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Greenwashing-Vorwürfe gegen Google-Flüge , Frankreich will gegen Privatflüge vorgehen, Städtebund hält Energiesparregeln für kaum überprüfbar
GreenMAG in der Kalenderwoche 37, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Greenwashing-Vorwürfe gegen Google Flüge: Nach Angaben von Google Flüge wurden auf der Strecke zwischen Seattle und Paris nur etwa halb so viel CO2 erzeugt wie tatsächlich angefallen ist. Konkret hat ein Flug rund 1.070 kg an CO2-Emissionen verursacht. Für die gleiche Reise gibt die Suchmaschine seit Juli 2022 aber einen Wert von 521 kg an, wie nun unter anderem der BBC aufgefallen ist. Dabei benutzt Google andere Algorithmen, denn die Klimaerwärmung von den Kondensstreifen wird nicht mehr mit einberechnet. Nach Angaben des Konzerns sei diese Entscheidung zusammen mit „Industriepartnern“ gefallen – wer damit konkret gemeint ist, wird nicht weiter ausgeführt. golem.de

Frankreich will gegen Privatjets vorgehen: In Frankreich gibt es neuerdings viele Benutzer, die die Flüge von reichen Franzosen per Twitter verfolgen. Die Konten betätigen sich nach amerikanischem Vorbild als „flight trackers“: Sie spüren die Flugbewegungen von Arnaults Privatjet und anderen französischen Unternehmern auf. Nun hat sich Frankreichs Transportminister in die Debatte über den Sinn oder Unsinn solcher Flüge eingeschaltet, sagte, alle Bürger müssten Verzicht üben und ergänzte: „Ich denke, wir müssen handeln und die Privatjet-Flüge regulieren.“ Mitarbeiter präzisieren, am wirksamsten sei zweifellos ein neues Regelwerk auf europäischer Ebene. Hier geht es um Selbstbeschränkungen und Abgaben. stuttgarter-zeitung.de

Städtebund hält bestimmte Energiespar-Regeln für kaum überprüfbar: Kürzlich hat die Bundesregierung Einspar-Regeln für die Städte formuliert. Dabei wurden unter anderem Temperaturgrenzen für öffentliche Gebäude oder Beleuchtungsbeschränkungen festgelegt. Der Städtebund kritisiert die Regeln und weist darauf hin, dass viele Verordnungen, wie zum Beispiel das Schließen von Geschäftstüren schlecht überprüfbar seien. Es käme wohl eher auf die Vernunft der Menschen an. welt.de

Erste Strafen und Prozesse für Autobahn-Blockierer: Nachdem Klimaaktivisten der Bewegung „Die letzte Generation“ in der Vergangenheit öfters Autobahnen und wichtige andere Straßen blockiert hatten, wurden nun erste Urteile gesprochen bei denen die Blockierer Geldstrafen zu zahlen haben aufgrund der Nötigung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Ursprünglich wurden die Urteile ohne Prozesse erlassen, da es aber schon 24 Einsprüche gegen sie gab, werden die Prozesse nun doch stattfinden. welt.de

Lemke fordert Ausbau-Stopp für die Oder: Nach dem Fischsterben in der Oder hat sich Umweltministerin Lemke gegen den von Polen geplanten Ausbau der Oder ausgesprochen. Das sagte Lemke nach einem Treffen am Montag im brandenburgischen Bad Saarow mit ihrer polnischen Amtskollegin Anna Moskwa. Vielmehr müsse man den Fluss nun quasi reparieren, meinte die Ministerin. Bis zum 30. September soll ein Bericht über das Fischsterben vorliegen. Man geht davon aus, dass Hitze, niedrige Wasserstände und menschengemachte Einleitungen zur Umweltkatastrophe beigetragen haben. Für die Ursachenforschung sei eine gemeinsame Expertengruppe eingerichtet, sagte Lemke. sueddeutsche.de

Deutschland vereinbart mit Kanada Wasserstofflieferungen ab 2025: Beim Treffen von Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck in Kanada mit der dortigen Regierung wurden Wasserstofflieferungen ab 2025 vereinbart. Premierminister Trudeau sprach von einem historischen Schritt der Jobs und den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft schaffe. Kanzler Scholz wies darauf hin, dass der Bedarf an Wasserstoffen in Zukunft steigen werde. Auch die Häfen beider Länder wollen verstärkt zusammenarbeiten. zeit.de

