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Verkehrsminister Wissing stellt Maßnahmen für CO2-Einsparungen vor, Afrika will Meeresschutz durch private Unternehmen verstärken, Carbon-Farming
GreenMAG in der Kalenderwoche 29, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Wissing will Klimaziele mithilfe von E-Autos, Rädern und ÖPNV erreichen: Geht es um Einsparungen an CO2 und die erreichten Ziele der einzelnen Sektoren in Deutschland, hat vor allem der Verkehrsektor schlecht abgeschnitten, denn er verfehlte sein Ziel um 3 Millionen Tonnen CO2 – ein Vorlegen von neuen Maßnahmen wurde zur Pflicht. Verkehrsminister Volker Wissing hat mehrere Maßnahmen verkündet, wie er das Ergebnis verbessern möchte. Er will die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, die Fahrradinfrastruktur und den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, ein generelles Tempolimit nannte er nicht. „Die Lücke musste geschlossen werden“ sagte er und mit den vorgelegten Maßnahmen werde dies „sicher“ erreicht „ohne die Bedürfnisse der Bevölkerung einzuschränken“. spiegel.de

Afrika bemüht sich um Mittel aus dem Privatsektor für Klimaschutzmaßnahmen im Meer: Bei einem politischen Forum für nachhaltige Entwicklung bei der UN haben afrikanische Küsten- und Inselstaaten sowie Naturschutzgruppen Pläne zur Förderung des Meeresschutzes und der wirtschaftlichen Entwicklung durch ein System von „blauen Anleihen“ vorgestellt – eine Methode zur Finanzierung von Projekten, die auch der Gesundheit der Meere zugute kommen. „Die blaue Anleihe ist ein überzeugendes Beispiel für die entscheidende Rolle, die die Kapitalmärkte bei der Unterstützung nachhaltiger Ziele spielen können“, sagte Jorge Familiar, Vizepräsident der Weltbank. Das Projekt erstreckt sich über die Ostküste des Kontinents von Somalia bis Südafrika und umfasst die Inselstaaten Komoren, Madagaskar, Mauritius, Seychellen, Somalia und die französischen Territorien Mayotte und Reunion. africanews.com

Carbon Farming: Klimaschutz-Lösung oder Greenwashing?: Es gibt erste Verfahren, CO2 zu absorbieren und zu lagern – das sogenannte „Carbon Farming“. Dies scheint auch eine der wichtigsten Methoden zu sein, um den Klimawandel zumindest zu verlqngsamen. Im November will die EU-Kommission einen Rechtsrahmen für die Zertifizierung von CO2-Senkleistungen in der Landwirtschaft vorstellen. Politik und Industrie sehen darin eine große Chance für das Erreichen der Klimaziele. Die Frage ist, ob hier nur Greenwashing betrieben werden wird, oder ob man konkrete Vereinbarungen und Ziele treffen kann, die einen Effekt beim Klimaschutz haben. table.media

Sauber in See stechen: Der lange Weg zur klimaschonenden Schifffahrt: Wenn es um klimaneutrale oder zumindest klimaschonende Mobilität geht, ist die Schifffahrt noch weit davon entfernt, positive Ansätze zu zeigen. Im Bodensee fährt nun eine Elektrofähre. Bis zum Jahr 2035 wolle man alle 16 Schiffe der Flotte auf umweltfreundliche Antriebe umstellen, sagt eine Sprecherin der Bodensee-Schiffsbetriebe. Andernorts ist man bei der Umrüstung auf nachhaltigere Schiffs-Antriebe schon deutlich weiter: 20 der 33 Fahrgastschiffe der Bayerischen Seenschifffahrt schippern schon elektrisch betrieben über beliebte Ausflugsseen im Freistaat. Die 19 kleinen Schiffe am Königssee im Berchtesgadener Land sind sogar schon seit dem Jahr 1909 mit Batterien unterwegs, die nachts geladen werden. heise.de

