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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Kämpfe im Sudan halten an, Schulze und Pistorius in Afrika, UN-Generalsekretär ruft zur Hilfe für Somalia auf
African Edition in der Kalenderwoche 16, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Kämpfe im Sudan halten an – UN-Sicherheitsrat berät zu Krise: Bei den schweren Kämpfen zwischen zwei rivalisierenden Gruppen wurden bisher 97 Menschen getötet und Tausende verletzt. Konkret geht es um eine militärische Auseinandersetzung zwischen De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und der von seinem Vize Mohammed Hamdan Daglo angeführten paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces. Anwohner in der Hauptstadt Khartum berichteten von anhaltenden Schüssen und Explosionen, aber auch in anderen Teilen des Landes am Horn von Afrika gingen die Kämpfe weiter – etwa in der Hafenstadt Port Sudan am Roten Meer und in der Stadt Merowe. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York tagte zur Lage am Montag. Die USA, China, Russland, Ägypten, Saudi-Arabien, die Vereinten Nationen und die Europäische Union forderten ein Ende der Kämpfe. Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan bin Al-Saud führte nach Angaben staatlicher Medien Telefongespräche mit Burhan und Hemedti. welt.de

Welternährungs­programm stellt Hilfe im Sudan ein: Nach dem Tod dreier Mitarbeiter im Zuge des Machtkampfs im Sudan hat das Welternährungs­programm der Vereinten Nationen seine Hilfsmaßnahmen in dem nordostafrikanischen Krisenland eingestellt. Das teilte das WFP mit. aerzteblatt.de

Schulze und Pistorius in Afrika – Strategiewechsel im Sahel: Im Militärstützpunkt von Niamey in Niger sind 150 deutsche Soldaten bis zu 6 Monate stationiert. Schulze und Pistorius wirkten wie die Protagonisten in einem Trailer zur Sicherheitsstrategie, als sie demonstrativ gemeinsam von Mittwoch bis Freitag die Länder Niger und Mali bereisten. Gemeinsam besuchten sie beide westafrikanischen Länder und sprachen mit Regierungsvertretern, Hilfsorganisationen sowie deutschen Soldaten. Die Sicherheit dort liege im besonderen Interesse Deutschlands, erklärte Pistorius in Niamey, der Hauptstadt des Niger. Zugleich verwies der Minister darauf, dass die Beendigung des Bundeswehreinsatzes in Mali schrittweise und geordnet bis Mai 2024 erfolgen werde. Der Schwerpunkt des künftigen militärischen Engagements im Sahel werde in Niger liegen, hieß es weiter. deutschlandfunk.de

Mali sichert Unterstützung bei Abzug der Bundeswehr zu. goslarsche.de

UN-Generalsekretär ruft zur Hilfe für Somalia auf: Guterres wollte mit seinem Besuch auf das Leid der Menschen am Horn vor Afrika aufmerksam machen. Millionen sind dort wegen Terror, Dürre oder Überflutungen auf der Flucht. Guterres forderte „massive internationale Unterstützung“. Das Land stehe vor humanitären Schwierigkeiten und habe es gleichzeitig mit einer ernsten Terrorgefahr zu tun, sagte Guterres bei einem Besuch in Somalia. „Fast fünf Millionen Menschen“ in Somalia könnten ihre Versorgung mit Lebensmitteln akut nicht sicherstellen. Der Generalsekretär besuchte auch ein UN-Flüchtlingslager. Die UN schätzen, dass die Zahl der auf humanitäre Hilfen angewiesenen Menschen in dem Land auf die Hälfte der Bevölkerung ansteigen wird. tagesschau.de

Fußball-WM 2030 – Verbände aus Afrika und Europa unterstützen Bewerber-Trio: Für die Fußball-Weltmeisterschaft hat sich Marokko zusammen mit Spanien und Portugal beworben. Die Bewerbung hat die einstimmige Unterstützung des Exekutivkomitees des afrikanischen Fußball-Verbandes CAF. Das teilte der Kontinentalverband mit. „Die einstimmige Entscheidung des CAF-Exekutivkomitees, Marokkos Bewerbung um die Ausrichtung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2030 zu unterstützen, bedeutet, dass die Bewerbung Marokkos nun die Bewerbung des afrikanischen Kontinents ist“, sagte CAF-Präsident Patrice Motsepe. Das nordafrikanische Land war in diesem Jahr Gastgeber der Klub-WM. Bei der WM in Katar im vergangenen Jahr war Marokko als erstes afrikanisches Team ins Halbfinale eingezogen und hatte dort gegen Frankreich verloren.tagesschau.de

