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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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UN-Chef fordert Zivilregierungen, Entwicklungsministerin in Äthiopien, Bundeswehreinsatz vor Libyen verlängert
African Edition in der Kalenderwoche 18, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

UN-Chef drängt auf rasche Rückkehr zur Zivilregierung in Burkina Faso, Guinea und Mali: UN-Chef Antonio Guterres rief am Sonntag die Militärjuntas in Burkina Faso, Guinea und Mali auf, die Macht so schnell wie möglich an die Zivilbevölkerung zurückzugeben. Nach einem Treffen mit dem senegalesischen Präsidenten Macky Sall in Dakar erklärte er, man sei sich einig, dass man mit den De-facto-Behörden in allen drei Ländern im Gespräch bleiben müsse, um eine rasche Rückkehr zur „verfassungsmäßigen Ordnung“ zu erreichen. africanews.com

Entwicklungsministerin Svenja Schulze in Äthiopien: In Afrika droht Hungerkrise: Explodierende Lebensmittelpreise verschärfen Armut und Hunger. Hilfsorganisationen müssen lebenswichtige Rationen kürzen. Die deutsche Entwicklungsministerin wirbt in Äthiopien für ein weltweites Bündnis. „Auch in Afrika sind die dramatischen Folgen des Angriffskriegs Russlands spürbar und schmerzhaft. Wenn Lebensmittel und Energie teurer werden, verschärft das bestehende Hungerkrisen“, sagt die Ministerin. Sie ist nach Äthiopien gereist, um für ein globales Bündnis für Ernährungssicherheit zu werben. dw.com

Bundeswehr-Einsatz vor Libyen verlängert: Das Mandat für die deutsche Beteiligung an der IRINI-Mission im Mittelmeer läuft für ein Jahr weiter. Die Bundeswehr kann sich dadurch bis Ende April 2023 an der EU-Mission IRINI vor der libyschen Küste beteiligen. Der Bundestag erteilte dem Einsatz im Mittelmeer mit 534 Ja-Stimmen ein neuerliches Mandat. Gegen die Vorlage der Regierung votierten 103 Parlamentarier. Aus dem Aufgabenkatalog gestrichen wurde die umstrittene Beteiligung an der Ausbildung der libyschen Küstenwache. Zur Begründung hatte das Auswärtige Amt kürzlich auf „das wiederholt inakzeptable Verhalten einzelner Einheiten der libyschen Küstenwache gegenüber Flüchtlingen und Migranten und auch gegenüber Nichtregierungsorganisationen“ verwiesen. dw.com

Müll statt Spende – Billige Kleidung aus Europa wird zum Problem für Afrika: Weil im Westen immer größere Mengen an Billigkleidung auf den Markt geworfen werden, wachsen in Afrika vielerorts die Abfallberge. Das behindert zusätzlich den Aufbau einer eigenen Textilbranche. welt.de

Russische Söldner präsentieren in Mali ein Massengrab und machen Frankreich dafür verantwortlich : Von der französischen Armee veröffentlichte Videos zeigen, wie weit der gegen die frühere Kolonialmacht gerichtete „Informationskrieg“ im Sahelstaat fortgeschritten ist. Ein präsentiertes Massengrab durch russische Söldner entpuppt sich bei Aufnahmen einer Drohne als Inszenierung. Dennoch ist die Abneigung gegen die Franzosen in Malis Bevölkerung tief verankert. nzz.ch

Algerien droht Spanien, den Gashahn zuzudrehen: Der Wüstenstaat ist erbost über Spaniens Kehrtwende in der Westsahara-Frage. Das Land droht, seine Gaslieferungen auszusetzen, sollten die Iberer den Erzfeind Marokko mit Gas versorgen. nzz.ch

Tabakkonzerne verschieben ihre Geschäfte nach Afrika: Hunderte Millionen Einwohner Afrikas sollen sich demnächst dem blauen Dunst hingeben, wenn es nach der Tabakindustrie geht. Die Tabakkonzerne konzentrieren sich neu auf den afrikanischen Kontinent und Asien und gehen dabei nicht immer ethisch vor. Dort sind die Tabaksteuern tief und die Werbung für Tabakprodukte wenig oder überhaupt nicht eingeschränkt. infosperber.ch

