Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit dem GreenMAG-Newsletter einen Überblick über die wichtigsten Themen zwischen Ökologie und Ökonomie.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit dem GreenMAG-Newsletter einen Überblick über die wichtigsten Themen zwischen Ökologie und Ökonomie.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
EU: Erdgas- und Atomenergie erhalten Ökolabel, Koalition einigt sich auf massiven Ausbau der Ökoenergien, Lauterbach warnt vor Hitzewelle
GreenMAG in der Kalenderwoche 28, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

EU-Parlament – Erdgas und Atomkraft erhalten Ökolabel: Viel und kontrovers diskutiert, aber letztlich nun doch von der EU beschlossen – Erdgas und Atomkraft bekommen von der EU das Ökolabel, dadurch werden diese beiden Energielieferanten als nachhaltig eingestuft. Mindestens 353 der 705 Abgeordneten hätten dagegen stimmen müssen, um das grüne Siegel für Atomkraft und Gas zu stoppen. Es stimmten 328 dagegen, 278 Abgeordnete dafür und 33 enthielten sich der Abstimmung. Nicht alle Länder sind mit dieser Taxonomie einverstanden. Mitglieder der deutschen Ampelkoalition kritisierten den Entschluss, Österreich will dagegen klagen. tagesschau.de

Osterpaket: Koalition einigt sich auf massiven Ausbau der Ökoenergien: Das von Wirtschaftsminister Habeck vorgelegte Osterpaket ist nun endgültig verabschiedet worden. Es soll einen massiven Ausbau der Ökoenergie bewirken. Mit verschiedenen Gesetzen soll die Grundlage für eine langfristig klimaneutrale Stromversorgung geschaffen werden. Das Paket war anfangs auf große Zustimmung gestoßen und im Kabinett verabschiedet worden, in der Folge wollte die FDP aber noch ein paar Anpassungen am Paket vornehmen. Das Ziel, bis 2035 ein weitgehend treibhausgasneutrales Stromsystem in Deutschland zu etablieren, ist zum Beispiel gestrichen worden. Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Stromverbrauch soll bis 2030 auf mindestens 80 Prozent steigen, derzeit liegt er knapp unter 50 Prozent. Um das Ziel zu erreichen, sollen zwei Prozent der gesamten Bundesfläche für Windräder an Land ausgewiesen werden, das ist mehr als eine Verdoppelung. spiegel.de

Enorme Hitzewelle droht: Lauterbach befürchtet viele Todesopfer in Deutschland: Eine Hitzewelle, die zumindest Teile Deutschlands erreichen kann, soll Temperaturen von über 40 Grad mit sich bringen und damit laut Gesundheitsminister Lauterbach auch Gefahren für die Gesundheit der Menschen mit sich bringen. Er rief zur Vorbereitung auf die nahende Hitze auf: „Wir müssen jetzt schon damit beginnen, ältere und kranke Menschen vor der Megahitzewelle zu schützen. Die Wettermodelle sagen vor allem für die Küsten mildere Temperaturen voraus, während es im Süden Deutschlands deutlich heißer werden könnte. rnd.de

Fleischersatz ist die beste Klimaschutzmaßnahme: Ein neuer Bericht der Boston Consulting Group weist darauf hin, dass der Ersatz von Fleisch beim Konsum durch vegetarische Produkte von großem Vorteil für den Klimaschutz und sogar die beste Maßnahme ist. So lässt sich durch Sojaprodukte dreimal mehr Treibhausgas einsparen, als durch klimafreundlichere Prozesse in der Zementindustrie und im Vergleich zu klimafreundlicheren und besser gedämmten Gebäuden fällt die Bilanz von Fleischersatzprodukten siebenmal besser aus. Gegenüber emissionsfreien Fahrzeugen liegt der Faktor sogar bei elf. Investitionen in alternative Proteine hätten damit mehr Wirkung auf die Dekarbonisierung als solche in andere Wirtschaftssektoren, so die Autoren des Berichts. spiegel.de