HINTERGRUND

Maßnahmen zum Energiesparen beschlossen: Das Kabinett hat letzte Woche mehrere Maßnahmen zum Energiesparen beschlossen, die zunächst für sechs Monate gelten sollen. So dürfen öffentliche Gebäude nur noch mit maximal 19 Grad beheizt werden, Durchgangsbereiche sollen gar nicht mehr geheizt werden. Türen von Geschäften sollen geschlossen werden, damit keine Hitze entweichen kann, Schaufenster bleiben von 22 Uhr bis 6 Uhr dunkel. Das gleiche gilt für Werbetafeln, die sich nicht an Haltestellen oder Bahnhofsunterführungen befinden. Privatpersonen dürfen ihre Pools nicht mehr mit Gas oder Strom beheizen, Regelungen für Mindestemperaturen in den Mietverträgen werden ausgesetzt und Gasversorger und Besitzer größerer Wohngebäude sollen Kunden beziehungsweise Mieter über den zu erwartenden Energieverbrauch, damit verbundene Kosten und Einsparmöglichkeiten informieren. tagesschau.de

Wenn China Deutschland beim Umweltschutz überholt: Immer mehr Provinzen in China haben sich mittlerweile für den Umweltschutz entschieden, wenn es um neue Investitionen geht. Zudem gibt es in einigen Provinzen eine Verbindung des Sozialkreditsystem mit dem Umweltschutz. Der wichtigste Kategorisierungsmechanismus des Systems besteht aus Einträgen in Register und Listen, mit denen das Verhalten von Unternehmen und Einzelpersonen belohnt (Redlisting) oder bestraft wird (Blacklisting und sogenannte Verwaltungsstrafen). Ausländische Firmen, die ihre schmutzige Produktion nach China verlagern wollen, um deutsche Umweltvorschriften zu umgehen, werden kaum noch eine Chance im Reich der Mitte haben. Während sich viele westliche Ländern auf eine quantitatives Wachstum konzentrieren, steht qualitatives Wachstum, also eine kontinuierliche Verbesserung im Zentrum der Maßnahmen in China. heise.de

Halb Europa von Dürre bedroht: Eine EU-Studie teilt mit, dass aktuell fast die Hälfte des Kontinents unter Dürre leidet. Darin wird für 47 Prozent des europäischen Kontinents vor Dürre gewarnt, auf 17 Prozent der Fläche sei der Zustand bereits alarmierend. Das hat gleich mehrere Folgen: Die Landwirtschaft beklagt Ernteausfälle vor allem bei Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen und auch die Wasserkrafterzeugung sowie die Kühlsysteme von Kraftwerken sind durch den geringen Pegelstand bei Flüssen und Seen beeinträchtigt. Es wird erwartet, dass es vor allem in der westlichen Europa-Mittelmeer-Region bis November wärmer und trockener als üblich sein wird. tagesschau.de

Dürre in China: China erlebt momentan die schwerste Hitzewelle seit 60 Jahren. Der Jangtse-Fluss besitzt momentan nur einen Bruchteil seines Wassers. Das er viele Wasserkraftwerke betreibt, herrscht in einigen Gebieten Stromknappheit. Zudem sind viele Ernten betroffen. Obwohl eigentlich Regenzeit ist, liegen die Wasserlevel auf dem Stand der Trockenzeit, berichtet der Guardian. Chinesische Landwirtschaftsspezialisten sind um die lokale Ernte besorgt, besonders um frische Ware für die Märkte, auf denen die meisten Chinesen ihre frischen Lebensmittel kaufen. Auf die erneuerbaren Energien hat die Dürre auch Auswirkungen. So musste Sichuan statt mit Wasserkraft verstärkt seine Kohlekraftwerke benutzen, die derzeit mit maximaler Kapazität betrieben werden. energiezukunft.eu

ANGEZÄHLT

Bei den Verkehrsbetrieben Elbe-Weser in Bremervörde sollen fünf wasserstoffbetriebene Regionalzüge auf der 126 Kilometer langen Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude fahren. Die Sprecherin der Landesnahverkehrsgesellschaft, Carmen Schwabl sagte dazu, das Land schreibe damit „Eisenbahn-Geschichte“. ndr.de

ZITAT DER WOCHE

„Beachtet die Vorzüge von Abwässern im Meer – bald haben wir eine braune Brücke nach Europa.“

Kolumnist Mark Steel der britischen Zeitung „Mirror“ nachdem etliche Strände an der britischen Küste wegen Verschmutzung geschlossen wurden sind. Ursache ist, dass an zahlreiche Stellen ungeklärte Abwässer ins Meer strömen. web.de

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