Kein Regen in Sicht – Waldbrandgefahr in Deutschland steigt „Die Situation spitzt sich zu“: Aufgrund der anhaltenden Trockenheit in vielen Gebieten Deutschlands steigt auch die Waldbrandgefahr. Daran wird sich auch erst einmal nichts ändern, denn die nächste Hitzewelle erreicht Deutschland. „Die trockene Hitze ist ein Problem. Die Situation spitzt sich zu“, warnt Meteorologe Dominik Jung von Q.met. Besonders im Südwesten und in einem mehrere Hundert Kilometer breiten Band bis nach Nordosten liegt laut dem Deutschen Feuerwehrverband voraussichtlich der Gefahrenschwerpunkt für ausgedehnte Brände. Auch in den südeuropäischen Ländern herrscht große Hitze und Trockenheit, was bisher zu vielen Waldbränden führte. rnd.de

Flutkatastrophe: Tag des Schmerzes: Am Jahrestag der Flutkatastrophe im Ahrtal besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Ahrtal. Er traf den Besitzer eines Weinlokals in Altenahr – dessen Vater war in der Nacht ertrunken. Der Besitzer hat nicht nur wiederaufgebaut, er hat auch 99 Weinstöcke für die Helferinnen und Helfer gepflanzt. „Es ist ein Tag, an dem der Schmerz wieder kaum zu ertragen ist.“ sagte Steinmeier. Es werde noch Jahre dauern, bis die Zerstörungen ganz beseitigt seien. sueddeutsche.de

HINTERGRUND

Plastikmüll – Tiefseegräben werden zur Müllhalde: Die zunehmende Verhüllung der Meere schreitet voran. Betroffene Gebiete sind unter anderem die Tiefseegräben, in denen sich viel Plastikmüll sammelt. Sie sind aufgrund ihrer schwierigen Erreichbarkeit schwer zu untersuchen. Eine Arbeitsgruppe maß nun überraschend große Mengen an Mikroplastik im westpazifischen Kurilen-Kamtschatka-Graben, wie sie im Journal „Science of The Total Environment“ schreibt: In jeder einzelnen von insgesamt 13 Sedimentproben aus mehr als 9000 Meter Tiefe wiesen die Beteiligten zwischen 215 und 1596 Kleinstpartikel pro Kilogramm Schlamm nach. „Eine so große Menge hätte zuvor niemand erwartet“, sagte die an der Studie mitwirkende Zoologin Angelika Brandt vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Der Prozess der Zersetzung von Plastikmüll schafft immer kleinere Partikel, die von den Tieren im Meer aufgenommen werden. spektrum.de

Solarmodule in der Wüste: Heiße Pole, trockene Tropen: Die Installation von Solarmodulen in der Wüste hat einerseits den großen Vorteil, dass dort saubere Sonnenenergie im Überfluss produziert werden kann. Der große Nachteil ist die noch geringe Effizienz der Module. Nur 15 Prozent der einfließenden Energie können von den Modulen zu Strom verarbeitet werden. Der Rest wird in Form von Wärme an die Umgebung abgegeben. Ein Modell ergab, dass wenn 20 Prozent der Fläche der Sahara mit Solarfarmen bedeckt wären, die lokalen Temperaturen in der Wüste um 1,5 °C stiegen, bei 50 Prozent wären es 2,5 °C. Diese Erwärmung verteilt sich über die Bewegungen in der Atmosphäre und in den Ozeanen schließlich weltweit, so dass die durchschnittliche Temperatur auf der Erde bei einer Bedeckung von 20 Prozent um 0,16 °C, bei einer Bedeckung von 50 Prozent um 0,39 °C steigt. Das hätte ein noch stärkeres Abschmelzen des Eises an den Polen zur Folge. golem.de