Mehrere Journalisten und Aktivisten in Ägypten freigelassen derstandard.de

Akon City: Senegal will die Stadt der Zukunft dw.com

HINTERGRUND

Die Suche nach Alternativen für russisches Erdöl und Erdgas weckt Hoffnungen in Afrika: Afrika hat grosse unerschlossene Gas- und Ölreserven. Doch den Export nach Europa hochzufahren, ist nicht einfach. Russlands Angriff auf die Ukraine bedeute einen „seismischen Wandel für afrikanisches Gas“, stand in der Zeitschrift „Africa Report“. „Es scheint, dass Afrika nun die verlässlichste Alternative für Europa ist“, kommentierte ein Öl- und Gasexperte der Universität Kapstadt in „Foreign Policy“. Andere fragten: „Kann Afrika Europas nächste Tankstelle werden?“ Vor allem Nigeria erscheint auf den ersten Blick als mögliche Helferin für Europa. Das Land ist nach Algerien der zweitgrösste Gasexporteur in Afrika und sitzt auf den grössten Reserven. Anders als andere Länder, in denen die Öl- und Gaspläne erst Hoffnungen geweckt haben, gibt es in Nigeria konkrete Projekte mit dem Ziel, Gas nach Europa zu exportieren. Die Idee einer Gaspipeline durch die Sahara ist alt: Sie macht seit den 1970er Jahren die Runde, 2009 unterzeichneten die Energieminister der drei beteiligten Länder ein Joint-Venture-Abkommen. Doch ein Streit zwischen Algerien und Niger sowie die Aktivitäten von Banditen und Terroristen in Niger und Nigeria behinderten das Projekt. Ein zweites Problem ist die Förderkapazität: Selbst wenn zum Beispiel die Trans-Sahara-Pipeline realisiert würde, hiesse das noch nicht, dass sie einen kontinuierlichen Gasstrom Richtung Europa garantieren kann. nzz.ch

ANGEZÄHLT

Wir produzieren immer mehr Elektroschrott. Alte Laptops, Handys und Fernseher enden oft in Afrika – und schaden dort Menschen und Umwelt. Die deutsche Regierung will das ändern und Händler stärker in die Pflicht zu nehmen. Weltweit wurden 2019 rund 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott erzeugt – ein Anstieg um 21 Prozent in den vergangenen fünf Jahren, so ein Bericht der United Nations University. Bis 2050 wird sich der Elektroschrott voraussichtlich verdoppeln. Damit ist Elektroschrott der weltweit am schnellsten wachsende Abfallstrom. So ist für die Menschen in der ghanaischen Hauptstadt Accra Agbogbloshie der Inbegriff für den Müll, das Gift und das Elend. Das Viertel entwickelte sich zur Endstation für alte Autos und ausrangierte Elektrogeräte – auch aus Deutschland. Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen vergiften hier Menschen und Umwelt. welt.de

ZITAT DER WOCHE

„Das Risiko ist sehr, sehr hoch, dass das Unternehmen die Produktion der Impfstoffe von Johnson & Johnson tatsächlich einstellt.“

John Nkengasong, Chef der Africa Centres for Disease Control and Prevention bei der Afrikanischen Union. Impfkampagnen in den afrikanischen Ländern sind fast zum Erliegen gekommen. Es gibt keine Nachfrage für Impfstoffe. sueddeutsche.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Scholz reist nicht nach Kiew + Habeck rechnet mit Ölembargo gegen Russland + Empörung über Lawrows Hitler-Vergleich + 10 Milliarden Euro für Zusammenarbeit mit Indien + Russland macht laut Pentagon nur minimale Fortschritte in Ukraine + Unionsparteien beschließen neues Sicherheitskonzept. politbriefing.de

GreenMAG: Zerstörung des tropischen Urwalds schreitet voran + Neue Windkraftanlagen in Bayern + Hitzerekorde in Indien und Pakistan + New York will Kryptomining eindämmen + Recycling hilft bei Hightechmetallen. greenmag.de

ZULETZT

Südafrika: Kleine Buchläden bringen Literatur in die Townships: Kleine Buchläden sind in Johannesburg weit verbreitet und bieten in der Regel gebrauchte Bücher, aber auch ein Gefühl von Gemeinschaft. Die letzte größere Untersuchung der Buchszene in Johannesburg wurde vor zehn Jahren im Rahmen des World Cities Culture Report durchgeführt. Demnach gibt es in der Stadt 1.020 Buchhandlungen – nur fünf weniger als in Paris und etwa 250 mehr als in New York. africanews.com