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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Außenministerin kommt gut in Mali und Niger an, EU versucht, Migration zu verhindern, Kreml heizt antiwestliche Stimmung an
African Edition in der Kalenderwoche 16, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Außenministerin Annalena Barbock in Afrika – staatstragend – und doch zum Anfassen: Letzte Woche war Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf Afrika-Besuch in Mali und Niger. Bei den Stationen ihrer Reise steht nicht nur die Politik, sondern auch das Treffen mit den Menschen vor Ort im Mittelpunkt. Das kommt gut an – und ist auch ein Hit in den sozialen Netzwerken, als sie zum Beispiel versucht, auf tradtionelle Weise Wasser zu tragen. Baerbock verwandelt sich, sobald sie auf normale Menschen trifft, umgehend in eine Außenministerin zum Anfassen – vor allem, wenn sie Frauen und Kinder sieht. Bei der Ankunft kurz zuvor in Ouallam stehen die Bewohner Spalier: Männer links, Frauen rechts. Baerbock lässt im wahrsten Sinne des Wortes die Männer links liegen und marschiert umgehend zu den Frauen mit den Kindern. Sie fragt nach Namen und Alter, und erzählt auch gern, dass sie selbst Töchter hat. Das bricht das Eis. Politisch spricht sie sich im Gegensatz zu Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei einem Truppenbesuch in Mali dafür aus, dass die Bundeswehr dort weiterhin stationiert bleibt, fordert aber ein Ende der Zusammenarbeit Malis mit den russischen Söldnern. Und in Niger betont sie die Verantwortung der Industrieländer für die Klimakrise. „Dass die Staaten der Sahelzone jetzt so heftig von der Klimakrise getroffen werden, ist etwas, dass die Industrieländer zu verantworten haben“, sagt sie vor Studenten in der Hauptstadt Niamey. „Wir sind damit reich geworden, und der Niger leidet darunter mehr als wir. Darum sind wir verpflichtet, jetzt zu helfen.“ tagesschau.de

Uno untersucht mutmaßliche Gräueltaten durch Söldner in Zentralafrika: Die Uno-Mission in der Zentralafrikanischen Republik untersucht Berichte über die Tötung von Zivilisten, die Regierungssoldaten und russischen Söldnern zugeschrieben werden. Die Uno-Mission Minusca habe die Untersuchung eines Angriffs von Regierungstruppen „und ihrer Verbündeten“ auf zwei Dörfer eingeleitet, sagte Minusca-Sprecher Charles Bambara der Nachrichtenagentur AFP. Die Zentralafrikanische Republik ist nach Uno-Angaben eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. In Folge eines Putsches im Jahr 2013 war dort ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Der Konflikt dauert bis heute an, hat sich in den vergangenen drei Jahren aber abgeschwächt. Allerdings hat die Regierung noch immer weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. An der Seite der Regierungstruppen kämpfen hunderte russische Söldner der Gruppe Wagner. derstandard.de

Die EU gibt Milliarden aus, um Migration aus Afrika aufzuhalten: Die anhaltende Migration aus afrikanischen Ländern verursacht zum einen Probleme in den Ländern der EU, weil viele Mitgliedsstaaten nicht gewillt sind, afrikanische Flüchtlingen aufzunehmen, aber auch großes Leid seitens der Flüchtlinge, da viele von ihnen auf dem Weg in das Gebiet in die EU umkommen, wenn sie mit nicht seetüchtigen Booten auf dem Meer kentern. Die EU hat sich mit dem Nothilfefonds für Afrika hohe Ziele gesetzt. Sie will irreguläre Migration bekämpfen, Migranten zurücksenden und integrieren und mehr legale Wege in die EU schaffen. Mehr als 250 Projekte wurden bis zum Ende der Bewilligungsphase im Dezember 2021 initiiert. Viele von ihnen laufen derzeit noch, das meiste Geld aus dem EUTF wurde im Sommer 2020 ausgeschüttet. Das Geld wurde diesen Zielen nicht gleichmäßig zugewiesen. Obwohl es in einem Sachstandsdokument vom Februar 2018 heißt, dass der „Großteil der Ressourcen der Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Entwicklung gewidmet“ ist, sind nur 10 Prozent der Ressourcen zu diesem Zweck ausgegeben worden. Trotz des erklärten Ziels die Ursachen zu bekämpfen, die dazu führen, dass Menschen über gefährliche Routen migrieren, hatte der EU-Nothilfe-Treuhandfonds (EUTF) „sich mehr mit Europa befasst, als mit Afrika, denn es ist für Österreich besorgniserregender 40.000 irreguläre Migranten aufzunehmen, als für Uganda 1,3 Millionen Flüchtlinge“, sagt Mehari Taddele Maru, Professor am Migration Policy Centre und früherer Programmkoordinator für Migration bei der Kommission der Afrikanischen Union. dw.com