NFL startet Camp für Talente in Nairobi – auch aktuelle Profis sind vor Ort dabei. the-star.co.ke

Nach Todesopfern durch Fasten ist Sektenführer in Kenia in Haft. rp-online.de

Reaktion auf Affront der Militärjunta – Auswärtiges Amt weist Botschafterin des Tschad aus: Mariam Ali Moussa sei ins Auswärtige Amt einbestellt worden, erklärte das Außenministerium in Berlin. Dabei sei der Botschafterin mitgeteilt worden, dass sie Deutschland binnen 48 Stunden verlassen müsse. Das Auswärtige Amt kritisierte die von der Militärjunta angeführten Gründe für die Ausweisung des kurz zuvor ausgewiesenen deutschen Botschafters Gordon Kricke als „absolut nicht nachvollziehbar“. Deutschland und mehrere andere EU-Länder bekundeten damals ihre Besorgnis über die verzögerte Rückkehr zur Demokratie als die Macht des Anführers der im Tschad regierenden Militärjunta, Mahamat Idriss Déby Itno, um zwei weitere Jahre verlängert, obwohl die Junta ursprünglich angekündigt hatte, innerhalb von 18 Monaten Wahlen zu organisieren. tagesspiegel.de

EVP-Chef Manfred Weber warnt vor Migrationskrise: Der EVP-Chef fordert einen Flüchtlingspakt mit Tunesien, der von der EVP zum Wochenanfang beantragt werden soll. Ähnlich wie beim Türkei-Abkommen müsse den Schlepperbanden gemeinsam das Handwerk gelegt werden, sagte Weber. Der Grenzschutz und die Kontrollen sowie das Zurückweisen illegaler Migranten müssten endlich funktionieren. Hintergrund der Debatte ist ein Bericht der EU-Grenzschutzagentur Frontex an die EU-Kommission, der eine noch höhere Zahl an Geflüchteten ausweist, als im gesamten letzten Jahr. Dem Bericht zufolge hat Tunesien mittlerweile Libyen als Haupttransferland abgelöst, denn 57 Prozent der in Italien ankommenden Menschen bestiegen dort die Schlepperboote. zeit.de

Geflüchtete in Tunesien: „Wir wollen in ein Land, wo wir respektiert werden“: Die Lage im Land ist durch die fremdenfeindliche Rhetorik des Präsidenten zunehmend angespannt und die Situation der Geflüchteten scheint aussichtslos. derstandard.at

HINTERGRUND

Afrika vor eigener Coronaimpfstoff­produktion: In Kapstadt soll in Kürze ein Technologietransferzentrum eröffnet werden, wie der Medicines Patent Pool mit­teilte. Im Zentrum soll das südafrikanische Biotechunternehmen Afrigen eine „umfangreiche Impfstoffproduktion“ erreichen. Dabei handle es sich um das erste Technologietransferprogramm der Welt, das mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 und ähnliche Viren hervorbringe. Für Entwicklungsländer sei dies ein wichtiger Meilenstein heisst es laut der Weltgesundheitsorganisation der UN. aerzteblatt.de