FDP-Politiker will nächtliche Beleuchtung des Brandenburger Tors abstellen: Geht es um Energiesparmaßnahmen, sind auch öffentliche Einrichtungen und Orte gefragt, dazu beizutragen. Zahlreiche Gemeinden haben zum Beispiel in Büros die Klimaanlagen heruntergefahren, sparen bei der Straßenbeleuchtung oder erwärmen das Wasser in den Schwimmbädern nicht mehr so stark. Nun hat der FDP-Politiker Sebastian Czaja die Beleuchtung der Berliner Sehenswürdigkeiten wie des Brandenburger Tors in Frage gestellt. „Der Bund und der Senat müssen ernsthaft prüfen, inwieweit zum Beispiel Sehenswürdigkeiten in Berlin nur noch bis 0 Uhr angestrahlt werden könnten und man dadurch Energieeinsparungen erzielt“, sagte Czaja. Er plädierte dafür, zwischen sicherheitsrelevanten und ästhetischen Beleuchtungen zu differenzieren. spiegel.de

Erste kommerzielle Sand-Batterie speichert Energie über Monate: Eine Herausforderung ist, produzierte und nicht sofort genutzte Wind- oder Solarenergie für die Monate, in denen es zum Beispiel dunkler ist, zu speichern. Eine Möglichkeit, Energie als Wärmelieferant weiterhin zu nutzen, wurde von Ingenieuren in der finnischen Stadt Kankaanpää geschaffen: Dort wurde der erste kommerziell genutzte Energiespeicher aus Sand installiert und in Betrieb genommen. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass der Sand die Wärme ziemlich effektiv speichert und auch über Monate hinweg nur recht wenig Energie verliert. winfuture.de

HINTERGRUND

Reinhold Messner zu Gletscherschwund: „Lächerliche Versuche, sich gegen die Natur zu stemmen“: Der Bergsteiger Reinhold Messner hat sich nach dem Gletscherbruch mit mehreren Toten in den Dolomiten geäußert. Er weist daraufhin, dass die Veränderungen der Natur und in diesem Fall die Klimaerwärmung mit einhergehendem Gletscherschwund vom Menschen verursacht worden sind. Bemühungen, das rückgängig zu machen seien zum Scheitern verurteilt. Der Mensch habe die Welt aufgeheizt und müsse nun mit den Konsequenzen leben. „Wir haben keine Chance, das aufzuhalten“, sagte er. Er erklärte die Lawine damit, dass sich Wasser unter dem Eis angestaut hat. Das Unglück war seiner Meinung nach schwer vorherzusehen – es sei heutzutage generell gefährlicher auf den Gletschern als früher. utopia.de

Das würde die Rettung Amazoniens kosten: Der Raubbau am Amazonas geht zur Zeit unvermindert mit großer Vehemenz weiter, immer mehr Bäume werden gerodet, der Kahlschlag nimmt jeden Tag um große Flächen zu. Die kritische Grenze, ab der die Region ihren irreversiblen Kipppunkt erreichen wird, liegt bei 25 bis 30 Prozent Waldzerstörung. Schon jetzt sind 17 bis 20 Prozent den Kettensägen und Feuern zum Opfer gefallen. Kippt das riesige Ökosystem, wird sich der Amazonaswald in eine Savanne verwandeln. Eine Rettung wäre aber keineswegs teuer. Für 1 bis 1.6 Milliarden Dollar als Startschußkapital könnten Schutzflächen im Amazonaswald auf insgesamt 3,5 Millionen Quadratkilometer erhöht werden und 83 Prozent des Regenwalds wären damit – zunächst einmal – gesichert. Dazu kämen die jährlichen wiederkehrenden Kosten zur Erhaltung der Flächen von 1,7 bis 2,8 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum gesamten brasilianischen Bundeshaushalt von 910 Milliarden Dollar ist das ein relativ kleiner Betrag. Es gilt, sich gegen den Einfluss der internationale Bergbau – und Agrarindustrie durchzusetzen. spektrum.de

