genehmigungen. spiegel.de

HINTERGRUND

Grüner Wasserstoff könnte nur ein Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken: Auf der Suche nach nachhaltigen Energiequellen als Alternative zu Gas und Öl wird des Öfteren grüner Wasserstoff genannt. Aber dieses Energieform bleibt bis 2035 noch rar und kann nur begrenzt eingesetzt werden. Bis dahin würde sie nur ein Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken. Die Studie von Forschenden um Gunnar Luderer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagt hierzu: Selbst wenn die Elektrolysekapazitäten in Zukunft so schnell wachsen würden wie in der Vergangenheit Wind- und Solarenergie, gebe es deutliche Hinweise auf eine kurzfristige Knappheit und eine langfristige Unsicherheit bei der Verfügbarkeit.“ Das bedeutet eine geringe Megawatt-Erzeugung und nur kleine Anlagen, die den Wasserstoff verarbeiten. Um mit grünem Wasserstoff auf den Pfad des Klimaziels des Pariser Abkommens zu kommen, müsste die Elektrolyse-Kapazität bis 2050 um das 6000- bis 8000-fache ansteigen. Zudem wäre eine Verzehnfachung der Kapazitäten der regenerativen Energien vonnöten. „Historische Analogien deuten darauf hin, dass notfallähnliche politische Maßnahmen zu wesentlich höheren Wachstumsraten führen könnten, was den Durchbruch beschleunigen und die Wahrscheinlichkeit der zukünftigen Verfügbarkeit von Wasserstoff erhöhen würde“, sagt PIK-Forscher Falko Ueckerdt. heise.de

2022 noch keine Bahnstrecke reaktiviert: Verkehrsverbände haben kritisiert, dass 2022 noch keine Bahnstrecken reaktiviert wurden, denn hunderttausende Menschen in Deutschland könnten davon profitieren, wenn stillgelegte Gleise wieder ans Streckennetz der Bahn angeschlossen würden. Ein Grund liegt darin, dass die Länder und Gemeinden noch auf eine rechtliche Grundlage zur Kosten-Nutzen-Rechnung für die Wiederertüchtigung alter Schienenwege gewartet hatten, die im Juli in Kraft getreten war. Dirk Flege, Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene geht nun davon aus, dass bis zum Fahrplanwechsel im Dezember doch noch einige Strecken reaktiviert werden. „Wir rechnen aber auch im Dezember nur mit einer einstelligen Kilometerzahl von reaktivierten Strecken“, sagte er. Im Sommer hatte Bundesverkehrsminister Wissing die Sanierung des Bahnnetzes zur Chefsache gemacht. tagesschau.de

Waschen mit nur 30 Grad – Bringt das was für den Umweltschutz?: In Hamburg gibt es einen ersten Kaltwaschsalon, der Verbraucher davon überzeugen soll, dass Wäsche auch schon bei niedrige Temperaturen sauber wird. Bei einer Aktion luden die Umweltstiftung WWF und Ariel Bewohner ein, das kostenlos zu testen. „Viele Menschen glauben, wenn man besonders warm wäscht, wird es hygienischer“, sagt Christoph Heinrich, Geschäftsführender Vorstand beim WWF. „Wir wollen den Menschen verdeutlichen, wie hygienisch und energiesparend Waschgänge bei niedrigen Temperaturen sind.“ Das gelte auch für Handtücher oder Unterwäsche, die sonst bei höheren Temperaturen gewaschen werden. Grenzen gäbe es nur bei Wäsche, die in Kontakt mit Viren oder Bakterien geraten ist. Der Salon weist zu dem Thema „Waschen“ viele Informationen auf. Die Umweltschützer hoffen aufgrund der Energieprobleme auf eine Änderung der Verhaltensweisen bei den Verbrauchern. Auch das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass ein großer Teil der Wäsche bei 30 bis 40 Grad gewaschen werden kann. proplanta.de

Lemke will Hersteller von Einwegplastik an Stadtreinigung beteiligen: Neben der Pflicht zum Angebot von Mehrwegflaschen hat Umweltministerin angekündigt, Hersteller von Einwegplastik an der Stadtreinigung zu beteiligen. „Wir werden mit einem neuen Gesetz die Hersteller von Einwegplastik in die Pflicht nehmen, sich an den Kosten zu beteiligen, die in den Kommunen für Sammlung und Reinigung anfallen“ sagte sie. Dazu sollen die Unternehmen in einen Fonds einzahlen. Das Geld werde dann nach einem Schlüssel auf die Städte und Gemeinden verteilt. Die Koalition hatte sich schon im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, dass eine Vermeidung von Abfällen essenziell sei. unternehmen-heute.de

ANGEZÄHLT

Laut neueren Meldungen treten aus den Gas-Pipelines Nordstream 1 und 2 keine Gasmengen mehr aus. Dennoch entstand ein großer Umweltschaden. Schätzungen zufolge wurden bis zu 350.000 Tonnen des Treibhausgases Methan aus den beschädigten Ostsee-Pipelines freigesetzt – die wahrscheinlich größte einzelne Methanfreisetzung der Geschichte – und verursachten eine riesige Methanwolke. Die Wolke hat sich vor allem über Schweden, Norwegen und Großbritannien ausgebreitet. Methan ist 25-mal so schädlich für das Klima wie CO2, das bei dessen Verbrennung entsteht. kurier.at

ZITAT DER WOCHE

„In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, wie auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird“

Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, weist in Zeiten der Energiekrise auf den enormen Stromverbrauch für Weihnachtsbeleuchtungen hin, der sowohl von privaten Haushalten als auch den Städten und Gemeinden zusammenkommt. welt.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Tag der Einheit + Lyman zurückerobert + Waffenlieferung angekündigt + Sanktionen gegen Iran + Gas-Austritte aus Nordstream + Gaspreisbremse politbriefing.de

African Edition: Burkina Faso: Junta-Chef nach Togo geflohen + Ägypten: König Charles kommt nicht zur Klimakonferenz + Guinea: Austragung des Africa-Cups entzogen + Äthiopien: Rebellen kündigen Verlegung der Truppen an + Simbabwe: Illegaler Sandabbau schädigt Natur african-edition.de

ZULETZT

Solaranlage auf dem Dach darf Nachbarn nicht blenden: Sicherlich gibt es mittlerweile schon viele Leute, die versuchen, sich mit günstigeren und ökologisch besseren Energieformen zu versorgen. Dass dies nicht immer unbegrenzt geht zeigt ein Urteil des Landgerichts Frankenthal, welches Besitzern einer Solaranlage auf dem Dach verbot, die Anlage in der momentanen Ausrichtung weiter zu betreiben, da sie die Nachbarn im Garten und auf der Terrasse blendete. Die Spiegelung betreffe zudem Wohnzimmer, Essbereich und Flur ihres Hauses. Das sei den Bewohnern nicht zuzumuten, urteilte das Gericht. spiegel.de