Warum die Nachfrage nach grünem Wasserstoff Afrikas Energieversorgung gefährdet: Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in afrikanischen Ländern durch Europa hat stark zugenommen. Ein Grund dafür liegt in einer zu geringen Produktion des Wasserstoffs in Europa selbst. Ärmere Länder, vor allem in Nord- und Subsahara-Afrika, wären von den Möglichkeiten des Sektors für Investitionen und neue Arbeitsplätze angezogen, so Analysten gegenüber Climate Home News. Ein Export des Großteils der erneuerbaren Elektrizität hat aber Folgen für die Bewohner vor Ort. So wie in Namibia – einer der wichtigsten Wasserstoffpartner der EU – wo nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität hat.Für Godrje Rustomjee, Analyst bei der African Climate Foundation, müssen die Länder den richtigen Kompromiss zwischen dem heimischen Bedarf und dem Exportpotenzial finden. Andernfalls, so Rustomjee, bestehe die Gefahr, dass grüner Wasserstoff zu einem „weiteren neokolonialen Projekt“ werde. Wichtig ist deswegen zum Beispiel die Absichtserklärung der EU, die sie mit Namibia unterzeichnet hat. Hier ist das Ziel „die Produktion und den Export von erneuerbarem Wasserstoff“ zu erleichtern und gleichzeitig Namibia die Möglichkeit zu bieten, „seine eigenen Ziele in Bezug zur Energiesicherheit und Dekarbonisierung zu erreichen.“ Dennoch ist die Frage, ob auch umgesetzt wird, was festgelegt wird. Marta Lovisolo von Bellona sagt, die Abkommen seien „voller schöner Worte, haben aber keinerlei rechtliche Absicherung“, um zu verhindern, dass europäische Interessen Vorrang haben. euractiv.de

40 000 Raketen für Putin – Will Ägypten Russland Waffen liefern? Laut eines Artikels der Washington Post seien „40.000 Raketen heimlich nach Russland verschifft“ worden – unter Berufung auf durchgesickerte US-Geheimdienstdokumente. Der ägyptische Machthaber El-Sisi instruierte seinen hochrangigen Militärbeamten im Geheimen „um Probleme mit dem Westen zu vermeiden.“ Ein ägyptischer Regierungsbeamter hat den Bericht zurückgewiesen, Die Ansprüche sind „falsch und haben keine Grundlage in der Wahrheit“, sagte der hochrangige Beamte laut Al Qahera News. Und weiter „Die Position von Anfang an basiert auf der Nichtbeteiligung an dieser Krise und der Verpflichtung, zu beiden Seiten die gleiche Distanz zu wahren.“ Er bekräftigte Ägyptens Unterstützung für „die UN-Charta und das Völkerrecht in den Resolutionen der UN-Generalversammlung.“ Dennoch lassen die Dementi Zweifel zurück, denn Ägypten ist in hohem Maß an Russland gebunden. Die russische Zentralbank hat zum Beispiel das ägyptische Pfund in ihre offizielle Liste der Fremdwährungen aufgenommen. Sisi braucht die Russen – und pokert. nzz.ch

Der Phelophepa – Südafrikas rollende Klinik: In vielen Orten in Südafrika gibt es weder Kliniken noch Ärzte. Hilfe bringt der Phelophepa, eine rollende Klinik. Für viele Patienten in unterversorgten Gebieten des Landes bietet der Zug die einzige Möglichkeit für eine gesundheitliche Versorgung. Übersetzt heißt „Phelophepa“ so viel wie „gute, saubere Gesundheit“ – ein Kunstwort aus den Sprachen Sesotho und Setswana. 19 Waggons, ein modern ausgestattetes Gesundheitszentrum auf Schienen: Augen- und Zahnheilkunde, Röntgendiagnostik, Allgemeinmedizin, Psychologen – sogar eine Apotheke sind mit an Bord. Der Zug ist neun Monate unterwegs und bleibt für zwei Wochen an einem Ort. Er wird von Südafrikas staatlicher Eisenbahngesellschaft betrieben und finanziert. Untersuchungen sind kostenlos, Behandlungskosten gering: Für einen gezogenen Zahn zahlt man umgerechnet weniger als einen Euro. Im öffentlichen Gesundheitssystem, auf das ein Großteil der Bevölkerung des Landes angewiesen ist, mangelt es an Personal und Einrichtungen, deswegen sind große Teile der Bevölkerung auf den Pelophala angewiesen. zdf.de