Baumschule unter Wasser: „Die letzte Chance, um Korallen zu retten“: Ein aufwändiges Verfahren im indischen Ozean trägt dazu bei, die Korallenriffe zu verstärken und widerstandsfähiger zu machen. Dazu errichten Taucher Baumschulen unter Wasser. Es werden Pflöcke in den Meeresboden gerammt und dazwischen Seile gespannt. An den langen Schnüren befestigen die Riffretter Bruchstücke von Korallen. „Das machen wir an jedem Seil etwa 100 mal“, sagt Taucher Luca Saponari. „So entsteht die Aufzuchtstation“ und weiter „Wir müssen tun, was wir können, um diesen Prozess aufzuhalten. Der Wiederaufbau der Riffe ist die letzte Chance, um die Korallen zu retten.“ tagesschau.de

Mikromobilität: Amazon setzt auf E-Lastenräder für Auslieferungen: Der Onlinehändler Amazon hat in der Vergangenheit schon einige Transportmittel ausprobiert, um seine Produkte an den Kunden zu liefern – bis hin zu Drohnen. Im Londoner Stadtteil Hackney hat die Firma ein Mikromobilitätszentrum errichtet und will von dort aus Pakete mit E-Lastenrädern ausliefern lassen. Aus dem Mikromobilitätszentrum heraus sollen zusammen mit einer Reihe von Elektrolieferwagen bis zu fünf Millionen Zustellungen pro Jahr in etwa einem Zehntel der Postleitzahlbezirke der britischen Hauptstadt durchgeführt werden. Zudem soll es auch Zustellungen zu Fuß geben. Neben dee Einsparung an CO2 ist ein weiter Vorteil, dass die Lastenräder, sofern sie für das zu transportierende Produkt geeignet sind, besser durch den Verkehr manövrieren können und so in kürzerer Zeit den Kunden erreichen. golem.de

ANGEZÄHLT

Bei anhaltender Dürre und hohen Temperaturen haben sich in Portugal mittlerweile 250 neue Waldbrände allein am Freitag und Samstag letzter Woche gebildet.Der größte Brand loderte seit Donnerstag in der Region Ourém nördlich von Lissabon im Landesinneren. Allein dort waren fast 700 Feuerwehrleute im Einsatz. Mindestens 1500 Hektar Vegetation und zwei Häuser wurden ersten Schätzungen zufolge durch die Flammen zerstört. Mehr als 700 Soldaten wurden in das Gebiet geschickt. spiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„Das Plastikrecycling funktioniert nicht gut“

Der Präsident der Entsorgungswirtschaft, Peter Kurth. Er sieht noch weiteres Potential beim Sammeln von Plastik. Zugleich findet er die Ausfuhr von Plastik in andere Länder in Ordnung, solange sie zu Recyclingzwecken geschieht, aber illegale Exporte sollten stärker unterbunden werden. Laut seinen Angaben werden knapp 40 Prozent des anfallenden Abfalls wiederverwendet. Etwa zwei Millionen Tonnen sammeln die Haushalte jedes Jahr im gelben Sack, dazu kommen etwa vier Millionen Tonnen gewerblicher Verpackungsabfall in den Unternehmen. tagesspiegel.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Scholz gibt in aktueller Krise nicht viel auf Umfragewerte + Lindner mit Brandbrief-Schelte an Lambrecht + Möglicher Gaslieferstopp: Habeck warnt vor Albtraum-Szenario + Berlin weist ukrainischen Protest gegen Turbinen-Lieferung für Nord Stream 1 zurück + Baerbock schließt internationalen Wettlauf um Energie aus. politbriefing.de

African Edition: Tunesiens Präsident ändert Verfassungsentwurf nach Kritik + Documenta: Afrika schickt Kleiderspenden zurück + Kampf gegen Schlepper in Melilla + Probleme bei Deeskalation zwischen Ruanda und Kongo + Hunger bedroht Osten Afrikas. afrian-edition.de