IT und Nachhaltigkeit – Der Umwelt zuliebe konsequent digital: Eine zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen kann einen positiven Effekt auf die Umwelt haben und die CO2-Bilanz der IT-Branche aufbessern. Das gelingt allerdings nur, wenn die IT-Branche ein nachhaltiges Design vorantreibt und die Unternehmen ihre Beschaffungsmodelle überdenken. Dafür gibt es genügend Ansätze und Methoden: Windkraftanlagen müssen besser koordiniert werden um schwankende Wetterlagen effizienter auszunützen, Äcker können durch Digitalisierung präziser gedüngt werden, Indoor-Farming bringt die Produkte näher zum Kunden und spart Anfahrtswege. Ein weiteres Problem sind die Rechenzentren, die früher besonders viel Energie verbraucht haben. Moderne Rechenzentren erreichen heute mit PUE-Werten (Power Usage Effectiveness) zwischen 1,1 und 1,4 bereits eine sehr gute Energieeffizienz – nur ein kleiner Teil ihres Verbrauchs entfällt auf die Infrastruktur zur Stromversorgung oder die Kühlung der IT-Systeme. CO2-Einsparmöglichkeiten gibt es allerdings noch bei der benötigten Energie, die oftmals nicht aus regenerativen Quellen stammt. Lediglich ein Bruchteil der für eine Bitkom-Studie Befragten speist die industrielle Abwärme bislang in die Fernwärmeversorgung von Wohnungen und Gebäuden ein. Dies liegt an fehlenden Abnehmern (56 Prozent) und geringer Wirtschaftlichkeit (52 Prozent). Und auch die seltenen Erden und wertvolle Rohstoffe sollten bei der Herstellung vermindert werden. lanline.de

Klimasofortprogramme – Kritik von Umwelt- und Wirtschaftsvertretern: Zu den Klimasofortprogrammen des Verkehrs- und Bauministeriums gab es von mehreren Seiten Kritik. Nach Einschätzung von Greenpeace enthalten die Vorschläge von Bundesverkehrsminister Wissing hauptsächlich „blumige Ankündigungen“. Auch die Deutsche Umwelthilfe übte Kritik und forderte kurzfristig wirkende Sofortmaßnahmen um den Energieverbrauch zu senken. Die Wirtschaft sieht vor allem Probleme beim Personalmangel und beim Mangel an Materialien. deutschlandfunk.de

ANGEZÄHLT

Greenpeace – Klimaticket entlastet Haushalte und Umwelt: Das 9-Euro-Ticket war bisher ein großer Erfolg und es wird darüber nachgedacht, wie es nach dem Auslaufen Ende August weitergehen soll. Greenpeace verweist auf große Vorteile eines „Klimatickets“ für die Umwelt und auch den Geldbeutel der Verbraucher. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hatte sich letzte Woche für ein dauerhaftes 69-Euro-Ticket ausgesprochen. Die Fahrkarte soll bundesweit für den ÖPNV gelten. weser-kurier.de

ZITAT DER WOCHE

„Glauben Sie nicht an die üblichen „Hitzetipps“

Meteorloge Jörg Kachelmannn zur Hitzewelle. Er sieht den Durchzug durch die Zimmer als wichtige Maßnahme an, kein Fenster-Schließen. Zudem weist er darauf hin, dass nicht die Hitze Ursache für die Waldbrände ist, sondern häufig fahrlässiges oder intentionales Verhalten der Menschen. spiegel.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Scholz warnt vor Renaissance fossiler Energie + Ägypten und Deutschland planen Wasserstoff-Kooperation + Klimawandel kostet Deutschland jährlich 6,6 Milliarden Euro + Regierung prüft längere Akw-Laufzeiten + Rekordtemperaturen und andauernde Waldbrände in vielen Teilen Europas + EU und Aserbaidschan unterzeichnen Gas-Abkommen. politbriefing.de

African Edition: Mehrheit für Regierungspartei bei erstem Wahlgang im Kongo + Ausschreitungen im Sudan + Mali verhindert Ausreise deutscher Soldaten + Abkommen von EU und Niger gegen Menschenschmuggel + Afrika auf der Suche nach Ersatz für Weizen. afrian-edition.de

ZULETZT

Klappe auf für den Klimaschutz – Potsdam bekommt ein Umwelt-Film-Festival: Im Sommer 2023 soll in Potsdam zum ersten Mal ein Umwelt-Filmfestival stattfinden. Im Fokus stehen Klimaschutz- und Umweltthemen. Gemeinsam mit Wissenschaft, Filmbranche und Initiativen vor Ort können Filmfans hier Zukunftsfragen diskutieren. Über Filmvorführungen hinaus ist ein wissenschaftliches Rahmenprogramm geplant. Das Festival richtet sich an alle Bevölkerungsschichten und Altersstufen. energiezukunft.eu