Erster Direktflug von Israel nach Sharm al-Sheikh gelandet: Israel hat in letzter Zeit Beziehungen zu einige arabischen Staaten normalisiert. Dazu gehört auch eine Wiederaufnahme des Tourismus. In diesem Zusammenhang ist kürzlich der erste Direktflug von Israel zum ägyptischen Badeort Sharm al-Sheikh gelandet. Angesichts starker Nachfrage sind nach Medienberichten mindestens drei Flüge in der Woche geplant. Israel und Ägpyten hatten im vergangenen Monat die Ausweitung von Direktflügen zwischen beiden Ländern vereinbart. Während der jüdischen Pessachfeiern besuchen zahlreiche Israelis die Sinai-Halbinsel. Der Schritt folgt auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen Israels mit vier weiteren arabischen Staaten. derstandard.de

Überschwemmungen durch Starkregen: Mehr als 400 Tote bei Flut in Südafrika. dw.com

Vor Tunesien gesunkener Frachter – Diesel soll abgesaugt werden: Notfallplan der Regierung soll Umweltkatastrophe verhindern. derstandard.de

HINTERGRUND

Russland in Afrika: Wie der Kreml antiwestliche Stimmung anheizt: Neben dem Ukraine-Krieg selbst läuft ein Propagandakrieg Russlands großen Ausmaßes – und das auch in den afrikanischen Staaten, von denen mehrere gute Verbindungen zu Russland unterhalten. Moskau hat seinen Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut – was sich nun diplomatisch auszuzahlen scheint. In der UN-Generalversammlung, wo Anfang März der Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt wurde, enthielten sich 17 afrikanische Staaten der Stimme. Eritrea stimmte gegen die Resolution. In mehreren afrikanischen Ländern werden aufgrund des Krieges Weizen und Mais knapp, es drohen weitreichende Hungersnöte – zusätzlich zu den bereits vorhandenen Problemen. In Äthiopien, Kenia und Somalia sind Russland und die Ukraine Hauptlieferanten. Trotzdem muss Moskau kaum um sein Ansehen bangen. Denn Putin hat vorgesorgt. So gibt es viele afrikanische Staaten, die von Russland militärische Unterstützung sowohl personell als auch durch Waffen für Konflikte erhalten und als Gegenleistung Rohstoffe liefern und Erlaubnisse zum Rohstoffabbau vergeben. So erhielten russische Unternehmen in der Republik Zentralafrika beispielsweise Lizenzen für den Abbau von Gold und Diamanten. Hinzu kommen Propagandafilme, die Russland als Befreier der afrikanischen Staaten von Rebellen darstellen und die Vermittlung eines Bildes des „bösen Westens“, den Russland noch aus der Zeit der Sowjetunion übernommen hat. web.de

ANGEZÄHLT

Coronainfektionen in Afrika sinken stetig: In Afrika ist die Zahl der Coronainfektionen seit vier Monaten rückläufig. Das teilte die Welt­gesundheitsorganisation (WHO) für Afrika mit. Die Zahl der wöchentlich registrierten COVID-19-Fälle – hier gibt es sicherlich seit Beginn der Pandemie eine Dunkelziffer – ist demnach in den vergangenen 16 Wochen stetig gesunken, während Todesfälle seit acht Wochen zurück­gingen. Die Infektionen auf dem Kontinent sind laut WHO von einem Höchststand von mehr als 308.000 Fällen pro Woche zu Jahresbeginn auf derzeit weniger als 20.000 neue Fälle pro Woche zurückgegangen. Dies ist das niedrigste Infektionsniveau seit April 2020, dem Beginn der Pandemie. aerzteblatt.de

ZITAT DER WOCHE

„Seit Beginn der Ukraine-Krise haben wir einen Anstieg der Lebensmittelpreise gesehen. Speziell beim Weizen waren es 25 Prozent.“

Abeer Efeta, Sprecherin des Welternährungsprogramms WFP für Nordafrika, aber auch für die Ukraine, zum Lebensmittelmangel und Hunger in den nordwestafrikanischen Staaten. tagesschau.de

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Politbriefing: Russland startet Großoffensive + Lauterbach warnt vor „Killervarianten“ + Anschläge und Lauterbach-Entführung geplant + Missbrauchsvorwürfe in der Linkspartei. politbriefing.de

GreenMag: Diesel-Frachter vor Tunesien gesunken + Ukraine-Krieg schadet Umwelt + Wissenschaftler stellen QLEDs aus Pflanzenresten her + Preisschock beendet Öko-Boom + Einige Lebensmittel sind sehr umweltfreundlich. greenmag.de

ZULETZT

Kenia und Simbabwe nehmen trotz Suspendierung an Qualifikations-Auslosung teil: Kenia und Simbabwe werden trotz ihrer Suspendierung durch den Fußball-Weltverband FIFA an der Auslosung für die Qualifikationsrunde des Afrika-Cups 2023 teilnehmen. Das gab der afrikanische Fußballverband CAF bekannt. Die beiden Fußballverbände waren im Februar von der FIFA wegen unzulässiger Einflussnahme der jeweiligen Regierungen suspendiert worden. sport1.de