ANGEZÄHLT

In fünf Ländern Afrikas liegt der Lebenshaltungsindex in diesem Jahr zwischen 40 und 47: Der Senegal ist an der Spitze, Côte d’Ivoire, Äthiopien, Mauritius und Simbabwe folgen. New York ist mit dem Index 100 die Referenz. Aminata Thioye, eine Händlerin, gibt die Schuld an der Situation „den Behörden, die nichts unternehmen, um den Handelssektor zu regulieren. Es scheint, als sei im Senegal alles liberalisiert. Jeder importiert, wie er will, und verkauft, wie er will, ohne dass der Staat darauf achtet, wie viel die auf den Markt gebrachten Produkte kosten dürfen.“ Hausfrau Oulimata Diedhiou äußert sich ähnlich und sagt, sie verstehe „dieses Durcheinander im Handelssektor nicht. Jeder Händler strebt nach maximalem Profit. Sie wollten zu 5 kaufen, um zu 30 oder 40 zu verkaufen. africa-live.de

ZITAT DER WOCHE

„Es gibt jedoch eine Sache, die uns in letzter Zeit einige Probleme bereitet hat. Bis vor einigen Jahren waren alle Container mit Material, die wir in Form von Spenden aus der ganzen Welt erhielten, nicht zollpflichtig. Sie waren zu Recht davon befreit. Leider hat die Regierung beschlossen, auch auf diese Art von Waren Zölle zu erheben, was sehr hohe Kosten verursacht, die vor allem die Ärmsten belasten.“

Pater Celso Corbioli von den Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria in Guinea-Bissau beklagt die politische Instabilität und Armut in Land. Er führt weiter aus: „Das Hauptproblem der Bevölkerung ist zweifellos wirtschaftlicher Natur. Hier erhalten Beamte, Staatsangestellte, Angestellte in Krankenhäusern und Schulen keine regelmäßigen Gehälter. Viele Ärzte verlassen das Land, denn das Leben hier ist eine Herausforderung, die sie sich offensichtlich weder ausgesucht haben noch leisten können. Die staatlichen Schulen funktionieren nicht, die Qualität des Unterrichts ist schlecht, und dies nicht wegen der schlechten Ausbildung der Lehrer, sondern wegen Abwesenheit, Streiks und Frustration. Zwischen den privaten und den öffentlichen Einrichtungen besteht ein großes Gefälle.“ fides.org

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Kritik an China + Getreideabkommen + Warnung vor Klimagesetz-Aufweichung + EU-Botschafter bei Kämpfen in Khartum angegriffen + Klage gegen EU-Taxonomie + EU-Parlament verschärft Lobbyismus-Regeln + Macron verteidigt Rentenreform + Klagewelle wegen Grundsteuer erwartet + Auch GDL und Pro Bahn für Bahn-Zerschlagung. politbriefing.de

GreenMAG: Scholz kündigt mehr Geschwindigkeit bei Energiewende an + G7 wollen Plastikverschmutzung bis 2040 beenden + Atomausstieg: Experten fordern „Backup-Kraftwerke“ + Mehr Schalldämpfer gegen Lärm an LNG-Terminal + Verkehrsminister setzt auf LKW statt auf Bahn. greenmag.de

Politnews: Ampel-Sprache verwirrt +++ Neues Portal gegen Verschwörungsmythen +++ Europäischer Stiftungsatlas +++ Hass im Netz +++ Neues Politik-Format im Frühstücksfernsehen. polisphere.eu

ZULETZT

Botswanas Diamantendeal auf der Kippe: Botswana ist das beste Bergbauland in Afrika. Hier werden von der Firma DeBeers seit 50 Jahren als Regierungspartner im Gemeinschaftsunternehmen Debswana Diamanten abgebaut. Das Unternehmen gehört beiden Seiten. Laut Präsident soll sich nun das Verhältnis der Gewinne – die staatliche Okavango Diamond Company bekommt 25 Prozent der Diamanten und DeBeer 75 Prozent – ändern. Zudem will Botswana nicht mehr nur an Rohdiamanten verdienen. Kritiker bezweifeln, dass eine Erhöhung dem Land mehr Umsatz bringe, da es nicht einmal die 25 Prozent Rohdiamanten verkaufen kann, auf die es bereits Anspruch habe. Präsident Masisi hat öffentlich nicht gesagt, welchen Anteil an Rohdiamanten er künftig für Debswana anstrebe. Jüngst betonte er aber, Botswana sei stets ein umsichtiges und vernünftiges Land gewesen. Botswana gilt als eines der reichsten, demokratisch stabilsten und am wenigsten korrupten Länder Afrikas. tagesschau.de